vom 20.07.2022 Pro7Comedy/ShowsBalls - Für Geld mach ich allesAktuelle Folge
Balls - Für Geld mach ich alles: Chips vom Sperrmüll-Sofa essen & Als Funkenmariechen Kölsc
Chips vom Sperrmüll-Sofa essen & Als Funkenmariechen Kölsc: Wie weit würdest DU für Geld gehen? Vor Freunden und Familie? In aller Öffentlichkeit? Christian Düren moderiert die Spiel-Show "Balls - für Geld mach ich alles", in der sich Kandidaten für Geld freiwillig verschiedenen Aufgaben stellen.
Sender:
Pro7
Sendedatum:
20.07.2022
Länge:
45 min
Aufrufe:
40
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Schadenfroh gackernd: Moderator Christian Düren
Foto:Guido Engels
Ein Mann sitzt quasi nackt auf einer Klobrille aus Eis. Er trägt nur einen neongelben Borat-Badeanzug, im Plastikkasten unter der Brille, direkt unter seinem nur notdürftig stoffbespannten Genital, wimmelt ein Rudel Ratten: Der Mann singt ziemlich schief "Everybody" von den Backstreet Boys, das Publikum johlt. Der Mann wird später 2800 Euro für diese Selbst-Demütigung bekommen.
Während man sich beim Zuschauen gerade damit arrangiert, dass man während des letzten Sofa-Schlümmerchens offenbar von geheimen Mächten zurück in die frühen Nullerjahre gesogen wurde, als "I Bet You Will" auf MTV tatsächlich noch so etwas wie eine zwar eklige, aber zumindest irgendwie neue TV-Idee war, bemerkt man dann leider doch: Ach nee. Man ist immer noch im ollen 2020, und ProSieben startet mit "Balls - Für Geld mach ich alles" ernsthaft ein neues, aber altes Jeder-ist-käuflich-Gaff-Format.
Es gibt keinen Grund dafür, den längst vergammelten Stinkekäse noch einmal
aufzutischen. Zumal Klaas Heufer-Umlauf das überschaubare Formatprinzip bereits 2017 in einer Ausgabe von "Die beste Show der Welt" (die ja immer auch implizite TV-Kritik ist) final verwurstet hatte: "Geld oder Würde" hieß seine
Variante. Ein Jahr zuvor hatte ProSieben sich mit "Mission Wahnsinn – für Geld zum Held" bereits an einem "I Bet You Will"-Nachbau versucht. Damals gab es für die Leidenswilligen noch 5000 Euro und Außendrehs in Achterbahnen, heute sind maximal 3000 Euro in extrem schlichter Studiokulisse drin.
"Bist du kamerageil oder geldgeil?", fragt Moderator Christian Düren seine Kandidaten.
Foto:Guido Engels
50 Kandidatinnen und Kandidaten dürfen sich in "Balls" entscheiden, wie weit sie gehen wollen und was ihr Preis ist: Die Aufgabenstellung wird mit jeder Runde immer extremer, per Buzzer wird signalisiert, ob man da noch mitgeht oder lieber passt. Wer würde hier im Studio einen zweiminütigen Vortrag halten? Über das Sexleben der Faultiere? Und dabei strippen? Bis man komplett nackt ist? Und gänzlich blank dann auch noch eine
Minute Seilspringen? Am Ende bleibt Diego übrig, und mehr als er schämt man sich nur selbst, das traurige Schauspiel tatsächlich anzusehen.
"Balls" ist hässliches Fernsehen. Ein Format gewordener Bully, der einem im Schwimmbadbecken die Hose runterzieht und dann extralaut lacht, damit auch möglichst viele herschauen. Natürlich wird niemand gezwungen, hier mitzumachen, seine Würde für ein überschaubares Handgeld zu verhökern – maximal 3000 Euro bekommt man für die komplett eskalierte Aufgabenstellung. Aber man kann zumindest einigen Kandidaten ansehen, dass sie ihre Entscheidung in dem Moment bereuen, in dem sie in die Tat umgesetzt werden soll.
Alles an diesem Format ist lieblos. Es gibt kein Augenzwinkern, keine Selbstironie, nur kalbsäugiges, stumpfes Gaffen. Nicht einmal für einen eigenen Untertitel hat es gereicht: Wohin das Prinzip "Für Geld mach' ich alles" führen kann, zeigte sich gerade im ebenso beclaimten Mobbing-Spektakel "Promis unter Palmen". Die Aufgaben, die es in "Balls" zu erledigen gilt, sind dumm und grob und möglichst grell, und so kreativ, wie es eben ist, im Jahr 2020 jemanden immer noch in einen Borat-Anzug zu stecken und das lustig zu finden.
Beim Zuschauen hat man permanent Angst, dass irgendwer kotzt, weil er gerade seine eigenen Haare essen oder seit sechs Wochen abgelaufene Milch trinken muss – weil man sich davor fürchtet, was dann mit der Kotze passieren würde, die vermutlich nicht einfach aufgewischt, sondern als Demütigungsrohmasse in die nächste Runde eingespeist würde.
Das ist eine Unterstellung, klar. Aber einem Format, das einem Mann den Hinterkopf kahl schert, ihn die abgeschnittenen Haare runterwürgen lässt und ihm dann noch einen Hodensack auf die freigelegte Stelle tätowiert, darf man mit einigem Recht noch diverse Eskalationen mehr zutrauen.
Wenigstens Moderator Christian Düren scheint sich bei all dem blendend zu amüsieren. Vor ein paar Wochen durfte er sich als Gast-Experte bei "Germany’s Next Topmodel" in einem sogenannten Medien-Teaching noch als Instanz gerieren, der es zustand, die Persönlichkeit und Reife junger Frauen zu beurteilen.
Nun steht er schadenfroh gackernd neben einem nackten, seilspringenden Mann, dem seine selbst gewählte Entblößung nun doch extrem unangenehm zu sein scheint. Mit unverdrossen warmupperiger Metzgershundattitüde treibt Düren die Kandidaten an: Sing lauter, zieh dich schneller aus, schlucke auch noch den letzten breiigen Rest Gammelmilch. "Bist du kamerageil oder geldgeil?", fragt er zwischendurch eine Kandidatin. Und scheint ganz vergessen haben, dass er dieses ganze Debakel ja moderiert.