Dauerdruck schädigt Gefäßwände
Auf seinem Weg durch die Arterien übt der Blutfluss Druck auf die Gefäßwände aus. Dauerhaft zu hoher Blutdruck schädigt sowohl die Blutgefäße als auch das Herz selbst. Die Gefäßwände verkalken und verhärten (Arteriosklerose), im schlimmsten Fall verschließen Blutgerinnsel die eng gewordenen Adern rund ums Herz – es kommt zum Herzinfarkt. Wenn das Herz ständig gegen Engpässe in den Arterien anpumpen muss, vergrößert sich zusätzlich die linke Herzhälfte. Beide Faktoren schwächen unbehandelt die Leistungsfähigkeit des Herzens dauerhaft (Herzinsuffizienz). Tückisch: Herzinsuffizienz verursacht erst typische Beschwerden, wenn das Herz schon stark geschädigt ist.
Labortests für gesunde Herzen
Arteriosklerose entwickelt sich über Jahre hinweg und geht mit Entzündungen im Gefäßsystem einher. Bis die Entzündungen die Gefäße wirklich lebensbedrohlich verändern, dauert es häufig viele Jahre. Bereits geringfügig erhöhte Werte des C-reaktiven Proteins (CRP) weisen jedoch schon auf die Erkrankung und ein erhöhtes Risiko für die Herzinfarkte hin. Messen Ärzte das CRP mit einem besonders empfindlichen Nachweisverfahren im Blut („hochsensitives CRP“), können sie eine Arteriosklerose schon in einem frühen Krankheitsstadium erkennen. Ob die Herzleistung stimmt, zeigen bestimmte Peptide im Blut. Zu hohe Werte des BNP (brain natriuretic peptide) oder NT-pro-BNP können darauf hinweisen, dass das Herz schlecht durchblutet ist – lange bevor typische körperliche Beschwerden wie Atemnot oder Wassereinlagerungen auftreten.
Quellen:
Herzinfarktverbund Bochum
Deutsche Herzstifung
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Das Herz pumpt ununterbrochen Blut durch unseren Kreislauf. Möglich macht dies der Aufbau aus Muskelgewebe und Herzklappen. So funktioniert das Herz.
Das
Herz transportiert ununterbrochen Blut in unseren Kreislauf und versorgt Organe und Gewebe mit lebensnotwendigem Sauerstoff und Nährstoffen. In jeder Minute wird so einmal die gesamte Blutmenge – beim Erwachsenen fünf bis sechs Liter – durch den Körper befördert. Doch wie schafft das Herz jeden Tag diese Schwerstarbeit und wie funktioniert diese menschliche Pumpe? Das Herz ist das Zentrum des Blutkreislaufs. Über ein ausgefeiltes Gefäßsystem werden alle Organe mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Dazu pumpt das Herz sauerstoffreiches Blut über die Hauptschlagader (Aorta) in die Arterien, diese verästeln sich bis in die kleinsten Haargefäße (Kapillaren). So stellt das Herz sicher, dass sämtliche Zellen des Körpers
erreicht und mit lebensnotwendigen Stoffen versorgt werden. Im Anschluss fließt das sauerstoffarme Blut aus dem Gewebe durch die Venen zum Herz zurück. Im Herzen angekommen wird das Blut in den Lungenkreis gepumpt und wieder mit Sauerstoff angereichert. Der Herz-Kreislauf beginnt von neuem. Das Herz beschränkt sich dabei auf zwei wichtige Aufgaben: Die linke Herzhälfte transportiert das sauerstoffreiche Blut in den großen Blutkreislauf, die rechte Herzhälfte pumpt das sauerstoffarme Blut in den
Lungenkreislauf. Wie funktioniert das Herz?
Herz-Kreislauf-System: So fließt das
Blut
Funktion der Herzklappen
Die Herzklappen erfüllen beim Herzkreislauf eine wichtige Funktion: Wie Ventile sorgen sie dafür, dass das Blut nur in eine Richtung fließen kann. Dabei folgen die Herzklappen einer einfachen Mechanik: Treibende Kraft ist die Druckdifferenz zwischen den Vorhöfen, Herzkammern und großen Gefäßen. Wenn die rechte und linke Herzkammer mit Blut gefüllt sind, schließen sich die zwei Klappen am Eingang der Herzkammer zusammen und verhindern den Rückfluss in den Vorhof. Der Druck in den Herzkammern steigt und die Klappen zur Lungen- und Hauptschlagader öffnen sich. Das Blut kann in Lungen- und Körperkreislauf abfließen. Ist die jeweilige Kammer weitgehend leer, erschlafft die Kammermuskulatur. Die Klappe zwischen Herzkammer und Kreislauf fällt zu und ein Rückstrom des Blutes wird verhindert. Der Füllvorgang beginnt von vorne.
Das passiert bei einem Herzschlag
Bei einem gesunden Erwachsenen schlägt das Herz in Ruhe zwischen 60 und 80 Mal pro Minute. In jeder Minute wird dabei die gesamte Blutmenge durch den Körper gepumpt. Dabei unterteilt sich der Herzschlag in zwei unterschiedliche Phasen: Die Systole (Kontraktionsphase) und die Diastole (Ruhephase).
Während der Systole zieht sich der Herzmuskel zusammen und pumpt dabei das Blut in den Kreislauf. Organe und Körpergewebe werden mit sauerstoffreichem Blut versorgt.
In der Diastole erschlafft der Herzmuskel und nimmt dabei das sauerstoffarme Blut auf.
5-6 Liter Blut werden in einer Minute gepumpt
Liter Blut transportiert das Herz in 24 Stunden
Liter Blut werden im Laufe des Lebens bewegt
Herzrhythmus: Warum schlägt das Herz?
Damit das Herz zuverlässig und gleichmäßig schlagen kann, wird es von einem natürlichen Schrittmacher gesteuert, dem Sinusknoten. Dieser liegt im rechten Vorhof an der Einmündung der oberen Hohlvene und besteht aus einem Geflecht von Zellen, die regelmäßig elektrische Impulse abgeben. Die Impulse breiten sich zunächst über die Vorhöfe aus und sorgen dafür, dass diese sich zusammenziehen. Im Anschluss gelangen die Impulse zum sogenannten AV-Knoten und von dort zu den beiden Herzkammern. Ein komplexes System an Leitungsbahnen leitet die Reize in die verschiedenen Bereiche des Herzens, sodass sich die Muskelstränge in der richtigen Abfolge zusammenziehen. Der normale Herzrhythmus, der vom Sinusknoten gesteuert wird, heißt Sinusrhythmus. Die elektrischen Impulse des Herzens lassen sich mit einem Elektrokardiogramm (EKG) messen.