Ist heizöl gleich diesel

Wer sein Auto liebt, sollte es nicht mit Heizöl betanken - so könnte ein modernes Sprichwort lauten, denn Heizöl wird aller Voraussicht nach dem Dieselmotor Schaden zufügen.

Die aufwändigen Systeme, die sich positiv auf die Abgase eines modernen Dieselfahrzeugs auswirken, vertragen den hohen Schwefelanteil in Heizöl schlecht. Motorbeschädigungen, Abnutzungen und dadurch bedingte Störungen im Betrieb des Wagens sind wahrscheinlich.

Weiterhin verfügen Dieselkraftstoff und Heizöl über unterschiedliche Additive, die zum Beispiel die Zündwilligkeit beeinflussen. Während normaler Diesel mit diesen Additiven versetzt wird, fehlen sie bei Heizöl.

Das kann eine vermehrte Rußbildung von Heizöl im Diesel-Fahrzeug zur Folge haben, die wiederum den Motor negativ beeinflussen kann.

Die Ansicht, dass sich Diesel von Heizöl nur durch die rote Farbe unterscheidet, ist eine weitverbreitete These. Doch stimmt das auch? Kann anstatt Diesel auch Heizöl getankt werden? Wir klären Sie darüber auf und verraten Ihnen warum das, was anfangs billig scheint, auch schnell recht teuer werden kann. Heizöl und Diesel sind unterschiedlicher als viele glauben. Obwohl es bis Mitte der 1990er-Jahre abseits der roten Farbe kaum chemische Unterschiede zwischen dem Brennstoff und dem Kraftstoff gab, stellt sich der Sachverhalt aktuell anders dar. Heizöl wird zwar immer noch rot eingefärbt aber mittlerweile auch zusätzlich mit einem Markierstoff versehen, um die missbräuchliche Verwendung in Dieselmotoren zu verhindern. Doch warum wird Heizöl für Dieselmotoren überhaupt verwendet? Grund dafür ist die deutlich bessere Besteuerung von Heizöl gegenüber Diesel.

Unterschiede: Heizöl und Diesel

Da sowohl die Heiztechnik als auch Automotoren ständig weiterentwickelt werden, müssen sich auch die Kraft- bzw. Brennstoffe anpassen. Dies ist mitunter ein Grund, weshalb sich Diesel und Heizöl heutzutage deutlicher voneinander unterscheiden als noch vor 20 Jahren.

Ist heizöl gleich diesel
Ist heizöl gleich diesel

Schwefelgehalt:
Ein großer Unterschied zwischen Heizöl und Diesel zeigt sich beim Schwefelgehalt. Während Diesel mit einem Anteil von 10 mg Schwefel pro Liter quasi als schwefelfrei gilt, liegt der Wert bei schwefelarmem Heizöl EL deutlich höher und beträgt 50 mg/l. Daher kann es bei der Verbrennung von Heizöl in Dieselmotoren zum Ausstoß von Schwefeldioxid kommen, welches im Motorraum eine schwefelige Säure bildet. Da Motoröle kaum noch neutralisierende Basenreserven haben, wirkt sich die Säure schädigend auf den Motor aus. Folglich kann es zur Korrosion der Abgasanlage und zu einem frühzeitigen Motorschaden kommen.

Additive: Ein weiterer Unterschied liegt in den Additiven, die sowohl dem Dieselkraftstoff als auch dem Heizöl EL (extra leicht) direkt in der Raffinerie beigemischt werden und welche sich deutlich voneinander unterscheiden.

Weitere Zusätze: Da Dieselkraftstoff gemäß DIN 590 hergestellt wird, enthält er auch Zusätze, welche die Zündwilligkeit (Cetanzahl) garantieren. Heizöl EL werden jedoch keine Zusätze zur Zündungsverbesserung zugesetzt, daher kann es zu einer verstärkten Rußbildung (Verkokung), starkem Nageln und einem schnelleren Verschleiß des Motors kommen.

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Wirkstoffe für bessere Filtrierbarkeit: Dieselkraftstoff wird im Winter bzw. in der Übergangszeit mit Wirkstoffen versetzt, welche seine Filtrierbarkeit herabsetzen und den Motor schützen. Durch diese Wirkstoffe bleibt Diesel beispielsweise auch bei einer Temperatur von -20 °C filtrierbar. Die Fließfähigkeit von Heizöl kann hingegen schon bei einer Temperatur von +5 °C beeinträchtigt sein. Noch schlimmer ist die Situation aber bei Minusgraden, denn ab -10 °C bildet Heizöl Paraffinkristalle, welche den Filter verstopfen.

Unterschied Speiseöl und Diesel:

Und auch beim Tanken vom Speiseöl aus dem Discounter sollte man weiterhin an den Fiskus denken. Ein Pflanzenöl, das für den Einsatz als Treibstoff gedacht ist, muss nämlich auch versteuert werden. Allerdings nicht so hoch wie der Mineralöl-Sprit. Fährt man also mit Speiseöl im Auto, dann ist man nach dem Energiesteuergesetzt verpflichtet, dem zuständigen Hauptzollamt eine Steueranmeldung einzureichen und den entsprechenden Steuerbetrag zu entrichten. Mehr zum Thema Speiseöl gibt es im folgenden Beitrag: Pflanzenöl (Pöl) tanken!

Ist heizöl gleich diesel
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besonders wichtig: der rechtliche Aspekt

Sollten Sie Dieselfahrzeuge, Netzersatzanlagen oder Arbeitsmaschinen mit Heizöl anstatt mit Dieselkraftstoff betreiben, machen Sie sich strafbar. Sie begehen nämlich Steuerhinterziehung. Wer vom Zoll mit Heizöl im Fahrzeug erwischt wird, der muss für das komplette Tankvolumen die entgangene Energiesteuer nachzahlen. Im Extremfall drohen beträchtliche Geldstrafen oder bis zu 5 Jahre Knast. Und die Kontrolle des Tankinhalts ist ohne Chemielabor möglich. Besonders wegen dem roten Farbstoff. Grundsätzlich gibt es aber auch einige Ausnahmen und so ist ein Betrieb von Netzersatzanlagen mit Heizöl im Katastrophenfall nicht strafbar. In einem solchen Fall muss vor der ersten Nutzung eine Genehmigung beim zuständigen Hauptzollamt eingeholt werden.

Unser Fazit – Heizöl statt Diesel tanken?

Heizöl anstatt Diesel zu verwenden ist keine gute Idee. Sie machen sich damit nicht nur strafbar, sondern können auch teils schwerwiegende und teure Schäden am Triebwerk und dessen Anbauteilen (Abgasreinigungssystem, DPF, Kat etc.) verursachen. Das Auto mit Heizöl zu fahren ist zwar theoretisch möglich – aber auf keinen Fall empfehlenswert.

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Das war’s natürlich längst noch nicht gewesen.

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Kann man einen Diesel mit Heizöl fahren?

Wenn Sie Ihr Auto mit Heizöl statt Diesel fahren, ist dies strafbar. Die deutsche Zollverwaltung führt mit ihren Kontrolleinheiten Verkehrswege im gesamten Bundesgebiet zeitlich und örtlich begrenzte mobile Kontrollen durch. Hierbei wird bei Dieselfahrzeugen eine Kraftstoffprobe entnommen.

Was ist der Unterschied Diesel und Heizöl?

Dieselkraftstoff gilt mit einem Schwefelanteil von 10 mg/l als schwefelfrei. Heizöl EL schwefelarm enthält mit 50 mg/l Schwefelanteil immerhin 5 Mal mehr Schwefel. Bei einem missbräuchlichen Einsatz von Heizöl in Dieselmotoren entsteht bei der Verbrennung Schwefeldioxid.

Welche Diesel fahren mit Heizöl?

Heizöl und Diesel unterschieden sich in ihrem Schwefelgehalt. Als schwefelarm gilt Heizöl bereits ab einem maximalen Schwefelgehalt von 50 mg/l. Diesel hingegen wird erst ab max. 10 mg/l als schwefelarm bezeichnet.

Was passiert wenn man Heizöl tankt?

Wer vom Zoll mit Heizöl im Auto erwischt wird, muss für das komplette Tankvolumen die Energiesteuer nachzahlen.. Zusätzlich wird das Heizöl-Tanken als Steuerhinterziehung verfolgt. Im Extremfall drohen hohe Geldstrafen oder bis zu fünf Jahre Gefängnis.