Welchen Vorteil hat ein optischer Sucher gegenüber dem Kameradisplay?

Patente zeigen, dass Canon derzeit aktiv an einem Hybrid-Sucher und an beleuchteten Buttons für zukünftige Kameras arbeitet.

Neue Patente von Canon

Wenn Patente geleakt oder auf entsprechenden Seiten veröffentlicht werden, dann gewähren uns diese stets einen Einblick, an welchen neuen Technologien die jeweiligen Hersteller aktuell arbeiten. Natürlich schafft es nicht jede neue Idee auch wirklich in ein fertiges Produkt, doch gerade wenn über einen längeren Zeitraum mehrere Patente zur gleichen Technologie auftauchen, dann stehen die Chancen nicht allzu schlecht, dass früher oder später auch ein entsprechendes Produkt vorgestellt wird.

Hybrid-Sucher bei zukünftigen Kameras?

Nun sind neue Patente zu einem Hybrid-Sucher von Canon aufgetaucht. Schon in der Vergangenheit gab es hier Gerüchte und Patente, Canon scheint diese Technologie also für recht vielversprechend zu halten.

Was ein Hybrid-Sucher ist? Ganz kurz erklärt handelt es sich hierbei um einen Sucher, bei dem man zwischen einem optischen Sucher (also einem OVF) und einem elektronischen Sucher (EVF) hin und her wechseln kann. Beide Systeme haben grundlegend Vor- und Nachteile, weshalb es auch immer wieder Diskussionen gibt, ob nun eine DSLM mit einem elektronischen oder eine DSLR mit einem optischen Sucher die bessere Wahl ist. Bei einem Hybrid-Sucher würde sich diese Frage nicht mehr stellen, da man einfach je nach Situation den geeigneteren Sucher wählen kann.

Abbildung des neuen Canon Patents für den Hybrid-Sucher.

Auch von Nikon gab es bereits Patente zu einem Hybrid-Sucher und zwischenzeitlich hatte man mal vermutet, dass die Nikon D850 mit einem solchen Hybrid-Sucher ausgestattet sein könnte.

Beleuchtete Buttons

Des Weiteren arbeitet Canon auch noch an einer Technologie für beleuchtete Buttons. Das kennt man bereits von Modellen wie der Nikon D850 oder von Pentax Kameras, dementsprechend ist es absolut naheliegend, dass Canon da früher oder später mitziehen wird – vor allem weil beleuchtete Buttons ja nur Vorteile mit sich bringen. Eine der ersten Kameras, die mit beleuchteten Buttons auf den Markt kommen könnte, ist die Canon EOS 7D Mark III.

Was würdet ihr von einem Hybrid-Sucher und beleuchteten Buttons halten?

Sollten Sie sich eine Digitalkamera zulegen wollen, können Sie grundsätzlich entscheiden, ob Sie eine Kamera mit digitalem Sucher oder optischen Sucher bestellen wollen. Grundsätzlich steht es Ihnen frei, was für eine Technik Sie einsetzen möchten. Wenn Sie allerdings eine Kompaktkamera kaufen, erhalten Sie häufig einen elektronischen Sucher – bei einem optischen Sucher gibt es meist die DSLR-Kamera. Die Spiegelreflexkamera ist dann meist auch teurer im Preis, hat allerdings eine sehr hohe Qualität. Ob der optische oder elektronische Sucher die beste Wahl darstellt, soll der folgende Ratgeber Ihnen zeigen.

Der elektronische Sucher im Detail

Ein elektronischer Sucher wird – wie bereits erwähnt – in den meisten Kompaktkameras verbaut. Dabei verwenden die Hersteller eine besondere Technik, sodass Sie bei der Kompaktkamera oder auch bei der Bridgekamera durch das Okular schauen und stets die beste Qualität erhalten.

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Das Bild wird hier im Okular nicht realitätsgetreu wiedergegeben, sondern es wird ein Abbild von der realen Oberfläche erzeugt. Einfach gesagt schauen Sie durch einen kleinen Bildschirm, der auf dem Okular abgebildet ist. Der Vorteil von einem solchen elektronischen Sucher ist, dass das Programm die Realität heller darstellen kann, als es in Wirklichkeit eigentlich ist. Bei einem optischen Sucher sehen Sie nur das, was das Objektiv hergibt. Gerade in der Dämmerung können somit Fehler entstehen – diese Fehler werden mit einem elektronischen Sucher unterbunden.

Hinzu kommt der große Vorteil, dass Sie bei einem elektronischen Sucher die Bildfarben direkt im Sucher vornehmen können. Ein Weißabgleich wird in der Regel von führenden Herstellern angeboten, weswegen Sie sich um diesen Fall meist gar nicht kümmern müssen.

Daneben bieten Hersteller die Funktion an, dass Sie ein Gitter im Okular haben. Somit können Sie genau schauen, wie Sie beispielsweise den goldenen Schnitt bei einem Bild ermitteln. Ohne Gitter ist das zwar auch möglich, erschwert den Vorgang aber immens.

Leider bietet Ihnen der elektronische Sucher nicht nur Vorteile. So kann es passieren, dass gerade bei dunklen Flächen der Sensor das Bild heller darstellen möchte, dabei allerdings das berüchtigte Bildrauschen entsteht. Dieses Bildrauschen tritt immer dann auf, wenn zu dunkle Flächen zu hell dargestellt werden wollen.

Zudem kann es sein, dass der Bildschirm nicht immer optimal reagiert. Da es sich hierbei um ein elektronisches Bauteil handelt, ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass der elektronische Sucher langsamer reagiert, als der Rest der Kamera. Bei einem optischen Sucher haben Sie immer ein Bild, egal wann Sie es erstellen wollen. Der elektronische Sucher benötigt oft ein paar Sekunden, bis er vollständig aufgebaut ist.

Der optische Sucher in der Erläuterung

Im Gegensatz zu einem elektronischen Sucher wird bei einem optischen Sucher auf zusätzliche elektronische Technik verzichtet. Bei einem optischen Sucher wird das Bild im Okular nicht durch einen Bildschirm erzeugt, sondern auf einer Glasscheibe. Das tatsächliche Bild wird über Umlenkspiegel und Prismen an das Okular gegeben und schon erhalten Sie einen Überblick über das Motiv, welches Sie durch die Kamera sehen sollten.

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Der Vorteil: Bei einem optischen Sucher haben Sie den großen Vorteil, dass Sie direkt auf das Bild schauen. Sie müssen keine verzögerten Ladezeiten in Kauf nehmen und können sich direkt auf das Motiv konzentrieren. Die Ladezeiten sind bei einem optischen Sucher enorm kurz. Gerade wenn Sie Schnappschüsse machen wollen, ist der optische Sucher die beste Möglichkeit zum Fotografieren.

Nachteilig ist, dass Sie durch den Sucher nicht immer das volle Bild sehen. Die meisten Kameras zeigen lediglich 95 Prozent an, hinterher erhalten Sie aber 100 Prozent des Bildes. Diese 5 Prozent mögen zwar klein erscheinen, können bei einigen Aufnahmen aber den Unterschied darstellen. Hier sollten Sie genau darauf achten, dass am Rand nicht immer die wichtigsten Objekte abgelichtet werden.

VorteileNachteile
Elektronischer Sucher

  • helle Bildwiedergaben möglich
  • Gitternetze möglich
  • Weißabgleich automatisch

  • Bildrauschen
  • langsamere Reaktionszeiten

Optischer Sucher

  • schnelle Reaktion
  • Bildechte Wiedergabe

  • 95 Prozent wird nur dargestellt

Die Besonderheit – Live View

Diese Art des Suchers ist eine besondere Art vom elektronischen Sucher. Während bei einem elektronischen Sucher das Bild im Okular dargestellt wird, arbeitet das Gerät mit Live View mit einem eigenen Bildschirm. Der Bildschirm wird meist auf der Rückseite der Kamera angebracht, sodass Sie für die Bildaufnahme gar nicht erst durch den Sucher blicken müssen.

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Bildschirme werden oft fest angebracht, lassen sich oft aber auch schwenken. Dafür werden kleine Gelenke an den Bildschirm angebracht, womit Sie Aufnahmen von ungewöhnlichen Stellen machen können. Bei einem normalen Sucher haben Sie die Kamera stets vor den Augen – hier können Sie die Kamera auch hoch in der Luft halten.

Wenn Sie eine Kamera mit solch einer Live View Funktion bestellen, achten Sie darauf, ob ein zusätzlicher Sucher verbaut ist. Oft ist es gerade für Schnappschüsse wichtig, dass ein zusätzlicher normaler Sucher verbaut wurde. Gerade bei schnellen und hektischen Aufnahmen kommt ein Live View Bildschirm nicht immer hinterher. Optimal wäre die Kombination aus einem Live View Bildschirm und einem optischen Sucher. Somit haben Sie alle Nachteile ausgeglichen. Im Online Shop können Sie nach diesen Kombinationen suchen und sich die passenden Angebote anschauen.

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Was macht der Sucher in der Kamera?

In der Fotografie ist der Sucher eine Vorrichtung, welches auf die Kamera gesetzt wird. Mit dem Sucher wird ein Motiv anvisiert und der Bildausschnitt kann festgelegt werden.

Was ist ein Sucher bei Systemkamera?

Bei spiegellosen Systemkameras sind die Sucher, wenn überhaupt vorhanden, elektronische Bauteile, bei denen der Fotograf nicht direkt durch das Objektiv, sondern durch das Okular auf einen kleinen zusätzlichen Bildschirm im Kameragehäuse blickt.

Was macht ein elektronischer Sucher?

Prinzip eines elektronischen Suchers: Das Bild eines kleinen Bildschirms im elektronischen Sucher wird mit Hilfe eines Systems von Sammellinsen in einem Okular nach Kellner virtuell abgebildet und vergrößert, so dass der Betrachter (rechts) es bei der deutlichen Sehweite erkennen kann.

Was ist ein OLED Sucher?

Mit dem neuen OLED ist es möglich, elektronische Sucher mit einer Auflösung von 1,92 Megapixeln in Echtfarben herzustellen. Laut Sony wird der sRGB-Farbraum zu 110 Prozent abgedeckt. Die Bildwiederholrate erreicht bis zu 240 Bilder pro Sekunde, was eine sehr flüssige Darstellung verspricht.

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