Entgegen häufiger Meinungen sind Lein und Leindotter zwei völlig verschiedene Pflanzen. Lein, auch Flachs genannt, gehört in die Familie der Leingewächse. Aus ihm werden die bekannten Leinsamen gewonnen. Durch Pressen der Samen entsteht das Leinöl. Frisch schmeckt es leicht nussig und heuartig. Bei zu langer Lagerung wird es bitter und ranzig. Leindotter gehört, wie Senf oder Kohl, zu den Kreuzblütengewächsen. Typisch für das Öl der Leindottersamen ist sein milder, erbsiger Geschmack.
Beide Öle haben einen hohen Anteil an gesundheitlich wertvoller Alpha-Linolensäure. „Diese Omega-3-Fettsäure ist auch der Grund, weshalb die Öle auf Sauerstoff und Wärme so empfindlich reagieren“, sagt Sabine Hülsmann von der Verbraucherzentale Bayern. Lein- und Leindotteröl sollten deshalb im Kühlschrank gelagert und möglichst bald aufgebraucht werden. „Sie sind nur für die kalte Küche geeignet“, so die Ernährungsexpertin.
Quelle: Verbraucherzentrale Bayern
Die Antwort ist sehr einfach. Nein. Lein und Leindotter sind zwei völlig verschiedene Pflanzen, dementsprechend unterscheiden sich auch Leinöl und Leindotteröl.
Lein
Leinsamen haben ernährungsphysiologische Eigenschaften und sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Sie sind die am stärksten konzentrierte Quelle von Alpha-Linolensäure (ALA) mit einem n-6: n-3-Verhältnis von 1: 4. Leinöl ist vor Allem durch den positiven Effekt auf Haut- und Fellstoffwechsel beliebt. Im Hintergrund wirken sich gerade die Omega-3 Fettsäuren positiv auf den Stoffwechsel und das Immunsystem des Pferdes aus. Im richtigen Verhältnis zu Omega-6 Fettsäuren können sie eine entzündungshemmende Wirkung entfalten.
Leindotter
Leindotter (lat. Camelina Sativa) – ebenfalls bekannt als wilder Flachs, deutscher Sesam oder sibirischer Ölsamen; ist eine uralte Ölpflanze aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Die Pflanze ist selbstbestäubend und hat kleine gelbe Blüten, die bis zu 20 Samen enthalten können. Das daraus gewonnene goldfarbene Öl enthält eine außergewöhnliche Menge (bis zu 45%) an Omega-3-Fettsäuren. Und darüberhinaus auch eine sehr gute Mischung aus Omega-3- und 6-Fettsäuren. Es ist reich an Alpha-Linolensäure und starken Antioxidantien, wie Tocopherole, Carotinoide, und Phosphatide. Das in Leindotteröl enthaltene Vitamin E (Gesamttocopherole bis zu 660 mg / kg), gehört zu den höchsten aller natürlichen Tocopherolquellen und wird vom Verdauungssystem des Pferdes gut aufgenommen. Im Vergleich dazu enthält Leinöl nur Spuren von Vitamin E, was eine schnelle Zersetzung und Oxidation verursacht
Neben dem hohen Nährwert bietet Leindotter einen hohen Mehrfachnutzen in der Landwirtschaft. Als klimasichere Pflanze ist Leindotter an verschiedene klimatische Bedingungen angepasst. Außerdem hat es einen geringen Nährstoffbedarf und eine gute Resistenz gegen Krankheiten und Schädlinge. Leindottersamen und ihre Nebenprodukte besitzen somit ein beträchtliches industrielles Potenzial in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel, Nutrazeutika, Farben, Farbstoffe, Kosmetika und Biokraftstoffe.
Und welches Öl ist jetzt besser?
Die potentiellen vorteilhaften Wirkungen beider Öle ergeben sich aus ihrer Fähigkeit, das Omega-3: Omega-6-Verhältnis in Blut und Körpergeweben, insbesondere den Zellmembranen, zu verändern. Dies wiederum verändert das Ansprechen vieler verschiedener Zellen auf verschiedene Entzündungsreize, wie sie durch Verletzungen, Allergene und Infektionserreger (Bakterien, Viren und Pilze) auftreten können. Zudem bieten Omega-3-Fettsäuren Potenzial bei bestimmten chronisch entzündlichen Hauterkrankungen, da sie die Produktion bestimmter Prostaglandine, Substanzen, die Entzündungen fördern, reduzieren können.
Zusammenfassend, wenn Ihr Pferd an Kondition verliert, anfällig für Hautzustände wie Sommer-Ekzem, oder Hufrehe, Koliken oder Gelenkprobleme ist, dann kann das Zufüttern von Öl vorteilhaft sein. Wie bei jeder Ernährungsumstellung bei Pferden, denken Sie an eine schrittweise Gewöhnung über einen Zeitraum von 1-2 Wochen.
Die Frage welches Öl sich besser eignet, ist also pauschal nicht zu beantworten da viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Es gibt eine beträchtliche Menge an wissenschaftlichen Arbeiten, die zeigen, dass die Fütterung von Lein- und Leindotteröl bei den verschiedensten Problemen von Vorteil sein kann. Am Besten sprechen Sie vorab immer mit Ihrem Tierarzt, da andere Einflussfaktoren wie Alter, Bewegungsmenge, allgemeiner Gesundheitszustand und mangelnde oder einseitige Ernährung zum Auftreten von Krankheiten beitragen kann. Sobald Sie soweit sind kontaktieren Sie uns doch einfach, oder besuchen Sie unseren Shop für Ihr Bio-Lein- oder Bio-Leindotteröl und weiteren tollen Bio-Produkten. Oder informieren Sie sich warum so viele Menschen auf Bio setzen.