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Quelle: buffedWorld of Warcraft: 10 nostalgische Erinnerungen an die Classic-WoW-Ära
Von Karsten Scholz
Redakteur
07.11.2017 um 09:29 UhrFehler im Artikel?
Unser Autor Karsten erinnert sich an die klassische Ära von World of Warcraft und welche zehn Momente er besonders mit Vanilla-WoW verbindet. Begleitet ihn auf seinen Nostalgie-Trip zurück in die Vergangenheit, vielleicht decken sich eure Erinnerungen ja mit seinen.
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Inhaltsangabe
1. 1) Classic-WoW: Der Brachland-Chat
2. 2) Classic-WoW: Krieg am Wegekreuz
3. 3) Classic-WoW: Raiden - solange die Augen auf bleiben
4. 4) Classic-WoW: Serverinterne Schlachtfelder
5. 5) Classic-WoW: Das erste epische Reittier
6. 6) Classic-WoW: Nachts in der Gurubashi-Arena
7. 7) Classic-WoW: Die Öffnung von Ahn'Qiraj
8. 8) Classic-WoW: Im Internet mit Smartsurfer
9. 9) Classic-WoW: Die Klassenquests
10. 10) Classic-WoW: Burning Crusade kam zu früh
Gleich vorneweg: Ich bin nicht der Meinung, dass Classic-WoW das objektiv beste World of Warcraft (jetzt kaufen ) war, das wir bisher spielen durften. Raid-Gruppen aus 40 Streitern wären heutzutage ein organisatorischer Albtraum, Wartezeiten für eine Schlachtfeldanmeldung von weit über einer Stunde würde sich niemand mehr antun wollen und überhaupt würden wir eine ganze Menge Komfortfunktionen vermissen, die in den letzten Jahren ins Spiel gekommen sind.
Dennoch denke ich gerne an diese Zeit zurück. An die Faszination, die diese riesige Online-Welt auf mich ausgeübt hat. Die unzähligen Stunden, die ich vor, nach und teilweise auch während meiner Ausbildungszeit in Azeroth verbracht habe. Und natürlich auch an die vielen besonderen Momente, die für mich Classic-WoW auch heute noch ausmachen. Diese Momente möchte ich in unserem aktuellen WoW-Special mit euch teilen. Vielleicht verbindet ihr ähnliche Erinnerungen an "Vanilla"-WoW. Vielleicht sind es aber auch ganz andere Dinge, die euch durch den Kopf schießen, wenn ihr knapp 13 Jahre zurückdenkt. So oder so: Verratet es mir in den Kommentaren.
Hinweis: Diesen Artikel haben wir erstmals im Jahr 2015 veröffentlicht und mit Blick auf die Ankündigung des offiziellen Classic-Servers für World of Warcraft aktualisiert und hochgezogen.
1) Classic-WoW: Der Brachland-Chat
Ein bisschen vermisse ich ihn ja, manchmal. Wie man seinen stets hörbaren, Nerven zerreibenden Tinnitus vermissen würde, wenn er plötzlich weg wäre. Wenn man heutzutage durch das neue Brachland reitet, ist dort nur Leere im Chat.
2) Classic-WoW: Krieg am Wegekreuz
Warum es nur im Brachland-Chat einen derart regen Austausch von Meinungen gab? Nun, vielleicht, weil dort häufig der Bär steppte. Die Allianz reiste gerne nach Astranaar, um dann aus dem Norden ins Brachland vorzustoßen. Die Horde bekam das mit und schon trafen sich zwei stattliche Regimenter vor dem Wegekreuz. Dort lieferten sie sich eine zünftige Schlägerei, die oft Stunden andauerte. Zum Release von WoW gab es nämlich noch keine Schlachtfelder oder Arenen - die Spieler mussten schon selbst eine PvP-Balgerei vom Zaun brechen, wenn sie was erleben wollten.
3) Classic-WoW: Raiden - solange die Augen auf bleiben
Wie geil viele Spieler vor knapp 13 Jahren auf WoW waren, lässt sich gut am normalen Raid-Alltag meiner Gilde Godmode ablesen. Wir waren sicherlich nicht die beste Raid-Gemeinschaft auf dem Server Dun Morogh, doch dafür waren wir mit einer unglaublichen Motivation bei der Sache. In Progress-Zeiten fanden sich an fünf, sechs Abenden die Woche über 40 Charaktere zusammen, die ein paar Stunden den Geschmolzenen Kern oder später auch BWL und Konsorten nach Beute durchsuchen wollten. Und mit "über 40" meine ich tatsächlich, dass unsere Raid-Leitung nicht selten Spieler auf die Ersatzbank verbannen musste, weil sich so viele angemeldet hatten.
In Progress-Zeiten nahm die Raid-Motivation sogar noch zu. Plötzlich wollten selbst Mitstreiter, die am nächsten Morgen um 5 Uhr aufstehen mussten, bis 1 oder sogar halb 2 durchziehen, damit vielleicht noch ein Boss mehr liegt. Diese Schlagzahl hinterließ natürlich ihre Spuren: auf der Arbeit, in der Schule, aber auch im Raid, in dem wir ab und an das leise Schnarchen eines Kameraden im TS hörten, der vor der Tastatur eingeschlafen war. Diese Geilheit aufs Raiden war extrem, aber auch toll - und wäre heute, mit Kind und Kegel, so für mich nicht mehr realisierbar.
4) Classic-WoW: Serverinterne Schlachtfelder
Als mit Patch 1.12 die Realmpools eingeführt wurden, war die Idee hinter den Serverzusammenlegungen eine ähnliche wie bei der Einführung des Söldnermodus während Warlords of Draenor: Die Wartezeiten der Überzahlfraktion soll deutlich verkürzt werden. Als nämlich mit Patch 1.7 die Kriegshymnenschlucht und das Arathibecken eingeführt wurden, freuten sich die Horden-Spieler auf meinem Server über sofortige Einladungen, während Allianzler teils mehrere Stunden auf die nächste PvP-Balgerei warten durften.
Dennoch war das meine liebste PvP-Zeit in WoW: Auf unserem Server entstand eine richtige PvP-Community mit Stammgruppen, Schlachtfeld-Freundschaften und Rivalitäten. Selbst wenn ich mich alleine fürs Schlachtfeld angemeldet habe, kannte ich die Charaktere auf meiner Seite. Gleiches galt aber auch für die Namen vieler Gegner. Wer gut spielte, der blieb im Gedächtnis kleben. Für das gewisse Etwas sorgten auch die Schlachten zwischen den PvP-Stammgruppen, denn zwischen denen gab es immer besonders viel Zündstoff, Reibereien, aber auch Respekt für gute Spiele und tolle Leistungen. Die Realmpools haben die Wartezeiten gesenkt und damit das Schlachtfeld-PvP anonym und belanglos werden lassen.
5) Classic-WoW: Das erste epische Reittier
Wenn ich heute in WoW einen Twink anfange (etwa für ein Bewusst-Twinken-Experiment), landet die Reit-Fähigkeit mit Stufe 20 automatisch in meinem Zauberbuch und danach wähle ich dann aus den unzähligen Reittieren in meiner Sammlung eines aus. Ganz anders sah das in Classic-WoW aus. Ab Stufe 40 durfte man normales Reiten erlernen, doch die etwa 110 Gold für die Fähigkeit plus das erste Reittier bereits auf diesem Level zu besitzen, war für viele Spieler nicht möglich.
6) Classic-WoW: Nachts in der Gurubashi-Arena
Wie verrückt wir damals waren, lässt sich auch am Beispiel der Gurubashi-Arena erahnen. Damals wie heute startete in der PvP-Arena alle drei Stunden ein kleines Event, in dem sich willige Spieler um den Inhalt einer Kiste prügeln dürfen. Fraktionszugehörigkeiten spielten plötzlich keine Rolle mehr, hier war jeder Charakter ein potenzieller Feind.
Da die Gurubashi Arena tagsüber komplett überlaufen war, stellte ich mir regelmäßig Nachts den Wecker, um um 3 oder 6 Uhr mein Glück zu versuchen. Klar, dass ich nicht ein einziges Mal alleine vor der Kiste stand, stets musste ich gegen eine Handvoll anderer Spieler um das Objekt meiner Begierde kämpfen. In der Arena wurden damals übrigens auch PvP-Turniere von der Server-Community abgehalten. Mit Preisgeldern, Türstehern und Zuschauern, was ein Spaß.
7) Classic-WoW: Die Öffnung von Ahn'Qiraj
Habt ihr in Classic-WoW auch dabei geholfen, die Tore von Ahn'Qiraj zu öffnen? Damals bereiteten sich Horde und Allianz gemeinsam darauf vor, der Käferplage in Silithus ein für alle Mal ein Ende zu setzen - und mussten dafür erst einmal eine ganze Menge Kram ansammeln. 14.000 Regenbogenflossenthunfische etwa, oder 600.000 Seidenverbände.
Besonders gut bleibt mir das Spektakel aber tatsächlich wegen der eigentlichen Öffnung von Ahn'Qiraj in Erinnerung. Gefühlt war jeder Spieler des Servers nach Silithus gekommen, und entsprechend schlecht schlugen sich die damals völlig überforderten Server. Es folgten minutenlange Lags, Disconnects und eine interaktive Dia-Show, in der man mit etwas Glück mal einen Zauber in Richtung Käfer schleudern konnte. Klingt eigentlich mehr nach Chaos denn Spaß, war aber eine einzige Gaudi, weil es unser Chaos war, dafür hatte der Server wochenlang geschuftet.
8) Classic-WoW: Im Internet mit Smartsurfer
Wenn wir heute WoW starten, dann machen wir uns keinen Kopf mehr über horrende Telefonrechnungen und günstige Internettarife. Jetzt gibt es eine Flatrate, wir dürfen solange zocken, wie wir wollen. Das war zum Release von World of Warcraft jedoch anders. Damals besaßen lange nicht alle Haushalte eine Flat, auch ich wusste nicht, was mich die tagtäglichen Spielesessions am Ende des Monats kosten würden.
Als Azubi ist das Konto natürlich nicht allzu prall gefüllt, und da weniger zocken nicht zur Debatte stand, mussten die Kosten gedrosselt werden - mit dem Programm Smartsurfer. Das Tool suchte mir ununterbrochen den aktuell günstigsten Tarif im Netz: Ich kann 0,01 Cent pro Minute sparen? Super, dann log mich aus, wieder ein und weiter geht's.
9) Classic-WoW: Die Klassenquests
Als Schurke war ich in Classic-WoW zwar nicht mit einer super spannenden Klassenquest-Reihe gesegnet, doch war ich mehr als einmal dabei, wenn ein Jäger sich Rhok'delar oder ein Priester sich Segnung besorgen wollte. Und stets war es für den jeweiligen Spieler ein großer Moment, wenn er das Objekt der Begierde endlich in seinen Händen halten konnte.
10) Classic-WoW: Burning Crusade kam zu früh
Eigentlich ist es heute kaum vorstellbar, dass der Release-Termin einer WoW-Erweiterung zu früh kommen kann, aber genauso war es damals für meine Gilde und mich. Wir hatten in "AQ 40" gerade erst die Zwillinge umgehauen und in Naxxramas vielleicht sechs Bosse gelegt - es gab also noch eine ganze Menge für uns zu tun.
Leider sank bereits Wochen für Veröffentlichung von BC die Raid-Beteiligung extrem in den Keller, wir mussten uns mit anderen Gilden zusammenschließen, um überhaupt 40 Spieler für die wenigen verbleibenden Raid-Abende zusammen zu bekommen. Für alle die, die auf den "Content-Clear" gehofft hatten, war das extrem frustrierend - heute hat man bereits Monate vor dem nächsten Add-on den Endgegner auf einem der unzähligen Schwierigkeitsgrade bezwungen.
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