Was bedeuten die zahlen auf überweisung vom arzt

Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hat Ihre Diagnose auf der Krankmeldung für die Krankenkasse in Form eines Codes, des sogenannten ICD-Diagnoseschlüssels, vermerkt. Mithilfe der TK-Diagnoseauskunft können Sie ganz einfach den Code entschlüsseln. Der Service ist auch als App für Mobiltelefone verfügbar.

Wichtig: Bitte geben Sie nicht mehr als fünf Zeichen in die Anwendung ein, zum Beispiel "M75.3".

Der Diagnoseschlüssel besteht aus einem Buchstaben und einer Ziffernfolge. Die ersten drei Zeichen beschreiben die Hauptkategorie, die Zahl nach dem Punkt eine Unterkategorie:

Beispiel:

J06: Akute Infektionen an mehreren oder nicht näher bezeichneten Lokalisationen der oberen Atemwege

J06.0: Akute Laryngopharyngitis (Kehlkopfentzündung)

Einige Ärzte ergänzen diese Codierung um weitere Buchstaben, die nicht zum offiziellen ICD-Schlüssel gehören: 

G - gesicherte Diagnose

V - Verdacht

A - Ausschluss

L - links

R - rechts

B -beidseitig

Beispiel: 

M75.3 LG:  Tendinitis calcarea im Schulterbereich (Kalkschulter), links, gesicherte Diagnose 

Die Praxisgebühr wurde am 31.12.2012 abgeschafft. Deswegen sind nun viele PatientInnen verwirrt, weshalb es noch immer Überweisungsscheine gibt. Warum noch immer Überweisungsscheine Verwendung finden, welche Inhalte wichtig sind und wie lange ein solcher Schein gültig ist, beleuchtet dieser Artikel.

Was ist ein Überweisungsschein?

Einem Überweisungsschein kommt die Aufgabe zu, zwischen Patient und Ärzten variierender Fachgebiete zu vermitteln. Ist ein Patient oder eine Patientin beispielsweise in hausärztlicher Behandlung, benötigt jedoch aufgrund einer spezifischen Erkrankung zusätzliche Versorgung durch einen anderen Arzt, beispielsweise einem Radiologen, stellt der Hausarzt einen Überweisungsschein aus.

Der Schein hat den Zweck, zwischen den ÄrztInnen zu kommunizieren. Denn hier kann der Hausarzt zum Beispiel die spezielle Krankheit oder den vermuteten Befund notieren. Zudem können mögliche Untersuchungen angefordert werden.

Darüber hinaus kann der Facharzt nach abgeschlossenem Untersuchungsverfahren die Resultate zurück zum Hausarzt schicken, welcher demnach einen "Informationsanker" für die Patienten darstellt. In dieser Funktion behält er den Überblick über die Krankheiten, Symptome und Beschwerden der Patienten.

Überweisung zum Facharzt - Wann notwendig und warum?

In Deutschland darf sich jeder seinen Arzt selbst aussuchen, denn es gilt das Prinzip der freien Arztwahl. Demnach darf man selbst entscheiden, ob man zuerst einen Termin beim Hausarzt ausmacht und sich eine Überweisung zum Facharzt ausstellen lässt, oder ob man den Facharzt direkt aufsucht. Bei einem Orthopäden können sich die Patienten also beispielsweise nach einem Sturz selbst einen Termin ausmachen, ohne zuerst zum Hausarzt zu gehen und sich einen Überweisungsschein ausstellen zu lassen.

Allerdings existieren Ausnahmefälle bei hochspezialisierten Fachärzten, bei welchen immer eine Überweisung vorliegen muss. Dazu gehören:

  • Laborärzte
  • Strahlentherapeuten
  • Nuklearmediziner
  • Radiologen (z.B. Überweisung zur Computertomographie)

Überdies sind PatientInnen, welche sich in einem sogenannten "Hausarztvertrag" einschrieben, ebenfalls eine Ausnahme. Hierbei geht es um eine Vereinbarung mit der Krankenkasse, bei welcher sich Patienten verpflichten, immer zuerst einen Termin mit dem Hausarzt auszumachen, welcher im Folgenden eine Überweisung ausstellt. Von manchen Krankenkassen wird dieses Verhalten mit einem niedrigen Monatsbeitrag ausgezahlt.

Weiterführende Informationen gibt es im Artikel: Braucht man eine Überweisung zum Facharzt?

Überweisung zum Facharzt - Wann sinnvoll?

Doch wie bereits erwähnt weißt eine Überweisung viele Vorteile auf, da einerseits eine bessere Kommunikation zwischen Haus- und Facharzt stattfindet. Andererseits erhält der Hausarzt die Befunde oder die Diagnose des Spezialisten.

Eine Überweisung ist darüber hinaus sinnvoll, wenn es sich um einen dringenden Fall handelt. In diesem Zusammenhang kann der Hausarzt einen zwölfstelligen Code auf der Überweisung notieren. Mit diesem Code können sich PatientInnen an die gültige Terminservicestelle wenden, welche für ihr Bundesland gilt. Damit erhalten sie im nächsten Monat einen Termin, wobei die Servicestelle einen Arzt oder eine Ärztin in der Nähe zum Patienten-Wohnort aussucht.

Überweisungsschein - Inhalte

Auf dem Überweisungsschein sind relevante Anmerkungen und Informationen des behandelnden Arztes oder der behandelnden Ärztin dargelegt. Der geläufigste Überweisungsschein ist der sogenannte Vordruck nach "Muster 6". Er wird für fast alle Überweisungen ausgestellt, nur bei Überweisungen zu einer oder einem LabormedizinerIn stellt man einen anderen Überweisungsschein nach "Muster 10"  aus.

Neben dem Namen und der Krankenkasse des Patienten trägt der Hausarzt ebenso die Krankenkassen- und Versicherten-Nummer ein. Zudem finden sich der Stempel der Praxis sowie die Unterschrift des überweisenden Arztes auf dem Schein. Zur bestmöglichen Patientenversorgung beinhaltet der Überweisungsschein weitere wichtige Inhalte, welche im Folgenden näher beschrieben werden.

Anlass der Überweisung

Bei dem Anlass der Überweisung kann der oder die überweisende MedizinerIn ankreuzen, ob es um eine Überweisung zu einer kurativen oder zu einer präventiven Behandlung geht. Kurativ ist hierbei mit "heilend" gleichzusetzen und meint, dass man eine Behandlung mit der Heilungsabsicht einer Erkrankung durchführen möchte. Präventiv bedeutet "vorbeugend", somit hat die Behandlung also zum Ziel, eine Erkrankung vorzubeugen. Ein Beispiel für zweiteres ist das Brustkrebsscreening (Mammographie) bei Frauen.

Überweisungsart

Es existieren drei verschiedene Arten der Überweisung von einem Arzt zum anderen:

1. Auftragsleistung: Der/die überweisende Arzt/Ärztin gibt einen spezifischen Auftrag an den Empfänger der Überweisung weiter. Ein Beispiel dafür ist "MRT des linken Fußes". Der Empfänger des Überweisungsscheins ist dann an den Auftrag gebunden.

2. Konsiliaruntersuchung: Diese Überweisung kommt zum Tragen, falls eine Verdachtsdiagnose für das Leiden des Patienten vorliegt und der/die MedizinerIn von einem Spezialisten oder einer Spezialistin eine Untersuchung anfordern möchte. Damit kann der Verdacht bestätigt werden. Dabei darf der Empfänger selbst entscheiden, welche Verfahren er zur Diagnosesicherung anwenden möchte und welche sinnvoll sind.

3. Mit- oder Weiterbehandlung: Bei der Mitbehandlung integriert der oder die MedizinerIn eine/n zusätzliche/n Arzt oder Ärztin in die Diagnostik und Therapie des Patienten. Im Zuge der Weiterbehandlung gibt der oder die MedizinerIn die gesamte Krankengeschichte und Therapie des Patienten an eine/n andere/n Arzt oder Ärztin ab. Diese Überweisung kann erforderlich sein, wenn ein Patient seinen Wohnort wechselt und somit der Arztwechsel notwendig ist.

Diagnose oder Verdachtsdiagnose des Arztes

Der überweisende Arzt oder die überweisende Ärztin kann die vermutete Diagnose der vorliegenden Erkrankung oder die Ursache notieren, welche Anlass für den Überweisungsschein ist. Ein Beispiel für eine Verdachtsdiagnose ist "Verdacht auf Außenbandruptur im linken Sprunggelenk".

Befunde des Patienten

Der oder die überweisende Arzt oder Ärztin trägt des Weiteren die zuvor durchgeführten Methoden und Untersuchungen ein sowie die erhobenen Befunde des Patienten. Dies ist dahingehend hilfreich, da der/die empfangende MedizinerIn die Behandlung des Patienten überblicken kann, um bei der Weiterbehandlung individuell an die Bedürfnisse des Patienten anzuknüpfen.

Medikation des Patienten

Eine Problematik, welche sich bei Patienten ergibt, die bei mehreren Ärzten in Behandlung stehen, ist die Medikation. Wenn keine detaillierten Informationen über die eingenommenen Medikamente vorliegen, kann es zu einer doppelten Verschreibung kommen. Ferner kann es zu Wechselwirkungen zwischen Medikamenten kommen.

Um dies tunlichst zu vermeiden, sollten auf einem Überweisungsschein alle regelmäßig eingenommenen Medikamente aufgelistet werden. Dennoch ist es wichtig, dass der Patient selbst die eingenommenen Medikamente angibt.

Auftrag der Überweisung

In diesem Feld kann der überweisende Arzt oder die überweisende Ärztin den spezifischen Grund für den Überweisungsschein eintragen. Falls es notwendig ist, kann der oder die MedizinerIn das Feld gleichermaßen ausfüllen, um eine genaue Anweisung für den Empfangenden einzutragen.

Wie lange ist ein Überweisungsschein gültig?

Eine Überweisung verliert normalerweise am Ende des Quartals an Gültigkeit. Unter der Bedingung, dass der oder die PatientIn dem Empfänger die gültige Gesundheitskarte zeigt, ist der Überweisungsschein aus dem Folgequartal jedoch noch immer gültig.

Demzufolge sind Überweisungen nicht auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt und gelten quartalsübergreifend. Nichtsdestotrotz weisen viele Praxen Überweisungen aus vorherigen Quartalen ab, indem sie die Richtlinien der Krankenversicherung als Grund nennen. Da diese Vorgehensweise nicht richtig ist, sollte man sich in jedem Fall dagegen wehren. Die Voraussetzung hierfür ist, dass die Fragestellung, welche mittels der Überweisung einer Klärung bedarf, noch immer aktuell ist.

Detailliertere Informationen zur Gültigkeit von Überweisungsscheinen finden Sie in diesem Artikel: Wie lange ist eine Überweisung gültig?

Was bedeutet der 12 stellige Code auf der Überweisung vom Hausarzt?

Voraussetzung für die Vermittlung eines Facharzttermins innerhalb von vier Wochen ist das Vorliegen einer ärztlichen Überweisung mit einem Dringlichkeitscode. Dabei handelt es sich um einen zwölfstelligen Code, der auf die Überweisung aufgedruckt ist. Der Hausarzt stellt die dringliche (codierte) Überweisung aus.

Was steht auf dem Überweisungsschein?

Auf dem Überweisungsschein sind wichtige Informationen zur Behandlung des Patienten zu finden:.
Anlass der Überweisung (Kurativ oder Präventiv).
Art der Überweisung..
Diagnose oder Verdachtsdiagnose des überweisenden Arztes..
Bisherige Befunde des Patienten..
Medikation des Patienten..
Auftrag der Überweisung..

Was bedeutet Dringlichkeit B auf Überweisung?

Patienten mit weniger dringlichen Problemen erhalten eine B-Überweisung und müssen innerhalb einer Woche bei einem Facharzt versorgt werden. Als Anlässe für diese Überweisung sind eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes bei laufender Therapie oder eine anhaltende Arbeitsunfähigkeit aufgeführt.

Wie sieht eine Überweisung mit Dringlichkeit aus?

Dringlichkeitsvermerk auf der Überweisung Unter einer Voraussetzung: Die Überweisung ihres Hausarztes muss einen zwölfstelligen Code enthalten, einen sogenannten Dringlichkeitsvermerk. Diesen fragt der Hotline-Mitarbeiter beim Anruf ab. Daraufhin muss er Ihnen einen Termin innerhalb der folgenden vier Wochen anbieten.

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