Als Hitler das rosa Kaninchen stahl interpretation

Riva Krymalowski (Anna Kemper) und ihr Filmvater und Oliver Masucci (Arthur Kemper) verstehen sich gut

Regie:Caroline Link, nach dem Bestseller von Judith Kerr

Land und Erscheinungsjahr:Deutschland, Schweiz 2019

Altersfreigabe der FSK:ab 0 Jahren

Altersempfehlung:sehenswert ab 8 Jahren

Länge:119 Minuten

Kinostart:25. Dezember 2019

Am Abend noch lag der geliebte Vater krank im Bett, am nächsten Morgen ist er in die Schweiz geflohen. Die Familie wurde gewarnt, dass der Vater sich in Lebensgefahr befindet. Denn sollte Adolf Hitler bei der Reichstagswahl im März 1933 an die Macht kommen, ist der Vater als Jude und großer Kritiker Hitlers und des Nationalsozialismus in Lebensgefahr. Die Familie folgt ihm sicherheitshalber nach. Der Abschied von der vertrauten Umgebung fällt der neunjährigen Anna schwer. Sie muss sich von der geliebten Haushälterin Heimpi trennen. Zudem darf sie nur eines ihrer vielen Stofftiere mitnehmen. Was als Abschied für nur kurze Zeit gedacht war, ist jedoch ein Abschied für immer.

Hitler kommt tatsächlich an die Macht, das gesamte Eigentum der Familie wird beschlagnahmt, dem Vater die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt und ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. In der Fremde wird das Geld schnell knapp. Die Familie zieht von Zürich in ein abgelegenes Schweizer Bergdorf, später dann für über ein Jahr nach Paris. Anna und Max lernen, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden, in der auch andere Regeln gelten. Sie müssen die neue Sprache erst erlernen und machen die Erfahrung, dass Juden auch in der Fremde nicht überall erwünscht sind. Die Familie leidet sehr unter den schweren Entbehrungen. Aber sie hält zusammen und Anna und Max fühlen sich geborgen. Dann verkauft der Vater ein Drehbuch zu einem Film nach England. Die Familie macht sich erneut auf in eine fremde Umgebung, um vielleicht in London eine neue Heimat zu finden.

Wie ist der Film gemacht?

Die Bestseller-Autorin Judith Kerr (1923-2019) veröffentlichte ihre Kindheitserinnerungen im Jahr 1971. In ihrem Buch erzählt sie von der Verfolgung und der Flucht ihrer Familie während des Nationalsozialismus. Sie wollte auf diese Weise ihrem damals achtjährigen Sohn Matthew dieses schwierige Thema nahebringen. Zudem sollte er die Geschichte seiner Großeltern kennenlernen. „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ wurde zum berühmtesten Jugendbuch über das Exil und zur Schulbuchlektüre. Die Regisseurin Caroline Link – bekannt für Filme wie „Jenseits der Stille“ oder „Pünktchen und Anton“, die ausnahmslos um das zentrale Thema Familie kreisen – kannte das Buch bereits aus ihrer Schulzeit. In Abstimmung mit der Autorin des Buches wurde im Film vor allem die Rolle des Vaters stärker herausgearbeitet. Er war immer ein liebender Vater, aber auch der gefürchtete Theaterkritiker Alfred Kerr. Getragen wird der ruhig erzählte, an vielen Stellen fast beschaulich wirkende Film vor allem von Riva Krymalowski als Anna in ihrer ersten Filmrolle. Sie wurde unter etwa 1000 Bewerberinnen entdeckt und der Zufall wollte es, dass sie in Berlin auf die gleiche Schule in Grunewald geht, die einst auch Judith Kerr besuchte.

Was ist das Besondere an diesem Film?

Das Grauen des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung darf nicht in Vergessenheit geraten. Aber kann und soll man das bereits Kindern zumuten? Die berühmte Kinderbuchautorin Judith Kerr hatte diese feste Überzeugung. Denn in ihrer autobiografischen Erzählung, in der lediglich die Namen der Figuren verändert wurden, stehen nicht die Verbrechen des Nationalsozialismus im Vordergrund. „Nichts Schreckliches“, wie sie es formulierte, passiert im Buch oder im Film. Es geht jedoch um die Erfahrungen von Flucht und den Verlust von Heimat. Dies ist auch auf Schicksale in der heutigen Zeit übertragbar. Denn viele Menschen müssen wegen Krieg und Verfolgung ihr Land verlassen. Anna und Max sehen ihr Leben in der Fremde fast schon als Abenteuer, bei dem sie viel Neues und Gutes entdecken können. Sie lernen neue Menschen und andere Kulturen, andere Lebensweisen kennen. Der Film erzählt dies ganz aus der Perspektive der stets zuversichtlichen und lebensfrohen Anna. Sie vertraut darauf, dass ihre Familie auch in harten Zeiten fest zusammenhält.

Der Roman „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (1971) hat die englische Autorin Judith Kerr deutscher Herkunft als Erwachsene, und zwar nach dem Tod ihrer Eltern geschrieben. Das Buch ist als Jugendbuch konzipiert und wird seit Jahren in den Schulen als Schullektüre verwendet. Um einen tieferen Einblick in der Erzählung zu gewinnen, ist es notwendig, ihre Struktur und Komposition zu untersuchen.

In unserer Analyse erklären wir Dir die wichtigsten Bauelemente der Geschichte. Jeder Abschnitt versorgt Dich mit wichtigen Informationen, mit deren Hilfe Du das Werk besser nachvollziehen und wiedergeben kannst, damit Dir die Arbeit mit dem Buch erleichtert wird.

Wir haben zunächst für Dich den Titel und seine Bedeutung untersucht. Dann werden der Aufbau und der Inhalt der spannenden Geschichte näher erläutert. Anschließend werden die verschiedenen Orte, an denen sich die Handlung im Laufe der zweieinhalb Jahre langen Flucht der Familie abspielt, unter die Lupe genommen. 

Wir erklären Dir auch die Zeitgestaltung der Erzählung. Wir zeigen Dir anschließend die wichtigsten sprachlichen Besonderheiten und Stilmittel und beschreiben die besondere Erzählweise des allwissenden Erzählers, der meist distanziert wichtige Informationen liefert und die Gedanken der Figuren wiedergeben kann. Unsere detaillierte Analyse bietet Dir insgesamt eine nützliche Grundlage, damit Du Dich in die Erzählung vertiefen kannst, und ermöglicht Dir eine optimale Vorbereitung auf Klassenarbeiten und Klausuren....

Was symbolisiert das rosa Kaninchen?

Hitlers Raubzug in Annas Kinderzimmer symbolisiert die Gewalt und den Schrecken dieser unruhigen Zeit – die Gegenwart. Der Verlust des rosa Kaninchens steht als Metapher für die den Verlust der Heimat – die Vergangenheit, und der neue Stoffhund für die Zukunft.

Was passiert in dem Buch Als Hitler das rosa Kaninchen stahl?

Als sich Anfang 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten die politische Lage zuspitzt, ändert sich Annas Leben für immer. Ein Leben in Deutschland kommt für die Familie nun nicht mehr in Frage. Und so lassen sie ihr ganzes Hab und Gut, samt Annas rosa Plüschkaninchen, zurück und emigrieren in die Schweiz.

Warum hat Hitler das rosa Kaninchen gestohlen?

In der Begründung heißt es, Als Hitler das rosa Kaninchen stahl sei ein insbesondere auf die Filmerfahrungen eines jüngeren Publikums zugeschnittener Film, der nicht nur die NS-Zeit und den Holocaust thematisiert, sondern vor allem auch Flucht, Vertreibung und Heimatlosigkeit: „Themen, die heute mehr denn je zu ...

Wie ist Onkel Julius gestorben?

Weiter nach Paris und London Wichtiger als die finanzielle Lage ist dem Vater allerdings die Freiheit – in Paris erfährt er, dass sein alter Freund Julius sich in Berlin nach zahlreichen Schikanen das Leben genommen hat –, und für Anna zählt nur, dass die Familie nicht getrennt wird.

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