Was kann man gegen juckende Hände tun?

Juckende Haut Diese Tipps helfen sofort

© Agnieszka Marcinska / Shutterstock

Juckende Haut ist ein Indiz dafür, dass das Gleichgewicht der Haut gestört ist. Das Bedürfnis zu kratzen ist jetzt groß – aber das wäre keine gute Idee. Was gegen den Juckreiz hilft und wie wir unsere Haut wieder beruhigen.

Juckende Haut kann uns quälen, denn Juckreiz (medizinischer Ausdruck „Pruritus“) und Kratzen sind eine fatale Kombi.

Ein Juckreiz entsteht als Reaktion der Immunzellen auf einen Reiz von innen oder außen. Das Signal ans Gehirn heißt dann: Kratzen! Leider für unsere Haut eher die falsche Maßnahme, denn das Kratzen ist jetzt eher kontraproduktiv. Therapeutische Maßnahme ist es nicht, da es die Ursachen des Hautjuckens nicht behebt. Ein Teufelskreis entsteht: Durch ständiges Kratzen wird trockene, juckende Haut weiter gereizt. Der Körper schüttet Entzündungsbotenstoffe wie Histamin aus, was das Jucken noch verstärkt. Außerdem können wir beim Kratzen unsere Haut verletzen. Gelangen Bakterien in die Hautoberfläche, entzündet sich die Wunde. Wichtig ist, zu klären, warum die Haut juckt und was wir dagegen tun können. 

Juckende Haut - ansteckend oder harmlos?

Juckt die Haut, fangen wir mit der Ursachenforschung an: Sind chronische Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, Neurodermitis oder ansteckende wie Krätze, Windpocken, Röteln, ein Hautpilz oder Nesselsucht (Urtikaria) Ursache für das Hautjucken? Auch Diabetes kann ein Grund für extrem trockene Haut sein. Das muss schnell geklärt werden, um – je nach Ursache – eine Therapie zu finden oder sogar eine mögliche Ansteckung zu vermeiden. Kommen Pusteln und Entzündungen hinzu oder eine flächenartige Ausbreitung des Juckens, kann der Hausarzt oder Dermatologe die richtige Diagnose stellen. Oft entsteht der Juckreiz allerdings durch eine stark ausgetrocknete Haut. 

Laut einer Studie der Universität Münster leiden in Deutschland rund 12 Prozent der jüngeren Bevölkerung bis 30 Jahre und etwa 20 Prozent der älteren Bevölkerung zwischen 61 und 70 Jahren unter chronisch juckender Haut. Über 90 Prozent nehmen keine Behandlung in Anspruch. 

Hautpflege für juckende Haut

  • Der Gesichtshaut fehlt nicht nur Fett, sondern auch Feuchtigkeit. Bei Gesichtscremes auf feuchtigkeitsbindende Inhaltsstoffe achten: Urea, Hyaluronsäure, Dexpanthenol (hat außerdem entzündungshemmende und wundheilende Eigenschaften), Niacin-Vitamin B3 (verbessert die Barrierefunktion der Haut und regt die Produktion von hauteigenen Fetten an). 

  • Auf parfümierte Pflege mit Konservierungsstoffen (Parabene) und Mineralölen (Paraffinum Liquidum - hier erklären wir euch, warum Kosmetik ohne Mineralöle auskommen sollte) verzichten. Besonders Hautpflege aus der Apotheke ist auf juckende Haut ausgerichtet. Einige Präparate helfen mit Linolsäure, Silberionen, Totes-Meer-Salz, Pflanzenextrakten aus Schachtelhalm, Weidenröschen, Calendula und Kamille. 
  • SOS-Kosmetik: Intensivsalben oder Akutsprays können starken Juckreiz meist schnell beruhigen.

  • Im Sommer braucht die Haut meist weniger Fett als im Winter - also im Herbst auf reichhaltigere Texturen umsteigen. Wir erklären, welche Inhaltsstoffe in Gesichtscreme für trockene Haut stecken sollten.
  • Bei der Gesichtsreinigung mit Ölen arbeiten: Mizellenwasser oder Gesichtswasser trocknen die Haut manchmal aus, besser sind Reinigungsöle oder Gesichtsmilch.

  • Statt parfümierter Duschgels lieber ein neutrales Duschmittel verwenden.
  • Nicht zu heiß duschen, das trocknet die Haut aus. Lange, heiße Bäder strapazieren den Schutzmantel der Haut.

Hausmittel bei juckender Haut

  • Zinksalbe kann bei kleinen Hautstellen helfen, größere Areale lassen sich in der Badewanne behandeln: Ein Bad in Schwarztee oder Zinnkrauttee hilft mit Gerbstoffen gegen Juckreiz.
  • Umschläge mit Essigwasser (einen Esslöffel Essig auf einen Liter Wasser) oder Eichenrindensud.
  • Kaltes Aloe vera Gel (aus dem Kühlschrank) - es sollte hundertprozentig naturrein sein
  • Olivenöl und Honig können als Maske die Haut schnell beruhigen.
  • Eine Studie der Dermatologischen Abteilung des National Research Center, Universität Kairo, hat ergeben, dass auch Pfefferminzöl gegen Juckreiz hilft. Immer verdünnt (zum Beispiel in Mandelöl) auftragen, direkt kann es die Haut reizen.

Was kann außerdem bei juckender Haut helfen?

  • Physikalische Reize wie Druck, Scheuern, Reiben und Kratzen von Kleidung können das Jucken provozieren. Locker sitzende Kleidungsstücke aus Naturfasern sind am besten für die Haut. 
  • Bio ist besser: In vielen Klamotten steckt Chemie, die in Billiglohnländern produzierten Teile enthalten Textilhilfsmittel und Farbstoffe, auf die unsere Haut stark reagieren kann. Deshalb gilt sowieso: Vor dem Tragen neue Sachen immer waschen! Nachhaltig produzierte Kleidung setzt keine bedenklichen Chemiemittel ein. 
  • Waschmittel ohne Duftstoffe verwenden und auf parfümierte Weichspüler verzichten
  • Cool bleiben:Kühlen mit Packs kann manchmal helfen, den starken Juckreiz zu unterdrücken: Die Kälterezeptoren in der Haut liegen auf den Juckreiznerven. Werden sie aktiviert, führt das zu einer Unterdrückung der Jucksignale.
  • Scharfe Gewürze vom Speiseplan streichen - sie sorgen dafür,  dass wir schwitzen und das kann die Haut ebenfalls austrocknen. Alles, was die Hautdurchblutung fördert, führt meist zu mehr Jucken.
  • Alkohol und Nikotin sollten jetzt tabu sein.

Juckende Kopfhaut - was hilft

Es sind nicht immer Läuse, die eine juckende Kopfhaut verursachen. Die kann nämlich ganz schön austrocknen, wenn wir sie mit duftenden Shampoos in überdosieren Mengen täglich malträtieren und noch fleißig parfümierten Conditioner und Haarmasken draufgeben. Hautberuhigende Shampoos mit Weidenrinde, Nachtkerze, oder Urea. Auf Anti-Schuppen-Shampoos oder Shampoo für fettendes Haar lieber öfter verzichten. Eine beruhigende Neemöl-Kur kann gegen den Juckreiz am Kopf helfen. Außerdem: Die Haare nicht zu heiß föhnen und keine Stylingprodukte auf die Kopfhaut geben.

Die Haut wird trockener und träger

Es ist gemein: Im Alter wird unsere Haut leider faul. Sie produziert nicht mehr so viel Hyaluronsäure und Kollagen, die Haut wird trockener und wirkt nicht mehr so straff. Auch die Aktivität der Hautdrüsen fährt herunter: Die Talgdrüsen produzieren weniger Talg, die Schweißdrüsen weniger Schweiß. So entsteht oft eine trockene juckende Haut. Unsere Beautyroutine sollte auf unseren Hautzustand angepasst werden. Allerdings ist nicht jedes Anti-Aging-Produkt auch für trockene und juckende Haut geeignet. Cremes mit hoch dosiertem Retinol (Vitamin A) – in den USA sind Konzentrationen von bis zu einem Prozent erlaubt, in Deutschland nur bis 0,5 Prozent – können die Haut reizen und austrocknen. Retinol in einer sehr niedrigen Dosis (unter 0,1%), kombiniert mit feuchtigkeitsspendenden Wirkstoffen, schadet reifer Haut nicht. 

Im Winter juckt die Haut häufiger

Das haben wir schon of gehört: Die Heizungsluft ist schuld. Eine geringe Luftfeuchtigkeit, wie sie in überheizten oder klimatisierten Räumen oder bei kaltem Winterwetter vorherrscht, trocknet die Haut aus. Jetzt also auf intensivere Pflege setzen und mehr Fett als Feuchtigkeit in die Pflegeroutine einbauen. Nachtkerzen-, Mandel- und Macadamiaöl können tropfenweise in die Lieblingspflege integriert werden. Spezielle Produkte wie Wintercremes helfen der Haut, Kälte und trockene Luft auszubalancieren. Besonders raue Stellen mehrfach am Tag eincremen (dabei unbedingt darauf achten, dass das Pflegeprodukt kein Mineralöl enthält - das wirkt kontraproduktiv, da es auf der Haut einen Film bildet, der den Feuchtigkeitsaustausch verhindert und so die Hautoberfläche noch mehr austrocknet).

Spielt auch die Psyche eine Rolle?

Wie immer heißt die Antwort: ja. Menschen mit belastenden Lebensereignissen leiden häufiger (12,2 Prozent) an Juckreiz als Personen mit vielen Freunden. Dass die Psyche bei Pruritus eine Rolle spielt, zeigt eine Studie aus Münster: Rund 70 Prozent der Patienten litten zusätzlich an psychosomatischen oder psychiatrischen Erkrankungen.

Bloß kein Stress

Meditation, Yoga, Atemtechniken, die uns beruhigen - und die Kraft positiver Gedanken: Das hilft auch bei Hauterkrankungen. Gerade unsere Dermis interagiert stark mit unserer Psyche (die Haut ist bekanntermaßen der Spiegel der Seele …). Musik kann uns ebenfalls helfen, etwas Entspannung zu finden. Dieses Anti-Stress-Lied hilft laut Studien zum Beispiel nachweislich, Ruhe zu finden. Wer dem Juckreiz nicht widerstehen kann, greift zu einem Kratzkissen (ein Autoschwamm mit Fensterleder bezogen tut's auch). Das kann auch Kindern helfen, die unter Neurodermitis leiden. Tut ebenfalls gut: Abends am besten ein paar Entspannungsübungen machen, damit uns der Juckreiz nicht den Schlaf raubt. 

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Was tun wenn die Hände Jucken?

Die Haut lieber sanft reiben, klopfen oder massieren. Das kurzzeitige Anlegen von feuchten Umschlägen, beispielsweise mit schwarzem Tee, kann das Jucken mildern. Entspannungsübungen oder kreative Beschäftigungen für die Hände können vom Kratzen ablenken. Gegen nächtliche Kratzattacken Baumwollhandschuhe tragen.

Wieso Jucken meine Hände so?

Die Hände wandern zur juckenden Stelle und beginnen zu kratzen – zwar tritt dann kurzfristig eine Linderung ein, aber schon bald beginnt der Juckreiz erneut. Allergien, Insektenstiche oder Hautkrankheiten können Juckreiz auslösen. Doch auch Leukämien und Lebererkrankungen können mit einem Pruritus einhergehen.

Welcher Mangel löst Juckreiz aus?

Eisenmangel bewirkt häufig einen Juckreiz nicht nur im Genitalbereich, sondern am ganzen Körper und ruft zudem trockene Haut, Blässe und Einrisse an den Mundwinkeln hervor.

Welche Handcreme bei juckenden Händen?

Nehmen Sie hierfür bei empfindlicher Haut die Eucerin pH5 Hautschutz Handcreme, bei sehr trockener Haut die Eucerin UreaRepair PLUS Handcreme 5% und bei geröteter, entzündeter Haut die AtopiControl Hand Intensiv-Creme von Eucerin.

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