Unterschied zwischen van der waals kräften und wasserstoffbrückenbindungen

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In diesem Artikel geht es um Wasserstoffbrückenbindungen und verschiedene Arten von Van-der-Waals-Wechselwirkungen, welche unter dem Begriff zwischenmolekulare Wechselwirkungen zusammengefasst werden. Vor allem spielen Wasserstoffbrückenbindungen eine bedeutende Rolle in der Natur. Die für die Entwicklung des Lebens auf der Erde wichtige Anomalie des Wassers ist maßgeblich auf
Wasserstoffbrücken zwischen den Molekülen zurückzuführen.

Wasserstoffbrückenbindungen

Wasserstoffbrückenbindungen stellen zwischenmolekulare Wechselwirkungen zwischen einem positiv polarisierten Wasserstoffatom und einem freien Elektronenpaar dar. Es handelt sich hierbei um die stärksten zwischenmolekularen Wechselwirkungen.

Dipol-Dipol-Wechselwirkungen

Dipol-Dipol-Wechselwirkungen sind zwischenmolekulare Wechselwirkungen zwischen permanenten Dipolen (positiven und negativen Partialladungen). Sie treten demnach bei Molekülen auf, bei denen der positive Ladungsschwerpunkt nicht mit dem negativen Ladungsschwerpunkt zusammenfällt.

Van-der-Waals-Kräfte

Van-der-Waals-Kräfte sind zwischenmolekulare Wechselwirkungen zwischen ständig wechselnden spontanen und induzierten Dipolen.

Spontane Dipole entstehen durch die ständige Bewegung der Elektronen. Dabei kann es passieren, dass beide Elektronen sich gleichzeitig mehr bei einem der beiden Atome aufhalten. Der spontane Dipol wirkt sich nun auch auf die umliegenden Moleküle aus.

Da sich Elektronen gegenseitig abstoßen, werden die Elektronen in einem umliegenden Molekül durch die Elektronen des spontanen Dipols abgestoßen und zu dem entgegengesetzten Atom gelenkt. Dadurch entsteht ein weiterer Dipol, welchen wir induzierten Dipol nennen. Jetzt liegt eine Dipol-Dipol-Wechselwirkung vor. Die van-der-Waals Wechselwirkungen sind schwächer als Dipol-Dipol-Wechselwirkungen, da die entstandenen Dipole durch die Bewegung der Elektronen nicht dauerhaft sind und wieder unpolare Moleküle resultieren.

Zwischen Molekülen die ständig einen positiven und einen negativen Pol besitzen (permanente Dipole), treten Anziehungskräfte (Dipol-Dipol-Kräfte) auf. Moleküle in denen ein Wasserstoffatom mit einem Sauerstoff-, Stickstoff- oder Fluoratom verbunden ist, bilden besonders starke Dipole aus. Der Grund dafür liegt in der hohen Elektronegativität der Sauerstoff-, Stickstoff- und Fluoratome. Das Wasserstoffatom erhält eine relativ starke positive Teilladung d+, während das Akzeptoratom (O, N, F) eine entsprechende negative Teilladung d� trägt. 
Derartige Moleküle, die einen starken Dipol besitzen, ziehen sich auch gegenseitig stärker an, wobei das kleine Wasserstoffatom besonders stark angezogen werden kann, da sein Kern (Proton) nur schwach abgeschirmt ist. Aus der starken zwischenmolekularen Anziehung resultiert die Wasserstoffbrückenbindung.

Wasserstoffbrückenbindung zwischen Wasser- (A) und Essigsäuremolekülen (B)

Wasserstoffbrückenbindung sind stärker als normale Dipol-Dipol-Bindungen aber wesentlich schwächer als Atombindungen.

  

Sind Wasserstoffbrücken van der Waals Kräfte?

Grundsätzlich werden drei verschiedene Arten von Zwischenmolekularen Kräften unterschieden: Die Dipol/Dipol-Wechselwirkung, die Van-der-Waals-Kräfte und die Wasserstoffbrücken. Manche Moleküle üben untereinander nur einen Typ dieser Anziehungskräfte aus.

Was ist stärker Wasserstoffbrücken oder van der Waals Kräfte?

Aufgrund ihrer Stärke unterscheidet man drei Typen zwischenmolekularer Kräfte: Wasserstoff-Brücken-Bindung – Dipol-Dipol-Wechselwirkung – Van-der-Waals-Kraft Eine Wasserstoffbrücke ist stärker als eine Dipol-Dipol-Wechselwirkung, welche wiederum die Stärke einer Van-der-Waals-Kraft übertrifft.

Was ist van der Waals Kräfte einfach erklärt?

Bei Van-der-Waals-Kräften handelt es sich um schwache Anziehungskräfte zwischen temporären Dipolen. Die temporären Dipole im Molekül treten durch die Schwankungen der Elektronenverteilung im Bindungsorbital auf. Je größer eine Oberfläche ist, desto mehr Van-der-Waals-Kräfte können wirken.

Was versteht man unter einer Wasserstoffbrückenbindung?

Eine Wasserstoffbrückenbindung ist eine anziehende Wechselwirkung. Sie entsteht zwischen einem gebundenen Wasserstoffatom eines Moleküls und einem stark elektronegativen Atom eines zweiten Moleküls.

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