Bis wann wurde gegen Masern geimpft?

Auf einen Blick

Erkrankung

Masern sind eine hochansteckende Erkrankung, gegen die es keine gezielte Behandlung gibt.

Impfung

Es gibt eine wirksame Impfung gegen Masern: Fachleute empfehlen Jugendlichen, versäumte Impfungen nachzuholen. Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden, wird eine einmalige Masern-Impfung empfohlen, wenn sie bisher nicht oder nur einmal geimpft wurden oder unsicher über einen ausreichenden Schutz sind.

Nebenwirkungen

Schwere Nebenwirkungen der Impfung sind sehr selten, vor allem im Vergleich zu den Schäden durch Masern: Etwa 100 von 100 000 Erkrankten sterben an Masern, etwa 3 000 bekommen eine Lungenentzündung. Schwere Nebenwirkungen der Impfung betreffen etwa 2 von 100 000 Geimpften.

Was sind Masern?

Masern sind eine Viruserkrankung, die zu den ansteckendsten Krankheiten überhaupt gehört. Das heißt, fast jeder nicht geimpfte Mensch bekommt Masern, wenn er Kontakt zu Erkrankten hat.

Die Masern-Viren werden von Mensch zu Mensch übertragen. Dies geschieht durch kleinste Tröpfchen in der Luft beim Sprechen, Husten oder Niesen.

Typisch für Masern ist ein Hautausschlag mit bräunlich-rosafarbenen Flecken am ganzen Körper. Schon vorher können Beschwerden wie Fieber, Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen und Bindehautentzündung auftreten. Betroffene fühlen sich oft sehr krank.

Nach einer Masernerkrankung ist man lebenslang immun. Das heißt, man kann sich nicht mehr anstecken. Eine gezielte Behandlung gegen Masern gibt es nicht. Nur die Beschwerden können gelindert werden, etwa mit Medikamenten gegen Fieber oder Schmerzen.

Im Jahr 2018 wurde fast die Hälfte aller Erkrankten in einem Krankenhaus behandelt – vor allem Kleinkinder und Erwachsene.

Mögliche Folgen von Masern

Meistens sind die Betroffenen nach einigen Wochen wieder gesund. Allerdings ist man danach für mehrere Monate bis zu 3 Jahren anfälliger für Infektionen durch andere Krankheitserreger, wie etwa Grippe-Viren oder Bakterien. Masern schwächen also die körperlichen Abwehrkräfte für eine längere Zeit.

Zudem können Masern ernste Folgen hervorrufen, zum Beispiel:

  • Von 100 Erkrankten bekommen etwa 3 eine Lungenentzündung.

  • Von 1 000 Erkrankten bekommt etwa 1 eine Gehirnentzündung, die bei ungefähr jedem Dritten zu dauerhaften Schäden führt.

  • Selten kann es noch Jahre später zu einer besonderen Form von Gehirnentzündung kommen. Diese sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) verläuft immer tödlich. Von 100 000 Masernkranken sind schätzungsweise 4 bis 11 betroffen. Erkrankte Kinder unter 5 Jahren bekommen häufiger SSPE: von 100 000 etwa 30 bis 60.

  • Schätzungen zufolge stirbt etwa 1 von 1 000 Erkrankten an den Masern und deren Folgen.

Erwachsene haben häufiger schwere Komplikationen.

Verbreitung von Masern

Masern sind in Deutschland meldepflichtig. Die Anzahl der gemeldeten Erkrankten schwankt seit dem Jahr 2003 zwischen 123 und 2 465 pro Jahr. Ungefähr die Hälfte der Betroffenen war älter als 18 Jahre.

Kommt es zu einem Masernausbruch, erkranken zunehmend Jugendliche und Erwachsene. Eine zweifache Impfung gegen Masern bietet ihnen einen sicheren Schutz. Durch diese Impfung sind die Masern in einigen Regionen der Welt bereits ausgerottet. Um dies auch in Deutschland zu erreichen, müssten mindestens 95 von 100 Menschen einen Impfschutz haben. Doch oft fehlt vor allem Jugendlichen und jungen Erwachsenen dieser Schutz.

Fachleute empfehlen Kindern die 1. Masern-Impfung zwischen 11 und 14 Monaten. Mehr dazu siehe Kasten: Infoblatt "Masern-Impfung bei Kindern".

Mit der Impfung können Sie sich und andere schützen. Der Impfschutz gilt als vollständig, wenn in der Kindheit zwei Masern-Impfungen erfolgt sind. Vielen Jugendlichen fehlt hierzulande die zweite Impfung. Fachleute empfehlen ihnen, fehlende Impfungen nachzuholen. Erwachsenen, die nach 1970 geboren wurden, empfehlen Fachleute eine einmalige Masern-Impfung, wenn:

  • sie bisher nicht geimpft sind.

  • sie als Kind nur einmal geimpft wurden.

  • unklar ist, ob sie schon geimpft wurden.

Bei vor 1970 Geborenen geht man davon aus, dass sie Kontakt zu Masern hatten und daher geschützt sind. Die Impfung führt bei etwa 9 von 10 Geimpften zu einem wirksamen Masernschutz.

Die Impfung wird in Deutschland seit über 30 Jahren angewendet – bevorzugt als Kombinationsimpfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfung).

Säuglinge unter 9 Monaten, Schwangere und Menschen mit Immunschwäche sollen die Masern-Impfung nicht erhalten. Um sie vor Masern zu schützen, ist es wichtig, dass die Menschen in ihrem Umfeld einen guten Masernschutz haben.

Seit März 2020 gilt eine Impfpflicht für Kita- und Schulkinder sowie für Menschen, die in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen arbeiten.

Nebenwirkungen der Impfung

Die Impfung ist allgemein gut verträglich. Die Haut kann an der Einstichstelle gerötet sein und leicht brennen. Da der Impfstoff die Infektion „nachahmt“, kann etwa eine Woche nach der Impfung ein Unwohlsein, zum Beispiel mit Fieber und Kopfschmerzen, auftreten. Dies ist bei ungefähr 1 von 10 geimpften Personen der Fall. Bei etwa 2 von 100 Geimpften tritt etwa eine Woche nach der Impfung ein leichter Hautausschlag mit Fieber auf: die Impfmasern. Sie sind nicht ansteckend.

Schwere Nebenwirkungen sind äußerst selten. Ein allergischer Schock tritt bei etwa 2 von 1 Million Geimpften auf. Noch seltener wurde eine Gehirnentzündung nach Masern-Impfung beschrieben. Fallberichte deuten an, dass die Betroffenen eine Immunschwäche hatten.

Was Sie selbst tun können

  • Reden Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie Fragen zur Impfung haben oder unsicher sind.

  • Legen Sie Ihren Impfausweis in der Arztpraxis vor. Auch andere Impfungen sind empfehlenswert.

  • Frauen mit Kinderwunsch sollten sich rechtzeitig informieren. Die Antikörper schützen auch das Kind. Masern in der Schwangerschaft können zu Fehl- und Frühgeburten führen.

  • Wenn Sie Kontakt zu Masernkranken hatten und nicht geschützt sind, können Sie sich noch impfen lassen, möglichst innerhalb von 3 Tagen. Ziel ist, die Krankheit noch einzudämmen.

März 2020, herausgegeben von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung

Wann wurde man gegen Masern geimpft?

In der Bundesrepublik wurde 1974 die erste Impfempfehlung zur generellen Masernimpfung von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Kinder ab dem 2. Lebensjahr ausgesprochen. Zunächst war in beiden Landesteilen eine einmalige Impfung vorgesehen, ab 1986 wurde in der DDR generell zweimal gegen Masern geimpft.

Wann wurde die Masern Impfpflicht in Deutschland eingeführt?

Um die Infektionskrankheit wirksam zu bekämpfen, trat am 1. März 2020 das Masernschutzgesetz in Kraft. Kern des Gesetzes ist die sogenannte Impfpflicht.

Wie oft wurde früher gegen Masern geimpft?

in der Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine Impfung gegen Masern. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung vor allem auch allen, die im Gesundheitsdienst, in Gemeinschaftseinrichtungen (z.

Wie oft wurde 1980 gegen Masern geimpft?

Stattdessen wird der Schutz vor Masern entweder durch MMR-Impfstoff zusammen mit einem Schutz vor Mumps und Röteln im Rahmen einer Dreifachimpfung empfohlen (Zulassung in den USA im Jahr 1971, in Deutschland ab 1980), oder durch eine Vierfachimpfung mit MMRV-Impfstoff (Zulassung in den USA im Jahr 2005, Deutschland im ...

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