Danske bank ex-chef in estland tot aufgefunden

Riesiger Geldwäscheskandal

Ex-Danske-Bank-Chef tot aufgefunden


Aktualisiert am 25.09.2019Lesedauer: 2 Min.

Danske bank ex-chef in estland tot aufgefunden

Der ehemalige Danske-Bank-Chef Aivar Rehe: Er galt als Zeuge in einem der größten Geldwäscheskandale der Welt. (Quelle: Tairo Lutter/imago-images-bilder)

Mehr als 200 Milliarden Euro sollen über die Danske Bank gewaschen worden sein – ein großer Teil davon aus der ehemaligen Sowjetunion. Ein wichtiger Zeuge der Vorgänge ist nun tot.

Der frühere Chef der von einem Geldwäscheskandal erschütterten Danske Bank in Estland, Aivar Rehe, ist tot. Ein Sprecher der estnischen Polizei sagte, der Leichnam des Mannes sei nahe seinem Haus in der estnischen Hauptstadt Tallinn gefunden worden. Die Polizei hatte Rehe seit Montag gesucht. Die "Financial Times" berichtete unter Berufung auf die Ermittler, der Fall erwecke den Anschein eines Suizids.

Rehe leitete die Filiale der Danske Bank in Estland von 2007 bis 2015. In der Zeit waren über das Geldhaus verdächtige Zahlungen im Volumen von über 200 Milliarden Euro gelaufen. Davon sollen große Summen laut Recherchen des "Organized Crime and Corruption Reporting Project" aus der ehemaligen Sowjetunion stammen. In mehreren Ländern, darunter in den USA, laufen Ermittlungen gegen das Institut. Rehe sei dabei nicht als Verdächtiger geführt worden, sondern als Zeuge, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

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Der Skandal strahlte auch nach Deutschland aus, da die Deutsche Bank jahrelang als Korrespondenzbank für die Danske Bank tätig war und einen Großteil der verdächtigen Zahlungen abwickelte. Es besteht der Vorwurf, sie habe bei der Geldwäsche von Milliarden Euro russischen Geldes aus zweifelhaften Quellen geholfen. Erst am Dienstag statteten Ermittler der Staatsanwaltschaft Frankfurt und des Bundeskriminalamts der Zentrale der Bank einen Besuch ab, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Gegen eine Person werde ermittelt.

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Die estnische Filiale der Bank ist in einen riesigen Geldwäschereifall verwickelt. Nun ist deren früherer Chef tot.

Publiziert: 25.09.2019, 14:33Aktualisiert: 25.09.2019, 14:55

Danske bank ex-chef in estland tot aufgefunden

Inmitten eines riesigen Skandals: Die estnische Filiale der Danske Bank. Foto: Reuters/Ints Kalnins

Der Ex-Chef der von einem Geldwäscheskandal erschütterten Danske Bank in Estland, Aivar Rehe, ist tot. Ein Sprecher der estnischen Polizei sagte am Mittwoch zu Reuters, der Leichnam des Mannes sei gefunden worden. Die Polizei hatte den 56-jährigen Rehe seit Montag gesucht. Zuerst in einem nahe liegenden Wald, dann an seinem Wohnort. Laut der estnischen AgenturERR deute vieles auf Selbstmord hin.

Rehe leitete die Filiale der Danske Bank in Estland von 2007 bis 2015. In dieser Zeit waren über das Geldhaus verdächtige Zahlungen im Volumen von rund 200 Milliarden Euro gelaufen. Rehe fühlte sich dafür verantwortlich, wie er dem estnischen Blatt «Postimees» sagte. Die Bank habe nichts falsch gemacht, doch seien die Transaktionen schon suspekt gewesen.

In mehreren Ländern, darunter in den USA, laufen Ermittlungen gegen das Institut. Die estnische Staatsanwaltschaft hat im letzten Jahr gegen zehn Mitarbeiter der Danske Bank ermittelt. Rehe sei dabei nicht als Verdächtiger geführt worden, sondern ein Zeuge, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

Die Danske Bank hat selbst einen umfassenden Bericht publiziert, in dem der Skandal aufgearbeitet wird. Eine darin enthaltene Auswertung der Geldflüsse zeigt, dass rund 12 Milliarden Franken in der Schweiz gelandet sein sollen.

Razzia bei Deutscher Bank wegen Danske-Skandal

Die Deutsche Bank ist im Zusammenhang mit dem Geldwäsche-Skandal bei der Danske Bank ins Visier der Ermittler geraten. Beamte der Staatsanwaltschaft Frankfurt und des Bundeskriminalamts seien seit Dienstag in den Räumen der Deutsche-Bank-Zentrale in Frankfurt, um Unterlagen zu sichern, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwoch.

Die Ermittler gingen dem Verdacht nach, dass das Institut Geldwäscheverdachtsmeldungen zu spät abgegeben habe. Es gebe zwar einen Durchsuchungsbeschluss, doch die Deutsche Bank kooperiere mit den Behörden. Die Deutsche Bank erklärte, sie habe den Sachverhalt selbst umfassend aufgearbeitet und die angeforderten Unterlagen soweit möglich freiwillig herausgegeben. Sie werde weiter mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Zuerst hatte die «Süddeutsche Zeitung» über den Vorgang berichtet.

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Hilfe bei SuizidgedankenHaben Sie Suizidgedanken, oder kennen Sie jemanden, der Unterstützung benötigt? Kontaktieren Sie bitte die Dargebotene Hand, Telefon 143. E-Mail- und Chat-Kontakte finden Sie auf www.143.ch. Das Angebot ist vertraulich und kostenlos. Für Kinder und Jugendliche ist Telefon 147 da, auch per SMS, Chat, E-Mail, www.147.ch. Weitere Informationen finden Sie auf www.reden-kann-retten.ch. Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben, gibt es auf www.trauernetz.ch.

SDA/jb

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