James bond kritik keine zeit zu sterben

von 03. Juni 2022, 07:00 Uhr

Rund 50 Millionen Pfund lie� sich die Produktionsfirma MGM das letzte Abenteuer mit Daniel Craig kosten. 163 Minuten dauert der vorerst letzte Teil der Reihe.

Lieber w�rde er sich die Pulsadern aufschneiden als noch einmal Bond zu spielen, sagte Daniel Craig 2015 kurz nach Drehende von �Spectre�. Mit einer Gage von 50 Mio. Pfund lie� er sich dann aber doch �berreden. Ein Fehler, denn mit �Spectre� h�tte er gewiss einen besseren Abgang gehabt als nun sechs Jahre sp�ter mit �Keine Zeit zu sterben�. Denn es ist der mit Abstand konsequenteste, aber auch meist deprimierende �Bond�-Film aller Zeiten. Er l�sst viele Fans nach 163 Minuten (damit ist es auch der l�ngste aller Bond-Filme) geschockt zur�ck und nach mehreren Startverschiebungen von zuletzt anderthalb Jahren, die der Pandemie geschuldet sind, h�tten viele gewiss mehr erwartet als den schlichten Versuch, dem Publikum diesmal mehr ein Melodram als einen Bond-Film vorzusetzen. Dabei wurde im Vorfeld doch immer wieder posaunt, Craigs letzter 007-Einsatz w�re ein w�rdiger Abgang f�r ihn und w�rde alle seine f�nf Filme miteinander verbinden. Nein, auch als �berbau funktioniert �Keine Zeit zu sterben� nicht wirklich, und �berhaupt, f�ngt alles schon damit an, dass der Titel des 25. Bond-Films schlichtweg gelogen ist.

James Bond kommt nicht zur Ruhe

Seinen gef�hrlichen Beruf hat James Bond (Daniel Craig) an den Nagel geh�ngt, um fortan mit seiner geliebten Madeleine Swann (L�a Seydoux) abzuh�ngen. In der italienischen Kleinstadt Matera schlagen sie ihr neues Liebesnest auf. Um sich wirklich auf Madeleine einzulassen, will Bond am Grab seiner einst gro�en Liebe Vesper endg�ltig Abschied nehmen. Doch er ger�t in den Hinterhalt und verd�chtigt Madeleine, ihn an das Verbrechersyndikat Spectre verraten zu haben. Der Ex-Spion trennt sich von ihr und taucht erst f�nf Jahre sp�ter wieder auf Jamaika auf, wo ihn sein CIA-Kollege Felix Leiter (Jeffrey Wright) aufsucht, um ihn aus dem Ruhestand zu holen. Es geht um Valdo Obruchev (David Dencik), der f�r die Briten eine weltbedrohliche Bio-Waffe entwickelt hat. Der Wissenschaftler wurde entf�hrt. Von Spectre? Bond sucht seinen Erzfeind Ernst Stavro Blofeld (Christoph Waltz) im Gef�ngnis auf, muss aber erkennen, dass ein ganz anderer die F�den in der Hand h�lt. Der mysteri�se Lyutsifer Safin (Rami Malek) f�hrt auf einer geheimnisvollen Insel einen teuflischen Racheplan aus und hat es dabei auch auf Madeleine abgesehen, die inzwischen Mutter einer f�nfj�hrigen Tochter ist.

007 � doch nur eine Zahl

Nat�rlich ist �Keine Zeit zu sterben� mit fast drei Stunden definitiv zu lang, aber in den ersten zwei Drittel f�hlt sich noch alles richtig an. Craig f�hrt uns zwar einen erm�deten Bond vor, steht aber stets seinen Mann, wenn er in lebensgef�hrliche Situationen ger�t. F�r Action wird also gesorgt, etwa wenn er im Aston Martin DB5 durch Matera verfolgt wird oder sich in der Stadt Gravina vor seinen Verfolgern gekonnt von einer r�mischen Br�cke in die Schlucht rettet. Das sind wahrlich �bondige� Momente, wenn auch nicht �berm��ig spektakul�r. Aber genauso liebt man Bond, der auch wieder markige Spr�che von sich gibt, wenn er h�bschen Frauen begegnet. Aber die Zeiten sind vorbei, als er gleich in der n�chsten Szene mit ihnen im Bett landet. Die #Metoo-Debatte forderte ein Umdenken. Vielweiberei ist out. Weshalb Bond mit der Britin Lashana Lynch (33) eine Doppelnullagentin an die Seite gestellt wird, die sogar seine alte Erkennungsziffer erhalten hat: 007. Ihretwegen kam 2019 wohl das Ger�cht auf, das 007 bald als Frau zu sehen sein w�rde. An sich ein guter Einfall, doch leider wird daraus nicht mehr gemacht. Lashana Lynch mutiert nur zu einem weiblichen Kampfroboter. Mehr Witz zeigt die Kubanerin Ana de Armas (33) als CIA-Agentin, aber ihr Auftritt ist leider so kurz geraten, dass sie auch schnell wieder vergessen ist. Ist auch so gedacht, denn Bonds Hauptfrau bleibt L�a Seydoux, die erst im letzten Drittel wieder zur Handlung geh�rt. Eine Handlung, die dann etliche Absurdit�ten bereith�lt und schlie�lich in den Untergang f�hrt.

Gro�e Gef�hle statt Coolness

Gewiss w�rde man jetzt gern spoilern, was im letzten Drittel nicht richtig l�uft, aber das w�re gegen�ber denjenigen nicht fair, die �Keine Zeit zu sterben� noch nicht gesehen haben. Eins kann aber gesagt werden: Regisseur Cary Joji Fukunaga (�Jane Eyre�) will auch noch den emotionalsten Bond-Film aller Zeiten abliefern und f�hrt alles auf, um sein Publikum dahingehend zu fesseln. Die Coolness des Kinohelden, der seit fast 60 Jahren auf der Erfolgsspur gefahren ist, nimmt damit merklich ab. Da kreischt auch die von Hans Zimmer komponierte Musik, wenn Rami Malek (�Bohemian Rhapsody�) als einer der blassesten Bond-Schurken �berhaupt der Garaus gemacht werden soll und es am Schluss um alles geht. Das melancholische Grundgef�hl des Films wird musikalisch gleich zu Beginn angeknipst, wenn Zimmer den Song aus dem 1969 erschienenen Bond-Film �Im Geheimdienst Ihrer Majest�t� zitiert, und zwar mehr als einmal. Wenn es um Gef�hle geht, war der fr�here Bond-Komponist John Barry dann wohl doch der bessere. Es gibt aber auch noch weitere Verweise auf vorherige Filme. Etwa ein Portr�t von Judi Dench als Bonds fr�here Vorgesetzte M, und auch die Gimmicks von Waffenmeister Q (Ben Wishaw) erinnern an gute alten Bond-Zeiten, machen damit aber gleichzeitig deutlich, wie sehr �Keine Zeit zu sterben� verungl�ckt aus dem Rahmen f�llt. Denn Fukunaga schafft es letztlich nicht, alles zusammenzuhalten, weder kann er den gro�en Bogen �ber Craigs Bond-�ra spannen, noch will es ihm gelingen, den Helden auf eine neue emotionale Schiene zu schieben. Was bleibt, ist der traurigste Bond-Film.

Fazit: Actionszenen, Bond-Girls, Traumkulissen und ein Held im Smoking � alles ist vorhanden, und doch steuert das 25. Bond-Abenteuer �Keine Zeit zu sterben� in eine v�llig andere Richtung, die ins Melodramatische f�hrt. F�r viele Fans der falsche Weg.

�Keine Zeit zu sterben� ist bei Sky zu sehen.

Wie heißt der neue Film von James Bond?

Im neuen Film "Keine Zeit zu sterben" passiert nach diesem seltsamen Omen erst einmal nichts. Bond und Swann kommen im malerisch verschachtelten Weltkulturerbestädtchen Matera an und beziehen ein wunderschönes Hotelzimmer für eine Liebesnacht.

Wie heißt das Lied von James Bond?

Das Armstrong/Barry-Lied „We Have All The Time In The World“ wird schon in den ersten Minuten von „Keine Zeit zum Sterben“ zum Unheil ankündigenden Motiv, und Craig zitiert die Titelzeile. Bereits 1969 sagte Bond zu seiner frisch angetrauten und sogleich erschossenen Ehefrau Tracy: „Wir haben alle Zeit der Welt“.

Was ist eigentlich „keinezeit zu sterben“?

Im Grunde ist „Keine Zeit zu sterben“ eine Fortsetzung von „Spectre“ (2015). Der Waltz-Blofeld und Madeleine tauchen erstmals darin auf und ziehen 007, auf unterschiedliche Art, in ihren Bann. Auf sich allein vermag „Keine Zeit zu sterben“ nicht darzulegen, warum der Frauenheld wieder an Treue und die ewige Liebe glaubt.

Wie hat sich James Bond über die Jahre verändert?

James Bond hat sich über die Jahre doch sehr verändert. Genauso wie die gesamte Filmwelt. War er doch früher der erste, einzige Action Held und gab es aller paar Jahre nur einen neuen Film. So gibt es heute jede Woche Action und neue Helden. Bond war immer mit Stil und Daniel Craig führte die Figur in und durch die heutige Zeit.

Wird James Bond in Keine Zeit zu sterben sterben?

In den letzten Minuten des Filmes wird James Bond vom Bösewicht mit Nanobots vergiftet. Dadurch wird eine Rückkehr zu seiner Liebe und seinem Kind nie wieder für ihn möglich sein. Im Anschluss wird er unter einem Bombenhagel begraben und stirbt. Es ist das erste Mal in 25 Filmen, dass James Bond sicher Tod ist.

Wie gut ist Keine Zeit zu sterben?

Keine Zeit zu sterben“ ist der weltweit zweiterfolgreichste Hollywoodfilm 2021, wie Deadline vermeldet. Ganze 474 Millionen US-Dollar konnte der Action-Film bisher einspielen und liegt nur knapp hinter „Fast & Furious 9“, der 500 Millionen US-Dollar verzeichnen kann.

Wo beginnt James Bond Keine Zeit zu sterben?

Italien: Gravina, Matera, Sapri Mit 37 Metern Höhe ist das Aquädukt ein imposanter Schauplatz für Bonds actionreichen Brückensprung in „Keine Zeit zu sterben“. Die europäische Kulturhauptstadt 2019 und Felsenstadt Matera ist mit verwinkelten Gassen die perfekte Kulisse für den Geheimagenten.

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