Je größer die Hauptdüse desto mehr stottert das Moped

Einstellanleitung für gängig Vergasertypen

Ergänzende Angaben zur Leerlaufgemischeinstellung von Redsnaf

Die Einstellanleitung ist für Vergaser gedacht deren Bedüsung original ist bzw. den Einbauvorschriften des Tuninganbieters entspricht inclusive der Montage des geforderten Luftfilter.

Alle heute gängigen Moped- und Motorradvergaser sind prinzipiell gleich aufgebaut und daher ist auch die Leerlaufeinstellung ähnlich zu handhaben. Ausnahmen von dieser Regel sind u.U. Membranvergaser, Gleichdruckvergaser,Vergasern mit fester Leerlaufgemischbedüsung und Vergaser mit Umluftsystem, die so genannten Sparvergaser von BVF, deren Aufbau in einigen Punkten abweicht. Die Einstellung des Sparvergasers und Vergasern mit fester Leerlaufgemischbedüsung folgt nach der Einstellanleitung für die "Standardvergaser".

Die Vergaser sowohl "Standard" als auch Umluftvergaser sind in vier Systeme eingeteilt:

Vollastsystem
Teillastsystem
Leelaufsystem
Startsystem

Da die ersten drei Systeme sich im normalen Fahrbetrieb beeinflussen ist es notwendig alle Systeme aufeinander einzustellen. Vor allem das Leerlaufsystem spielt besonders bei Tuningzylindern eine wesentliche Rolle für die Fahrbarkeit des Motors aus niedrigen Drehzahlen.
Das Leerlaufsystem ist wie fälschlicherweise angenommen nicht nur für den Leerlauf nötig sondern für den Übergang aus dem Stand ins Fahren.

Zur Einstellung des Leerlaufes ist es notwendig, dass die Zündanlage ihre volle Leistungsfähigkeit besitzt, daher die Zündfunkenlänge mindesten 8 mm von Zündkabel zu Motorblock beträgt. Ist es weniger, lässt sich der Leerlauf nur schwer einstellen, da der Motor ständig ausgehen wird.
Gleiches gilt für den Schwimmerstand, die Chokeeinstellung und den Verschleiß des Vergasers. Sind diese nicht in Ordnung, ist eine Leerlaufeinstellung sehr schwer möglich.

Nachdem dies alles berücksichtigt worden ist, muss man nun am Vergaser zwei Einstellschrauben finden. Dazu sollte man sich ggf. eine Vergaserzeichnung besorgen.

Zuerst sucht man die Schieberanschlagschraube. Diese reguliert den Spalt, den der Gasschieber offen läst und sorgt somit für die benötigte Luftmenge. Bei älteren Vergasern kann diese Funktion auch durch die Einstellung des Bowdenzug erfolgen.

Die zweite Schraube die zu finden ist, ist die Leerlaufgemischschraube. Sie ist daran zu erkennen, dass deren Einsellung nichts an der Gaschieberstellung ändert. Diese Schraube reguliert den Benzin-Luftgemisch-Strom durch Steuerung eines zusätzlichen Luftstromes oder der Benzinmenge zu einen Vormischraum unterhalb des Gasschiebers. Je nach dem verursacht das heraus- oder hereinschrauben ein verringern oder steigern der Benzinmenge für den Leerlauf. Sollten zwei solcher Einstellschrauben vorhanden sein, dann handelt es sich um einen Vergaser mit Umluftsystem z.B BVF Sparvergaser. Eine Einstellanleitung für diesen Vergasertyp findet ihr weiter unten. Welche Stellschraube die Leerlaufgemischschraube und welche die Umluftschraube ist, müsst ihr aus gängigen Quellen wie Bedienungsanleitungen entnehmen.

Einstellung von "Standardvergasern"

1. Motor warmfahren oder warmlaufen lassen.
2. Den Motor mit der Schieberanschlagschraube auf höhere Drehzahl bringen
3. Mit der Leerlaufgemischschraube durch langsames ein und ausdrehen die Stellung des Motorlauf mit höchster Drehzahl finden und so stehen lassen. Das Reindrehen der Leerlaufgemischschraube bewirkt in der Regel (z.B Simsonvergaser) ein anfetten des Leerlaufgemisches. Dreht man die Schraube heraus wird es abgemagert.
4. Motordrehzahl mit Schieberanschlagschraube absenken und Einstellung nach 3. wiederholen und diesen Vorgang so oft wiederholen, bis die gewünschte Standgasdrehzahl erreicht ist.
5.Sollte die Gasannahme nach der Einstellung etwas zögerlich sein, die Leerlaufgemischschraube wieder in Richtung fett nachstellen bis der Zustand sich bessert - bei BVF Vergasern daher die Leerlaufgemischschschraube bis etwa 1,5 Umdrehungen eindrehen.

Ziel dieser Einstellung ist es ein gutes Leerlaufgemisch zu erhalten, welches beim Anfahren durch die Änderung der Gaschieberstellung soweit angepasst ist, dass es weder zu einem Verschlucken durch zu viel Benzin oder einem Ausgehen durch zu wenig Benzin kommt. Zusätzlich hat es die Aufgabe den Motor auch im Leerlauf mit genügend Benzin zu versorgen, damit ein hochbelasteter Motor bei Gemischschmierung gut geschmiert und allegmein gut gekühlt wird, wenn man spontan das Gas wegnimmt.

Einstellung von Vergasern mit Umluftsystem (u.A. BVF Sparvergaser)

Achtung...die Einstellung dieser Vergaser ist etwas schwieriger da sie empfindlicher auf Änderungen reagieren. Diese Einstellung sollte wirklich nur dann erfolgen wenn es unbedingt nötig ist, wenn man z.B. keine Originaleinstellung mehr hat.

Abweichend zu den normalen Vergasern besitzen Vergaser mit Umluftsystem keine Schieberanschlagschraube. Der Gasschieber muss im Leerlauf völlig geschlossen sein. Somit reagiert ein verschlissener Umluftvergaser empfindlicher auf verkehrte Einstellungen als ein Standartvergaser.
Die Funktion der Steuerung der benötigten Leerlaufluft übernimmt eine Umluftschraube, die dem vorgemischten Leerlaufgemisch zusätzlich Luft beimengt, die für einen guten Leerlauf notwendig ist. Die Umluftschraube sitzt beim Simsonvergaser 16N3 seitlich am Vergaserschieber, die Leerlaufgemischschraube unter einer Plombe am Vergaserflansch zum Motor.

Deshalb wird die Einstellung wie bei den Standartvergasern durchgeführt. Der Unterschied besteht darin, dass man nun die Umluftschraube statt der Schieberanschlagschraube verwenden muss, um die Leerlaufdrehzahl zu korrigieren.

1. Motor warmfahren oder warmlaufen lassen.
2. Den Motor mit der Umluftschraube auf höhere Drehzahl bringen
3. Mit der Leerlaufgemischschraube durch langsames ein und ausdrehen die Stellung des Motorlauf mit höchster Drehzahl finden und so stehen lassen. Abweichend von Standardvergasern bewirkt das Reindrehen der Leerlaufgemischschraube ein abmagern des Leerlaufgemisches. Dreht man die Schraube heraus wird es fetter!
4. Motordrehzahl mit Umluftschraube absenken und Einstellung nach 3. wiederholen und diesen Vorgang so oft wiederholen, bis die gewünschte Standgasdrehzahl erreicht ist.
5.Sollte die Gasannahme nach der Einstellung etwas zögerlich sein, die Leerlaufgemischschraube wieder in Richtung fett nachstellen bis der Zustand sich bessert.

Einstellung von Vergasern mit fester Leerlaufgemischbedüsung

Diese Vergaser besitzen keine Reguliermöglichkeit des Leerlaufgemischs außer einer verbauten Düse die die Gemischmenge vorsieht. Einstellung erfolgt hier nach Gefühl sofern man keine Co Messgeräte hat.

Motor warmfahren mit Schieberanschlagschraube oder Umluftschraube auf korekte Leerlaufdrehzahl bringen. Fahrversuche unternehmen. Der Motor muss beim Anfahren mit Halbgas sauber Gas annehmen und zudem mit wenigen Tritten anspringen. Zudem muss er beim Gaswegnehmen sofort in die einregulierte Leerlaufdrehzahl zurückfallen und darf nicht länger in höherer Drehzahl verbleiben.

Zu fette Bedüsung/ Leerlaufeinstellung:

- Motor lässt sich ohne Choke kalt gut starten warm aber nicht .... nimmt warm beim Gasgeben nur unwillig Gas an, stottert bzw. viertaktert

Zu magere Bedüsung/Einstellung:

- Motor springt kalt und warm schlecht an...fällt nach Gasgeben nicht sofort in die einregulierte Leerlaufdrehzahl zurück...nimmt auch warm schlecht Gas an ohne dabei zu viertaktern (geht scheinbar aus---> das klassische Mööööpp!)

Ziel ist...bei gewünschter Leerlaufdrehzahl von zum beispiel 1000U/min die Bedüsung zu finden das oben genannte Effekte nicht auftreten

Behelsmäßige Einstellung von Gleichdruckvergasern an 4 taktern

Die Einstellung erfolgt wie bei normalen Vergasern über die Leerlaufgemischschraube sowie die Drosslklappenverstellung. Diese Vergaser werden häufig an 4 Taktmotoren verwendet. Diese reagieren unwilliger auf Änderungen des Leerlaufgemisches. Daher man hört kaum was bzw. die Drehzahl bleibt sehr konstant. Ein guter Test bei diesem Vergaser ist das aufreißen des Gashahns bei Standgasdrehzahl. Neigt der Motor zum klassische Mööp, das heißt er bleibt weg dann ist das Gemisch zu mager. Der Motor hat seine optimale (behelfsmäßige) Einstellung wenn dieses wegbleiben nur sehr kurz ist und zudem der Motor im betriebswarmen Zustand mit einem Kick bzw. nur sehr kurzer Anlasserbetätigung anspringt.

In seltenen Fällen kann es vorkommen das man das Leerlaufgemisch nicht regulieren kann. Daher man findet keinen Punkt der maximalen Drehzahl. Nun muss man abschätzen ob es schon zu mager ist oder eher zu fett. Ist es zu mager fällt der Motor nach dem Gaswegnehmen nicht sofort in niedrige Drehzahl. Ist er noch zu fett dann springt er kalt schon ohne choke gut an bzw. 4 taktert beim leichten Gasgeben.
Gründe für dieses Verhalten sind oft verschlissene Vergaser oder undichte Motoren oder verstopfte Umluftkanäle (reinigen) sowie ungeignete Leerlaufgemischdüsen . In diesen Fällen hilft nur der austausch derselbigen gegen kleinere oder größere. Man sollte so lange tauschen bis man mit der Leerlaufgemischschraube einen vernünftigen Einstellbereich erlangt, daher diese noch rein und rausdrehen kann am optimalen Punkt.

Viel Spass beim probieren!

Was passiert wenn die Hauptdüse zu groß ist?

Ist die Hauptdüse zu groß, mengt sie zu viel Benzin zur angesaugten Luft, das Gemisch wird also fetter. Ist die zu klein, spricht man vom o.g. mageren Gemisch. Ein zu fettes Gemisch kostet hauptsächlich Leistung und Benzin, zusätzlich nimmt es dem Motor seine Drehfreudigkeit.

Wie macht sich eine zu kleine Hauptdüse bemerkbar?

Hat man zu mager bedüst (also zu kleine Hauptdüsen gewählt), reagiert der Motor bei Vollgas verzögert und bei hoher Drehzahl mit einem fühlbaren Leistungseinbruch. Wiederum reagiert der Motor bei zu fetter Einstellung (also zu groß gewählte Hauptdüsen) beim vollen Öffnen des Schiebers bzw.

Was bringt eine kleinere Hauptdüse?

grundsätzlich erreicht man mit einer größeren hauptdüse ein fetteres gemisch und somit mehr leistung. eine kleinere macht das gemisch mager. das spart sprit und kostet leistung.

Was ist wenn das Moped stottert?

In vielen Fällen liegt die Ursache für das Stottern deines Mofas im Bereich der Zündung und lässt sich schnell beheben. Allerdings sind auch häufig defekte Dichtungen, verdreckte Düsen oder die falsche Abstimmung des Vergasers der Grund dafür, dass dein Töffli zickt.

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