Stand: 09.07.2018 10:11 Uhr | Archiv
Wichtig ist der richtige Sonnenschutz: bei Sonnenallergie mindestens Lichtschutzfaktor 50, bei Mallorca-Akne ohne Fett und Emulgatoren.
Sonne satt - wie herrlich kann der Sommer sein! Wenn da nur nicht bei manchen Menschen plötzlich kleine, rote Pickelchen auf der Haut sprießen würden, die jucken, brennen und einem das Sonnenbaden verleiden. Manchmal beginnt der Ausschlag am Oberarm und wird dann von Jahr zu Jahr mehr - bis an die Beine hinunter und selbst auf den Fußrücken treten Pickelchen auf. Sonnenallergie? Oder doch nicht? Es gibt zwei verschiedene Arten von sonnenbedingten Hautreaktionen: die Sonnenallergie und die Mallorca-Akne.
Sonnenallergie: UVA-Strahlung als Auslöser
Beine, Arme und Dekolleté sind typische Körperregionen für eine Sonnenallergie. Diese wird durch UVA-Strahlung ausgelöst, wenn man ungeschützt in die Sonne geht, vor allem im Frühsommer. Bisher ist nicht klar, warum einige Menschen eine Sonnenallergie bekommen und andere nicht.
Wie schützt man sich bei Sonnenallergie?
Für Sonnenallergiker ist vor allem ein sehr hoher Lichtschutzfaktor wichtig. Tritt die Allergie auf, helfen kühlende, juckreizhemmende Cremes und Gele. Auch Antiallergie-Tabletten, sogenannte Antihistaminika, lindern den Juckreiz. Doch die Allergie verschwindet damit nicht. Darum gilt: raus aus der Sonne und viel kühlen, zum Beispiel mit feuchten Umschlägen. Um einer Sonnenallergie vorzubeugen, kann man die Haut mit künstlichem UVA-Licht abhärten. Damit muss man schon im Frühjahr beginnen - oder jeden Tag ein bisschen länger in die Sonne gehen, aber immer mit hohem Lichtschutzfaktor.
Mallorca-Akne: Reaktion auf Sonnencreme-Inhaltsstoffe
Im Gegensatz zu Sonnenallergikern, die sich nicht eingecremt haben und deren Ausschlag durch das UV-Licht der Sonne entsteht, haben sich Betroffene von Mallorca-Akne meist gut eingecremt. Bei ihnen ist gerade die Sonnencreme für den Ausschlag verantwortlich. Denn die Mallorca-Akne wird durch Fette und Emulgatoren in Sonnenschutzmitteln ausgelöst. In Kombination mit UV-Licht bilden diese Substanzen bestimmte Reizstoffe in den Talgdrüsen, die eine Entzündung verursachen - und das vor allem in Körperregionen mit vielen Talgdrüsen: im Gesicht, an Dekolleté und Oberkörper.
Was tun bei Mallorca-Akne?
Tritt die Mallorca-Akne auf, hilft nur noch, die Haut komplett abzudecken und sich im Schatten aufzuhalten. Um der Mallorca-Akne vorzubeugen, sollte man zu Produkten greifen, die keine Fette oder Emulgatoren enthalten. Das gilt für Sonnenschutzmittel ebenso wie für andere Körperpflege-Produkte, wie zum Beispiel After-Sun-Präparate. Ob mit oder ohne Duftstoffe ist Geschmackssache - für empfindliche Haut sind parfümfreie Produkte aber besser.
Erste Hilfe bei juckenden Pickelchen
Wenn Pickelchen da sind, können Quark oder Aloe-Vera-Cremes kühlen und die Entzündung hemmen. Zum Austrocknen der Sonnenpickel eignet sich Essigwasser. Zinksalbe gehört ins Urlaubsgepäck als erste Hilfe: Sie wirkt antientzündlich und juckreizhemmend.
Sonnenschutz ist wichtig
Das A und O ist und bleibt aber der richtige Sonnenschutz: bei Sonnenallergie mindestens Lichtschutzfaktor 50, bei Mallorca-Akne ohne Fett und Emulgatoren.
Weitere Informationen
Interviewpartner im Beitrag:
Dr. Wiebke Petzoldt
Dermatologie und Ästhetik
Gerhofstraße 29/Ecke Gänsemarkt, 20354 Hamburg
Tel. (040) 34 99-37 67
Internet:
www.hautarzt-gaensemarkt.de
Dr. Julia Märker-Strömer, Dermatologin
Hautarztpraxis im Krohnstiegcenter
Krohnstieg 41-43, 22415 Hamburg
Tel. (040) 411 25 566-0, Fax (040) 411 25 566-10
Internet:
www.hautarztpraxis-langenhorn.de
Infos zur Sonnenallergie:
Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.
An der Eickesmühle 15-19, 41238 Mönchengladbach
Internet: www.daab.de
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