Hat man Schmerzen nach einer Nieren OP?

12.01.2013, 23:48

Registrierter Benutzer

 

Registriert seit: 07.07.2011

Ort: Ruhrgebiet/Grenze M�nsterland (Kreis Recklinghausen)

Beitr�ge: 58

AW: Schmerzen nach Nieren OP

Hallo Christa,
willkommen in diesem Forum!

Dein Tumor war wohl sehr g�nstig gelegen, dass man eine Teilresektion vorgenommen hat - eigentlich gut! Dass es dann solch unangenehme Begleiterscheinungen mit sich bringt, ist echt gemein... Da bekommst Du schon diese unerfreuliche Diagnose, und dann geht auch noch so vieles schief.

Dass man Dich mit Deinen Schmerzen so allein l�sst, kann ich nicht verstehen. Das ist wirklich unfassbar! Hast Du auch wirklich schon alle in Frage kommenden �rzte genervt??? Gib nicht nach! Es kann doch nicht sein, dass da blo� mit den Schultern gezuckt wird!

Was ich Dir direkt empfehlen kann - einen Versuch ist es auch jeden Fall wert!!! - w�re der Besuch bei einem Osteopathen. Osteopathie ist sicherlich eine Alternativmedizin, aber mittlerweile soweit anerkannt, dass sie von manchen gesetzlichen Kassen und von fast allen privaten Krankenversicherungen �bernommen wird. Du m�sstest ein bisschen recherchieren, ob es in Deiner N�he jemanden gibt, der viszerale und parietale Osteopathie beherrscht. Versuche eine Verordnung von einem Deiner behandelnden �rzte zu bekommen. (Wenn sie Dir schon selbst nicht helfen k�nnen, sollte das machbar sein - sei ruhig fordernd). Mindestens 6 Anwendungen sollten schon drin sein. Wenn Du sicher gehen willst, frag auch bei Deiner Krankenkasse nach. Wenn die das nicht �bernehmen, sende mir mal eine private Nachricht, dann kann ich Dir noch einen Tip geben, wie man das hinkriegt.

Ein Osteopath kann mit den H�nden f�hlen, was da bei Dir los ist. Er kann Dir h�chstwahrscheinlich auch helfen, vor allem, wenn er in den beiden o.g. Gebieten geschult ist, und zwar ohne Medikamente und neuerliche Schmerzen.
Ich habe zwar nicht diese Probleme wie Du, aber ab und zu genehmige ich mir eine Behandlung, um mir Muskeln und Gelenke wieder zurechtbiegen zu lassen


Ein Osteopath kann aber wesentlich mehr! Du musst jedoch ausf�hrlich �ber die Vorgeschichte berichten, damit er wei�, was er (abweichend vom unoperierten Menschen) bei Dir vorfindet.

Ich bin mir sehr sicher, dass sich sogar auch eine etwas weitere Fahrt lohnen w�rde (Du hast nicht geschrieben, wo Du wohnst - in St�dten ist die Trefferquote nat�rlich h�her). In der Situation, also mit Deinem Leidensdruck, w�rde ich es unbedingt versuchen!

Vielleicht ist das f�r Dich eine Option.

Ich w�nsche Dir alles erdenklich Gute, auf dass Du die Schmerzen los wirst!

Ganz liebe Gr��e

__________________
Alexandra

Nach einer Operation sollte heute niemand mehr starke Schmerzen aushalten. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, Schmerzen nach einem chirurgischen Eingriff wirksam zu lindern. Wichtig ist, Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte auf die Beschwerden aufmerksam zu machen.

Wenn nach einer Operation Schmerzen auftreten, müssen sie behandelt werden. Schmerzen im Bereich der Operationswunde können nicht nur sehr unangenehm sein, sie können auch die Genesung verzögern. Generell ist es wichtig, nach einer Operation möglichst schnell wieder auf die Beine zu kommen, damit die Muskeln nicht zu viel Kraft verlieren. Schmerzen können aber daran hindern, aufzustehen und sich zu bewegen. Mangelnde Bewegung erhöht zudem das Risiko für die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombose) und kann das Durchatmen oder Abhusten beeinträchtigen. Dies kann zu schweren Komplikationen führen.

Die Schmerzen nach einem Eingriff werden „post-operative“ Schmerzen genannt (lat. post = nach). Ihre Behandlung beginnt aber schon vor der Operation mit der Planung der Therapie. Dazu gehört, dass die Ärztin oder der Arzt über mögliche Schmerzen nach dem Eingriff aufklärt, damit man sich darauf einstellen kann.

Es ist außerdem hilfreich zu wissen, wie die Behandlung nach dem Eingriff normalerweise verläuft und welche Anzeichen auf Komplikationen hinweisen können. Falls eine selbst kontrollierte Schmerzbehandlung (PCA) infrage kommt, ist es gut, schon vor der Operation über diese Therapie Bescheid zu wissen.

Wichtig ist auch, die Ärztin oder den Arzt vor der Operation über bereits bestehende Schmerzen zu informieren und darüber, ob und welche Medikamente eingenommen werden. Wer zum Beispiel regelmäßig starke Schmerzmittel (oder größere Mengen Alkohol oder andere Drogen) zu sich nimmt, benötigt nach einem Eingriff möglicherweise andere Medikamente als die üblicherweise eingesetzten.

In der Regel wird nach Schmerzen gefragt, sobald man nach der Narkose wieder ansprechbar ist. Je genauer die Schmerzen beschrieben werden, desto besser lassen sie sich behandeln. Für eine ausreichende Schmerztherapie benötigen Ärztinnen, Ärzte oder Pflegekräfte Informationen über

  • den Ort des Schmerzes (im Bereich der Operation oder woanders),
  • die Art (zum Beispiel stechend, dumpf oder brennend),
  • die Stärke (leicht, mittel oder stark) sowie darüber,
  • wie stark die Schmerzen in Ruhe oder bei Belastung sind.

Auch im Verlauf der Behandlung ist es wichtig, Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte darüber zu informieren, wie lange der Schmerz anhält, ob und wann er abklingt oder sich verstärkt.

Kleine Kinder, die noch nicht sprechen, zeigen Schmerzen oft auf andere Weise. Sie drücken sich durch Weinen und Schreien aus. Aber auch Gesichtsausdrücke, Bewegungen, Laute oder ein verändertes Verhalten können Zeichen für Schmerzen sein. Hier ist es wichtig, dass Eltern dem Pflegepersonal helfen, diese Anzeichen zu erkennen.

Ähnliches gilt auch für Menschen, die sich nur eingeschränkt selbst äußern können. Auch hier sollte eine Bezugsperson vermitteln.

Je nachdem, ob es sich um einen großen oder kleinen Eingriff zum Beispiel am Herzen, im Bauchbereich oder am Knie handelt, können danach unterschiedlich starke Schmerzen auftreten. Mal klingen sie rasch ab, mal ist eine mehrtägige Behandlung nötig. Je nach Eingriff werden auch während der Operation verschiedene Schmerzmittel gegeben, die unterschiedlich nachwirken können.

Nach kleineren Operationen und bei leichten Schmerzen kommen in der Regel Wirkstoffe zum Einsatz wie Paracetamol, Metamizol oder nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac. Sie können als Tabletten eingenommen, gespritzt oder als Pflaster, Zäpfchen oder Tropfen angewendet werden.

Nach größeren Operationen und bei mittelstarken bis starken Schmerzen werden meist stärkere Medikamente gebraucht. Oft werden dann Opioide wie Tramadol oder Morphin eingesetzt. Sie können zusammen mit anderen Schmerzmitteln angewendet werden. Opioide werden häufig als Infusion gegeben:

  • über eine Vene (intravenöser Tropf, meist in der Armvene) oder
  • im Bereich der Wirbelsäule (Epiduralkatheter).

Bei einer intravenösen Behandlung wirken die Schmerzmedikamente im gesamten Körper. Über einen Epiduralkatheter lassen sich gezielt Schmerzen in einer bestimmten Region behandeln.

Wie viel Schmerzmittel-Lösung durch den Tropf oder Katheter fließt, kann fest eingestellt sein. Dies bezeichnet man als kontinuierliche Infusion. Falls nötig, kann zusätzlicher Wirkstoff in die Infusionsflüssigkeit gegeben werden. Manchmal ist es auch möglich, die Dosis selbst über eine Pumpe zu regulieren (patientenkontrollierte Schmerzbehandlung, PCA, siehe unten).

Über einen Epiduralkatheter können ein oder mehrere Schmerzmittel in den sogenannten Epiduralraum im Rücken gegeben werden. Der Epiduralraum umgibt das Rückenmark, in dem die Spinalnerven zum Gehirn verlaufen.

Die Medikamente betäuben die Spinalnerven und stoppen dadurch die Weiterleitung der Schmerzsignale an das Gehirn. Epiduralkatheter können über mehrere Tage verwendet werden. Die Schmerzmittel-Infusion kann dabei kontinuierlich laufen oder je nach Bedarf.

Etwas anders funktioniert die Spinalanalgesie. Bei ihr werden die Medikamente direkt in die Rückenmarksflüssigkeit gespritzt. Dadurch wird die untere Körperhälfte betäubt.

Bei allen rückenmarksnahen Verfahren kann sich die Einstichstelle entzünden. Sehr selten kann es auch zu Verletzungen des Rückenmarks oder Blutungen kommen.

Mit der patientenkontrollierten Schmerzbehandlung (auch „patientengesteuerte Analgesie“ oder PCA für engl. = patient controlled analgesia) können Patientinnen und Patienten per Knopfdruck selbst bestimmen, wann sie sich ein Schmerzmedikament verabreichen. Bei diesem Verfahren wird eine Kanüle zum Beispiel in eine Vene eingesetzt. Diese ist über einen Schlauch (Katheter) an eine „Schmerzpumpe“ angeschlossen, in der sich Schmerzmittel befindet. Bei Schmerzen kann die Patientin oder der Patient sich selbst eine festgeschriebene Menge (auch Bolus genannt) davon verabreichen. Wie oft man sich Schmerzmittel geben kann, ist allerdings begrenzt, damit es nicht zu Überdosierungen kommt.

Studien zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit einer PCA nach Operationen etwas weniger Schmerzen hatten und zufriedener waren als solche, die Medikamente bei Bedarf von Ärztinnen, Ärzten oder Pflegekräften bekamen:

  • Ohne PCA: Etwa 65 von 100 Menschen, die eine konventionelle Schmerztherapie bekamen, waren mit ihrer Schmerzlinderung zufrieden.
  • Mit PCA: Ungefähr 84 von 100 Anwendern einer Schmerzpumpe waren mit ihrer Schmerzlinderung zufrieden.

PCA-Anwender nehmen allerdings im Durchschnitt eine höhere Dosis an Schmerzmitteln zu sich. Deshalb sind Nebenwirkungen bei ihnen auch etwas häufiger.

Wirkung und Nebenwirkungen von Schmerzmitteln hängen von ihrer Dosierung ab: Eine hohe Dosis kann zu mehr Nebenwirkungen führen – ist die Dosis aber zu niedrig, werden die Schmerzen nicht ausreichend gelindert.

Nicht opioide Schmerzmedikamente wie nicht steroidale Antirheumatika (NSAR), Paracetamol oder Metamizol können unter anderem zu Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschlag oder einem Absinken des Blutdrucks führen.

Zu den häufigen Nebenwirkungen der Opioide gehören Übelkeit, Erbrechen, Harnverhalt, Verstopfung oder Juckreiz. Es kann auch zu Albträumen oder Wahrnehmungsstörungen kommen. Werden Opioide mit anderen Schmerzmedikamenten wie NSAR kombiniert, lassen sich einige ihrer Nebenwirkungen vermindern.

Manche Beschwerden können auch Folgen der Operation sein. In jedem Fall ist es wichtig, sie sofort der betreuenden Pflegekraft, den Ärztinnen oder Ärzten mitzuteilen – vor allem, wenn Atembeschwerden auftreten.

Manche Beschwerden lassen sich vielleicht auch mit anderen Methoden lindern als mit Schmerzmitteln. Zum Beispiel schmerzt eine Operationswunde, wenn sie unter Spannung steht. Besteht das Gefühl, dass die Wunde spannt, reicht es manchmal, wenn die Pflegekräfte das Bett etwas anders einstellen oder man sich anders hinlegt. Falls ein Körperteil auf einer zu harten Unterlage aufliegt, kann ein Kissen oder etwas Schaumstoff Abhilfe schaffen.

Andere Möglichkeiten, Schmerzen erträglicher zu machen, sind zum Beispiel Entspannungstechniken, Atemübungen, Ablenkung und Musik. Auch Krankengymnastik kann dazu beitragen – dazu gehören Übungen im Bett, beim Aufstehen und Herumlaufen. Nach orthopädischen Eingriffen wird das Operationsgebiet häufig mit Kältekompressen gekühlt.

Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS). Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen (S3-Leitlinie, in Überarbeitung). AWMF-Registernr.: 001-025. 2021.

Liu SS, Wu CL. The effect of analgesic technique on postoperative patient-reported outcomes including analgesia: a systematic review. Anesth Analg 2007; 105(3): 789-808.

Marret E, Kurdi O, Zufferey P et al. Effects of nonsteroidal antiinflammatory drugs on patient-controlled analgesia morphine side effects: meta-analysis of randomized controlled trials. Anesthesiology 2005; 102(6): 1249-1260.

McNicol ED, Ferguson MC, Hudcova J. Patient controlled opioid analgesia versus non-patient controlled opioid analgesia for postoperative pain. Cochrane Database Syst Rev 2015; (6): CD003348.

Meißner W, Komann M, Erlenwein J et al. Qualität postoperativer Schmerztherapie in deutschen Krankenhäusern. Dtsch Artzebl Int 2017; 114(10): 161-167.

Wheeler M, Oderda GM, Ashburn MA et al. Adverse events associated with postoperative opioid analgesia: a systematic review. J Pain 2002; 3(3): 159-180.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Ärzten und anderen Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Autoren-Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Hinweise zu Beratungsangeboten finden Sie hier.

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Folgen Sie uns auf Twitter oder abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.

Wie verhalte ich mich nach Nieren OP?

Insbesondere in den ersten drei Monaten nach der Operation sind besondere Vorsichts- maßnahmen sinnvoll, z.B. kein schweres Heben, Tragen oder Bewegen von Lasten und insbesondere keine Press- atmung. Beim Husten und Niesen sollte die Hand auf die Narbe gelegt werden, als schützender Gegendruck.

Wie lange dauert es bis man sich nach Nieren OP erholt?

Vermeidung von Sport und körperlichen Belastungen für etwa 8–12 Wochen. Dies senkt auch die Gefahr von Narbenbrüchen, vor allem nach einer Schnittoperation. Regelmäßige Kontrolle der Laborwerte im Rahmen der Nachsorge. Vermeidung von nierenschädlichen Medikamenten.

Wie lange dauert eine Niere OP?

Die Operation dauert, je nach Umfang, 1½ - 2½ Stunden. Der stationäre Aufenthalt beträgt im Regelfall 5-6 Tage.

Was trinken nach Nieren OP?

Dies ermöglicht eine angemes- sene und zeitnahe Schmerzbehandlung. Trinken Sie am Tag mindestens 2 Liter säure- freie Flüssigkeiten, beispielsweise Tee oder Mineralwasser, sofern keine Trinkmengen- beschränkung besteht. Grundsätzlich sollten Sie Dinge meiden, die Druck auf das Operationsgebiet ausüben.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte