Ein wichtiger Wert für die Berechnung der Höhe der Rente ist der aktuelle Rentenwert. Nach dem 2017 beschlossenen Gesetz über den Abschluss der Rentenüberleitung wird der aktuelle Rentenwert im Osten im Vergleich zum Westen jeweils zum 1. Juli eines Jahres mindestens um 0,7 Prozentpunkte angehoben. Er entspricht derzeit 97,2 Prozent des Westwertes. Im kommenden Jahr soll er auf 97,9 Prozent des Westwertes ansteigen. Bis 1. Juli 2024 wird er dann 100 Prozent erreicht haben.
Viele Bundesbürger haben eine falsche Vorstellung davon, wie ihre finanzielle Absicherung durch die gesetzliche Altersrente aussieht. Leider wird die Rentenhöhe der gesetzlichen Altersrente häufig überschätzt. Das liegt auch daran, dass zahlreiche Bürger uninformiert sind und wichtige Sachverhalte zur Altersrente (z.B. Bedeutung der Durchschnittsrente, Angaben in der Renteninformation etc.) nicht oder zu ungenügend kennen.
Durchschnittliche Rente in Deutschland
Häufig wird von Politikern und in Presseartikeln von der Durchschnittsrente (Standardrente) oder dem Eckrentner gesprochen. Laut der aktuellen Statistik der Deutschen Rentenversicherung liegt die monatliche Standardrente in den alten Bundesländern per 01.07.2015 bei 1.231,45 Euro und in den neuen Bundesländern bei 1.217,25 Euro. Viele Versicherte denken, dass Sie diesen Wert wohl auch erreichen werden. Doch dem ist leider nicht so, denn die Standardrente verschleiert die bittere Wahrheit über die tatsächlichen Rentenansprüche der meisten Bundesbürger.
Was ist die Standardrente?
Die Standardrente wird nur von einem Versicherten, dem so genannten Eckrentner, erreicht, wenn dieser 45 Jahre lang stets ein Entgelt in Höhe des Durchschnittsentgelts aller Versicherten bezogen hat und daraus Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt wurden. Das wird für viele Versicherte nicht der Fall sein. Denn wer kann schon 45 Beitragsjahre in die Rentenversicherung nachweisen? Wer hat in den 45 Jahren schon das Durchschnittsentgelts aller Versicherten verdient?
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Warum wird immer vom Eckrentner gesprochen?
Der sogenannte Eckrentner ist ein fiktiver Rentner, der für statistische Erhebungen und Vergleiche modellhaft von der Rentenversicherung geschaffen wurde. Der Eckrentner bezieht die Standardrente, denn er erfüllt folgende Bedingungen:
- Er zahlt 45 Jahre Beiträge in die Rentenversicherung ein.
- Er verdient jedes Jahr das Durchschnittsgehalt aller Versicherten.
- Beim Rentenbeginn erreicht der Eckrentner die Regelaltersgrenzen.
- Beim Rentenbeginn besitzt der Eckrentner 45 Entgeltpunkte.
Viele Versicherte bekommen nicht die Standardrente
Viele Versicherte müssen mit wesentlich niedrigeren Altersrenten als die Standardrente rechnen. So lag der durchschnittliche Zahlbetrag der Versichertenrenten am 01.07.2014 bei 1.061 Euro (Männer) bzw. 770 Euro (Frauen) in den alten Bundesländern und bei bei 993 Euro (Männer) bzw. 532 Euro (Frauen) in den neuen Bundesländern. (Quelle: Rentenversicherung in Zeitreihen. Ausgabe Oktober 2014. Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung)
Viele Beschäftigte werden leider das Niveau des Eckrentners nicht erreichen. Die gesetzliche Rente reicht für die Alterssicherung nicht aus. Private Vorsorge ist unverzichtbar, denn rund 22 Millionen Bundesbürger haben im Durchschnitt eine Rentenlücke von über 800 Euro im Monat (Quelle: Studie des Vorsorgeatlas Deutschland).
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Video: Die Rente reicht nicht - Studie Vorsorgeatlas Deutschland
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Fazit:
Die Altersrente ist oft geringer als viele Versicherten denken. Auch die Informationen der jährlichen Renteninformation sind für viele Versicherte nicht transparent. Deshalb raten wir zu einer unabhängigen und fundierten Rentenanalyse unter Berücksichtigung der privaten Vorsorge. Dabei sollte geprüft werden, ob Ihre Rente und private Altersvorsorge ausreichen wird, um im Alter sorgenfrei leben zu können. Inflation, Steuer, Krankenkassenbeiträge und viele weitere wichtige Aspekte müssen bei der Rentenberechnung beachtet werden. Das Ergebnis eine Rentenanalyse zeigt Ihnen den Versorgungsstand im Alter und wie Sie eventuelle Versorgungslücken schließen können.
Mehr zum Thema Altersvorsorge & Rente:
Der Artikel "Rentenhöhe: Wie hoch ist die Durchschnittsrente in Deutschland?" wurde am 24.12.2015 von Robert Aschauer verfasst.
Nach einem hoffentlich schönen und erfolgreichen Arbeitsleben folgt der Ruhestand und damit eine monatliche Rente. Wie viel das in Deutschland im Durchschnitt ist.
Ein Leben lang gearbeitet, dann kommt der Übergang in die Rente und das ändert für viele ehemalige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer direkt alles. Viele haben dann weitaus weniger Geld zur Verfügung. Das bedeutet, der Lebensstandard, den sie sich im Arbeitsleben aufgebaut haben, kann eventuell nicht gehalten werden. Wie viel Geld deutsche Rentnerinnen und Rentner im Durchschnitt zur Verfügung haben, lesen Sie im Folgenden.
Rente in Deutschland: Die eine Rente gibt es gar nicht
Gesprochen wird viel über die Rente. Aber die eine Rente gibt es in Deutschland gar nicht. Es gibt unterschiedliche Arten der Rente:
- Altersrente: Darunter Regelaltersrente, die vorgezogene Altersrente für langjährig und besonders langjährig Versicherte und Altersrente für Menschen mit Behinderung.
- Erwerbsminderungsrente: Es gibt zwei Unterscheidungen – volle und teilweise Erwerbsminderung.
- Hinterbliebenenrente: Hier wird unterschieden in Witwen- bzw. Witwerrente und Voll- bzw. Halbwaisenrente.
Im Jahr 2020 hat die Deutsche Rentenversicherung rund 829.000 Altersrenten in unterschiedlicher Höhe in Deutschland ausgezahlt. Unterschiede lassen vor allem zwischen dem Geld für Männer und Frauen erkennen und im Ost-West-Vergleich.
Männer alte BundesländerFrauen West alte BundesländerMänner neue BundesländerFrauen neue Bundesländerdurchschnittliche Rente1.182 Euro774 Euro1.123 Euro1.058 Euro
Quelle: Statistik der Deutschen Rentenversicherung, Aktuelle Daten 2022, Stand: 11. November 2021
Der höhere Rentensatz der Frauen in den neuen Bundesländern begründet sich damit, dass diese meist in Vollzeitbeschäftigung gearbeitet haben. Im Gegensatz zu den Frauen in den alten Bundesländern, die oft Teilzeitbeschäftigungen nachgingen, wie das Portal Steuertipps informiert.
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Rente in Deutschland: Das erhalten Rentner im Durchschnitt seit 01. Juli 2021
RentnerstatusInsgesamtMännerFrauenAlle Rentner21.223.9729.062.61912.161.353Rente (nach Abzug Kranken- und Pflegeversicherung)1.089 Euro1.208 Euro1.001 EuroEinzelrentner17.096.7278.460.1668.636.561Rente (nach Abzug Kranken- und Pflegeversicherung)988 Euro1.179 Euro801 Euro
Die Standardrente in Deutschland: Rentner im Westen erhalten 1.583,55 Euro
Wie Steuertipps klarstellt, ist die Standardrente in Deutschland eine fiktive Beschreibung, die anzeigt, wie viel Rente Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach 45 Jahren Durchschnittsgehalt erhalten. Diese beträgt im Zeitraum von 1.7.2020 bis 30.6.2022 1.538,55,- € im Westen.
Berechnung der Standardrente für die alten Bundesländer
Rentenwert (West) in Euro × 45 Jahre Arbeitszeit | 34,19 × 45 ergibt 1.538,55 Euro.
In den neuen Bundesländern ist der Rentenwert etwas geringer.
Achtung: Anhand dieser Zahlen wird lediglich das Rentenniveau ermittelt. Ihre Altersrente setzt sich aus Ihrem tatsächlichen Verdienst und Ihren Beitragsjahren zusammen. Damit ist es möglich, dass Ihre errechnete Leistung von dem Wert, der hier angegeben ist, abweicht.
Rente in Deutschland – Durchschnittsgehalt und 45 Arbeitsjahre
Am 01.01.2022Am 01.07.2022brutto in Eurobrutto in Euroalte Bundesländer1.538,551.620,90neue Bundesländer1.506,151.598,40
45 Beitragsjahre erreichen immer weniger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, auch wenn das Gehalt regelmäßig unter dem Durchschnittsgehalt liegt, können die Angaben oben von der tatsächlichen Rente abweichen. Das liegt bei Frauen unter anderem daran, dass sie sich um Kinder kümmern. Allgemein können 45 Beitragsjahre allerdings schwierig sein, wenn Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wegen eines Studiums erst verhältnismäßig spät ins Arbeitsleben starten.
Frauen in alten Bundesländern kommen im Schnitt auf 28,59 Beitragsjahre
Beitragsjahre im Durchschnittalte Bundesländerneue BundesländerMänner40,68 Jahre44,39 JahreFrauen28,59 Jahre41,63 Jahre
Quelle: Rentenversicherung in Zahlen 2022. Durchschnittliche Beitragsjahre laut Deutscher Rentenversicherung
Diese Ergebnisse zeigen, dass vor allem für Menschen in den alten Bundesländern es schwer haben, auf 45 Beitragsjahre zu kommen. Damit sind die Errechnungen für viele angehende Rentnerinnen und Rentner nicht realistisch für die individuellen Gegebenheiten.