Was hat es zu bedeuten motorkontrollleuchte

So ein Auto ist schon eine tolle Sache. Tausende Kleinteile arbeiten Kilometer für Kilometer präzise zusammen, und im Gegenzug muss der Fahrer nur ab und zu eine Warnleuchte ignorieren. Dass das keine gute Idee ist, sollte eigentlich klar sein, denn die Warnsignale sind nicht zufällig auf dem Armaturenbrett platziert. Wer die Abgaskontrollleuchte ignoriert, ist zwar nicht zwingend in akuter Gefahr, aber je länger das Lämpchen brennt, desto mehr Schaden nimmt der Motor. PKW.de sagt Ihnen, was hinter der Leuchte steckt, was sie bedeuten kann und was man tun muss, wenn dem Armaturenbrett zum ersten Mal ein Licht aufgeht.

von Jonas Futschik, Redakteur*in bei PKW.de 28.02.2020

  1. Wieso leuchtet die Motorkontrolleuchte?
  2. Wie wird der Fehler gefunden?
  3. Was bedeutet das Leuchten der Motorkontrolleuchte?

Wieso leuchtet die Motorkontrolleuchte?

Wo viele bewegliche Teile arbeiten, da sind auch mehr Quellen für Fehler. Autohersteller platzieren in ihren Autos eine Vielzahl von Sensoren, die in jeder Sekunde den Zustand des Fahrzeuges überwachen. Die Temperatur von Wasser, Öl und Abgas wird genauso erfasst wie der Kohlenmonoxidgehalt der Abgase, der Luftdruck im Motor und viele andere Datenpunkte. Ein kleiner Computer wertet diese Daten aus und regelt nach, wenn es nötig wird. Manchmal allerdings erkennt der Computer einen Fehler, der nicht so einfach zu beheben ist. Dann wird ein Fehlercode in den Speicher des Computers geschrieben und auf dem Armaturenbrett geht ein kleines Lämpchen in Form eines Motors an. Das ist die Abgaskontrollleuchte, wahrscheinlich das meistignorierte Lichtsignal der Geschichte.

Wie wird der Fehler gefunden?

Die gute Nachricht ist: Wenn das kleine Lämpchen nur leuchtet, ist noch nicht alles verloren. Nach Hause oder in die nächste Werkstatt kommen Sie in jedem Fall, und meistens reicht es auch noch, um das Auto ganz normal zu benutzen, bis Sie einen Werkstatttermin bekommen. Bevor der Mechaniker dann einen Blick unter die Haube wirft, kommt zunächst Hightech zum Einsatz: Mit einem speziellen Adapter, dem sogenannten OBD-Port, wird ein Laptop mit dem Motorsteuergerät verbunden. So können die Fehlercodes vom Computer ausgelesen und analysiert werden. Der Vorteil: Im besten Fall muss der Mechaniker nicht das ganze Auto in seine Einzelteile zerlegen, um den Fehler zu finden, sondern kann gezielt auf die Suche nach dem Defekt gehen. Danach wird erneut eine Verbindung mit dem Motorsteuergerät hergestellt und die Codes werden gelöscht. Jetzt ist auch die Motorkontrollleuchte aus.

Was bedeutet das Leuchten der Motorkontrolleuchte?

Eine leuchtende Motorkontrollleuchte kann viele verschiedene Gründe haben. Die reichen von „Differenzialdruck im Rußpartikelfilter für Zylinderbank 1 ist zu hoch“ bis zu „Temperatur der Lambdasonde zu hoch“. Die meisten dieser Fehler sind, wie gesagt, nicht so dramatisch. Wenn die Motorkontrollleuchte aber anfängt zu blinken, dann haben Sie ein Problem, denn das zeigt einen schweren Fehler an, der nicht nur Ihr Auto, sondern auch Ihre Sicherheit massiv gefährden kann. Stellen Sie das Auto bei nächster Gelegenheit ab und fahren Sie es nur, wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt, und auch dann nur langsam. Eine Reparatur ist in den meisten Fällen weit günstiger als ein neues Auto. Darum lieber in die Werkstatt als zum Autohändler.

Inhaltsverzeichnis

  • FAQ: Motorkontrollleuchte
  • Welche Aufgaben haben Motorkontrollleuchten?
    • Ist es schlimm, wenn die Motorkontrollleuchte leuchtet?
    • Motorkontrollleuchte löschen: Was bedeutet das?
  • Quellen und weiterführende Links

Was ist die Motorkontrollleuchte?

Die Motorkontrollleuchte zählt zum „On-Board-Diagnosesystem“ bei Fahrzeugen und gehört zu den wichtigen Kontrollleuchten. Sie hat die Form eines Motorblocks und leuchte üblicherweise in gelb oder orange.


Sie zeigt Fehler an, die bei der Regelung und Steuerung des Motors sowie bei der Abgasreinigung auftreten können.

Was bedeutet es, wenn die Motorkontrollleuchte leuchtet?

Je nachdem wie die Motorkontrollleuchte leuchtet, sind verschiedene Handlungsweisen erforderlich. Sie kann aufblinken, dauerhaft leuchten oder schnell blinken. Bei einigen Varianten ist auch ein Farbwechsel von Gelb auf Rot möglich. Was die verschiedenen Funktionen bedeuten, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

Kann ich mit einer leuchtenden oder blinkenden Motorkontrollleuchte weiterfahren?

Leuchtet die Motorkontrollleuchte dauerhaft, können Sie in der Regel für eine gewisse Zeit weiterfahren. Ein Werkstattbesuch steht dennoch an. Blinkt die Leuchte jedoch, sollten Sie die Belastung des Motors reduzieren oder diesen ganz abstellen. Warum das sein muss, lesen Sie hier.

Welche Aufgaben haben Motorkontrollleuchten?

Bedeutung der Motorkontrollleuchte: Leuchtet sie dauerhaft gelb, liegt ein Fehler vor.

Kontrollleuchten haben in Fahrzeugen in der Regel wichtige Funktionen. Sie zeigen zum Beispiel an, ob das Licht eingeschaltet oder die Handbremse angezogen ist. Dann gibt es Leuchten, die über die Temperatur im Motor oder den Ölstand informieren. Zu dem wichtigsten dürfte auch die Motorkontrollleuchte (MKL oder auch Motorleuchte bzw. Malfunction Indicator Light = MIL) gehören. Sie ist in Cockpit meist in der Nähe des Tachos zu finden. Die Position kann jedoch je nach Automodell verschieden sein.

Die Motorkontrollleuchte ist in jedem Auto in der Form eines stilisierten Motorblocks dargestellt. Farblich kann es je nach Modell und Hersteller sowie auch je nach Schwere des vorliegenden Fehlers zu Unterschieden kommen. Üblich ist, dass Kontrollleuchte in Gelb leuchtet. Es kann aber auch orangene Varianten geben oder ein Wechsel auf Rot erfolgen.

Allgemein dienen die für den Motor zuständigen Kontrollleuchten im Auto dazu, die Steuerung sowie die Regelung des Motors zu überwachen und zeigen Fehlfunktionen entsprechend an. Motorkontrollleuchten gehören inzwischen zum Diagnosesystem eines Fahrzeugs und weisen beispielsweise darauf hin, wenn es im Fahrzeug zu abgasrelevanten Fehlern kommt. Bei der Abgasreinigung messen Lambdasonde und Luftmassenmesser bestimmte Werte. Kommt es hier zu Unregelmäßigkeiten, wird die Leuchte ausgelöst. Das kann aber auch passieren, wenn die Lambdasonde defekt ist. Die Motorkontrollleuchte kann also eine Vielzahl an Fehlern anzeigen.

Wann genau die Motorkontrollleuchte an sein muss bzw. bei welchen Fehlern sie aktiviert wird, ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Basis bildet hier die Verordnung (EU) Nr. 168/2013. In dieser sind die Bestimmungen zum „On-Board-Diagnose-System“ definiert. Da die Motorkontrollleuchte Teil von diesem ist, gelten diese Vorgaben ebenso für diese. Demnach ist das:

„On-Board-Diagnosesystem“ oder „OBD-System“ ein System, das in der Lage ist, mithilfe rechnergespeicherter Fehlercodes den wahrscheinlichen Bereich von Fehlfunktionen anzuzeigen;

Achtung: Wenn die Motorkontrollleuchte leuchtet (gelb, orange oder rot), können unterschiedliche Bauteile im Motor betroffen sein und Fehler verursachen. Es ist zudem auch möglich, dass mehrere Bauteile gleichzeitig einen Fehler aufweisen, auch wenn durch die Leuchte nur einer angezeigt wird. Das Auslesen des Diagnosesystems sollten Laien dann in einer Werkstatt vornehmen lassen.

Ist es schlimm, wenn die Motorkontrollleuchte leuchtet?

Je nachdem, ob die Motorleuchte dauerhaft leuchtet, blinkt oder nur kurz aufflackert, sind verschiedene Verhaltensweisen gefragt. Es ist in der Regel üblich, dass beim Start des Fahrzeugs die Motorkontrollleuchte kurz gelb leuchtet und sich dann wieder ausschaltet. Hierbei handelt es sich um einen Funktionstest, der sicherstellen soll, dass die Sensoren zur Überwachung sowie die Leuchte an sich funktionieren. Schaltet sich die gelbe Motorkontrollleuchte nicht kurzzeitig ein, sollte dies in einer Werkstatt kontrolliert werden.

Bei blinkender Motorkontrollleuchte sollte schnellst möglich eine Werkstatt aufgesucht werden.

Ein Werkstattbesuch steht auch dann an, wenn die Motorleuchte im Auto dauerhaft leuchtet. Hier liegt ein Fehler in der Regelung des Motors vor, der untersucht werden muss. Allerdings bestehen hier weder für Fahrzeug noch Umwelt unmittelbare Gefahren, sodass Sie weiterfahren können. Ist die Motorkontrollleuchte dauerhaft an, aber der Motor läuft normal, müssen Sie sich in der Regel noch keine großen Sorgen machen. Zu lange sollten Sie die Leuchte jedoch nicht leuchten lassen. Wird dauerhaft ein Fehler angezeigt, kann das bei einer verzögerten Überprüfung oder Reparatur zukünftig zu größeren Schäden führen.

Die Motorkontrollleuchte leuchtet in Gelb und ein Leistungsverlust beim Fahren tritt auf, sollten Sie ebenfalls bald eine Werkstatt aufsuchen. Hier können zum Beispiel Undichtigkeiten dazu führen, dass der Motor nicht mehr genug Leistung erzeugen kann. 

Wesentlich dringender wird es dann, wenn die Motorleuchte blinkt und eventuell die Farbe von Gelb nach Rot wechselt. Hier liegt in der Regel ein schwerwiegender Fehler vor und Sie sollten das Fahrzeug so schnell wie möglich in eine Werkstatt bringen. Um hier Folgeschäden zu vermeiden, sollten Sie die Belastung für den Motor reduzieren (Geschwindigkeit und Beschleunigung) oder den Motor ganz abstellen. In einem solchen Fall kann es ratsam sein, den Pannendienst zu rufen, wenn Sie zu weit von Ihrer Werkstatt entfernt oder im Urlaub unterwegs sind.

Nachfolgend haben wir die Bedeutungen der Motorleuchten noch einmal zusammengefasst:

  • Kurzes Aufleuchten bei Motorstart: Funktionstest
  • Kein Aufleuchten bei Motorstart: Kontrollleuchte bzw. Sensor ist defekt und sollte getauscht werden
  • Kurzes Aufleuchten während der Fahrt: temporärer Fehler, der keiner Handlung bedarf
  • Dauerhaftes Aufleuchten: Fehler, der einer Behebung bedarf, aber keine unmittelbare Gefahr für Fahrzeug oder Umwelt bedeutet
  • Schnelles Blinken: schwerwiegender Fehler, der umgehend beseitigt werden sollte bzw. muss – Motor abstellen ist empfohlen

Rote Motorkontrollleuchten sind zwar eher unüblich, können aber beispielsweise bei ausländischen Modellen vorhanden sein. Bei einem schwerwiegenden Fehler kann die Motorkontrollleuchte dann in Rot aufleuchten, anstatt schnell zu blinken. Im Handbuch des Fahrzeugs sollten die Funktionsweise und die Bedeutung der Leuchten immer beschrieben sein.

Motorkontrollleuchte löschen: Was bedeutet das?

Das Aufleuchten einer Motorkontrollleuchte kann andere Ursachen als Fehler in der Motorregelung haben. So kann ein Wackelkontakt oder ein fehlerhafter Sensor dazu führen, dass die Motorkontrollleuchte rot oder gelb leuchtet. Tritt dies dauerhaft auf, kann der Tausch des Sensors oder das Löschen des Fehlerspeichers Abhilfe schaffen.

Quellen und weiterführende Links

  • Verordnung (EU) Nr. 168/2013

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Was kann kaputt sein wenn die Motorkontrollleuchte leuchtet?

Leuchtet die Motorkontrollleuchte dauerhaft, liegt wahrscheinlich ein Defekt an der Abgasanlage vor. Die Lambdasonde oder der Luftmassenmesser geben das Signal, dass die Abgaswerte zu hoch sind.

Kann man mit Motorkontrollleuchte noch fahren?

Was ist die Motorkontrollleuchte? Die Motorkontrollleuchte, kurz MKL, hat die Form eines stilisierten Motorblocks und gehört zu den gelben oder orangen Warnlampen. Wenn sie anspringt, können Sie selbst in die Werkstatt fahren, sofern Ihr Auto sich starten lässt und Sie beim Fahren keine Auffälligkeiten bemerken.

Welche Ursachen Wenn Motorkontrollleuchte leuchtet?

Die Motorkontrollleuchte kann auch während der Fahrt kurz aufleuchten, was auf einen temporären Fehler oder eine Unstimmigkeit im Abgassystem hindeuten kann. Hierzu kann es auch kommen, wenn an einem Stecker der Sensoren ein Wackelkontakt besteht oder die Kontaktflächen des Steckers verunreinigt sind.

Wie lange bleibt die Motorkontrollleuchte an?

Bei fehlerfreiem Betrieb des Autos leuchtet sie nur beim Einschalten der Zündung auf – nach dem Starten des Motors sollte sie nach etwa drei Sekunden wieder erlöschen. Nur wenn die Motorkontrollleuchte auch während der Fahrt leuchtet oder blinkt, liegt ein Fehler vor.

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