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Zu Klub mit deutschem Trainer Nationalelf schmeißt Profi wegen Russland-Wechsel raus

06.09.2022, 16:54 Uhr

Ein 13. Länderspiel gibts für Mathias Normann erstmal nicht.

(Foto: IMAGO/Bildbyran)

Der norwegische Fußballverband sieht es auch als Aufgabe des Sports, Druck auf Russland auszuüben. Nationalspieler Mathias Normann kündigt einen Wechsel nach Moskau an - und fliegt deshalb bis auf Weiteres aus der Nationalelf. In Moskau könnte Normann auf zwei Deutsche treffen.

Für Mathias Normann ist vorerst kein Platz mehr in der norwegischen Nationalmannschaft. Was nach einer kleinen Nachricht in der großen weiten Welt des Sports klingt, ist die Konsequenz aus der klaren Haltung des norwegischen Fußballverbandes NFF. Denn Normann hatte am Wochenende in einem Interview gesagt, er werde in Kürze zu einem Klub in Russland wechseln. Verbandspräsidentin Lise Klaveness sagte als Reaktion darauf, dass es nicht Aufgabe des NFF sei, die Vereinswahl der Nationalspieler zu kommentieren - allerdings sei die Situation aktuell außergewöhnlich. Deshalb sei sie mit Auswahltrainer Stale Solbakken übereingekommen, "dass Normann Norwegen nicht vertreten kann, wenn er nun für einen neuen russischen Klub spielen wird".

Solbakken, von Juli 2011 bis April 2012 einst als Coach beim 1. FC Köln in der Bundesliga angestellt, habe den 26-Jährigen demnach darüber informiert, für die nächsten Spiele nicht berücksichtigt zu werden. Die Elf um Stürmerstar Erling Haaland trifft Ende September in der Nations League auf Slowenien und Serbien. Der gesamte norwegische und europäische Fußball sei sich einig, dass gemeinsam Druck auf das kriegsführende Russland ausgeübt werden müsse, so Klaveness weiter.

Normann ist seit seinem Debüt im Nationaltrikot vor drei Jahren bislang zwölfmal für sein Land aufgelaufen. Russischen Medienberichten zufolge hat er jüngst den Medizincheck bei Dynamo Moskau bestanden. Der Transfer ist von Vereinsseite bislang nicht bestätigt worden. Der Mittelfeldspieler war zuletzt vom russischen FK Rostow zu Norwich City nach England ausgeliehen gewesen, in der Premier League kam er für den späteren Absteiger auf 23 Einsätze, in denen er ein Tor selbst erzielte und drei weitere vorbereitete.

Lok Moskau entlässt Marvin Compper

Sollte Normann den Wechsel zu Dynamo Moskau tatsächlich vollziehen, würde er in einem Hauptstadt-Derby auch auf einen Deutschen treffen, der sich ebenfalls nach Beginn des russischen Angriffskriegs für einen Wechsel in die Hauptstadt entschieden hat: Joe Zinnbauer, ehemaliger Trainer des Hamburger SV und aktuell Coach bei Lokomotive Moskau. Sein Co-Trainer Marvin Compper, der seit März bis zur Zinnbauer-Verpflichtung interimsweise den Chefposten übernommen hatte, ist dagegen entlassen worden.

Nach der russischen Invasion in die Ukraine hatte sich Compper im März damit gegen aufkommende Kritik verteidigt, er wolle keine politischen Statements abgeben. "Ich halte mich aus der Politik komplett raus. Ich habe hier einen Job begonnen, der sich um unser Projekt, die Spieler und das Team drumherum dreht." Aufgrund "unbefriedigender Ergebnisse", wie Lokomotive Moskau nun mitteilte, gehört er ab sofort nicht mehr zum Trainerteam.

Nach Kriegsbeginn hatte Compper zudem indirekt seinen Vorgänger Markus Gisdol kritisiert, denn er "renne nicht einfach davon, wenn Druck von außen kommt". Gisdol hatte wenige Tage nach Kriegsbeginn gekündigt und war ausgereist, ähnlich wie Daniel Farke (damals Krasnodar, heute Mönchengladbach) und zum Saisonende dann auch Sandro Schwarz (damals Dynamo Moskau, heute Hertha BSC). "Fußballtrainer ist für mich der schönste Job der Welt", hatte Gisdol der "Bild" damals gesagt, "ich kann meiner Berufung aber nicht in einem Land nachgehen, dessen Staatsführer einen Angriffskrieg mitten in Europa verantwortet." Für Compper - und auch für Mathias Normann - ist das offenbar kein Hindernis.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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