Wie bekomme ich raus wer der Vater meines Kindes ist?

Ein Vater hat ebenso Rechte wie die Mutter eines Kindes. In der Vergangenheit waren diese Rechte für Väter jedoch weniger umfangreich als heute. Insbesondere seit 2010 können beispielsweise alleinerziehende Väter auch die Rechte der elterlichen Sorge ohne die Zustimmung der Kindsmutter erringen. Doch welche Rechte hat ein Vater konkret?

Das Wichtigste in Kürze: Rechte als Vater

Welche Rechte haben Väter?

Zu unterscheiden ist mitunter zwischen rechtlicher und leiblicher Vaterschaft. Mehr zur Unterscheidung lesen Sie hier. Die rechtliche Vaterschaft kann durch eine Vaterschaftsanerkennung sowohl vor als auch nach der Geburt des Kindes erlangt werden. Stimmt die Kindsmutter der Vaterschaft oder der Sorgeerklärung nicht zu, können Vaterrechte auch gerichtlich durchgesetzt werden.

Was für Rechte hat ein Vater nach der Trennung?

In jedem Fall hat der Vater ein Recht auf Umgang mit seinem Kind. Es gint in Deutschland sogar eine Umgangspflicht. Ebenso haben Väter in aller Regel zusammen mit der Mutter Anspruch auf das gemeinsame Sorgerecht.

Welche Rechte hat man als Vater ohne Sorgerecht?

Auch wenn der Vater kein Sorgerecht hat, kann er in aller Regel ein Recht auf Umgang erheben, sofern dies nicht dem Kindeswohl entgegensteht.

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Rechte von Vätern: Welche Rechte haben Väter in Deutschland?

Vaterschaftsrechte: Leiblicher versus rechtlicher Vater

Alleinerziehende Väter haben ebensolche Rechte wie alleinerziehende Mütter.

Nicht immer stimmen leiblicher und rechtlicher Vater überein. Vor allem, wenn die Kindseltern bei Geburt des Kindes nicht verheiratet sind oder ein Elternteil mit einer anderen Person liiert ist, können biologische und rechtliche Vaterschaft auseinanderklaffen.

Dies liegt vor allem an § 1592 des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB). Dort wird die Vaterschaft eines Mannes für ein Kind behandelt, wobei die Ehe begünstigt ist:

Vater eines Kindes ist der Mann,

  1. der zum Zeitpunkt der Geburt mit der Mutter des Kindes verheiratet ist,
  2. der die Vaterschaft anerkannt hat oder
  3. dessen Vaterschaft nach § 1600d oder § 182 Abs. 1 des Gesetzes über das Verfahren in Familiensachen und in den Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit gerichtlich festgestellt ist.

Für die Praxis bedeutet der Wortlaut des Gesetzestextes, dass der Mann, der bei Geburt des Kindes mit der Mutter verheiratet ist, automatisch als Vater des Kindes eingetragen wird und somit alle Vaterrechte erlangt.

Ist jedoch ein anderer Mann biologischer Vater des Kindes, war es in der Vergangenheit äußerst schwierig, den Umgang oder gar das Sorgerecht gegen den Willen der Mutter zu erlangen. Erst nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte änderte sich die Gesetzgebung in Bezug auf die Rechte des leiblichen Vaters.

Rechte als Vater bei unehelichem Kind

So sind Vaterrechte also meist kein Thema, wenn die biologischen Eltern verheiratet sind, denn in diesem Fall haben sowohl Mutter als auch Vater zwangsläufig das gemeinsame Sorgerecht. Aber welche Rechte habe ich als Vater eines unehelichen Kindes?

Denn ein uneheliches Kind kann die Rechte des leiblichen Vaters problematisch erscheinen lassen. Sind sich Mutter und Vater über das Vaterrecht jedoch einig, ist normalerweise eine Vaterschaftsanerkennung im Sinne des § 1592 Abs. 2 BGB ausreichend, um die Vaterrechte bei unehelichen Kindern zu klären.

Vaterrechte durch Vaterschaftsanerkennung

Rechte als Vater bei unehelichem Kind: Die Anerkennung ist früh möglich.

Bei unverheirateten Eltern bietet es sich an, die Vaterschaftsanerkennung bereits vor der Geburt des Kindes durchzuführen.

Dies ist sowohl beim Standesamt als auch beim Jugendamt möglich. Der Vater erlangt die Rechte dadurch direkt bei der Geburt und es kann eine vollständig ausgefüllte Geburtsurkunde ausgestellt werden.

Allerdings ist die Zustimmung der Kindsmutter vonnöten.

Auch dann, wenn das Kind bereits auf der Welt ist, können die Vaterschaftsrechte bei Standes- und Jugendamt beurkundet werden. Allerdings ist die Vaterschaftsanerkennung nicht mit dem gemeinsamen Sorgerecht gleichzusetzen. Dieses kann durch eine Sorgeerklärung von Vater und Mutter jedoch ebenfalls noch vor Geburt des Kindes beim Jugendamt beantragt werden.

Vaterschaft ohne Zustimmung der Mutter

Komplizierter wird es oftmals, wenn die Rechte unverheirateter Väter nach einer Trennung durchgesetzt werden sollen, die Kindsmutter dem jedoch nicht zustimmt. In einem solchen Fall bleibt dem Vater meist nur die Beantragung der Vaterrechte beim Amtsgericht.

In einem sogenannten Vaterschaftsfeststellungsverfahren wird dann die Vaterschaft gerichtlich ermittelt – meist in Form eines Vaterschaftstestes. Väter, die ihre Vaterrechte am Kind bei Bestehen einer rechtlichen Vaterschaft eines anderen Mannes durchsetzen wollen, sollten hingegen vor dem Amtsgericht eine Vaterschaftsanfechtung forcieren. Dabei ist es ratsam, einen Anwalt für Väterrechte zu beauftragen.

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Durchsetzung des gemeinsamen Sorgerechts

Manchmal müssen die Rechte eines Vaters eines unehelichen Kindes vor Gericht durchgesetzt werden.

Weigert sich die Kindsmutter beharrlich, einer gemeinsamen Sorgeerklärung zuzustimmen, haben Väter die Möglichkeit, ihre Vaterrechte wie das Sorgerecht einzuklagen. § 1626a Abs. 2 führt dazu aus:

(2) Das Familiengericht überträgt gemäß Absatz 1 Nummer 3 auf Antrag eines Elternteils die elterliche Sorge oder einen Teil der elterlichen Sorge beiden Eltern gemeinsam, wenn die Übertragung dem Kindeswohl nicht widerspricht. Trägt der andere Elternteil keine Gründe vor, die der Übertragung der gemeinsamen elterlichen Sorge entgegenstehen können, und sind solche Gründe auch sonst nicht ersichtlich, wird vermutet, dass die gemeinsame elterliche Sorge dem Kindeswohl nicht widerspricht.

Demnach müssen konkrete Gründe vorliegen, warum die gemeinsame elterliche Sorge dem Kindeswohl widersprechen würde, damit das Gericht die Erteilung des gemeinsamen Sorgerechts verweigern kann. Eine bloße Ablehnung der Kindsmutter ist nicht ausreichend.

Väter können auch das alleinige Sorgerecht beantragen. Dann müssen jedoch ebenfalls triftige Gründe vorliegen, warum die gemeinsame Sorge dem Wohl des Kindes schaden würde.

Vaterrechte ohne Sorgerecht: Umgangsrecht

Die Rechte für unverheiratete Väter umfassen in jedem Fall das Umgangsrecht.

Die Rechte unverheirateter Väter erstrecken sich jedoch auch auf das Umgangsrecht. Dieses sichert sowohl das Recht des Kindes auf Kontakt zum Vater als auch des Vaters auf Kontakt zum Kind. So sollen die Vaterrechte bei oder nach Trennung der Eltern gesichert werden.

Maßgeblich ist immer das Kindeswohl. Können sich die Eltern auf keine Umgangsregelung einigen, ist es auch möglich das Familiengericht entscheiden zu lassen, in welchem Umfang und in welcher Weise der Kontakt zwischen Kind und Vater stattfindet. Bei schwierigen Familiensituationen kann auch ein begleiteter Umgang Sinn ergeben.

Ein Ausschluss des Umgangsrechts ist in den allermeisten Fällen nicht möglich. Nur bei Kindeswohlgefährdung– etwa aufgrund von Misshandlungen oder schweren Suchterkrankungen des Vaters – ist es denkbar, die Vaterrechte durch eine Kontaktsperre zu beschneiden. Seit 2013 haben leibliche Väter außerdem auch dann ein Recht auf den Umgang mit ihrem Kind, wenn die rechtliche Vaterschaft bei einem anderen Mann liegt! Nur im Falle einer Adoption können die Vaterrechte des Erzeugers unter Umständen nicht mehr bestehen.

Rechte für geschiedene Väter

Anders als bei der Geburt eines Kindes, hat die Scheidung der Eltern keine direkte Bedeutung für die Vaterrechte. Bestand zuvor ein gemeinsames Sorgerecht, bleibt dieses auch nach der Trennung bestehen.

Die Rechte des Vaters bleiben bei Trennung bestehen.

In jedem Fall gilt jedoch, dass die Rechte vom Vater, der unverheiratet oder geschieden ist, sich auf das Umgangsrecht erstrecken.

In aller Regel kann der andere Elternteil auch nicht bestimmen, welche Aktivitäten während des Umgangs unternommen werden oder wo der Umgang stattfindet, unabhängig davon, bei wem das Aufenthaltsbestimmungsrecht liegt.

Väterrechte: Pflichten beim Unterhalt

Die leibliche und rechtliche Vaterschaft bringt neben den Rechten auch Pflichten mit sich. Wer ein Kind zeugt, kann sich diesen Pflichten nach deutschem Recht nicht einfach entziehen. Dazu gehört beispielsweise auch die Umgangspflicht.

Außerdem sind Väter unterhaltspflichtig. Wie viel Unterhalt für ein Kind gezahlt werden muss, richtet sich im Streitfall vor allem nach der Düsseldorfer Tabelle. Väter, die wiederum für ein Kuckuckskind Unterhalt zahlen, können durch eine Vaterschaftsanfechtung die eigene rechtliche Vaterschaft und damit auch ihre Vaterrechte in Zweifel ziehen.

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Wie finde ich heraus wer der Vater meines Kindes ist?

Der „Vaterschaftsparagraf“ Erfährt ein unverheirateter Mann von seiner Partnerin, dass sie schwanger ist und er Vater wird, geht er üblicherweise spätestens nach der Geburt des Kindes zum Jugendamt oder dem Standesamt und unterschreibt dort die Anerkennung der Vaterschaft.

Wie bekommt man raus wer der Vater ist?

Ein Vaterschaftstest wird bei Zweifeln der Abstammung nach der Geburt des Kindes durchgeführt. Um die Vaterschaft eindeutig festzustellen oder auszuschließen muss eine DNA-Analyse durchgeführt werden. Hierbei wird das Erbgut des Kindes mit dem des möglichen Vaters verglichen, etwa durch Blutproben oder Speichel.

Kann man an der Blutgruppe Vaterschaft erkennen?

Daher lassen sich in manchen Fällen allein anhand der Blutgruppen Rückschlüsse auf Verwandtschaftsverhältnisse ziehen und so beispielsweise eine Vaterschaft ausschließen. Ein Kind mit der Blutgruppe AB kann etwa keinen Vater mit der Blutgruppe 0 haben.

Wie viel kostet ein Vaterschaftstest?

Wieviel ein Vaterschaftstest kostet, ist natürlich auch davon abhängig, welchen Test Sie genau durchführen lassen wollen. Einen gewöhnlichen DNA-Vaterschaftstest können Sie bei Vaterschaftstest24.de bereits ab 149 Euro durchführen lassen. Die etwas teureren Y-Chromosom Tests sind ab 239 Euro erhältlich.

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