Das Haus am Ende der Straße Netflix

Da ist diese Frau, die um ihr Töchterchen Elizabeth trauert, das vor drei Jahren ums Leben kam. Sie sitzt am Fenster und schaut den lieben langen Tag auf die Straße, wo das passiert, was man Leben nennt und woran sie nicht mehr partizipiert. Auch sonst ist Anna (Kristen Bell) durch den Wind. Sie tagträumt und halluziniert, wird von seltsamen Flashbacks heimgesucht und kocht mit Vorliebe Aufläufe, wobei sie dann vergisst, dass Kasserolen heiß zu sein pflegen, wenn sie aus dem Ofen kommen. Sie trinkt schon zum Frühstück Rotwein aus bauchigen Kelchen, die sie so stramm füllt, dass die „guten Tropfen“ am Glasrand Oberflächenspannung aufweisen.

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Eines Tages sieht Anna, wie der Witwer Neil (Tom Riley, „Da Vinci‘s Demons“), ein ziemlicher Hingucker von Mann, mit seiner niedlichen Tochter Emma (Samsara Yett) gegenüber einzieht. Leider, so stellt sich bald heraus, hat Neil schon eine Freundin, die ebenfalls ziemlich attraktive und auch ein wenig eifersüchtige Stewardess Lisa. Und eines weiteren Tages dann wird die deprimierte Anna von ihrem Sessel aus Zeuge, wie ebendiese Konkurrentin im Haus gegenüber erstochen wird. Den Mörder kann sie nicht erkennen. Thrillerfrage: Who dunnit?

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Die Story erinnert an Hitchcocks „Fenster zum Hof“

Wenn eine Serie „The Woman in the House Across the Street From the Girl in the Window“ heißt, dann muss man hinter den Serienmachern zunächst Leute mit ausgeprägtem Sinn fürs Umständliche vermuten. Denn die Geschichte, deren Ansatz an „Das Fenster zum Hof“ (1954) erinnert, hätte man auch knapper „Das Fenster zur Straße“ nennen können. Die Hommage ist klar: Wie James Stewart in dem Hitchcock-Thriller ist auch Anna reichlich angeschlagen.

Zum Verlust des Kindes kommt ihre gescheiterte Beziehung zu Ex-Mann Douglas (Michael Ealy), einem FBI-Forensiker. Und dann ist da noch ihre Angst vor Regen: Fallen Tropfen, ist die pluviophobe Anna wie gelähmt und muss buchstäblich von der Straße geklaubt werden. Sie geht zwar immer wieder einkaufen, besucht Freundinnen und das Grab von Elizabeth auf dem Friedhof. Aber meistens frönt sie dem Alkohol. Dann kreuzt sie schon mal im Bademantel vor der Schule auf, wo eine andere Mutter sie darauf aufmerksam machen muss, dass sie hier niemanden mehr abliefern oder abholen kann.

Wer gern viel trinkt, dem glaubt man nicht ...

Wer so drauf ist, dem glaubt gewiss kein Polizist eine solche Mörderpistole, wie Anna sie Detective Lane (Christina Anthony) auftischt – auch wenn es bei der vermeintlichen Augenzeugin zu Hause nicht aussieht wie bei einer Alkoholikerin, sondern tipptopp wie im Apartment von Doris Day in einer Fünfzigerjahre-Komödie und obwohl die trinkfeste Protagonistin auch nicht die Schnapsnase des Verfalls aufweist, sondern komplett adrett rüberkommt. Wie Anna freilich ihr Haus halten kann, obschon Arbeit ganz offensichtlich nicht zur Tagesroutine der früheren Malerin gehört, steht in der Serie von Rachel Ramras, Hugh Davidson und Larry Dorf nie zur Debatte.

Auf eine Komödie deutet immer mehr hin – darunter sich ständig ändernde Epitaphe auf Elizabeths Grabstein. Und wie die Neunjährige ums Leben kam, ist sogar dermaßen unplausibel (und verstörend), dass man sich entweder sofort von der Serie trennt oder sich in ihre trashigen Plothyperbeln verliebt. Sätze wie „Ein Auflauf hat viele Schichten – wie ein Mensch“ oder „Das Leben gehört dem Leben – und Aufläufe auch“ in den permanenten Selbstgesprächen Annas tun ihr Übriges. Man kann solche Küchenphilosophie weidlich begrienen.

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Ist der Heldin nur die Fantasie durchgegangen?

Angeblich geht es der vor ihren Augen gemeuchelten Lisa gut, sie hatte ein rotes Stewardessenhalstuch, das kann man doch schon mal im Suff mit einer Blutfontäne verwechseln. Neil hat außerdem gerade noch mit Lisa getextet, die in Wahrheit nach Seattle geflogen sein soll. Und Anna liest derzeit einen Roman mit einer ähnlichen Mordgeschichte, da ist ihr wohl die Fantasie durchgegangen. Es wird trotzdem eine Detektivgeschichte daraus, in deren Verlauf so einige in Verdacht kommen – natürlich auch die unbeirrbare Heldin selbst, die als unzuverlässige Erzählerin (ähnlich wie Emily Blunt in Tate Taylors „Girl on the Train“) auch vom Zuschauer keinen A-priori-Freispruch bekommt.

Natürlich hat Neil auch eine Vorgeschichte und seine Augen erscheinen auf Polizeifotos mörderisch stechend. Und was macht eigentlich dieser grobschlächtige Handwerker namens Buell (Cameron Britten), der scheinbar auch nach Wochen noch nicht damit fertig ist, einen simplen Briefkasten auf einen Pfosten zu schrauben, herrje. PS: Olympia Airlines fliegt Seattle gar nicht an. Die Kriminalistin Anna findet Spur um Spur und kommt bald einem weiteren Todesfall auf die Spur. Derweil verirren sich Vögel in Annas Wohnung, heulen Hunde gruselig in der Nacht und sind immer wieder seltsame Geräusche vom Dachboden zu hören.

Und so weiter. Immer obskurer und kolportagehafter wird das Konstrukt dieser Serie, bis man vom Geständnis des Täters/der Täterin entweder überrascht ist, es gleich gewusst hat oder es einem egal ist. Am Ende grüßt dann noch einmal die Welt der Doris Day und einen Ausblick auf eine mögliche zweite Staffel des herrlich Hanebüchenen gibt es auch. Hier hat eine berühmte Hollywoodschauspielerin einen Cameoauftritt und mit „Eine Frau verschwindet“ (1938) nehmen sich die Macher ein weiteres Mal den König der Thriller zum Vorbild: Hitchcock forever!

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„The Woman in the House Across the Street From the Girl in the Window“, Staffel 1, acht Episoden von Rachel Ramras, Hugh Davidson, Larry Dorf, mit Kristen Bell, Tom Riley, Shelley Hennig, Samsara Yett, Mary Holland (ab 28. Januar bei Netflix)

Wer streamt House at the End of the Street?

Prime Video Amazon Stand: 03.11.2022. ... .
Sky Store Sky Stand: 03.11.2022. ... .
Apple TV Stand: 03.11.2022. ... .
Google Play Stand: 03.11.2022. ... .
freenet Video Stand: 03.11.2022. ... .
VIDEOBUSTER Stand: 02.11.2022. ... .
Bloody Movies Prime Video Channels Stand: 03.11.2022. ... .
Home of Horror Prime Video Channels Stand: 03.11.2022..

Wo kann man Through my window schauen?

Watch Through my Window – Ich sehe nur dich | Netflix Official Site.

Welche Miniserie Netflix?

Self Made (2020, 4 Episoden) ... .
Inventing Anna (2022, 9 Episoden) ... .
Maid (2021, 10 Episoden) ... .
Die Schlange (2021, 8 Episoden) ... .
Halston (2021, 5 Episoden) ... .
The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window. ... .
Maniac (2018, 10 Episoden) ... .
When They See Us (2019, 4 Episoden).

Wie viele Staffeln hat The Woman in the house across the street?

Der Episodenguide zu The Woman in the House Across the Street from the Girl in the Window umfasst 1 Staffel mit 8 Episoden.