Was ist der Unterschied zwischen Rendite und Performance?

Nadja will's wissen

Performance ist nicht gleich Performance. Eine kurze Einführung.

Content und Community Manager clevercircles

21. Juli 2020 4 Min. Lesedauer

Die Berechnung der Performance ist nicht immer so einfach wie man meinen könnte. Dies gilt insbesondere, wenn während der Anlagedauer Folgeinvestitionen oder Rücknahmen stattfinden.

Im folgenden Blogbeitrag zeige ich auf, welche Methoden es gibt, die Performance zu berechnen und wann welche Methode Sinn macht.

Zeitgewichtete Rendite (time weighted) gewährleistet Vergleichbarkeit

In der Vermögensverwaltung wird üblicherweise die zeitgewichtete Rendite oder Time Weighted Return (TWR) angezeigt. Hier wird so gerechnet, als hätten keine Folgeinvestitionen oder Rücknahmen stattgefunden. Die zeitgewichtete Methode neutralisiert Zu- und Abflüsse ins bzw. aus dem Portfolio, denn auf diese hat der Vermögensverwalter in aller Regel keinen Einfluss. So kann die Performance einer Anlagestrategie objektiv verglichen werden, unabhängig davon, ob ein Anleger zu einem günstigen oder ungünstigen Zeitpunkt eine Folgeinvestitionen getätigt hat.

Merke: Bei der TWR werden Einzahlungen und Entnahmen für die Rendite-Berechnung ausser Acht gelassen und man konzentriert sich rein auf die Performance der zugrundeliegenden Strategie.

Die geldgewichtete Methode (moneyweighted) berücksichtigt Ein- und Auszahlungen

Die geldgewichtete Rendite (MWR) zeigt die effektive Performance eines Anlegers unter Berücksichtigung seiner selbst gewählten Einzahlungen und Auszahlungen. Hinter dieser Kennzahl steckt derjenige Renditesatz, der am Ende des Anlagezeitraums auf jede angelegte Geldeinheit entfallen ist. Die MWR steigt, wenn der Anleger einen günstigen Zeitpunkt für den Kauf, beziehungsweise Verkauf von Wertpapieren getroffen hat. Analog sinkt sie, wenn ein ungünstiger Zeitpunkt für Kauf, beziehungsweise Verkauf getroffen wurde.

Merke: Die geldgewichtete Rendite berücksichtigt im Gegensatz zur zeitgewichteten Rendite den Zeitpunkt und die Höhe aller Zahlungsströme in der Berechnung. Die MWR setzt den erzielten Gewinn ins Verhältnis zum durchschnittlich investierten Kapital.

Bei clevercircles investiert die Mehrheit der Depotbesitzer regelmässig mit einem Sparplan oder mit gezielten Folgeinvestitionen. Viele clevercircles-Kunden haben den Aktiencrash Anfang Jahr gezielt für Folgeinvestitionen genutzt und somit die Performance deutlich verbessert.

Lesen Sie dazu unseren Blogbeitrag zum Thema: Angst und Panik: Der beste Moment für Zukäufe. Hier der historische Beweis.

Die auf dem clevercircles Dashboard angezeigte Performance ist die zeitgewichtete Performance, das ist der branchenübliche Standard. Wir arbeiten daran, in naher Zukunft beide Performanceberechnungen auf der clevercircles Plattform sichtbar zu machen.

Ein Beispiel. Die beiden Berechnungsmethoden im Vergleich

In der folgenden Grafik zeigen wir die beiden Berechnungsmethoden im Vergleich.

Investiert man Anfang Jahr CHF 100'000.- in ein Portfolio und es finden keine Kapitalflüsse statt, so sind bis zum Zeitpunkt einer neuen Einzahlung die beiden Berechnungen der Performances gleich: TWR = MWR.

Findet Mitte Jahr allerdings eine Einzahlung statt, so verändert sich die Berechnung der beiden Renditekennzahlen.

Die TWR berechnet sich einfach, indem wir die Einzahlung Mitte Jahr ignorieren (technisch wird die Einzahlung durch tägliche Berechnungen de facto "rausgerechnet").

Die MWR ist deutlich komplizierter zu berechnen, da wir die Einzahlung der Folgeinvestition von CHF 50'000.- Mitte Jahr  miteinberechnen müssen.

Zunächst wird der Gewinn ermittelt. In unserem Beispiel liegt der am Jahresende erzielte Gewinn bei CHF 28'850.-.  Dieser errechnet sich aus dem Portfoliowert am Ende des Jahres abzüglich des investierten Kapitals (CHF 178'850 – 150'000).

Den Gewinn stellen wir ins Verhältnis zum durchschnittlich investierten Kapital. Dieses beträgt CHF 125'000, weil die Folgeinvestition von CHF 50'000.- nur ein halbes Jahr investiert war. Wir erhalten so die geldgewichtete Performance von 23,08%.

Fazit: Durch diszipliniertes, regelmässiges Investieren und durch Folgeinvestitionen, die gezielt nach Börsenkorrekturen investiert werden, kann die Performance stark nach oben beeinflusst werden.

Content und Community Manager clevercircles

Nadja Burri

Eine Beziehung kann ohne eine gute Kommunikation nicht wachsen. Nadja glaubt, dass man nicht immer schreien, brüllen oder heulen muss um gehört zu werden - man kann auch ganz leise kommunizieren. Vielfalt statt Einfalt. So wie clevercircles, sollte auch gute Kommunikation sein.

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Ist Wertentwicklung gleich Rendite?

Der große Unterschied besteht darin, dass es sich bei der Performance um die reine Wertentwicklung des Fonds handelt, während die Rendite tatsächlich der Ertrag ist, den der Anleger erzielt. Von der Wertentwicklung müssen also die Kosten abgezogen werden, die bei einem Fonds nicht unerheblich sind.

Was bezeichnet man als Rendite?

Unter der Rendite versteht man den Ertrag einer Geldanlage innerhalb eines Jahres. Sie wird in Prozent angegeben und bezieht sich immer auf das eingesetzte Kapital.

Was sagt die Performance einer Aktie aus?

Die Performance misst die Wertentwicklung eines Investments oder eines Portfolios. Meist wird zum Vergleich eine sogenannte Benchmark als Referenz genommen, um die Performance im Vergleich zum Gesamtmarkt oder Branchen darzustellen.

Was ist die Performance eines ETF?

Die Performance eines ETF zählt Es gibt keine offensichtlichen „Kaufmärkte” für ETFs, wie vielleicht bei bestimmten Aktien. Entscheidend für langfristige Anleger ist die prozentuale Veränderung der ETF-Kurse, die möglichst genau der Performance des zugrunde liegenden Index entsprechen sollte.

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