Wer ist alaattin cakici

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A Turkish court on Oct. 11 sentenced mafia leader Alaattin Çakıcı to one year and eight months in prison over his threat letter against main opposition Republican People's Party (CHP) leader Kemal Kılıçdaroğlu.

The announcedment was made by Kılıçdaroğlu's lawyer Celal Eren Çelik on his Twitter account.

“We had previously said that we would make sure that Alaatin Çakıcı, who has thrown threats and insults against our chairman Kemal Kılıçdaroğlu, would receive a punishment. We have kept our promise...Today, he has received a total of one year and eight months prison term for insult and threat charges!” Çelik wrote.

Genel Başkanımız @kilicdarogluk 'nu tehdit edip hakaretler savuran Alaattin Çakıcı'nın ceza almasını sağlayacağımızı söylemiştik!

Sözümüzü tuttuk..

Bugün itibariyle Hakaret ve Tehdit suçundan toplam 1 yıl 8 ay hapis cezası aldı!

— Celal ÇELİK (@CelikBaskan06) October 11, 2021

Çakıcı also released a statement with regards to the prison term, saying that he believed the appeals court overturn the decision. Çakıcı claimed the lawyer's remarks meant that Kılıçdaroğlu had “used his political power and influenced the judiciary.” As for the judges who gave the ruling, Çakıcı said he believed they have not thoroughly looked at the case file.

“Since I have full trust in the judiciary, I am of the opinion that they have probably not analyzed some of the parts in my file which they overlooked,” he wrote on Twitter.

Last year, Kılıçdaroğlu criticized the government for allowing the release of “mafia leaders and drug traffickers,” while keeping political prisoners behind bars as part of an early release law.

In response, Çakıcı, a close friend of Nationalist Movement Party (MHP) leader Devlet Bahçeli, threatened Kılıçdaroğlu in a letter urging him to “watch his step.”

“If you put Bahçeli in the same pot as traitors, you would be making the mistake of your life,” Çakıcı wrote in his Nov. 17, 2020 dated letter.

In the face of this threat, Kılıçdaroğlu took the issue to the judiciary.

Çakıcı, who stayed in jail for 16 years, was released from the Sincan Prison in the capital Ankara in April 2020, despite being convicted of numerous well-known crimes.

Çakıcı's release had been a long-term project for Bahçeli. Shortly after calling for a general amnesty on May 12, 2018, Bahçeli had paid a visit to Çakıcı in prison, who he deemed “a lover of the nation.”

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Türkei:Der Mafia-Boss und der Präsident

20. November 2020, 18:45 Uhr

Lesezeit: 2 min

Soll sich äußern: Präsident Erdoğan.

(Foto: Alexis Mitas/Getty Images)

Ein berüchtigter Krimineller droht dem wichtigsten türkischen Oppositionspolitiker mit dem Tod. Das ist heikel für Recep Tayyip Erdoğan: Der Mafioso ist Vertrauter des Chefs der Rechtspartei, mit deren Hilfe der Staatschef regiert.

Von Tomas Avenarius, Istanbul

Die wüsten Drohungen eines türkischen Mafia-Bosses gegen den Führer der wichtigsten Oppositionspartei des Landes bringen Staatschef Recep Tayyip Erdoğan in Erklärungsnotstand. Alaattin Çakıcı, ein wegen Mordes verurteilter, vor wenigen Monaten aber freigelassener Mafioso, hatte den Führer der sozialdemokratisch ausgerichteten CHP, Kemal Kılıcdaroğlu, kaum verhohlen mit dem Tod bedroht. Er hatte ihn zudem als "Hund" beleidigt, der "Vaterlandsverrätern" diene.

Besonders brisant sind die Drohungen, weil der Mobster ein enger Vertrauter von Devlet Bahçeli ist, dem Chef der rechtsextremen Partei MHP. Die MHP ist Präsident Erdoğans inoffizieller Regierungspartner und ermöglicht der Regierungspartei AKP im Parlament die Mehrheit. Führende Oppositionspolitiker forderten Erdoğan nun auf, die Drohungen des Mafioso zu verurteilen. Das dürfte dem Präsidenten aber nicht leicht fallen: Er ist im Parlament auf Bahçeli und seine MHP angewiesen.

Der verurteilte Mörder gilt als langjähriger Auftragskiller des "Tiefen Staats", der Linke und Kurden verfolgte

Der Mafioso Çakıcı hatte CHP-Chef Kılıcdaroğlu in einem handgeschriebenen Brief gewarnt: Dieser begehe "den Fehler seines Lebens", wenn er Bahçeli gleichsetze mit "den Vaterlandsverrätern, denen Du wie eine Hund dienst". Kılıcdaroğlu reiche einem Mann vom Format Bahçelis "nicht einmal bis zu den Eiern". Çakıcı bezog sich auf eine Rede Kılıcdaroğlus, der Bahçelis immer stärkere Rolle als Hardliner in der Erdoğan-Regierung kritisiert und den MHP-Chef einen "Wärter des Palastes" genannt hatte.

Adressat unverhohlener Todesdrohungen eines Mobsters: Kemal Kılıcdaroğlu, Vorsitzender der größten türkischen Oppositionspartei CHP, hat deshalb Strafanzeige erstattet. Der Absender steht einer Rechtspartei nahe, welche die Regierung unterstützt.

(Foto: Ali Unal/dpa)

Çakıcı ist eine verrufene Figur. Er ist nicht nur ein klassischer Mobster aus dem organisierten Verbrechen der Türkei, sondern soll lange Jahre auch Auftragskiller des "Tiefen Staats" gewesen sein. Als Tiefer Staat gelten in der Türkei kriminelle staatliche Strukturen, die in den Zeiten früherer Regierungen und Militärregime vor allem linke und kurdische Oppositionelle von Mafiosi ermorden ließen. Gleichzeitig betrieb der Tiefe Staat korrupte Geschäfte mit der organisierten Kriminalität.

Die "Grauen Wölfe" gehören zum finsteren Umfeld der Mobster und der rechten MHP

Auch wenn Erdoğan sich immer gegen den Tiefen Staat ausgesprochen hat, bestehen zumindest die Mafia-Gruppen selbst bis heute. Einige haben seit Jahrzehnten ein enges Verhältnis zur MHP. Besonders nah sind sie den "Grauen Wölfen". Die sind die Schlägertruppe der Partei. Als nationalistische Extremisten mobilisieren sie vor allem gegen Minderheiten wie Kurden oder Armenier.

MHP-Chef Bahçeli selbst ist persönlich eng mit Çakıcı verbunden. Er hatte sich immer für die Freilassung des wegen der Anstiftung zum Mord an seiner geschiedenen Ehefrau verurteilten Çakıcı starkgemacht. Er hatte diesen mehrmals im Gefängnis besucht und nach der Freilassung sofort empfangen. Çakıcı nennt Bahçeli "einen Bruder" und den "Führer der türkischen Nation". CHP-Chef Kılıcdaroğlu hat nun Anzeige erstattet. Zudem will die Opposition, dass Präsident Erdoğan sich äußert. Der Mobster Çakıcı fühlt sich aufgrund seiner Verbindungen zur MHP allerdings schon seit Langem so unantastbar, dass er sogar Erdoğan äußerst unflätig beleidigt hatte.

Die Morddrohungen aus dem Umfeld der MHP und der Grauen Wölfe dürften auch in Deutschland für Aufmerksamkeit sorgen. Die Grauen Wölfe werden vom Verfassungsschutz beobachtet, in Berlin wird die Forderung nach einem Verbot lauter. Die Grauen Wölfe gelten zudem als Instrument der türkischen Regierung, vor Wahlen in der Türkei die deutsch-türkische Wählerschaft zu mobilisieren. In Frankreich wurden die Grauen Wölfe, die sich selbst "Ülkücüler" nennen, also die Idealisten, jüngst nach Attacken gegen Armenier verboten.

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