Was wird in Norwegen an Weihnachten versteckt?

Weihnachtseinkäufe in Røros (© Thomas Rasmus Skaug - VisitNorway.com)

20. Dezember 2020  |     |   Interkulturelles

An Weihnachten dreht sich in Norwegen alles um kos. Kos ist die Art von sofortigem Glück, das man bekommt, wenn man sich sicher, warm und gut aufgehoben fühlt. Kos ist ein typisch norwegischer Luxus der Einfachheit, bei dem kleine Freuden ein großes Gefühl auslösen. Und kos ist ein typisches Gefühl während der Ferien. Koselig ist eines der meist verwendeten Adjektive der Norweger, auch während der Feiertage.

Weihnachten in Norwegen ist normalerweise ein wahres Fest der Lichter, der Vorbereitungen und der Traditionen, die eine ganze Saison andauern. Weißer Schnee und Dekorationen tragen zum Zauber bei, auch in diesem besonderen Jahr, in dem norwegische Weihnachtstraditionen wichtiger denn je sind.

In Norwegen beginnen die Feierlichkeiten und Vorbereitungen für die Weihnachtszeit schon früh, meist am letzten Novemberwochenende, mit dem Backen von Weihnachtsgebäck – mindestens sieben verschiedene Sorten. Am ersten Adventssonntag werden dann in den Städten und Dörfern die Weihnachtsbäume angezündet.

Der norwegische Glühwein gehört zu den typischen norwegischen Weihnachtstraditionen: Gløgg (Foto: Harald Hansen für Visit Norway)

Ende November bis in den Dezember hinein ist normalerweise auch die Zeit der Weihnachtsmärkte, auf denen Bauern ihre Produkte aus der Region verkaufen, Künstler ihr Kunsthandwerk anbieten und man auch typisch norwegische Süßigkeiten, Kuchen und andere Lebensmittel kaufen kann, außerdem kann man den ersten „Gløgg“ des Jahres probieren. Gløgg ist die norwegische Variante des Glühweins mit Mandeln, Rosinen und Zimt.

„Jul“, das norwegische Wort für Weihnachten, ist eigentlich älter als das Christentum, und obwohl wir nicht viel darüber wissen, wie die alten Heiden feierten, wissen wir, dass sie Tiere opferten und Bier tranken. An Heiligabend (24. Dezember) versammeln sich die meisten Norweger zum traditionellen „Julaften“-Essen und zum Öffnen der Weihnachtsgeschenke, und hoffentlich kommt der „Julenissen“ (Weihnachtsmann) zu Besuch.

Das gehört zu einem typischen norwegischen Weihnachtsessen

Zu norwegischen Weihnachtstraditionen gehört auch ein gutes Essen. Foto: Foap – VisitNorway.com

Die Norweger nehmen ihr Weihnachtsessen sehr ernst und halten sich an ein paar gängige Gerichte: 

Ribbe: Gebratener Schweinebauch, der meist mit Sauerkraut und Salzkartoffeln, Weihnachtswurst, Fleischbällchen und Soße serviert wird.

Pinnekjøtt: Gesalzene, getrocknete und manchmal geräucherte Lammrippchen, serviert mit Salzkartoffeln, Rosenkohl und Steckrübenpüree.

Lutefisk: Stockfisch, der in Wasser und Lauge gelegen hat (eine Art, Fisch in alten Zeiten zu konservieren) und dann im Ofen gegart wurde.

Kabeljau: In bestimmten Teilen Norwegens ist es auch Tradition, gekochten Kabeljau zusammen mit Buttersoße, Karotten und Kartoffeln zu servieren.

Riskrem: Zum Nachtisch ist es sehr üblich, kalten, cremigen Reisbrei zu servieren. Im Brei ist eine Mandel versteckt, und die Person, die sie bekommt, erhält ein Marzipanschwein.

Aquavit: Neben Wein und Bier servieren viele Norweger auch Aquavit – eine Spirituose auf Kartoffelbasis, die mit Kräutern wie Kümmel, Anis, Dill, Fenchel und Koriander gewürzt ist.

Das sind weitere wichtige norwegische Weihnachtstraditionen

Fjøsnissen

Der Fjøsnissen – der Scheunenelf – ist im Gegensatz zum häufigeren „Nisse“ (Weihnachtsmann) eine eher verschmitzte und leicht unheimliche Figur, die wichtig war, als Norwegen noch eine bäuerliche Gemeinschaft war. Wenn er gut behandelt wurde, sorgte er für das Gedeihen des Hofes, wenn er unzufrieden war, konnte er die brutalsten Formen der Rache ausüben, z. B. das Vieh totschlagen. Deshalb brachten die Bauern jedes Jahr zu Weihnachten Reisbrei und selbstgebrautes Bier in den Stall, eine Tradition, die auf norwegischen Höfen bis heute fortgeführt wird.

Kirche

Obwohl Norwegen ein relativ säkulares Land ist, ist es für die Norweger Tradition, am Nachmittag des Heiligen Abends vor dem Abendessen und der Bescherung in die Kirche zu gehen. Viele tun dies, um in die richtige Weihnachtsstimmung zu kommen und um daran erinnert zu werden, warum der Feiertag gefeiert wird.

Gott jul! Frohe Feiertage!

Norwegen ist der richtige Ort, um die magischen Nordlichter und die Mitternachtssonne über dem Polarkreis zu erleben, die weltberühmten Fjorde zu besuchen, die von spektakulären Bergen und Gletschern umgeben sind, und inmitten der atemberaubenden Landschaft Gourmet-Essen und Kultur in den Städten Oslo, Trondheim, Stavanger, Bergen und Tromsø zu genießen.

Weitere spannende Infos zu Norwegen finden Interessierte auf www.visitnorway.com

Weihnachtsstimmung mit einem Video von Michael Bolton und Matoma auf den Lofoten

Der norwegische Künstler Matoma und Michael Bolton wählten die Lofoten als Drehort für das Video zu ihrem Weihnachtssong „It’s Christmas time“. Viele Norweger haben bereits die besondere Weihnachtsatmosphäre der Lofoten erlebt und nun sind Michael Bolton und Matoma an der Reihe.

Im offiziellen Video sehen Sie die beiden Künstler beim Singen und Spielen auf dem Justatinden auf den Lofoten, mit den wunderschönen Bergen und Fjorden im Hintergrund. Michael Bolton konnte aufgrund aktueller Reisebeschränkungen nicht auf die Lofoten kommen, aber mit Hilfe von Greenscreen und den Studios auf den Lofoten und in LA konnte dennoch ein stimmungsvolles Video entstehen.

Anne-Katrin Schwanitz

Anne-Katrin Schwanitz schreibt auf Expat News über interkulturelle Themen und über arbeits-, steuer- und sozialversicherungsrechtliche Aspekte bei Dienstreisen und Entsendungen ins Ausland sowie über Trends in Sachen digitales Nomadentum und Auswandern.

Was verstecken die Norweger an Heiligabend?

Viele Norweger gehen anschließend zum Weihnachtsgottesdienst. Die Weihnachtsdekoration in Norwegen besteht hauptsächlich aus natürlichen Materialien. Ein sehr beliebter Weihnachtsschmuck ist ein Weihnachtsstern in einer rustikalen Holzkiste, zusammen mit Zweigen, getrocknetem Moos und Rindenstücken.

Was stellen die Kinder in Norwegen für den Weihnachtsgnom in den Stall?

Der Julenissen unterscheidet sich von dem in Deutschland bekannten Weihnachtsmann. Er bringt z.B. die Weihnachtsgeschenke nicht durch den Kamin. Um ihn milde zu stimmen, stellen die Kinder dem Julenissen Schüsseln mit Haferschleim auf die Fensterbänke oder vor die Tür. Tun sie das nicht, dann spielt er ihnen Streiche.

Wann ist in Norwegen Bescherung?

An Heiligabend (24. Dezember) versammeln sich die meisten Norweger zum traditionellen „Julaften“-Essen und zum Öffnen der Weihnachtsgeschenke, und hoffentlich kommt der „Julenissen“ (Weihnachtsmann) zu Besuch.

Wie heißen die Wichtel in Norwegen?

Wichtel, Kobolde und Trolle haben in den skandinavischen Ländern eine lange Tradition. In Norwegen und Dänemark tragen sie den Namen Nisse, abgeleitet vom Namen Niels, der dänischen Bezeichnung für Nikolaus. In Schweden und Finnland werden die Wichtel Tomte bzw. Tonttu genannt.

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