Wie viele dönerläden gibt es in Hamburg?

Konkurrenzkampf. Rund 15 Buden gibt es schon in Harburg, die Preise für das Fleischbrot sind unter zwei Euro. Trotzdem wollen noch mehr Grills öffnen.

Harburg. Würziger Dampf steigt aus dem Brot in die Harburger Novemberluft. In seinem Inneren findet sich all das, was ein Mann will, wenn er Hunger hat: viel Fleisch und eine übersichtliche Salatbeilage - Gurken, Tomaten und Zwiebeln. Von oben floss eine weiße Soße hinunter: Tsatsiki, scharf und mit viel Knobi.

Zufrieden beißt Gregor Kieromin (23) in das zwei Männerhände große Teil - Dönerkebab, kurz: Döner, heißt das Gesamt-Esswerk, auf deutsch: drehender Fleischspieß. Prompt tröpfelt Soße auf Kieromins Jacke, seine Mundwinkel glänzen vom Fett. Aber das ist dem Studenten wurscht. Die Seminare im Fachbereich Städtebau/ Stadtplanung haben Kraft gekostet, und in der TU-Mensa stehen sich die Kommilitonen "für ein kleines Stückchen Fleisch mit einem Teelöffel Soße" die Beine in den Bauch.

Die Alternative: "Schnell zur Dönerbude", sagt Kieromin, "da wird man satt." "Das Beste am Döner ist das Preis-Leistungsverhältnis", ergänzt sein Kumpel Dmitri Stoul (23). Das Mahl im "Ceylan Imbiss" am S-Bahnhof Harburg-Rathaus kostet 1,90 Euro - als "Dauerpreis".

Döner-Dumping a la "Ceylan" ist kein Einzelfall in Harburg. Vis-a-vis, im "Döner Treff" Am Centrumshaus, bietet Inhaber Mehmet Kaya (28) seine Drehspieß-Fleischbrote für 1,99 Euro feil. Den gleichen Preis verlangt auch Gazi Tahan (26) vom "Patara Grill" in der Seevepassage. Yusuf Memir (33), Kellner im "Döner Center" gegenüber, kredenzt die Brottaschen für 2,50 Euro.

Die Harburger Döner-Deflation erfreut die Sandwichfreunde: Bis vor kurzem mussten sie noch 3 bis 3,50 Euro auf den Tresen legen. "Bei mir in Langenhorn regieren noch immer die alten Preise", sagt Malte Neuwirth. "Hier sind die Teile billiger, größer und frischer." Zwei- bis dreimal pro Woche haut sich der Student nun einen Harburger Döner "zwischen die Kiemen". Im "Patara Grill", es ist 16.30 Uhr, Ende des Ramadanfastens, bestellt eine türkische Familie zehn Döner auf einen Streich.

Was des Kunden Freud, ist vieler Verkäufer Leid: Wer den Döner-Krieg nicht mitmacht, wetzt vergeblich seine langen Messer und schwitzt vor dem Drehspiess. "Die Leute gucken nur noch auf die Preise und achten nicht mehr auf Qualität", klagt Ramazan Baran (19) vom "City Grill" am Deichhausweg. Gerade hat er den Preis wieder auf drei Euro angehoben - die Kunden suchen in einer anderen Dönerbude ihr Glück. Rund 15 davon gibt es mittlerweile in Harburg.

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"Für unter zwei Euro", sagt Dönerprofi Mehmet Kaya, "lässt sich mit einem Kebab kein Schnitt machen." Harburg treibe, so Kaya, dönermäßig auf "Berliner Verhältnisse" zu.

In der Hauptstadt, die mehr Dönerbuden zählt als Istanbul, tobt derzeit der "Preiskrieg am Bratspieß" (BILD). Im Stadtteil Neukölln gehen die Döner für einen Euro an den Mann. Mit einem bundesweiten Jahresumsatz von 1,8 Milliarden Euro - das sind 720 Millionen Döner, neun pro Bundesbürger - verdient die Dönerbranche schon mehr als die Fastfoodriesen McDonald's, Burger King und Wienerwald zusammen.

Auch in Harburg wächst die Branche weiter: Noch in diesem Jahr machen zwei Dönerbuden am Harburger Ring und in der Eißendorfer Straße auf, eine weitere folgt im März, so ein Insider. "Wenn das so weiter geht, werden viele Imbisse auf der Strecke bleiben. Allein an der Winsener Straße hat der Inhaber viermal binnen kurzer Zeit gewechselt. Kein Wunder, denn für einen Döner muss man nicht nur Fleisch und Salat kalkulieren, sonden auch noch Löhne, Mieten, Steuern und Strom."

Die "vernünftigen Harburger Anbieter", so der Insider, würden sich gern auf einen Preis von drei Euro einigen. "Aber ein Imbiss (Name ist der Redaktion bekannt) will da aber nicht mitspielen." Bei den Dönerfreunden Kieromin und Stoul spielt nach dem dritten Wochendöner der Appetit nicht mehr mit. "Irgendwann kommt die Phase, wo keiner mehr reinpasst."

Döner gibt es in Hamburg beinahe an jeder Ecke. PRINZ hat sich für euch umgeschaut und zeigt euch die besten Adressen.

© Sel Kebab`s

© Sel Kebab`s

© Köz Antep

© Deniz Grill

© Döner Queen

© Mr. Kebab

© Oscar R.

© Reik W.

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Im Fladenbrot, als Döner-Teller oder mit Pommes in der Tüte, „zum hier essen“ oder mal schnell auf die Hand – die Ansichten, was einen guten Döner ausmacht und was nicht, gehen ziemlich weit auseinander. Trotzdem oder gerade deswegen gehört der Döner zu den beliebtesten Fast-Food-Speisen in Deutschland und damit natürlich auch in Hamburg. Und mal ehrlich, wer kann dieser tollen Mischung aus leckerem, gerösteten Brot, frischem Salat und gegrilltem, würzigen Fleisch schon widerstehen? In Hamburg jedenfalls gibt es eine riesige Auswahl an Dönerimbissen. PRINZ hat sich für euch umgeschaut und einige der Besten zusammengetragen.

Sel Kebab’s – Winterhude 

© Sel Kebab`s

Es hat sich in Hamburg inzwischen herumgesprochen: In Winterhude, genauer gesagt an der U-Bahn-Station Lattenkamp gibt es einen der besten Döner Hamburgs – entsprechend lang kann die Schlange vor dem Laden schonmal werden. Trotzdem ist das Team immer freundlich und auch auf Sonderwünsche wird gerne eingegangen. Neben dem klassischen Döner (4,20€), wahlweise mit Kalb- oder Hähnchenfleisch, steht auch der Gemüse Kebab zur Auswahl, einer

© Sel Kebab`s

Dönervariante mit Hähnchen und Gemüse. Wer mag, kann statt des klassischen Brots auch Vollkornbrot bekommen (0,50€ mehr). Bekannt wurde der Imbiss übrigens unter dem Namen Emek Kebab’s und erst vor kurzem in Seil Kebab’s umbenannt.

Balat Imbiss – Wandsbek

Der U-Bahnhof Wandsbek-Gartenstadt ohne Dönerimbiss? Kaum vorstellbar, gibt es hier doch schon seit gefühlten Ewigkeiten Döner, Dürüm und Co. Zwar geht hier alles eher klassisch zu, dafür weiß der Wandsbeker auch, was er hier bekommt: einen soliden, leckeren Döner (4€ oder als Jumbo 5,50€). Der Gast kann zwischen vier verschiedenen Soßen wählen, darunter Cocktail und Tzatziki, und zwischen Kalb- und Hähnchenfleisch. Aber am wichtigsten: bevor alle Zutaten in das Brot gesteckt werden, werden sie in einer Schale vermischt, damit man sich nicht erst durch den Salat essen muss, bis man beim Fleisch angekommen ist. 

Wie viele dönerläden gibt es in Deutschland?

Mittlerweile gibt es allein in Deutschland 16.000 Dönerbuden. Berlin sei mit über 1000 Läden aber «die Hauptstadt des Döners». 250 Betriebe der deutschen Döner-Industrie beliefern nach Angaben des Vereins ATDiD sogar 80 Prozent des EU-Markts.

Wie teuer ist ein Döner in Hamburg?

Köz Antep – St. Pauli ist das leckere, selbstgebackene Brot, das es zu Döner und den anderen türkischen Speisen dazu gibt. Neben dem klassischen Döner (4,30€) und Dürrem (4,50€) gibt es hier nämlich noch ein riesengroßes Angebot an türkischen Speisen.

Wie viele dönerläden gibt es in Europa?

Auf Europa verteilt beträgt der Konsum 600 Tonnen pro Tag. Der Umsatz beläuft sich dabei auf etwa 3,5 Milliarden Euro pro Jahr. Dieser verteilt sich auf knapp 16 000 Dönerbuden.

Wie viele dönerläden gibt es in NRW?

Fie Zahl der Dönerläden in NRW explodierte in den letzten 30 Jahren geradezu: Von 80 auf 673. Das Land hat dabei gegenüber den kreisfreien Städten einen enormen Rückstand aufgeholt.

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