Grandioses Doku-Drama über PC-Freaks am Rande des Nervenzusammenbruchs und eine rätselhafte Zahl Bewertung 23 – Nichts ist so, wie es scheint
Kritik
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Karl Koch
David
Pepe
Lupo
Beate
Hanns Zischler
Uerr Koch
Peter Fitz
Brückner
Robert Anton Wilson
Sergej
Maiwald
Redaktionskritik
Grandioses Doku-Drama über PC-Freaks am Rande des Nervenzusammenbruchs und eine rätselhafte Zahl
Manche Menschen kommen schon auf komische Ideen. Auf diese etwa: Ob bei Geburtsdatum, Zeugnisnoten, Führerscheinklasse, Gehalt oder Penislänge – Zahlen bestimmen unser Leben. Jeder weiß, daß Mathematik logisch ist. Man weiß aber auch, daß Vernunft nicht alles ist. Also nehmen wir mal an, daß die Zahlen ein Geheimnis verbergen – den Sinn des Lebens sogar? <P> Karl Koch war ein Mensch, den solche komischen Ideen faszinierten. Zu seinem 14. Geburtstag bekam er einen Band der "Illuminatus"-Trilogie geschenkt. In dem Science-fiction-Roman geht es unter anderem um eine Verschwörungstheorie, derzufolge die Freimaurer die globale Macht übernommen haben und den Dritten Weltkrieg anzetteln wollen. Zahllose Indizien, die sich im wesentlichen um die Zahl 23 und ihre Quersumme 5 drehen, addieren sich da zum Beweis. Ein Beispiel: Der Begründer der Freimaurer – Adam Weishaupt, dessen Nachname mit dem 23. Buchstaben des Alphabets beginnt – soll George Washington ermordet haben und an dessen Stelle erster Präsident der Vereinigten Staaten geworden sein. Beleg für diese These: Auf der Dollarnote ist eine Pyramide – das fünfeckige Symbol der Freimaurer – zu sehen. Insofern ist es konsequent, daß der Film über Karl Koch „"23" heißt. <P> Auch Regisseur Hans-Christian Schmid, der hier seinen zweiten Spielfilm nach dem Debüt "Nach fünf im Urwald" vorlegt, verfügt über einen Haufen Anekdoten zur Zahl 23. So ist sie die Quersumme des Geburtsjahres seines Hauptdarstellers August Diehl, den er auf den letzten Drücker fand. „Alle im Team fingen an, überall die 23 zu sehen", sagt der 33jährige Schmid (33 = 2x5+ 23). "Aber ich bin auf dieser Ebene sehr rational, ich könnte mich auch zwingen, überall die 17 zu sehen." <P> Diese Distanz ist seinem Film ausgezeichnet bekommen. In "23" erzählt Schmid die (wahre) Lebensgeschichte des Hannoveraner Schülers Karl Koch extrem gradlinig – von seinem Engagement gegen Atomkraft über den Freiheitstaumel nach dem Tod des autoritären Vaters und die Anschaffung eines Computers bis hin zur elektronischen Spionage für den KGB, dem Kokain für die durchgehackten Nächte, dem Verfolgungswahn und seinem bis heute ungeklärten Tod durch Verbrennen. Der bei aller Dramatisierung erzählerischen Sorgfalt entspricht auf der formalen Ebene die Entscheidung, die meisten Aufnahmen mit der Handkamera zu machen. Ungewöhnlich viele Drehtage taten ihr übriges, um den Schauspielern breiten Raum zu geben, den vor allem August Diehl und Fabian Busch (als Kochs Freund David) gefühlvoll nutzen. <P> Dem studierten Dokumentarfilmer Hans-Christian Schmid ist so das erste große deutsche Bio-Picture in der Tradition von Filmen wie "Larry Flynt – Die nackte Wahrheit" gelungen. Dazu eine einfühlsame Studie der deutschen Provinz sowie ein Zeitzeugnis der 80er Jahre. Und der Sinn des Lebens, von dem anfangs die Rede war? Nun, er lautet 42. Das jedenfalls behauptet – mit dem Zusatz "Es wird euch aber nicht gefallen" – nach jahrelanger Rechnerei der Computer in Douglas Adams’ Roman "Per Anhalter durch die Galaxis". Hätte Karl Koch dieses Buch statt "Illuminatus" gelesen, würde er vielleicht noch leben. Aber dann hätte das Jahr 1999 auch einen brillanten Film weniger. <P> Helmut Ziegler
Fazit
Authentisch und spannend
Film-Bewertung
23 – Nichts ist so, wie es scheint (DE 1998)
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- 19981998
- 1h 39m
When the orphaned Karl Koch and his friend David start breaking into government and military computers, an acquaintance senses that there is money in computer cracking - and travels to east ... Read allWhen the orphaned Karl Koch and his friend David start breaking into government and military computers, an acquaintance senses that there is money in computer cracking - and travels to east Berlin to try to contact the KGB.When the orphaned Karl Koch and his friend David start breaking into government and military computers, an acquaintance senses that there is money in computer cracking - and travels to east Berlin to try to contact the KGB.
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Review
Hacking History
A well researched accurate but still fast-paced movie.
This movie is of some significance to the history of computer hacking. Karl Koch may have been the loonie the movie presents, and I'm not sure he invented the concept of a Trojan, but the depiction of BBS/hacking/phreaking in the late eighties is nice and nostalgic.
The acting really works, very believable. Also reminiscent of cold war madness and fears. The "illuminatus" aspect is a bit of a sideshow, maybe true to what really happened, but it's not so certain. Who knows what really went on between these crazy Germans?...
- laurenta
- Mar 11, 2004
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By what name was 23 (1998) officially released in Canada in English?
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