Irreversible Störungen
Der Facharzt für Neurologie informierte, dass der durch die IIH verursachte Kopfschmerz sehr variabel sein kann. Häufig sei er drückend und verschlimmere sich durch körperliche Aktivität, Husten, Pressen oder Niesen. Hinzu kämen gegebenenfalls noch Übelkeit und Lichtempfindlichkeit. Infolge eines Papillenödems leide ein Großteil der Patienten unter Sehstörungen, aber auch Hör- und Riechstörungen seien möglich, ebenso kognitive Dysfunktionen, wie eine reduzierte Reaktions- und Verarbeitungsgeschwindigkeit. »Diese sind weitgehend irreversibel und haben einen hohen Einfluss auf die Lebensqualität«, betonte Hoffmann.
Für einen Therapieerfolg ist es dem Referenten zufolge am wichtigsten, dass die Patienten signifikant ihr Gewicht reduzieren. »Das ist die größte Chance zur Senkung des intrakraniellen Drucks.« Zusätzlich kommen laut Hoffmann häufig Carboanhydrase-Hemmer zum Einsatz, da dieses Enzym auch in die Produktion von Liqourflüssigkeit involviert sei. »Die beste Evidenz gibt es bei Acetazolamid«, informierte der Mediziner. Jedoch würden auch Topiramat und Furosemid unter anderem als Carboanhydrase-Hemmer wirken.
Während Steroide, zum Beispiel wegen der Gewichtszunahme, bei IIH heute in der Regel nicht mehr gegeben werden, könnte laut Hoffmann das Somatostatin-Analogon Octreotid eine neue Therapieoption werden. »Mehrere Fallserien belegen eine Reduktion des Liquoröffnungsdrucks.« Auch GLP-1-Rezeptor-Agonisten täten dies, weshalb mit dieser Substanzklasse klinische Studien bei IIH begonnen hätten.
Neben der medikamentösen Behandlung besteht auch die Möglichkeit invasiver Verfahren, etwa der Liquorentnahme und damit Druckentlastung durch Lumbalpunktion. Das führt laut Hoffmann bei den meisten Patienten aber nur zur kurzfristigen Linderung der Kopfschmerzen.
Kopfschmerz bei Lagewechsel
Auch ein zu niedriger Liquordruck kann Kopfschmerzen verursachen. Wie Katharina Kamm vom Klinikum der Universität München ausführte, handelt es sich auch bei der spontanen intrakraniellen Hypotension um eine seltene Erkrankung. Frauen seien doppelt so häufig betroffen wie Männer und das mittlere Erkrankungsalter liege zwischen 40 und 60 Jahren. Typisches Symptom sei der orthostatische Kopfschmerz. Das heißt, der Kopfschmerz verschlechtert sich deutlich beim Lagewechsel in eine aufrechte Position (Sitzen/Stehen) und verbessert sich beim Liegen.
Wie die Ärztin erklärte, können spontane Lecks den Austritt von Liquorflüssigkeit in die Umgebung verursachen. Das mache sich vor allem beim Stehen bemerkbar, da dann plötzlich viel Liquor abfließen kann. Im Liegen entweicht durch den Riss weniger Flüssigkeit. Häufig kommen bei der intrakraniellen Hypotension noch Übelkeit und Erbrechen sowie Schulter- und Nackenschmerzen hinzu, so Kamm.
Konservative Maßnahmen wie Bettruhe, orale Hydratation und symptomatische Analgesie führen laut der Referentin bei 15 bis 30 Prozent der Patienten zur Spontanremission. Ärzten steht zudem die Möglichkeit eines sogenannten epidermalen Blutpatches offen. Dabei wird Eigenblut, teilweise CT-gesteuert, um das Liquorleck injiziert, um es abzudichten. Kamm informierte, dass bei fehlendem Ansprechen auch mehrfache Wiederholungen dieses Verfahrens möglich sind. Eine andere Maßnahme stelle die perkutane Fibrin-Injektion dar. /
Presse-Newsletter - Gesundheit im Blick Lesedauer unter 3 Minuten Fast jeder kennt sie, keiner will sie – Spannungskopfschmerzen. Doch was tun, wenn der Schädel mal wieder dröhnt und die Schläfen pochen? Neben Schmerztabletten gibt es auch noch andere, ganz natürliche Mittel und Methoden, um dem Schmerz die Stirn zu bieten. Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft leiden etwa 90 Prozent der Menschen mit
Kopfschmerzen entweder an Migräne oder an Spannungskopfschmerzen. Das mag für die Betroffenen im ersten Moment kein Trost sein, hat aber zur Konsequenz, dass sich viele Experten mit dem Thema beschäftigt haben. Daraus resultiert die gute Nachricht: In den allermeisten Fällen sind Spannungskopfschmerzen aus medizinischer Sicht nicht gefährlich. Schmerzgeplagte wünschen sich verständlicherweise dennoch schnelle Hilfe. Der Griff zur Schmerztablette ist verführerisch, meist aber nicht nötig.
Ein erster Behandlungsansatz ist die Ursachenforschung. "Um herauszufinden, was die Beschwerden verursacht, können Betroffene ein Kopfschmerztagebuch führen. Treten die Schmerzen beispielsweise immer unmittelbar nach dem Aufstehen auf, könnten nächtliches Zähneknirschen oder Schnarchen die Ursache sein. Auch muskuläre Verspannungen, eine Sehschwäche oder eine Lebensmittelunverträglichkeit lösen häufig Spannungskopfschmerzen aus", erklärt Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK. In diesen
Fällen können Hilfsmittel wie Zahnschiene oder Brille beziehungsweise Sport und eine Ernährungsumstellung helfen. Langfristig versprechen Entspannungstechniken und Ausdauersportarten gute Erfolge im Kampf gegen die lästigen Spannungskopfschmerzen. Bei akuten Schmerzattacken haben sich laut Günther die folgenden Tipps bewährt: Bei sehr starken Kopfschmerzen ist ein gelegentlicher Griff zu einer
Kopfschmerz-Tablette okay. Welche die richtige ist, wissen Arzt oder Apotheker. Kehren die Schmerzen immer wieder, ist das ein Fall für einen Arzt.Sofortmaßnahmen
Info: Experten unterscheiden bei Spannungskopfschmerzen je nach Dauer und Häufigkeit des Auftretens zwischen episodischen und chronischen Formen. Der in der Regel leichte bis mittelstarke Schmerz tritt häufig auf beiden Seiten der Schläfen auf. Eine Schmerzattacke kann in manchen Fällen schon nach einer halben Stunde wieder vergehen, aber auch einige Tage andauern.
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Letzte Aktualisierung: 17.08.2016
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