Neu im Kino: "James Bond 007: Keine Zeit zu sterben"
Von Susanne Burg · 29.09.2021
In diesem Jahr muss James Bond nicht nur die Welt retten, sondern die Kinobranche gleich mit. "Keine Zeit zu sterben" soll nach Corona wieder Geld in die Kassen spülen. Unsere Kritikerin meint: Mission gelungen.
Worum geht es?
Die Handlung knüpft an den letzten Bond-Film "Spectre" von 2015 an. James Bond und Madeleine Swann alias Léa Seydoux genießen den Ruhestand auf Jamaika. Dann taucht der Bösewicht Blofeld (Christoph Waltz), der nun im Gefängnis sitzt, wieder auf.
Und ein anderer Bösewicht, dessen Gesicht man in "Spectre" nie gesehen hat (Rami Malek), will die Welt mithilfe einer biochemischen Waffe, die die menschliche DNA attackiert, zerstören.
Also muss Bond dann doch aus dem Ruhestand zurückkehren, um die Welt zu retten - und dafür einmal mehr um diese reisen.
Was ist das Besondere?
Während Sam Mendes, der Regisseur der letzten beiden Filme, ganz auf das Spektakel von möglichst aufwendigen Actionszenen gesetzt hat und Bond ein zwar zerrütteter und traumatisierter, aber doch in erster Linie zynischer und cooler Held war, der auch bei der größten Prügelei noch makellos aus jeder Szene hervorging, so sieht man ihn hier verletzt, verletzlich, emotional. Er wird zu einer Filmfigur mit komplexen Gefühlen.
Unter Cary Fukunaga, dem ersten US-Amerikaner, der für die traditionell in britischen Händen liegende Reihe die Regie übernehmen konnte, wirken die Verfolgungsjagden nie wie ein protziges Showelement, sondern dienen immer der Handlung. Hinzu kommt etwas Humor: Hin und wieder muss dringend noch ein Drink geleert werden, bevor geschossen wird.
Zwischendrin gibt es dann immer durchaus auch Nahaufnahmen von Bonds Gesicht, der seine Mission hinterfragt, der reflektiert und so viel Dialog hat wie in den letzten sieben Filmen zusammen. Dieser Film nun bündelt den Craig-Zyklus der James-Bond-Reihe und sagt: Man muss die Vergangenheit auch hinter sich lassen.
Bewertung
Kurz: das Kinoereignis des Jahres. Das ist Arthouse und Actionfilm gleichzeitig und hat die Marke Bond wirklich ins 21. Jahrhundert geholt.
Hier wird vorangetrieben, was in den letzten Filmen schon zu sehen war: Die Frauenfiguren sind komplexer, stärker, ebenbürtiger. Nicht nur Miss Moneypenny, sondern auch die Agentinnen, mit denen Bond zusammenarbeitet, haben Style und Witz.
Aber rettet der neue Bond auch die Kinobranche? Sagen wir so: Er muss 900 Millionen Dollar weltweit einspielen, um auf eine schwarze Null zu kommen. Damit ist "Keine Zeit zu sterben" der teuerste Bond-Film der Geschichte. Und alleine die Verschiebungen wegen Corona haben 50 Millionen Dollar gekostet.
"James Bond 007: Keine Zeit zu sterben"
Großbritannien/ USA 2021
Regie: Cary Fukunaga
mit Daniel Craig, Ana de Armas, Rami Malek
Länge: 163 Minuten
Nach zwei Jahren Wartezeit (ursprünglich sollte der Film im Herbst 2019 starten) ist „James Bond: Keine Zeit zu sterben” im September 2021 im Kino angelaufen. Aber wie sieht es mit dem Release als Stream aus? Hier erfährst Du, ob (und ab wann) Du den neuen James Bond bei Anbietern wie GigaTV, Sky und Amazon Prime Video findest.
Obwohl es im Herbst 2020 Gerüchte gab, Apple oder Netflix wollten „James Bond: Keine Zeit zu sterben” für eine Rekordsumme kaufen, ist aus diesen Plänen nichts geworden. Stattdessen hat MGM auf einen Exklusivstart im Kino gesetzt, also ohne Parallel-Release für Keine Zeit zu sterben als Stream.
Während die Disney-Filme aktuell 45 Tage exklusiv im Kino laufen, bevor sie beim Maus-Streamingdienst landen, war bei Bond immer eine reguläre Kinoauswertung geplant. Die gute Nachricht: Seit Dezember 2021 kannst Du den Blockbuster dennoch zu Hause sehen.
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James Bond: Keine Zeit zu sterben – wo läuft der Film als Stream?
Seit dem 2. Dezember 2021 ist James Bond: Keine zu sterben als Kauftitel verfügbar. Bei Anbietern wie Amazon Prime Video oder iTunes kannst Du den Film also kostenpflichtig erwerben, auf Wunsch auch in 4K-Qualität. Der Vorteil des Kaufens: Danach steht Dir der Titel unbegrenzt zur Verfügung und Du kannst ihn Dir so oft zu Gemüte führen, wie Du möchtest.
James-Bond-Filme: Die Reihenfolge der 007-Streifen
Falls Du Dir den neuen Bond lieber leihen möchtest: Seit dem 16. Dezember 2021 kannst Du ihn bei Streamingdiensten wie Amazon Prime Video oder Sky für eine geringere Summe als beim Kauftitel leihen.
Seit dem gleichen Tag kannst Du James Bond: Keine Zeit zu sterben auch mit GigaTV streamen. Vodafone hat den Film am 16. Dezember 2021 in sein Entertainment-Angebot aufgenommen.
Keine Zeit zu sterben streamen – bei Sky, Amazon, Netflix und Co.
Seit Juni 2022 läuft der neueste 007 auch im regulären Programm von Sky Cinema. Damit ist der Blockbuster nicht zuerst in der Flatrate von Amazon Prime Video gelandet, wie vielfach vermutet.
Zum Hintergrund: Im Frühjahr 2022 hat Amazon offiziell die Metro-Goldwyn-Mayer Studios, kurz MGM, erworben. Dadurch dürften künftig zahlreiche MGM-Inhalte direkt bei Prime Video landen, wozu auch sämtliche 007-Filme gehören. Das Gleiche trifft womöglich auf Serien wie „The Handmaid’s Tale” zu.
Ob die neuesten 007-Abenteuer in den nächsten Jahren überhaupt noch bei anderen Anbietern laufen werden, hängt also ganz von Amazon ab.
Hast Du darauf gewartet, James Bond: Keine Zeit zu sterben zu streamen? Wir freuen uns über einen Kommentar!