Is das sicher wenn ein hund neben dir ins bett

Von Kölle Zoo am 30.09.2021

Viele Neuhundebesitzer kennen es: Vor dem Einzug der Fellnase rauchen die Köpfe und sprudeln die Ideen. Gut erzogen wird er später sein, der kleine Welpe, nicht am Tisch betteln und auf gar keinen Fall darf er aufs Sofa oder gar ins Bett! Sechs Monate später: Genüsslich streckt der nun nicht mehr ganz so kleine Vierbeiner leise schnarchend alle Viere von sich – natürlich IM Bett von Frauchen und Herrchen! Doch Moment mal, so war das nicht geplant! Wird die Fellnase nun die Macht im Haushalt an sich reißen?

Darf der Hund ins Bett?

Es ist wohl einer der Aspekte des Mensch-Hunde-Zusammenlebens, bei dem die meisten Uneinigkeiten herrschen: Während für die einen ein Hund im Bett ein No-Go ist, können sich die anderen eine Nacht ohne die schnarchende Fellnase neben sich nicht vorstellen. In einer Umfrage von TNS Infratest gab jeder dritte Hundebesitzer an, sich mit Bello das Bett zu teilen. Trotzdem gehen die Meinungen zu diesem Thema weit auseinander. Im Folgenden gehen wir den häufigsten Argumenten (oder Mythen?) für und gegen Hunde im Bett auf die Spur.

Hygiene – machen Hunde im Bett krank?

Viele Menschen finden Hunde im Bett schlichtweg unhygienisch. Und das ist ihr gutes Recht! Nicht jeder Hundebesitzer möchte die Fellnase, die den Tag damit verbracht hat, im See zu baden, auf matschigen Wiesen herumzurennen und Löcher zu buddeln, die ganze Nacht bei sich haben. Von den Haaren auf der Bettwäsche einmal abgesehen. Das Bett soll ein sauberer und hygienischer Ort sein und bleiben. Wenn Du das so siehst, ist das völlig in Ordnung. Dein Hund wird, wenn er es nicht anders kennt, seinen eigenen Schlafplatz ohne Probleme akzeptieren, und Du musst kein schlechtes Gewissen deswegen haben!

Ein ernsthaftes gesundheitliches Risiko stellen Hunde im Bett jedoch meist nicht dar. Eine entsprechende Pflege vorausgesetzt, wozu zum Beispiel auch das regelmäßige Bürsten und das Säubern der Pfoten gehören, sind Hunde im Bett kein Krankheitsrisiko. Allerdings können sie von Parasiten wie Flöhen oder Zecken befallen sein, die bei gemeinsam verbrachten Nächten natürlich leichter auf den Menschen übergehen, als dies bei getrennten Schlafplätzen der Fall ist. Hunde, die bei Frauchen und Herrchen im Bett nächtigen, sollten daher regelmäßig entwurmt und vor Parasiten geschützt werden. Auch die Bettwäsche sollte natürlich öfter gewechselt werden. Außerdem sind Zoonosen nicht gänzlich außer Acht zu lassen, also Infektionserkrankungen, die vom Menschen auf den Hund und umgekehrt übergehen können. Allerdings sind wir immer und überall Bakterien und Viren ausgesetzt – ob der Hund im Bett hier ein Problem darstellt, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Allergiker und Asthmatiker sollten jedoch eher davon absehen, den Vierbeiner im Bett schlafen zu lassen. Durch den engen Kontakt können sich Symptome verschlechtern, denn Hunde bringen zum Beispiel auch Pollen und Staub mit ins Bett, die auch durch regelmäßiges Ausbürsten nicht gänzlich eliminiert werden können.

Rangordnung – will der Hund jetzt Chef sein?

Dass Hunde, die bei ihren Besitzern im Bett schlafen, plötzlich die gesamte Rangordnung in Frage stellen und die Weltherrschaft an sich reißen wollen, ist ein (meist) unbegründeter Irrglaube. Entspannte und gehorsame Hunde werden Dich auch weiterhin als Rudelchef respektieren, unabhängig von ihrem Schlafplatz. Es kann jedoch Hunde geben, deren ohnehin beschützendes Naturell durch das gemeinsame Im-Bett-Schlafen verstärkt wird. Dies ist insbesondere bei Hütehunden der Fall, die sich für die Sicherheit ihres Menschen verantwortlich fühlen. Dies kann so weit gehen, dass Dein Hund Deinen Partner nicht mehr ins Bett lässt. Dieses Verhalten ist ernst zu nehmen und sollte tatsächlich dazu führen, dass der überbehütende Vierbeiner nachts in seinem eigenen Körbchen schläft. Auch bei Hunden, die ihre Futternäpfe, Spielzeuge oder andere Liegeplätze verteidigen, ist Vorsicht geboten. Ihr problematisches Verhalten in Bezug auf Ressourcen kann sich schnell auf weitere Bereiche ausdehnen und zu Schwierigkeiten führen. Bei den meisten Hunden besteht dieses Problem jedoch nicht und das Schlafen im Bett ändert nichts am Rudelgefüge.

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Wichtig: Die Betten von Kindern, insbesondere von Babys und Kleinkindern, sollten für Hunde tabu sein. Grundsätzlich sollten Hunde und Kinder nicht unbeaufsichtigt sein. Zudem könnte sich der Vierbeiner in Wärmungs- oder Beschützungsabsicht auf das Kind legen und es beim Atmen behindern. Hunde sollten daher generell keinen Zutritt zum Kinderbett haben. Hier findest Du mehr zum Thema "Kinder und Hunde".

Schlafqualität – stören Hunde die Nachtruhe?

Ein weiterer Aspekt bei der Entscheidung, ob sich Mensch und Vierbeiner einen Schlafplatz teilen sollten, ist die Schlafqualität. Hunde haben einen anderen Schlafrhythmus als Menschen. Sie stehen zum Beispiel öfter mal auf, drehen sich um, wechseln die Schlafposition usw. Insbesondere bei Menschen, die einen leichten Schlaf haben, kann sich dies negativ auf die Schlafqualität auswirken. Mitunter wachen sie mehrmals pro Nacht auf, selbst wenn sie dies am nächsten Tag vielleicht nicht mehr wissen. Es gibt jedoch auch Studien, die zu dem Ergebnis kommen, dass Hunde im Bett die Schlafqualität verbessern. Demnach wirkt sich ein warmer Hundekörper vor allem beruhigend und sicherheitsspendend aus. Wir finden so leichter zur Ruhe und können besser (ein)schlafen. Außerdem wird durch engen Körperkontakt das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das auch als „Kuschelhormon“ bekannt ist. Dies trägt zu einem Gefühl des Wohlbefindens und der Zufriedenheit bei. Die Auswirkungen auf die Schlafqualität sind also ganz individuell. Was dem einen guttut, kann für den anderen störend sein.

Stärkung der Bindung­ – Vertrauen schaffen

Ein enges Zusammenleben und sogenanntes Kontaktliegen sind Grundbedürfnisse unserer Vierbeiner. Auch Wildhunde schlafen beispielsweise eng aneinander gekuschelt und spenden sich dadurch Wärme und Sicherheit. Würden wir unsere Hunde fragen, würde sich mit Sicherheit ein Großteil für den Schlafplatz im Bett entscheiden, denn für sie ist es völlig natürlich, so eng wie möglich mit dem Menschen zusammenzuleben. Und genau dieses enge Zusammenleben kann das Vertrauen und die Bindung zwischen Mensch und Hund stärken. Dies gilt insbesondere für Einzelhunde, die noch mehr Zuwendung und Nähe benötigen als Hunde, die dauerhaft einen Artgenossen um sich haben. Aber es gibt auch Hunde, die ein größeres Distanzbedürfnis haben und sich nachts lieber in ihr Körbchen zurückziehen. Allgemein ist jedoch davon auszugehen, dass das gemeinsame Schlafen im Bett durchaus positiv für die Bildung von Vertrauen und eine starke Bindung ist.

Bewährtes beibehalten – oder ist einmal keinmal?

Das Sprichwort „einmal ist keinmal“ gilt für Hunde sicherlich nicht. Hunde, denen einmal erlaubt wurde, im Bett zu schlafen, werden dies auch künftig vehement einfordern. Natürlich genießen sie das und möchten das Privileg nicht mehr missen. Daher ist es wichtig, die Entscheidung, ob der Hund ins Bett darf, gut zu überdenken und dabei zu bleiben. Für Hunde hat es mitunter desolate Auswirkungen, wenn sie bisher im Bett schlafen durften und ihnen dies plötzlich verwehrt wird. Daher gilt es, auch etwaige später auftretende Umstände zu bedenken, die dazu führen könnten, dass der Hund nicht mehr mit ins Bett darf, zum Beispiel geplanter Nachwuchs. Darf der Hund nämlich, sobald das Baby da ist, nicht mehr bei Herrchen und Frauchen schlafen, kann sich seine Frustration in Eifersucht auf das Baby wandeln – mit unschönen und sogar gefährlichen Konsequenzen. Daher ist es besser, ihm dieses Privileg gar nicht erst einzuräumen. Auch ist zu bedenken, dass Hunde im Alter mitunter einen strengeren Körpergeruch entwickeln oder ihre Blase nicht mehr gut kontrollieren können. Ein Umzug ins Körbchen könnte dann Probleme verursachen, wenn er es gewohnt war, im Bett zu nächtigen. Grundsätzlich benötigen Hunde klare Strukturen und Routinen, um sich sicher und wohl zu fühlen. Entscheidest Du Dich also, den Hund nicht ins Bett zu lassen, solltest Du dabei bleiben und auch keine Ausnahme machen. Umgekehrt gilt das natürlich ebenfalls.

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Wichtig:Unabhängig davon, ob Hunde im Bett schlafen dürfen oder nicht, sollten sie einen eigenen Liegeplatz zur Verfügung haben, an den sie sich jederzeit zurückziehen können und wo sie ungestört sind.

Fazit

Bezüglich der Frage, ob Hunde im Bett schlafen dürfen, können oder sollen, gibt es kein „richtig“ und „falsch“. In erster Linie ist dies eine Entscheidung, die Du für Dich und Deinen Vierbeiner triffst. Wichtig ist nur, dass Du bei dieser Entscheidung bleibst, denn Hunde brauchen klare Spielregeln. Wenn keine gesundheitlichen Einschränkungen wie Allergien oder ein überbehütendes Verhalten des Hundes dagegensprechen, ist nichts dagegen einzuwenden, den Vierbeiner im eigenen Bett schlafen zu lassen. Das stärkt das Rudelgefühl, fördert Vertrauen und Wohlbefinden. Und mal ehrlich: Gibt es etwas Schöneres, als nach einem anstrengenden Tag die Augen zu schließen und den geliebten Vierbeiner schwer atmend und zufrieden seufzend ganz nah bei sich zu haben?

Warum sollte man nicht mit einem Hund im Bett schlafen?

Hund im Bett: Achtung vor Eifersucht und Aggressivität Manche Hunde, die bei Herrchen oder Frauchen im Bett schlafen, entwickeln außerdem einen übermäßigen Beschützerinstinkt.

Was bedeutet es für den Hund wenn er in meinem Bett schlafen darf?

Warum dein Hund mit dir im Bett schlafen möchte Als Rudeltiere befriedigen sie ihren Instinkt für Sicherheit und Geborgenheit, indem sie in der Nähe ihrer Rudelkameraden bleiben. Außerdem werden sie instinktiv versuchen, dich in der Nacht zu bewachen.

Sind Hunde im Bett unhygienisch?

Denn im Gegensatz zum Menschen sind Hunde und auch Katzen mit denselben Pfoten auf der Straße und dem schlammigen Waldboden unterwegs wie auf dem Bettlaken. Das bringt Bakterien ins Bett, die dort sonst eher nicht landen. Dazu kommen Tierhaare auf Matratze und Bettwäsche.

Wie lange neben Hund schlafen?

Schlafbedürfnis: Wie viel sollten Hunde schlafen?.

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