Schnurren, Miauen, Knurren, Jaulen, Fauchen: In Kombination mit anderen Körpersignalen können Katzen durch eine Vielzahl an Lauten ihrer Stimmung zusätzlich Ausdruck verleihen.
Angst, Stress oder Erschrecken äußern die Tiere durch instinktives Knurren, durch das sie ihre defensive Haltung zum Ausdruck bringen. Weitere Lautäußerung bei Angst oder wenn die Katze sich verunsichert oder in die Enge getrieben fühlt, können Jaulen und Fauchen sein. So geben Katzen
manchmal schreiartige Geräusche von sich, wenn ein lautes Geräusch oder ein anderes Tier sie erschrecken.
Oder aber sie fauchen. Schon wenige Tage alte Welpen fauchen leise, wenn sie sich verunsichert fühlen. Doch Fauchen ist nicht gleich Fauchen. Auch hier gilt es, auf weitere Körpersignale zu achten: In Kombination mit zurückgelehnten Ohren und gesträubten Nacken-, Rücken- und Schwanzhaaren, wird es beispielsweise zur Abwehr eingesetzt.
Manchmal schreien oder jaulen Katzen, wenn sie eine schmerzende Verletzung haben. Es ist wichtig, darauf zu achten, wann genau die Katze diese Geräusche von sich gibt: Tut sie es beim Laufen, so sind vielleicht ihre Pfoten verletzt. Außerdem schreien Katzen in besonderem Maße, wenn sie rollig sind. Durch dieses instinktive Verhalten signalisieren Katzen den Katern in der Nähe ihre Paarungsbereitschaft. Auch Kater geben aus ebendiesem Grund schreiartige Laute von sich.
Das klassische Miauen setzt die Katze vor allem ein, wenn sie etwas Bestimmtes von einem Menschen möchte.
Wird sie genussvoll schnurren oder doch wieder kratzen, beißen und schlagen? Eine Katze zu streicheln mag sich einfach anhören. Doch die Reaktionen vieler Samtpfoten auf liebevoll gemeinte Streicheleinheiten können so vielfältig sein wie ihr Charakter. Sie an der falschen Stelle, zu fest oder gar zu schnell zu streicheln, kann manche Katze so aufregen, dass sie beißen oder kratzen kann. Katzenexpertin Birgit Rödder, Tierverhaltenstherapeutin und Autorin zahlreicher Fachbücher, weiß, wie man richtig streichelt und die Signale der Katze genau deutet. Denn nicht immer ist Streicheln erwünscht.
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Signale der Katze
verstehen
Wichtig ist, dass die Katze selbst die Erlaubnis für Streicheleinheiten gibt. „Generell ist es sinnvoll, die Reaktionen der Katze schon auf Annäherung und Körperkontakt, aber auch während des Streichelns zu beachten: Weicht sie der Hand aus, signalisiert sie Desinteresse. Schnurrt sie beim Streicheln und beginnt mit dem Treteln, den für Katzen typischen, rhythmischen Tretbewegungen, ist Liebkosung ausdrücklich erwünscht“, erklärt die Expertin.
Ist die Katze gerade nicht in Stimmung für eine Runde Kuscheln, sollte das respektiert werden. Wenn man sich über ihre Wünsche hinwegsetzt, reagiert sie oft mit Kratzen oder sogar Beißen. „Nur wenige Katzen lassen sich immer streicheln, wenn der Mensch es möchte, viele wehren sich, wenn sie ihm nicht entkommen können“, erklärt Rödder.
„Katzogene Zonen"
Forscher haben festgestellt, dass Samtpfoten „katzogene Zonen“ haben, also Stellen, an denen Liebkosungen besonders gewünscht sind. „Streicheln und auch
Kraulen von Stirn, Scheitel, Nacken und Hals, aber auch Kinn und Kehle – dort natürlich sehr sanft – stehen fast alle Katzen äußerst wohlwollend gegenüber“, weiß Rödder. „Viele lieben es auch, wenn man ihre Ohren vorsichtig massiert“, ergänzt die Katzenexpertin.
Tabuzonen
Genauso haben viele Katzen aber auch Tabuzonen, an denen sie nicht angefasst werden möchten. Dazu gehören die Beine, die Pfoten und insbesondere der Bauch. Verletzungen an diesen Zonen waren für die Vorfahren
der Hauskatze früher oft lebensbedrohlich. Daher schützen die meisten domestizierten Stubentiger heute noch instinktiv diese Regionen. „Gerade der Bauch ist eine sehr sensible Zone, den Katzen nur vertrauenswürdigen Sozialpartnern präsentieren oder sich gar streicheln lassen und dies auch nicht immer“, erklärt Rödder.
Von Tier zu Tier verschieden ist auch die gewünschte Intensität und Geschwindigkeit beim Streicheln. Deshalb sollte man sich auf jede Katze einstellen, ausprobieren, wie schnell und fest sie gestreichelt werden möchte und auch individuelle Tabuzonen respektieren. IVH
Mein kater hat immer beim streicheln sein hinterteil nach oben gestreckt. Seit gestern wenn ich ihm über den rücken steiche macht er allerdings das gegenteil. Sein hinterteil geht nach unten und er guckt mich komisch an als wenn ihm das unangenehm ist. Sonst ist sein verhalten wie immer, er frisst normal, geht aufs klo, putzt sich und kommt kuscheln. Woran kann das
also liegen? Er ist schon ziemlich alt. 1 Antwort
Vielleicht hat er Rückenschmerzen? Lass das mal beim Arzt abchecken. Unser Kater war ziemlich übergewichtig (hat sich wohl beim Nachbarn zusatz-ernährt...) und hat in der Zeit auf das Streicheln bestimmter Rückenpartien
auch empfindlich reagiert. Die Ärztin hat ihn mal abgetastet und festgestellt, dass er durch das Übergewicht einfach einen empfindlichen Rücken hatte.