Was tötet die Bakterien im Hals?

Die Streptokokken-Angina gehört zu den häufigsten Krankheiten im Kindesalter. Bei Eltern ist sie gefürchtet – häufig aber ganz zu Unrecht, denn eine Streptokokken-Angina führt nur in sehr seltenen Fällen zu Komplikationen. Dazu zählen vor allem das rheumatische Fieber mit einer Herzmuskelentzündung und die akute Glomerulonephritis, also eine Entzündung der Nieren. Kann das ohne Antibiotika verhindert werden? Erfahren Sie hier alles über Mandelentzündung, Angina und Streptokokken und wie Sie ohne Antibiotika erfolgreich behandeln können.

Inhaltsverzeichnis

  • Streptokokken-Angina: Was ist das?
  • Symptome 
  • Ursachen
  • Inkubationszeit
  • Ansteckung & Übertragung  
  • Behandlung ohne Antibiotikum

Streptokokken-Angina: Was ist das?

Die Streptokokken-Angina ist eine bakterielle Infektionskrankheit der Gaumenmandeln (Tonsillen) und meist auch der Rachenschleimhäute, die typischerweise durch Streptococcus pyogenes hervorgerufen wird. Eine Sonderform der Streptokokken-Angina ist Scharlach. Die durch Streptokokken verursachte Mandelentzündung (Angina tonsillaris, Tonsillitis) gehört zu den häufigsten bakteriellen Krankheiten im Kindesalter und ruft in der Regel heftigere Symptome hervor als eine Mandelentzündung, die durch Viren ausgelöst wird.

Was sind Streptokokken?

Streptokokken ist der Oberbegriff für eine weltweit verbreitete große Gruppe kugelförmiger, unbeweglicher, grampositiver Bakterien, die keine Sporen bilden. Insgesamt sind mehr als 60 verschiedene Spezies an Streptokokken bekannt. Einige von ihnen sind medizinisch als Krankheitserreger bedeutsam, allen voran der Streptococcus pyogenes, der die klassischen Streptokokken-Infektionen wie eine Mandelentzündung (Angina) oder Impetigo verursacht.

Andere Streptokokken-Arten gehören zur natürlichen Haut- und Schleimhautflora des Körpers und sind für gesunde Menschen harmlos. Sie besiedeln vor allem den Mund- und Rachenraum, den Darm und die Scheide (Vagina). Weitere Streptokokken-Arten werden zum Beispiel in der Herstellung von Sauermilchprodukten und anderen Lebensmitteln eingesetzt.

Die häufigsten krankheitsauslösenden Streptokokken-Erreger

  • Klein- und Schulkinder stecken sich meist mit Streptococcus pyogenes an, der zugleich der wichtigste Erreger für die Entstehung einer Streptokokken-Angina ist. Als Folge einer Infektion mit Streptococcus pyogenes kann es zu weiteren Erkrankungen kommen, zum Beispiel zu rheumatischem Fieber mit der Gefahr einer Herzschädigung oder einer akuten Glomerulonephritis, einer Form der Nierenentzündung.
  • Streptococcus agalactiae ist eine Streptokokken-Art, die vor allem für Neugeborenen gefährlich werden kann: Werden diese Bakterien unter der Geburt von der mütterlichen Scheidenflora auf das Kind übertragen, kann die Infektion eine Neugeborenen-Sepsis auslösen. Zudem können die Erreger Wund- und Harnwegsinfektionen oder eine Blutvergiftung verursachen.    
  • Streptococcus pneumoniae oder Pneumokokken können ebenfalls verschiedene bakterielle Infektionskrankheiten auslösen. Häufige Krankheitsbilder sind neben einer Lungenentzündung (Pneumonie) auch eine bakterielle Hirnhautentzündung, eine Nebenhöhlen- oder Mittelohrentzündung. Besonders oft betroffen sind Säuglinge und Kleinkinder, aber auch Menschen im höheren Lebensalter oder die eine Abwehrschwäche haben.

Was können Streptokokken verursachen?

Streptokokken können verschiedene Erkrankungen hervorrufen, je nachdem, welches Organ oder Gewebe infiziert ist. Die wichtigsten Streptokokken-Infektionen sind Rachenentzündung (Pharyngitis), meist in Kombination mit einer eitrigen Mandelentzündung (Angina) oder der Kinderkrankheit Scharlach sowie Lungenentzündung, Mittelohrentzündung (Otitis media) und Nasenebenhöhlenentzündung (Sinusitis).

Häufige, durch Streptokokken verursachte Infektionen der Haut sind Wundrose (Erysipel) und Borkenflechte (Impetigo contagiosa). Schwemmen Erreger einer lokal begrenzten Streptokokken-Infektion in die Blutbahn, können sie sich im gesamten Körper ausbreiten und eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorrufen. 

Streptokokken bei Erwachsenen

Eine bakterielle Infektion mit Streptokokken kann in jedem Alter auftreten, insgesamt tritt sie im Erwachsenenalter jedoch seltener auf als im Kindesalter. Oft handelt es sich um Streptococcus-pyogenes-Infektionen, die Rachen und Mandeln (Streptokokken-Angina) oder die Haut (wie Wundrose) betreffen. Besteht eine Abwehrschwäche oder eine chronische Erkrankung, steigt das Risiko, an einer Streptokokken-Infektion zu erkranken.

Streptokokken bei Kindern

Eine Streptokokken-Infektion gehört zu den häufigsten bakteriellen Erkrankungen im Kindesalter, wobei 6- bis 12-Jährige besonders oft betroffen sind. Unter drei Jahren kommt eine Streptokokken-Infektion selten vor. In den allermeisten Fällen geht die Infektion auf eine Ansteckung mit Streptococcus pyogenes (beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A) zurück und ruft eine schmerzhafte Mandelentzündung (Streptokokken-Angina) hervor. Meist stecken sich die Kinder im Winter und Frühjahr an. 

Das Robert Koch-Institut schätzt, dass 10 bis 20 Prozent aller Kinder Keimträger sind: Ihre Haut- und Schleimhautflora ist mit Streptococcus pyogenes besiedelt, ohne dass bei ihnen selbst Symptome auftreten. Sie können die Erreger jedoch übertragen. 

Auch Infektionen mit Streptococcus pneumoniae, besser bekannt als Pneumokokken, kommen im Kindesalter häufiger vor, wobei vor allem Kinder in den ersten beiden Lebensjahren gefährdet sind. Pneumokokken können verschiedene Erkrankungen auslösen, allen voran Infektionen der oberen Atemwege (zum Beispiel Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung) und der unteren Atemwege (Lungenentzündung). Ein weiteres Krankheitsbild ist eine bakterielle Hirnhautentzündung (Meningitis).

Wie gefährlich sind Streptokokken bei Kindern?

Im Allgemeinen heilt bei Kindern eine Streptokokken-Infektion, zum Beispiel eine durch Streptokokken hervorgerufene Angina, folgenlos aus. Bleibt eine Behandlung aus, kann die bakterielle Erkrankung jedoch in seltenen Fällen schwerer verlaufen. Die häufigste lokale Komplikation ist der Peritonsillarabszess: In der Umgebung der entzündeten Mandeln hat sich eine abgekapselte Eiterhöhle gebildet. In Einzelfällen kann es zudem passieren, dass sich die bakterielle Infektion auf den ganzen Körper ausbreitet und dann eine Blutvergiftung (Sepsis) hervorruft. 

Eine ebenfalls sehr seltene, aber gefährliche Folgeerkrankung ist das akute rheumatische Fieber, das ein bis fünf Wochen nach der Streptokokken-Infektion auftritt und zu einer Schädigung des Herzens führen kann. Auch eine akute Entzündung der Nieren, eine sogenannte Poststreptokokken-Glomerulonephritis, kann sich als Folge einer Streptokokken-Infektion entwickeln.

Laut Statistik heilt die Streptokokken-Angina in mehr als 90 Prozent der Fälle spontan und folgenlos aus. Bei 50 Prozent der Patienten verläuft sie sogar asymptomatisch, d.h. ohne jegliche Beeinträchtigung der Betroffenen. 

Ähnlich verhält sich die Situation bei der Komplikation des akuten rheumatischen Fiebers, das nur 1-3 Prozent der Streptokokken-Patienten entwickeln. Veraltete Studien aus den 50er Jahren weisen zwar darauf hin, dass die Verabreichung von Antibiotika das Auftreten des rheumatischen Fiebers reduziert – aktuelle Metaanalysen konnten den Effekt jedoch nicht bestätigen. Studien aus Frankreich zeigen, dass die Gefahr einer mit der Streptokokken in Zusammenhang stehenden Herzklappenentzündung durch rheumatisches Fieber nur bei fünf von 1 Million Schulkindern auftritt – und damit sehr gering ist.

Einzig und allein die gefürchteten Komplikationen des akuten rheumatischen Fiebers und der Poststreptokokken-Glomerulonephritis veranlassen Kinderärzte zur Standard-Verschreibung von Antibiotika bei Streptokokken-Angina. Das muss nicht sein!

Woran erkennt man Streptokokken-Infektion?

Ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl in Kombination mit Fieber, das mit der Mandelentzündung einhergeht, oder eine stark eiternde Wunde lassen bereits an eine Infektion mit Streptokokken denken. Doch erst, wenn der Erreger im Labor, zum Beispiel mithilfe eines Abstrichs des Rachens oder der Wunde, nachgewiesen wurde, kann sicher von einer Streptokokken-Infektion ausgegangen werden. 

Symptome 

Das Krankheitsgefühl ist ausgeprägt und das Fieber ist hoch, sodass bei Kindern auch ein Fieberkrampf auftreten kann. Kleine Kinder verweigern wegen der starken Schluckbeschwerden oft das Trinken. Außerdem klingt bei einer Streptokokken-Angina die Sprache oft verwaschen und es besteht Mundgeruch. Sind die Mandeln sehr stark angeschwollen, kann Atemnot auftreten. Meist sind auch die Lymphknoten am Hals vergrößert und druckempfindlich.

Etwa zwei bis vier Tage nach der Tröpfchen-Infektion machen sich die klassischen Symptome bemerkbar:

  • Halsschmerzen, Halsentzündung mit Schluckbeschwerden (Rachenentzündung oder Pharyngitis)
  • plötzlich ansteigendes Fieber, das auch einen Fieberkrampf bei Kindern auslösen kann
  • Kopfschmerzen
  • Erbrechen (häufig bei Kindern)
  • deutlich reduzierter Allgemeinzustand

Die verschiedenen Streptokokken-Spezies können jedoch unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen. Allen gemeinsam ist, dass sie eine Entzündungsreaktion im Körper hervorrufen: eine Rötung, Schwellung und Überwärmung des infizierten Organs oder (Haut-)Gewebes, dazu oft die Bildung von Eiter. Infektionen der inneren Organe wie Gaumenmandeln oder Lunge, lösen meist auch ein schweres Krankheitsgefühl und Fieber aus.

Welche Hautsymptome gibt es bei Streptokokken-Infektionen?

Streptokokken-Infektionen der Haut sind oft sehr schmerzhaft. Liegt ein Erysipel vor, ist das infizierte Hautareal ist flächig gerötet, wobei sich die Rötung immer weiter ausbreitet. Kopfschmerzen und/oder Fieber können weitere Begleiterscheinungen sein. Impetigo ist durch gelbliche Krusten und Bläschen gekennzeichnet. 

Eine Streptokokken-Infektion der Scheide ruft meist einen gelblich gefärbten Ausfluss, mitunter auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hervor. Ist der Anus betroffen, kann sich die Infektion als Ekzem darstellen.

Gibt es einen Schnelltest?

Um bei akuten Symptomen einer Halsentzündung rasch die Ursache abklären zu können, bietet sich ein Schnelltest auf Streptokokken aus einem Rachenabstrich an. Der liefert bereits innerhalb von sieben bis zehn Minuten ein Ergebnis und kann deshalb direkt in der Praxis oder während des Hausbesuchs durchgeführt werden. Ist der Befund positiv, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Infektion mit Streptokokken vor, ist er negativ, handelt es sich ziemlich sicher um eine virusbedingte Angina.  

Ursachen

Einige Streptokokken-Arten gehören zur natürlichen Bakterienflora des Menschen. Ein schlagkräftiges Immunsystem hält sie jedoch normalerweise in Schach. Anders verhält es sich, wenn die Abwehrkräfte geschwächt sind. Dann können sich zum Beispiel Pneumokokken (Streptococcus pneumoniae), die die Schleimhäute der oberen Atemwege besiedeln, so stark vermehren, dass sie eine Lungenentzündung oder eine andere Infektion hervorrufen. Auch andere Streptokokken-Arten können gefährlich werden, wenn die körpereigene Immunabwehr schwächelt, wie dies zum Beispiel in den kälteren Jahreszeiten der Fall ist und Streptokokken durch direkten Körperkontakt mit anderen Personen oder durch Tröpfcheninfektion (Niesen, Husten) leichteres Spiel haben, in den Körper einzudringen.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit ist kurz und beträgt 1 bis 3 Tage. 

Ansteckung & Übertragung  

Die Übertragung erfolgt abhängig von der jeweiligen Streptokokken-Art. Streptococcus pyogenes-Bakterien, die Hauptverursacher der Streptokokken-Angina, werden als Tröpfcheninfektion über Speichel und Nasensekrete von Person zu Person übertragen.

Aber auch der direkte Kontakt mit infizierten Wunden bzw. eine Schmierinfektion kann eine Streptokokken-Infektion hervorrufen. Eine Ansteckung über erregerhaltige Gegenstände (wie Spielzeuge, Geschirr, Türklinke) ist selten. 

Am häufigsten tritt eine Streptokokken-Infektion bei Kindern im Kindergarten- und Schulalter auf. Ein Grund ist der eher distanzlose Kontakt, denn vor allem jüngere Kinder im Umgang miteinander pflegen. Letztlich ist aber auch für Erwachsene ein Infektionsschutz mit dem Erreger nahezu unmöglich.

Tatsächlich tragen etwa 20 Prozent der Deutschen Streptokokken bereits in sich, ohne jemals die typischen Krankheitssymptome auszubilden. Sie können die Bakterien jedoch weitergeben. Treffen die Erreger auf Personen, deren Abwehrkräfte geschwächt sind, kommt es zum Ausbruch der Erkrankung. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass eine Streptokokken-Angina häufig in den Wintermonaten auftreten. 

Wie ansteckend sind Streptokokken?

Eine Streptokokken-Angina ist hochgradig ansteckend und erfolgt in der Regel über Tröpfcheninfektion von Person zu Person, etwa durch Niesen oder Husten. Selten findet eine Übertragung durch kontaminierte Lebensmittel oder Wasser statt.

Wie lange sind Streptokokken ansteckend?

Patienten mit einer akuten Streptokokken-Infektion und ohne eine spezifische Behandlung können bis zu drei Wochen ansteckend sein – auch wenn die Symptome nach drei bis vier Tagen oft wieder verschwunden sind. Wird die Erkrankung von eitrigen Ausscheidungen begleitet, kann das Infektionsrisiko noch länger andauern. Dies gilt sowohl für eine Streptokokken-Angina als auch für eine durch Streptokokken hervorgerufene Hautinfektion. 

Wie lange muss man mit Streptokokken zu Hause bleiben?

Wird die Infektion mit Antibiotika oder Naturheilkunde erfolgreich behandelt und sind die Symptome vollständig verschwunden, kann man zumindest theoretisch bereits am zweiten Krankheitstag wieder zu Arbeit gehen bzw. sein Kind in den Kindergarten oder in die Schule gehen lassen. Fakt ist jedoch, dass eine Erkrankung mit Streptokokken gerade für Kinder sehr anstrengend ist, sodass sie auch dann noch einige Tage das Bett hüten sollten, wenn sie nicht mehr ansteckend sind.

Sind Streptokokken in der Schwangerschaft gefährlich?

Leidet eine Schwangere unter einer vaginalen Streptokokken-Infektion, kann dies zu einer Gefahr für das Kind werden. Der häufigste Übertragungsweg ist die Geburt, mitunter kann sich das Kind aber auch vor oder nach der Geburt infizieren und dann an einer Neugeborenen-Sepsis erkranken. Um eine Streptokokken-Infektion des Kindes zu vermeiden, erfolgt daher bei allen Schwangeren kurz vor der Geburt (meist zwischen SSW 35 und 37) ein Screening auf Streptokokken der Gruppe B (Streptococcus agalactiae). Wird eine Infektion nachgewiesen, wird die Mutter unmittelbar vor der Geburt mit Antibiotika behandelt.

Gibt es eine Impfung gegen Streptokokken?

Eine Impfung gegen Streptokokken-Infektion der Haut und Schleimhäute gibt es nicht.

Wann muss man mit einer Mandelentzündung und Streptokokken-Infektion zum Arzt?

Bei einem starkem Krankheitsgefühl, hohem Fieber und ausgeprägten Symptomen einer Halsentzündung sollte ein Arzt aufgesucht werden. Diagnostiziert der Arzt bei Ihrem Kind, das in den Kindergarten oder in die Schule geht, eine Streptokokken-Infektion, müssen Sie dies der Einrichtung mitteilen.  

Zu welchem Arzt?

Wer den Verdacht hat, dass seine Halsschmerzen durch eine Mandelentzündung bzw. eine Streptokokken-Angina verursacht wird, sollte seinen Hausarzt oder den Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. Kinder werden am besten bei einem Kinderarzt vorstellig.

Wann braucht man ein Antibiotikum?

Die Behandlung mit einem Antibiotikum ist prinzipiell nur dann angezeigt, wenn die Mandelentzündung zweifelsfrei durch Bakterien verursacht wird. Sind Viren die Auslöser, können Antibiotika nichts ausrichten, sondern im Gegenteil sogar mit zur Entstehung von Resistenzen beitragen.

Welches Antibiotikum hilft bei Streptokokken?

Bei einer bakteriellen Mandelentzündung ist das Antibiotikum der Wahl Penicillin, etwa das Breitbandantibiotikum Amoxicillin aus der Gruppe der Aminopenicilline. Eine Alternative ist Erythromycin, wenn Penicillin nicht vertragen wird. Inzwischen setzt der Therapeut immer häufiger auf eine sogenannte verzögerte Antibiotikagabe: Der Patient erhält ein Rezept, das jedoch erst dann eingelöst wird, wenn es zu einer Verschlechterung kommt bzw. die Symptome nach 3 Tagen nicht besser geworden sind.

Wie schnell wirken Antibiotika bei Streptokokken?

Die Wirkung der Antibiotikatherapie bei einer Streptokokken-Infektion tritt im Allgemeinen rasch, innerhalb von 24 Stunden ein: Die Symptome bessern sich deutlich, mitunter sind sie sogar weitgehend verschwunden – leider treten die Symptome nach Antibiotikabehandlung nach einigen Tagen oder Wochen meist wieder auf.

Behandlung ohne Antibiotikum

Bakterielle Infektionen werden hierzulande in vielen Fällen mit Antibiotika behandelt. Gerade im Kindesalter ist es jedoch wichtig, den Nutzen einer Therapie gegen einen möglichen Schaden sorgfältig abzuwägen. So gilt es zum Beispiel bei der Einnahme von Antibiotika zu beachten, dass nicht selten Nebenwirkungen wie Durchfall auftreten, das kindliche Immunsystem geschwächt wird und dass sich Resistenzen bilden können – und dann eine Behandlung mit Antibiotika nicht mehr greift, wenn das Kind wirklich an einer schweren bakteriellen Infektion erkrankt ist.

Immer Antibiotika bei Streptokokken?

In meiner Praxis für Homöopathie in München erlebe ich immer wieder, dass die Symptome einer Infektion durch beta-hämolysierende Streptokokken (Streptococcus pyogenes) auch ohne die Gabe von Antibiotika (z.B. Erythromycin) in den meisten Fällen nach wenigen Tagen abklingen können. Darüber hinaus gibt es tatsächlich keine Hinweise darauf, dass eine antibiotische Therapie eine Entzündung der Nieren infolge von Streptokokken-Infektionen verhindern kann (Del Mar 2002).

Streptokokken: Behandlung ohne Antibiotikum

Eine Antibiotika-Therapie gilt in vielen Arztpraxen nach wie vor als Mittel der Wahl bei einer Streptokokken-Infektion. Die Erfahrung zeigt jedoch: Der sofortige Einsatz von Antibiotika ist oftmals nicht nötig und aufgrund der möglichen Nebenwirkungen meist auch nicht ratsam. Zudem führt dieses Vorgehen gerade bei Kindern häufig zu Rückfällen. Häufig kehren die Symptome nach der Antibiotika-Behandlung bereits nach kurzer Zeit wieder zurück, sodass eine erneute Behandlung nötig ist. Ein gefährlicher Teufelskreis, durch den das Immunsystem des Kindes zusehends geschwächt wird.

Als Heilpraktiker erlebe ich immer wieder Fälle, in denen bei Kindern mehr als zehn Mal im Jahr eine Streptokokken-Angina (Streptococcus pyogenes) diagnostiziert und dann jeweils mit Antibiotika behandelt wurde. Durch das im Zuge der Antibiotika-Therapie geschwächte Immunsystem sind die Abwehrkräfte hier bei erneutem Kontakt mit Streptokokken nicht stark genug, diese abzuwehren. Die Bakterien haben damit ein leichtes Spiel. Um diesem Kreislauf zu entkommen, ist es also unbedingt nötig, die Bakterienlast zu senken und die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken.

Dabei haben sich zwei Substanzen über Jahrhunderte besonders bewährt. In meiner Praxis kommt Manuka Honig in Verbindung mit Propolis-Tinktur bei Streptokokken-Infektionen regelmäßig mit gutem Erfolg zum Einsatz.

Eine gute Wirkung können Sie erwarten von dieser Propolis-Tinktur, die mit 40 Prozent Propolis-Anteil einen sehr hohen Wirkstoffanteil aufweist.

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Er wird von Honigbienen aus dem Blütennektar der Südseemyrte (Manuka) gewonnen und als Reinsubstanz ohne chemische Zusätze von Watson & Son angeboten. Jede Charge dieses Honigs wird von einem unabhängigen, vom IANZ (International Accreditation NZ) akkreditierten Labor in Neuseeland, auf den Methylglyoxalgehalt geprüft. Methylglyoxal (MGO) ist der nachgewiesen antibakterielle Wirkstoff im Manuka Honig. Dieser Honig hat einen MGO-Wert von 600+ und ist damit um ein Vielfaches wirksamer als die meisten anderen Angebote mit Werten zwischen 30-250 MGO.

Füllen Sie einen Eierbecher zur Hälfte mit dem Honig, geben Sie ca. 10-15 Tropfen Propolis hinzu und verrühren Sie die beiden Substanzen bis eine halbflüssige Masse entsteht. Von dieser nehmen Sie bei einem akuten (Streptokokken-)Infekt ca. 5- bis 10-mal täglich eine Messerspitze in den Mund und belassen es ca. 1 bis 3 Minuten im hinteren Mund-Rachen-Raum. Menschen mit Bienenallergie sollten nur den Honig ohne Propolis verwenden.

Bei allen bakteriellen Infekten im Mund- und Rachenraum hat sich auch Kolloidales Silber als sehr wirksam erwiesen. Entscheidend ist die Qualität des Produkts, das reines Silber in kleinsten Partikeln von ca. 15-20 Atomen Größe beinhalten sollte und keine minderwertigeren und damit billigeren Silbersalze, Silberproteine oder Silbernitrat.

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Bei allen Entzündungen im Mundraum und Mandelentzündungen mit dieser 25-ppm-Lösung zwei mal täglich gurgeln. Kolloidales Silber wirkt wie ein Breitband-Antibiotikum und tötet alle einzelligen Parasiten (Bakterien, Viren, Pilze) in kürzester Zeit ohne Nebenwirkungen ab. Sie werden erstaunt sein, wie schnell eine Besserung eintritt.

Zusätzlich profitiert das Immunsystem von natürlichem Vitamin C, Vitamin D und Zink:

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Einnahmeempfehlung für 2-3 Monate: Vitamin D3 Tropfen: Täglich 1 Tropfen zu einer Mahlzeit einnehmen. Ester C® Gold: Täglich 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen. Zinkcitrat 30: Jeden 2. Tag 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu einer Mahlzeit einnehmen.

Welche Rolle spielt der Darm?

Die Darmflora nimmt eine Schlüsselrolle ein bei der Behandlung von Streptokokken. Fast 80 Prozent unserer Immunzellen befinden sich im Darm. Zusätzlich sorgen Billionen von Mikroorganismen im Darm normalerweise dafür, dass unser Körper vor ungesunden Einflussfaktoren geschützt ist und lebensnotwendige Vitamine und Nährstoffe richtig aufnehmen kann.

Eine Antibiotika-Therapie tötet nicht nur die Streptokokken, sondern auch viele nützliche Bakterien und reizt die empfindlichen Zellwände. Schädliche Organismen können sich dadurch leichter vermehren und über die Darmzellen in den Blutkreislauf gelangen (Leaky-Gut-Syndrom). Infolgedessen leiden viele Kinder und Erwachsene nach einer Antibiotika-Therapie unter Durchfall sowie einer Infektanfälligkeit.

Testen Sie das darmassozieerte Immunsystem nach Antibiotikabehandlung und/oder Infektanfälligkeit:

Darmcheck Kinder
Untersuchungen zum Nachweis einer gestörten intestinalen Mikroflora

Florastatus (für Erwachsene)
Mikrobiologische Untersuchung der Darmflora auf Pilze sowie nützliche und schädliche Bakterien

Diese Untersuchung ist unerlässlich für Menschen, die mehr als ein mal im Jahr Antibiotika eingenommen haben. Damit lässt sich feststellen, ob das Immunsystem bereits geschwächt ist und dadurch immer wieder erneute (Streptokokken-)Infekte auftreten!

Wurden Ihrem Kind bereits Antibiotika gegen Streptokokken verschrieben, ist die Einnahme der folgenden Präparate sinnvoll, um unerwünschte Nebenwirkungen zu lindern und eine gesunde Darmflora wiederherzustellen:

Junior Omni Lactis 6, 30 Portionen
Kinder 2–4 Jahre: 1 g Pulver/Tag; Kinder 5–9 Jahre: 1–2 g Pulver/Tag; Kinder/Jugendliche ab 10 Jahren: 2 g Pulver/Tag; Pulver in 1/4 bis 1/2 Glas Wasser einrühren. Nach 10–15 Minuten umrühren und trinken. Einnahme ca. 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Hochkonzentrierte Bakterienkulturen in kindgerechter Pulveranwendung. In wissenschaftlichen Studien wurde gezeigt, dass sich die enthaltenen Bakterien im Darm ansiedeln und vermehren können.

Die zeitgleiche Einnahme dieser Pflanzenextrakte wird empfohlen, um eine nachhaltige Darmgesundheit und damit ein gesundes Immunsystem aufzubauen:

AC7 Komplex, 120 Kapseln (3 mal 120 Kapseln für eine 4-monatige Kur) 
Täglich 3 x 1 Kapsel mit viel Flüssigkeit zu den Mahlzeiten einnehmen.  Der AC7 Komplex enthält wertvolle Substanzen aus sieben ausgewählten Pflanzenextrakten. Traditionell werden ausgewählte Kräuter- und Pflanzenextrakte zum Schutz vor unerwünschten Mikroorganismen im Körper eingesetzt – eine Situation, wie sie u.a. durch häufige Antibiotikagaben entsteht.

Krankmachende Erreger wie Streptococcus pyogenes werden auf diesem Wege verdrängt und haben kaum noch Chancen, die Darmbarriere zu überwinden. Zudem verbessert sich die Verdauung und damit die Gesundheit sowie das allgemeine Wohlbefinden Ihres Kindes.

Hilft Homöopathie bei Streptokokken-Angina und Mandelentzündung?

Eine homöopathische Behandlung kann zusätzlich gut dabei helfen die Beschwerden einer Streptokokken-Angina und Mandelentzündung schnell und nachhaltig zu verbessern: Homöopathie bei Halsschmerzen.

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Definition: Angina & Mandelentzündung

Eine Angina tonsillaris wird durch Viren oder Bakterien hervorgerufen. Der Begriff „Angina“ wird in der Medizin für „Enge“ oder „Engegefühl“ verwendet. Umgangssprachlich ist mit „Angina“ jedoch oft eine schmerzhafte Mandelentzündung gemeint, für die der medizinische Fachbegriff Angina tonsillaris (oder auch Tonsillitis) ist. Denn die entzündeten Gaumenmandeln (Tonsillen) können so stark angeschwollen sein, dass der Kranke ein Engegefühl im Hals verspürt und kaum schlucken kann. Eine Angina retronasalis liegt vor, wenn neben den Gaumen- auch die Rachenmandeln betroffen sind. Spielt sich die Infektion an den Seitensträngen der hinteren Rachenwand ab, spricht der Therapeut von einer Seitenstrang-Angina. 

Ursachen: Mandelentzündung & Angina

Eine Mandelentzündung kann sowohl durch Viren (zum Beispiel Rhino-, Adeno- oder Coronaviren) als auch durch Bakterien verursacht werden. Häufigster bakterieller Erreger einer Angina ist der Streptococcus pyogenes. 

Ansteckung Angina & Mandelentzündung 

Zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome einer virusbedingten Mandelentzündung wie auch einer bakteriellen Streptokokken-Infektion liegen 1 bis 3 Tage. 

Symptome Angina & Mandelentzündung

In den allermeisten Fällen tritt eine Mandelentzündung plötzlich auf, hervorgerufen entweder durch Viren oder durch Bakterien, allen voran durch Streptokokken. Hält die Infektion länger als drei Monate an, liegt eine chronische Mandelentzündung vor.

Die typischen Symptome einer Mandelentzündung sind Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, Rachen und Mandeln sind gerötet. Sind Viren die Ursache, ist das Allgemeinbefinden oft eher gering beeinträchtigt und die Temperatur mäßig erhöht.

Wie lange dauert eine Mandelentzündung?

In der Regel klingen die Symptome einer Mandelentzündung nach dreieinhalb bis fünf Tagen wieder ab.

Was hilft schnell bei einer Mandelentzündung?

Teezubereitungen aus Heilpflanzen wie Salbei, Kamille oder Thymian, die mehrmals am Tag getrunken werden, haben sich zur raschen Linderung einer Mandelentzündung bewährt. Auch Gurgeln mit lauwarmen Meersalzwasser, Kamille- oder Salbeitee tut den gereizten Schleimhäuten gut und mildert Halsschmerzen. Das Lutschen von Salbeibonbons regt den Speichelfluss an und befeuchtet so die entzündeten Gaumenmandeln, was ebenfalls eine schmerzlindernde Wirkung hat.   

Was sollte man essen bei einer Mandelentzündung?

Flüssig-breiige Speisen wie Pudding, Grießbrei oder püriertes Gemüse werden bei Halsschmerzen am besten vertragen. Aber auch Eis oder Eiswürfel aus Tee zum Lutschen bieten sich an, da durch die Kälte die Schmerzen zumindest kurzzeitig gelindert werden. Bei Fieber ist es wichtig, viel zu trinken.

Wie lange sollte man sich schonen mit Mandelentzündung & Angina?

Solange die Beschwerden nicht vollständig abgeklungen sind, sollte man sich schonen und jede körperliche Anstrengung vermeiden – auch, wenn man eigentlich nicht mehr ansteckend ist.

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Erstellungsdatum: 

18.12.2010

Autoren: 

Markus Breitenberger, Heilpraktiker und Homöopath in eigener Praxis. Behandelt seit über 20 Jahren Kinder und Erwachsene mit Streptokokken-Infektionen. Autor von 2 Gesundheitsratgebern im GU-Verlag und zahlreichen medizinischen Fachartikeln.

Dr. Nicole Schaenzler, Philologin und Medizinjournalistin. Herausgeberin eines Gesundheitsmagazins und Fachautorin zahlreicher Bücher zu medizinischen Themen.

Quellen:

Streptococcus pyogenes-Infektionen, RKI-Ratgeber, 05/2018

Herold: Innere Medizin

Epidemiology and pathogenesis of streptococcal infection, 1992

Reliability of the rapid Streptococcus A test, 1996

Streptococcal pharyngitis: good experiences with cistus extract, 2011

Scarlet fever: a clearly defined acute streptococcal infection with exotoxin-induced exanthema and enanthema, 2012

Wie töte ich Bakterien im Hals ab?

Dafür eignen sich am besten kalte oder lauwarme Kräutertees, sowie Salzwasser..
Salbeitee wirkt antibakteriell und beruhigt die Schleimhäute..
Kamillentee lindert die Schmerzen und tötet Bakterien ab..
Frisch gebrühter Ingwertee desinfiziert..

Was wirkt antibakteriell im Rachen?

Besonders gut bei Rachenerkrankungen wirken Kräutertees mit Salbei, Ingwer, Thymian oder Kamille. Die Inhaltsstoffe helfen dabei, den Schleim im Hals zu lösen und die ätherischen Öle wirken antimikrobiell gegen Bakterien und Viren. Auch Halsweh kann so gelindert werden.

Wie lange dauert eine bakterielle Infektion im Hals?

In der Regel heilt eine akute bakterielle Rachenentzündung durch Streptokokken von selbst aus und die meisten Symptome sind nach einer Woche verschwunden. Selten kann es jedoch zu Folgeerkrankungen oder Komplikationen kommen.

Wie erkenne ich eine bakterielle Halsentzündung?

Um eine bakterielle oder virale Infektion zu unterscheiden, kann ein Arzt einen Rachenabstrich für einen Schnelltest durchführen..
Temperatur >38°C..
kein Husten..
geschwollene, vordere Halslymphknoten..
Mandelentzündung..

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