Wann darf man Novaminsulfon nicht nehmen?

Metamizol ist ein verschreibungspflichtiges Analgetikum und Antipyretikum aus der Gruppe der Pyrazolone. In den letzten Jahren hat die Zahl der Verordnungen von Metamizol in Deutschland kontinuierlich zugenommen. Im gleichen Maße nahm jedoch auch die Anzahl der Meldungen über zum Teil schwerwiegende unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu. Das BfArM nimmt dies zum Anlass auf die Notwendigkeit einer richtigen Indikationstellung und die Beachtung von Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweisen hinzuweisen:

  • Metamizol ist ausschließlich zur Behandlung von starken Schmerzen zugelassen. Hierzu gehören akute Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen, Schmerzen bei Koliken und Tumorschmerzen sowie sonstige Schmerzen falls andere analgetische Maßnahmen nicht geeignet sind. Außerdem ist Metamizol zugelassen zur Behandlung von hohem Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht.
    Metamizol darf nicht angewendet werden bei leichten oder mittelstarken Schmerzen oder zur Therapie von Fieber, wenn nicht vorher andere Antipyretika angewendet wurden und keine ausreichende Wirksamkeit gezeigt haben.
  • Eine mögliche Nebenwirkung der Behandlung mit Metamizol ist die Entwicklung einer Agranulozytose, welche einen tödlichen Ausgang haben kann. Da verschiedene Studien unterschiedliche Ergebnisse zur Häufigkeit dieser Nebenwirkung erbrachten, kann keine sichere Aussage zur Höhe des Risikos getroffen werden. Das Risiko für das Auftreten einer Agranulozytose steigt jedoch, falls Metamizol länger als eine Woche angewendet wird. Bei vorbestehenden Störungen des blutbildenden Systems darf Metamizol nicht angewendet werden. Das Blutbild einschließlich Differentialblutbild sollte während der Behandlung regelmäßig kontrolliert werden.
    Der behandelnde Arzt hat auf Zeichen einer Agranulozytose zu achten und auch den Patienten über das Risiko und mögliche Symptome aufzuklären. Mögliche Zeichen sind: Verschlechterung des Allgemeinbefindens, Fieber und Entzündungen im Bereich der Schleimhäute. Bei jedem Verdacht auf das Vorliegen einer Agranulozytose ist die Behandlung mit Metamizol sofort zu beenden und geeignete Überwachungs- und Therapiemaßnahmen zu treffen.
  • Metamizol kann hypotensive Reaktionen auslösen, die einen tödlichen Ausgang haben können. Das Risiko steigt bei hoher Dosierung, bei vorbestehender Hypotonie oder erhöhtem Risiko hierfür (z.B. Hypovolämie, Schock) sowie bei hohem Fieber.
    Da das Risiko bei parenteraler Applikation erhöht ist, ist eine parenterale Gabe nur zugelassen, wenn eine orale oder rektale Gabe nicht möglich ist.
    Eine parenterale Gabe muss unter ärztlicher Überwachung beim liegenden Patienten erfolgen. Eine intravenöse Applikation muss langsam durchgeführt werden (maximal 500 mg pro Minute). Die Verabreichung als Kurzinfusion oder Dauerinfusion ist daher zu bevorzugen.

Weitere Hinweise zur Anwendung von Metamizol, Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweisen sowie Nebenwirkungen finden Sie in den Fach- und Gebrauchsinformationen zu Metamizol-haltigen Arzneimitteln.
Ärzte und andere Angehörige der Heilberufe werden gebeten, auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zu achten und diese an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zu melden. Hierfür steht ein zur Verfügung. Die Meldung kann auch online erfolgen.

Von einigen nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, Indometacin und Naproxen ist bekannt, dass sie die ASS-Wirkung auf die Thrombozytenaggregation behindern können, da sie mit ASS um die Bindung an die Cyclooxygenase-1 (COX-1) konkurrieren. Gilt das auch für Novaminsulfon? Aus In-vitro-Studien weiß man, dass auch das Pyrazolonderivat beziehungsweise seine aktiven Metabolite die Thrombozytenaggregationshemmung aufheben können, obwohl der auch als Metamizol bekannte Wirkstoff wahrscheinlich über einen anderen Mechanismus als NSAR die Cyclooxygenasen inhibiert. Ergebnisse einer Kohortenstudie mit einem kleinem Patientenkollektiv mit koronarer Herzkranheit zeigten hingegen, dass eine zeitliche Verzögerung der Einnahme beider Arzneimittel zum Erhalt der ASS-Wirkung führte.

Bei einer weiteren Beobachtungsstudie mit 72 KHK-Patienten erhielten die Studienteilnehmer ASS 100 oder ASS 100 plus Novaminsulfon. Der kombinierte Endpunkt aus Herzinfarkt, Schlaganfall und Tod aus kardiovaskulärer Ursache trat nach einer medianen Beobachtungszeit von 3,2 Jahren signifikant häufiger in der Novaminsulfon-Gruppe auf. Allerdings ist die Untersuchung nicht sehr aussagekräftig, da es kein Matching und keine Adjustierung hinsichtlich der Risikofaktoren gab. Außerdem erhielten in beiden Gruppen jeweils 75 Prozent der Patienten nicht nur ASS 100, sondern zusätzlich einen weiteren Thrombozytenaggregationshemmer.

Eine weitere Studie untersuchte die pharmakodynamische Reaktion auf ASS bei mit Novaminsulfon behandelten 41 Patienten, die zuvor einen ischämischen Schlaganfall hatten. Diese erhielten ebenfalls entweder ASS 100 oder ASS 100 plus Novaminsulfon. Die Wissenschaftler beobachteten bei 62 Prozent der Patienten aus der Novaminsulfon-Gruppe ein gestörtes Ansprechen auf ASS.

Zusätzlich gab es in dieser Gruppe weniger Patienten, die eine ausgezeichnete neurologische Erholung aufwiesen. Wiederum gibt aber auch andere wissenschaftliche Untersuchungen, die keine Interaktion zwischen ASS und Novaminsulfon nachweisen konnten. Zum einen gab es eine kleine, einfach verblindete, randomisierte kontrollierte Studie aus dem Jahr 2017, bei der 43 KHK-Patienten nach einer Bypassoperation intravenös zugeführtes Novaminsulfon erhielten. Eine Wechselwirkung wurde nicht beobachtet. In einer anderen Studie wurde zehn gesunden Probanden zunächst an drei Tagen 100 mg ASS täglich verabreicht, an Tag vier und fünf bekamen sie zusätzlich drei mal 1 g Novaminsulfon. Auch hier blieb eine Beeinflussung der Wirkung von ASS aus.

Insgesamt legen einige In-vitro- und In-vivo-Studien nahe, dass die Wirkung von niedrig dosierter ASS bei gleichzeitiger Anwendung von Novaminsulfon die Thrombozytenaggregation negativ beeinflussen kann. Vor allem bei Patienten mit einem hohen Risiko für kardio- oder zerebrovaskuäre Ereignisse ist Vorsicht geboten. Die derzeitige Literatur bestätigt diese Interaktion allerdings nicht eindeutig.

Um seine hemmende Wirkung auf die Thrombozytenaggregation voll entfalten zu können, braucht ASS 100 einen zeitlichen Abstand vor der Einnahme anderer COX-Hemmer oder von Novaminsulfon. Die Ärzteschaft empfiehlt deshalb ASS 100 immer mindestens 30 Minuten vor Novaminsulfon einzunehmen. „Es ist jedoch unklar, ob und wieweit ein solches Vorgehen potenzielle Interaktionen bei einer längerfristigen Einnahme verhindern kann“, so die AdkÄ.

Wann darf Novaminsulfon nicht eingenommen werden?

Novaminsulfon Lichtenstein 500 mg Tabletten darf nicht eingenommen werden, – wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Metamizol oder anderen Pyrazolonen (z. B. Phenazon, Propyphenazon) bzw.

Für welche Schmerzen ist Novaminsulfon?

Metamizol, auch als Novaminsulfon bekannt, gehört zu den wichtigsten Wirkstoffen gegen starke Schmerzen, hohes Fieber und Krämpfe.

Wer sollte kein Novalgin nehmen?

NOVALGIN darf nicht angewendet werden, - wenn Sie allergisch gegen Metamizol oder anderen Pyrazolone (z.B. Phenazon, Propyphenazon) bzw.

Wann darf man Novalgin nicht nehmen?

Wichtige Hinweise zu NOVALGIN Filmtabletten Vorsicht: Patienten mit Nasenpolypen, chronischen Atemwegsinfektionen, Asthma oder mit Neigung zu allergischen Reaktionen wie z.B. Heuschnupfen: Bei Ihnen kann das Arzneimittel einen Asthmaanfall oder eine starke allergische Hautreaktion auslösen.

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