Kind 3 Jahre spricht nicht richtig

Huhu ihr Lieben,  ich wollte euch mal etwas berichten und vielleicht hat ja jemand was ähnliches durch.  Mein Sohn 3 J. Und 2 Monate, spricht noch nicht wirklich. Er kann viele Wörter und viel benennen, aber es kommen noch keine Sätze bis auf das ab und zu schon mal ein Zwei-Wort Satz kommt z.B Essen haben. Sein Sprachverständnis kommt auch langsam dazu er versteht einfache Aufforderungen wie, zieh dich aus, zieh das an, mach die Tür zu o. auf, gib mir mal das oder das.. es geht also langsam voran der Wortschatz wächst auch.. aber soweit, wie andere 3 jährige sind wir noch nicht.. was mir langsam doch Sorgen macht..  Er wurde letztes Jahr operiert, an beiden Ohren wurden Paukenröhrchen gesetzt und die Polypen wurden entfernt, da er sehr viel Flüssigkeit hatte auf beiden Seiten wurde uns gesagt und keiner weiß wie lange er nicht normal hören konnte. Dazu hat er viel Zeit vor Handy und Fernseher verbracht, wo ich denke das es daran auch etwas liegen kann da ja viel die Kommunikation zwischen uns gefehlt hat, dass allerdings gibt es nicht mehr also diese ständigen Medien.  Er geht jetzt auch seit letztes Jahr August erst richtig in den Kindergarten und auch da hat er viel gelernt Kinderlieder singt er auch wenn es noch viel babysprache ist. Wir auch gerade bei das trocken wird und das der Schnuller abgewöhnt wird. Dazu hat im Februar bald wieder einen HNO kontroll Termin, da wahrscheinlich seinen Ohren wieder nicht gut sind und er VIELLEICHT nochmal operiert werden muss.  Was mir jetzt sorgen macht, wenn man mal im Internet liest steht überall sofort was von Autismus. Durch dieses googeln habe ich mich total verunsichert jetzt, da doch ein paar „symptome“ da sind. Zum Beispiel wiederholt mein kleiner einiges was er zum Beispiel oft übers handy geschaut hat oder was er neues gelernt hat oder er reiht sein Spielplatz oft nebeneinander oder hintereinander auf. Ansonsten war er immer unauffällig in seiner Entwicklung bis auf die Sprache. Wo wir auch bereits 2x bei einer Kinderpsychologin waren und sie meinte auch es liegt an den Ohren und das er ein Late Talker ist und wir ihn die Zeit jetzt geben sollen aufzuholen.  Ich mache mir nun einfach sorgen. Vielleicht kann man ja jemand verstehen und hat Ähnliches durch. Ansonsten ist er ein sehr aufgewecktes Kind er brabbelt den ganzen Tag vor sich hin, natürlich viel noch in seiner eigenen Sprache aber natürlich auch viel die Wörter die er gut drauf hat, er geht gerne in den Kindergarten, liebt andere Kinder. Liebt es zu kuscheln und sucht auch immer Trost bei mir wenn mal was ist. Er fängt jetzt auch an mit Rollenspiele und so-tun-als ob spielen, dazu wird er auch bald großer Bruder, ich bin sehr gespannt wir er darauf reagieren wird. Er weis aufjedenfall wie das kleine Baby auf dem Ultraschall heißt und freut sich darüber immer es zu zeigen.  Vielleicht hat ja jemand ähnliche Erfahrungen :)  Wünsche euch allen noch einen schönen Abend :)Guten Tag, Ihre Frage geht wohl eher an ein Elternforum, aber da Sie sie auf dieser Seite gestellt haben, möchte ich Ihnen gerne antworten. Ihr Sohn scheint sich doch insgesamt recht gut zu entwickeln. Nur das Sprechen ist noch nicht altersgerecht, aber dafür gibt es ja aufgrund der Hörprobleme einen guten Grund. Sie beobachten auch, dass das Sprechen sich ständig bessert und Ihr Sohn täglich hinzulernt. Da ist der Kiga oft eine große Hilfe für ein Kind. Sie haben auch bereits eine Kinderpsychologin aufgesucht, die keinen Hinweis auf Autismus gefunden hat. Ich denke, Sie können deren Einschätzung vertrauen. Das Googlen ist nicht immer eine Hilfe, weil man Vieles hört, was aber für die eigene Situation gar nicht zutrifft. Das Wiederholen von reizvollen Wörter macht vielen Kindern einfach Spaß und auch das gelegentliche Aufreihen von Spielzeug ist kein Hinweis auf Autismus. Autismus ist nach wie vor eher eine seltene Erkrankung, auch wenn man derzeit so häufig darüber spricht. Durch die Ohrenprobleme haben Sie doch relativ häufig Kontakt zu Ärzten. Die können Sie immer auf die Sprachentwicklung Ihres Sohnes ansprechen Der Kinderarzt sieht Ihren Sohn vermutlich regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen und kann die Entwicklung gut einschätzen. Sie haben die Entwicklung Ihres Sohnes auch gut im Blick. Das ist wichtig. Lassen Sie ihm ansonsten Zeit zum Sprechen zu finden. Wenn Sie diesbezüglich zuversichtlich sind, gerät Ihr Sohn auch nicht unter Druck. So lernt er am besten. Ich wünsche ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

Fast jedes fünfte Kind zeigt einen verzögerten Sprechbeginn, das heißt es kann im Alter von zwei Jahren noch nicht 50 Wörter sagen und/oder zwei Wörter miteinander verbinden; diese Kinder werden auch als „Late Talker“ bezeichnet. Die meisten Late-Talker-Kinder beginnen mit etwa drei Jahren spontan zu sprechen: etwa ein Drittel hat den Rückstand zu diesem Zeitpunkt aufgeholt und spricht in vollständigen Mehrwortsätzen; man nennt diese Kinder deshalb „Late Bloomer“ (Spätblühende). Mehr als die Hälfte entwickeln aus dem verzögerten Sprechbeginn aber eine Spracherwerbsstörung, d.h. die Satzbildung ist auch mit vier oder fünf Jahren noch fehlerhaft, die Lautbildung unvollständig und der Wortschatz eher klein. Viele dieser Kinder zeigen später im Schul- und zum Teil auch im Erwachsenenalter noch Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben (Legasthenie, sekundärer Analphabetismus). Aufgrund der Kenntnisse über diese Zusammenhänge ist es wichtig, die gefährdeten Kinder möglichst früh zu erfassen und entsprechend zu fördern. Im Frühbereich stellt sich die Frage, wie man bei einem Kind, welches nicht oder wenig spricht, feststellen kann, ob dies der Ausdruck einer Spracherwerbsstörung ist, oder ob es sich einfach um einen Late Bloomer handelt.

Sprechen und Sprache
Um diese Frage zu beantworten, muss zwischen Sprechen und Sprache unterschieden werden. Die Fähigkeit, vorhandene Gegenstände, Personen oder Bilder zu benennen, hat mit Sprache wenig zu tun. Was die Sprache ausmacht, ist die Möglichkeit, von Dingen und Ereignissen zu sprechen, die nicht vorhanden, d.h. an einem anderen Ort, vergangen oder zukünftig sind; dies ist die repräsentative oder symbolische Funktion der Sprache.
Zweitens geht es bei der Sprache nicht einfach darum etwas zu benennen, sondern man will mit der Sprache etwas bewirken, einer anderen Person etwas mitteilen: dies ist die kommunikative Funktion der Sprache.
Drittens besteht ein ganz wichtiger Teil der Sprache nicht im Produzieren von Wörtern und Sätzen sondern im Verstehen von dem, was andere sagen. Im Unterschied zur Produktion ist das Sprachverständnis aber nicht direkt beobachtbar, weshalb dessen Störungen oft weniger deutlich auffallen.

Sprachexplosion mit 2 Jahren
Mit etwa zwei Jahren beginnen Kinder an nicht Vorhandenes, Vergangenes oder Zukünftiges zu denken. Um von diesen Vorstellungen zu berichten, reichen einzelne Gesten und Wörter nicht mehr aus: sie brauchen jetzt ein symbolisches System wie die Sprache, um auszudrücken, was sie beschäftigt.
Zur gleichen Zeit haben sie über die Auseinandersetzungen mit dem Nein erfahren, dass andere Personen nicht automatisch das gleiche denken und fühlen: sie brauchen jetzt die Sprache, um ihnen ihre Absichten und Wünsche mitzuteilen.
Und ebenfalls mit etwa zwei Jahren haben sie über das Sprachverständnis entdeckt, dass Wörter sich in verlässlicher Weise auf Personen oder Gegenstände beziehen.
Es ist deshalb sicher kein Zufall, dass es mit etwa zwei Jahren zu einer eigentlichen „Sprach- explosion“ kommt. Kinder entdecken, dass sie mit den Wörtern etwas bewirken. Sie wollen jetzt sprechen, weil es für die Kommunikation notwendig ist. Sie beginnen zu fragen (was ist das? Papa wo?) und holen sich damit die Wörter, die sie brauchen. Auf diese Weise errei- chen sie in kürzester Zeit die Marke der 50 Wörter und beginnen, die Wörter auch miteinan- der zu verknüpfen.

Spätzünder (Late BLoomer)
Einige Kinder sind im Erwerb bestimmter Fähigkeiten etwas langsamer, zum Beispiel auf- grund eines leichten motorischen Entwicklungsrückstandes. Mit zwei Jahren sprechen sie
dann vielleicht noch nicht 50, sondern nur 20 Wörter. Wenn sie sich aktiv mit der Sprache auseinandersetzen und Fragen stellen, können sie diesen Rückstand aber in sechs Monaten aufholen. Dies sind die typischen Late Bloomer. Es gibt auch Kinder, welche den Anspruch haben, von Anfang an perfekt zu sprechen. Wenn dies nicht gelingt, ziehen sie sich eine Weile „beleidigt“ zurück. Meist blühen sie aber später auch auf und zeigen ab diesem Zeitpunkt eine sehr korrekte Sprechweise.

Störungen der spracherwerbsbestimmenden Prozesse
Einigen Kindern fehlt aus unterschiedlichsten Gründen der Anreiz, Sprache unbedingt er- werben zu wollen. Sie sind in großer Gefahr, eine Spracherwerbsstörung zu entwickeln: Einige haben Schwierigkeiten im Spiel, so dass ihr Handeln im Hier und Jetzt stecken bleibt. Sie entwickeln keine Vorstellungen und brauchen deshalb keine differenzierte Sprache, um anderen von diesen Vorstellungen zu berichten.
Einige Kinder stecken auch im Alter von zwei Jahren noch mitten in den Loslösungsprozes- sen und können ihre Bedürfnisse und Gefühle nicht klar erkennen und/oder von denjenigen der Bezugspersonen abgrenzen. Auch diesen Kindern fehlt die eigentliche Motivation zum sprechen lernen – meist werden sie auch ohne Sprache verstanden.
Einige Kinder setzen sich nicht oder nur wenig aktiv mit der Sprache auseinander: sie schauen nicht, was wir zu einem Ereignis sagen und zeigen nicht auf die Dinge mit dem Wunsch, deren Namen zu erfahren. Dadurch haben sie nicht entdeckt, dass sich Wörter verlässlich auf Personen oder Dinge beziehen. Das Sprachverständnis ist verzögert und damit fehlt ihnen die eigentliche Grundlage für die Entdeckung der Sprache.

Spracherwerbsstörungen
Fehlen diese für die Entdeckung der Sprache notwendigen Voraussetzungen kommt es zu einem verzögerten Sprechbeginn. Im Alter von drei Jahren beginnen die meisten Kinder aber dennoch zu sprechen – auch wenn sie im Spiel, in der Kommunikation und im Sprach- verständnis immer noch Unsicherheiten zeigen. Schaut man ihre Sprechweise genauer an, fehlen den Wörtern und Sätzen die repräsentative und die kommunikative Funktion, das heißt das Kind spricht, ohne wirklich etwas zu sagen. Zudem wird das Gesagte nicht über das Sprachverständnis kontrolliert. Es erstaunt deshalb nicht, dass diese Sprechweise viele Fehler beinhaltet und keine gute Basis für den späteren Erwerb der Schriftsprache bildet. Werden die Unsicherheiten im Spiel, in der Kommunikation und im Verstehen noch dazuge- rechnet, kann man sich vorstellen, dass die Kinder auch in ihrem Verhalten auffallen.

Frühe Erfassung
Zusammenfassend können die gefährdeten Kinder schon im Alter von zwei Jahren gut erfasst werden, indem man ihre symbolischen und kommunikativen Fähigkeiten sowie ihr Sprachverständnis beobachtet:

  • Gibt das Kind seinen Handlungen Bedeutung und macht es Tun-als-ob-Spiele
  • Interessiert es sich für Bilderbücher?
  • Kann es seine Bedürfnisse ausdrücken und sich durch Nein abgrenzen?
  • Sagt es seinen Namen?
  • Kann es auf Aufforderung einen Gegenstand suchen gehen, auch wenn es nicht weiß, wo er sich normalerweise befindet?
  • Interessiert es sich für Details in Bilderbüchern, zeigt darauf oder fragt danach?
  • Kann es mit den gesprochenen Wörtern auf Nicht-Vorhandenes Bezug nehmen?
  • Kann es sie schon zum Erzählen brauchen?

Hat ein Kind alle diese Fähigkeiten, wird es sich mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem kompetenten Spiel- und Gesprächspartner entwickeln.
Fehlen die meisten dieser Fähigkeiten, sollten Eltern dies mit Fachkräften besprechen und Rat beim Experten einholen.

Wie gut muss ein Kind mit 3 Jahren sprechen können?

Die magische Grenze mit drei Jahren: Das Kind versteht längere Sätze und Geschichten. Das Kind spricht vollständige, grammatikalisch noch nicht korrekte Sätze. Es spricht von sich in der Ich-Form. Der Wortschatz umfasst mehr als 500 Wörter.

Ist es normal das ein Kind mit 3 Jahren nicht spricht?

Oft holen Kinder ihre Altersgenossen aber auch rasch auf, so dass sie im Alter von drei Jahren über einen altersgemässen Wortschatz verfügen. Wenn dein Kind mit 3 Jahren noch nicht oder nur wenig spricht, ist eine logopädische Beratung sinnvoll.

Warum kann mein Kind nicht richtig sprechen?

Eine verzögerte Sprachentwicklung kann aber auch ein Zeichen für eine allgemeine Entwicklungsverzögerung, Hörstörungen oder andere Grunderkrankung sein. Um dies auszuschließen solltest Du Unsicherheiten früh mit deiner Kinderärztin besprechen. Auch in anderen Bereichen wie der Motorik entwickeln sie sich "normal".

Was tun wenn Kind undeutlich spricht?

Die Ursachen für eine undeutliche Aussprache sind vielfältig. Es gibt auch Risikofaktoren, die Aussprachestörungen begünstigen. Wenn Kinder Sprachprobleme zeigen, ist es wichtig auch das Hören von einem HNO-Arzt oder Pädaudiologen überprüfen zu lassen, denn es könnte auch eine Hörstörung dahinterstecken.

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