Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen der Länder der Welt mit Links zu Originaldaten der Weltbank und Übersichtstabellen mit den größten VolkswirtschaftenInhalt: Show
Navigationshinweis: 1. Vorweg die benutzten Online-Quellen: Hauptquelle sind die Quick Reference Tables der Weltbank (www.worldbank.org) mit Angaben zum Bruttonationaleinkommen und Bruttoinlandsprodukt fast aller Länder der Erde und/oder die entsprechenden Pro-Kopf-Angaben sowie die Einwohnerzahlen. - Alle Angaben in Form von Rankings (Rangfolgen). Dabei werden folgende Abkürzungen verwendet:
Einheiten sind US-Dollar und "international dollar". Die entsprechenden Angaben sind auf folgende Tabellen verteilt:
Das folgende Schema verdeutlicht den Zusammenhang der Weltbank-Tabellen:
Die Pro-Kopf-Angaben (per capita) sind in der Regel auf der Zehnerstelle gerundet. Zum Bruttonationaleinkommen in international dollars (PPP GNI) und zum Pro-Kopf-BIP (GDP per capita) in US-Dollar und international dollars [weiße Felder] machen die Quick Reference Tables keine expliziten Angaben. Fußnoten in den Weltbank-Tabellen weisen auf Besonderheiten hin. So sind zum Beispiel im französischen Total GNI und Total GDP einige Überseegebiete enthalten, die normalerweise in internationalen Statistiken nicht zu Frankreich gerechnet werden. Folgerichtig ergibt die Rückrechnung mit dem angegebenen Total GNI und dem GNI per capita (in US-$) eine größere Bevölkerung als in der Tabelle "Population" angegeben. Die Zahlen zum GDP in US-$ und die verschiedenen Zahlen zum GNI aus den Quick Reference Tables finden Sie [neben vielen weiteren Daten] auch in der Weltbank-Applikation Quick Query. Zusätzlich ist dort das GNI, PPP angegeben - d. h. das gesamte Bruttonationaleinkommen nach Kaufkraftparität in international dollars. Damit haben wir alle Angaben zum GNI = Bruttonationaleinkommen beisammen (Gesamt- und Pro-Kopf-Wert, jeweils in US-$ und Int $). Zum GDP = Bruttoinlandsprodukt (in US-$ und Int $) fehlen uns nur noch die Pro-Kopf-Werte, die sich aber aus den von der Weltbank angegebenen Gesamtwerten leicht errechnen lassen. Zum Unterschied zwischen Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen siehe weiter unten. Das obige Schema benutzen wir im Folgenden auch zur Darstellung konkreter Weltbank-Angaben zu einzelnen Ländern. Als Zusatzinformation ist dabei die jeweilige Landesfläche angegeben sowie die nun leicht zu errechende Bevölkerungsdichte (Einwohner je Quadratkilometer) und das BIP (KKP) je Quadratkilometer. Die zugrunde liegenden Flächenangaben stammen ebenfalls von der Weltbank (Quick Query). Die Weltbank bzw. Weltbankgruppe ist übrigens eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (vgl. UNO-Organigramm). Als Nebenquellen dienen hier noch: das CIA World Factbook bzw. frühere Ausgaben, das EU-Statistikamt Eurostat, das Statistische Bundesamt Deutschland, der Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder": VGR d L und das Bureau of Economic Analysis des US-Handelsministeriums: BEA. Es folgen Angaben für die Welt und die
größten Volkswirtschaften im Jahr 2006 - aktualisiert im April 2008. 2. Welt Die Links innerhalb der nächsten Übersichtstabelle führen zu 5 archivierten Dateien der Weltbank im PDF-Format (den Quick Reference Tables). Hinweis: Die folgende Tabelle enthält interne Links (Farbwechsel auf grün) zu Weltbank-
- Berechnungsstand: April 2008 - Wie Sie sehen, sind BIP und BNE in Millionen angegeben. Ein Welt-BIP von 48.461.854 Millionen US-Dollar entspricht also rund 48.462 Milliarden oder gut 48 Billionen US-Dollar. Anmerkung: Eine deutsche Billion entspricht allerdings einer angelsächsischen "trillion" wie zum Beispiel im World Factbook 2007 der CIA, wo für das gross world product 2006 (purchasing power parity) eine Schätzung von 65 trillion $ angegeben ist. (Siehe auch internationales Ranking.) Übrigens enthält das World Factbook auch Angaben zu der von der Volksrepublik China als Provinz beanspruchte "Republik China" = Taiwan, wozu die Weltbank keine Angaben macht. Die Pro-Kopf-BIP-Werte wurden aus den Gesamtwerten und der Einwohnerzahl errechnet, wie sich leicht nachvollziehen lässt. Das Gesamt-BNE (KKP) wurde direkt von der Weltbank aus "Quick Query" (s. o.) übernommen. Daraus stammt auch die angegebene Fläche, die zur Berechnung der Bevölkerungsdichte und des Buttoinlandsprodukts (KKP) pro Quadratkilometer herangezogen wurde. Dasselbe gilt für die folgenden Länderangaben. 3. Die (14) größten Volkswirtschaften nach ihrem Bruttoinlandsprodukt Warum gerade 14? Weil diese sowohl nach dem BIP (KKP) in international dollars als auch nach dem BIP in US-Dollar die Ranglisten der Weltbank anführen, wenn auch in unterschiedlicher Reihenfolge. (Man könnte auch das BNE KKP zugrunde legen und käme dann zu einer ähnlichen Gruppierung von Ländern. Zur Unterscheidung von BIP und BNE s. wie gesagt weiter unten.) Für internationale Vergleiche werden die zunächst in den jeweiligen Landeswährungen errechneten volkswirtschaftlichen Größen wie BIP und BNE über die Wechselkurse in US-Dollar umgerechnet. Nach dem Bruttoinlandsprodukt in US-Dollar lautet die Reihenfolge der größten Volkswirtschaften im Jahr 2006: Die Wechselkurse entsprechen jedoch praktisch nie der wahren Kaufkraftparität der Währungen, was nur dann der Fall wäre, wenn man für einen bestimmten Geldbetrag vor und nach der Umrechnung in beiden Währungsräumen das Gleiche kaufen könnte (Parität = Gleichheit). Oft ist das aber nicht einmal annäherungsweise der
Fall. In Indien z. B. erhält ein Käufer für einen bestimmten Rupien-Betrag ganz erheblich mehr Waren als für einen nach dem offiziellen Wechselkurs eingetauschten Dollar-Betrag in den USA. Die Beträge repräsentieren also unterschiedliche Mengen an Gütern oder Dienstleistungen. Das gilt auch für gesamtwirtschaftliche Größen. In US-Dollar beziffert, erscheint das indische BIP viel zu klein, ebenso das chinesische. Nach dem BIP (KKP) in international dollars sieht die Rangfolge der größten Volkswirtschaften der Welt schon anders aus, wenn auch immer noch mit demselben "Spitzenreiter": Betrachten wir die Angaben für diese Länder zum Bruttoinlandsprodukt und wie auch zum Bruttonationaleinkommen etwas genauer. (Mit Hilfe der obigen Links [Ländernamen] und dem Zurück-Button des Browsers lassen sich bestimmte Länder durch "Hin- und Herschalten" bequem vergleichen.) Die 14 größten Volkswirtschaften 2006 (gemessen am BIP KKP in international dollars) nach Angaben der Weltbank
In den Angaben zu China sind nicht die Sonderverwaltungsgebiete Hongkong (BIP KKP = 267.849 Mio. Int $) und Macau bzw. Macao (BIP KKP = 20.987 Mio. Int $) enthalten.
Die Kurzbezeichnung Großbritannien steht hier für Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland.
Anmerkung zum BIP und BNE in US-$ und den entsprechenden Pro-Kopf-Werten:
- Berechnungsstand: April 2008 - Dies sind alle Volkswirtschaften mit einem BIP (KKP) über 1 Billion international dollars. Gemessen am Gesamt-BIP (KKP) machen allein diese 14 rund 71 Prozent der gesamten Weltwirtschaft aus. Übrige Länder: siehe Archiv, einzelne Beispiele auch weiter unten, u. a. Österreich und Schweiz. 4. Bruttoinlandsprodukt der Europäischen Union, Pro-Kopf-BIP-Unterschiede der Mitglieder, Das EU-BIP lässt sich durch Addition der Weltbank-Angaben zu den einzelnen Mitgliedstaaten ermitteln. Wir beschränken uns dabei auf das BIP KKP. Die 27 heutigen Mitgliedstaaten sind [in der Reihenfolge nach BIP-Gesamtvolumen]: Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Niederlande, Polen, Belgien, Griechenland, Schweden, Österreich, Tschechien, Rumänien [Beitritt 1.1.2007], Portugal, Dänemark, Ungarn, Finnland, Irland, Slowakei, Bulgarien [Beitritt 1.1.2007], Litauen, Slowenien, Lettland, Luxemburg, Estland, Zypern und Malta (Angaben für 2006 im Archiv).
(Soweit erkennbar sind darin nicht die französischen Übersee-Departements Französisch Guyana, Guadeloupe, Martinique und Réunion enthalten, welche die Europäische Union gleichwohl als zugehörige "Regionen in äußerster Randlage" betrachtet, die allerdings nur "ein geringes demographisches, ökonomisches und territoriales Gewicht im Verhältnis zur Gesamtheit der EU" darstellen. Siehe in diesem Zusammenhang auch Wirtschafts- und Bevölkerungsdaten zu Frankreich, weiter oben.) Auf Basis dieser Ergebnisse ein paar Vergleiche: Am BIP (KKP) gemessen, entfallen auf die EU fast 23 % der gesamten Weltwirtschaft. Das ist mehr als das BIP der USA (knapp 22 % der Weltwirtschaft). Innerhalb der EU entfallen 69 % des BIP, also mehr als zwei Drittel, auf die 5 größeren Mitglieder Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien. 19 % des EU-BIPs, also fast ein Fünftel, entfallen allein auf Deutschland. Beim Pro-Kopf-BIP (KKP) liegt Deutschland nicht an der Spitze, aber um etwa 15 % über dem EU-Durchschnitt. Dabei ist das innerdeutsche West-Ost-Gefälle zu bedenken. Berücksichtigt man die (weiter unten dargelegten) regionalen Werte, liegt Westdeutschland (alte Bundesrepublik ohne West-Berlin) etwa 22 % über und Ostdeutschland etwa 16 % unter dem EU-Durchschnitt. Mag die EU infolge ihrer sukzessiven Erweiterungen den USA beim Gesamt-BIP auch etwas über den Kopf gewachsen sein, bleibt sie mit 28.200 Int $ pro Kopf weit hinter den USA zurück. Um mehr als ein Drittel (36 %) liegt das EU-BIP je Einwohner unter dem der USA (43.970 Int $). Schließlich hat die EU bei einem nicht viel größeren Gesamt-BIP eine wesentlich größere Bevölkerung, annähernd ein halbe Milliarde Menschen gegenüber 0,3 Milliarden in den USA. Aber was heißt das schon bei einer Weltbevölkerung von 6,5 Milliarden mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-BIP von 9.255 international dollars und beispielsweise 2.470 Int $ in Indien mit mehr als einer Milliarde Einwohner? Naheliegendster Anbieter von Daten zu den EU-Mitgliedstaaten ist das EU-Statistikamt Eurostat. Zu den Wirtschaftsdaten gehören auch Angaben zum BIP in Kaufkraftstandards (KKS), ein ähnliches Konzept wie das in international dollars angegebene GDP PPP (BIP KKP) der Weltbank. Wir wollen an dieser Stelle einmal Eurostat-Angaben für einen kleinen "Plausibilitätstest" der Weltbank-Angaben benutzen (auch wenn Divergenzen zwischen verschiedenen statistischen Datenquellen ganz normal sind) und uns zugleich einen Überblick über die Pro-Kopf-BIP-Unterschiede der Mitgliedstaaten verschaffen. Dazu muss man nur aus den Weltbank-Angaben zum BIP (KKP) und zur Bevölkerung das Pro-Kopf-BIP (KKP) aller 27 EU-Staaten errechnen (einige Ergebnisse sind ja in den Tabellen weiter oben bereits enthalten) und die Ergebnisse in eine Relation zum EU-Durchschnittswert stellen, der dabei gleich 100 gesetzt wird. Beispiel: Der EU-Durchschnittswert beträgt 28.200 Int $, das deutsche Pro-Kopf-BIP (KKP) 32.320 Int $. Das entspricht einem Verhältnis von 100 zu
115. Alle (auf Basis der im April 2008 herausgegebenen Daten) errechneten Ergebnisse in absteigender Reihenfolge: Luxemburg: 268 - Irland: 143 - Niederlande: 130 - Österreich: 128 - Dänemark: 127 (Westdeutschland, das wie gesagt mit seinem Pro-Kopf-BIP um 22 % über dem EU-Durchschnitt liegt, ließe sich hier also mit einem Indexwert von 122 platzieren, einzelne westliche Bundesländer von der Größe kleinerer EU-Staaten kämen auf noch höhere Werte.) Und nun die entsprechenden Zahlen von Eurostat aus einer hier archivierten Pressemitteilung [PDF] vom 17.12.2007. Um den Vergleich optisch zu erleichtern, wollen wir die obige Reihenfolge beibehalten. Und wie sich zeigt, ändert sich an der Rangfolge in der Tat wenig: Luxemburg: 280 - Irland: 146 - Niederlande: 131 - Österreich: 128 - Dänemark: 126 Fazit: Ein hohes Maß an Übereinstimmung, wenn man bedenkt, dass es sich - wie die Statistiker häufig bemerken - bei solchen Zahlen nur um ungenaue Richtwerte handelt und eine exakte Rangfestlegung nicht möglich ist. Die Rangfolge unterscheidet sich nur bei Griechenland, Italien und Spanien und die einzige (prozentual) größere Divergenz finden wir bei Griechenland. Dort ist der Unterschied allerdings recht erheblich und man kann sich schon etwas wundern, dass Griechenland nach den zugrunde gelegten Weltbank-Daten beim Pro-Kopf-BIP deutlich vor Italien und schon fast auf einer Höhe mit Frankreich liegen soll. Allerdings sollte man auf solche, im Hinblick auf den Veröffentlichungszeitpunkt (Ende 2007) noch relativ frischen Daten (für 2006) nicht allzu fest bauen. Zumindest in Einzelfällen ist mit nicht unerheblichen rückwirkenden Änderungen zu rechen. Betrachten wir daher noch die (ein Jahr später) herausgegebenen, revidierten Eurostat-Daten zum Pro-Kopf-BIP 2006 in Kaufkraftstandards aus einer ebenfalls archivierten Pressemitteilung [PDF] vom 11.12.2008: Luxemburg: 267 - Irland: 147 - Niederlande: 131 -
Österreich: 124 - Dänemark: 123 Aufgrund von irgendwelchen Nacherhebungen, Nachberechnungen oder Änderungen der Berechnungskonzepte steht somit Deutschland in der EU-Statistik für das Jahr 2006 nach einer Korrektur des Index-Wertes von 114 auf 116 um zwei Index-Punkte besser da (bei einem EU-Durchschnitt von 100), während die Angaben zu den meisten EU-Staaten nach unten korrigiert wurden, für Frankreich zum Beispiel von 111 auf 109, Schweden von 125 auf 121 und Griechenland von 98 auf 94. Dabei hat sich natürlich an der Realität des Jahres 2006 nicht das Geringste verändert, sondern nur an ihrer statistischen Auswertung. Stellen wir die Ende 2008 veröffentlichten, revidierten Eurostat-Angaben für 2006 nochmals den oben bereits angegebenen Werten gegenüber, die auf Basis der im April 2008 veröffentlichten Weltbank-Angaben berechnet wurden: Luxemburg: 268 - Irland: 143 - Niederlande: 130 - Österreich: 128 - Dänemark: 127 Ergebnis: Immer noch eine hohe Übereinstimmung zweier verschiedener Quellen - mit einem "Ausreißer": Griechenland. Interessante Frage, der hier aber nicht nachgegangen werden kann: Warum beziffert die Weltbank das Pro-Kopf-BIP (KKP) Griechenlands so viel höher als die EU? Oder andersherum gefragt: Warum wird es von der EU so viel niedriger bewertet? Die Eurostat-Pressemitteilung vom Dezember 2007 (s. o.) trägt den Titel: "Pro-Kopf-BIP der Mitgliedstaaten 2006 zwischen 37 % und 280 % des EU27-Durchschnitts". Kaum anders die Eurostat-Pressemitteilung vom Dezember 2008 (s. o.): "Pro-Kopf-BIP der Mitgliedstaaten 2007 zwischen 37 % und 267 % des EU27-Durchschnitts". In beiden Fällen ist damit der Unterschied zwischen Bulgarien und Luxemburg gemeint. Nun ist allerdings Luxemburg mit seinen paar hunderttausend Einwohnern und den starken Auswirkungen ausländischer Pendler auf das Pro-Kopf-BIP kein guter Vergleichsmaßstab, auch nicht das kleine Irland, zumal es sein hohes Pro-Kopf-BIP nicht zuletzt einer fragwürdigen Steuerpolitik zugunsten ausländischer Investoren und zulasten der Steuereinnahmen anderer EU-Staaten verdankt. Spannen wir daher den Vergleichsbogen von den Niederlanden bis Rumänien und Bulgarien: Das Land an der Nordsee hat etwa das dreieinhalbfache Pro-Kopf-BIP der beiden Länder am Schwarzen Meer. Eines sollte vielleicht klargestellt werden. Solche Vergleichswerte wie die von Eurostat verfolgen eigentlich nicht den Zweck, die Nationen anzustacheln, sich gegenseitig zu überflügeln und zu deklassieren wie bei einer internationalen Sportveranstaltung. Oft werden sie aber in diesem Sinne benutzt (wobei man allerdings vorwiegend auf Wachstumsraten, d. h. die reale BIP-Zunahme, zurückgreift, was noch unpassender ist, weil dabei nicht einmal das bereits erreichte Niveau berücksichtigt wird). Wer so denkt, hat eine komische Vorstellung von einer Staatengemeinschaft wie der EU. Die EU fördert mit beträchtlichen Finanzmitteln aus ihren Strukturfonds die schwächeren Mitglieder (bzw. deren Regionen mit deutlich unterdurchschnittlichem Pro-Kopf-BIP), um ihren Rückstand zu verkürzen. In dem Maße, in dem diese Politik Erfolg hat, werden tendenziell alle "durchschnittlicher". Wer dagegen möglichst überdurchschnittlich sein will, will implizit auch, dass andere möglichst weit unter dem Durchschnitt bleiben. Das aber widerspricht offensichtlich dem Gemeinschaftsgedanken, doch viele Zeitgenossen scheinen das nicht zu kapieren, auch unsere führenden Politiker nicht, die allzu gerne tönen: "Deutschland muss wieder Spitze werden in Europa" (Bundeskanzlerin Merkel 2005) oder (wie schon Merkels Vorgänger Schröder 2003): "Deutschland muss bis 2010 wieder Spitze werden" - Sprüche von Spitzenpolitikern. Nach innen gesehen ist die wirtschaftliche Leistungskraft Deutschlands sowieso nur Durchschnitt - ein Durchschnitt von (aus wirtschaftsgeographischen und historischen Gründen) unterschiedlich leistungsfähigen Regionen bzw. Bundesländern (die in sich wiederum sehr unterschiedlich zusammengesetzt sind). Manche deutschen Bundesländer (die von ihrer Einwohnerzahl her durchaus mit kleineren oder mittleren EU-Staaten vergleichbar sind) liegen weit genug an der wirtschaftlichen "Spitze". Bayern zum Beispiel übertrifft mit seinem Pro-Kopf-BIP die (hinter Luxemburg und Irland) auf Platz 3 liegenden Niederlande. Hessen liegt nicht weit hinter Irland zurück. Siehe dazu auch die (hier archivierte) Eurostat-Pressemitteilung vom 19.02.2009 zum regionalen BIP je Einwohner im Jahr 2006. Höchst umstritten ist ein Beitritt der Türkei zur Europäischen Union, der hier auch nicht erörtert werden soll. Aber man sollte schon wissen, um welche Größenordnungen es dabei geht.
Weltbankangaben für 2006 zur Türkei: Wäre die Türkei im Jahr 2006 der EU beigetreten (was natürlich für diesen Zeitpunkt gar nicht zur Debatte stand), hätte dies einen Anstieg des EU-BIP (KKP) um 4,4 %, der EU-Bevölkerung um 14,8 % und der EU-Fläche um 18,1 % bewirkt und die EU-Werte wie folgt verändert:
Ein nüchternes Fazit, das wir daraus ziehen können: Mit Türkei wäre das Pro-Kopf-BIP (KKP) der Europäischen Union um 9 % niedriger als ohne. Das Land am Bosporus ist eben ein Schwergewicht, auch lange nach den Tagen des alten, von den Europäern gefürchteten Osmanischen Reiches, das am Ende als "Sick man of Europe" oder "Kranker Mann am Bosporus" langsam unterging. Das aber ist Geschichte und die geht irgendwie weiter. 5. Zum Unterschied zwischen Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen Manche
"Inländer" (im volkswirtschaftlichen Sinne sind das alle Einwohner eines Landes - unabhängig von ihrer rechtlichen Staatsangehörigkeit) verdienen ihr Einkommen im Ausland, u. a. Pendler in grenznahen Gebieten. Eben dies macht den Unterschied zwischen BIP und BNE aus. Das (von "Inländern" und "Ausländern") innerhalb der Grenzen eines Landes erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt, erhöht bzw. vermindert um den Saldo zwischen Einkommenszuflüssen aus dem Ausland und Einkommensabflüssen ins Ausland (die "übrige Welt"), ergibt das Bruttonationaleinkommen (früher auch als Bruttosozialprodukt bezeichnet). Dazu noch zwei kurze Definitionen der Bundeszentrale für politische Bildung auf einer Webseite zum Welt-Bruttoinlandsprodukt: "Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert der im Inland hergestellten Waren und Dienstleistungen (Wertschöpfung), soweit diese nicht als Vorleistungen für die Produktion anderer Waren und Dienstleistungen verwendet werden. Das BIP ist gegenwärtig das wichtigste gesamtwirtschaftliche Produktionsmaß." "Das Bruttonationaleinkommen (BNE, früher BSP) wird berechnet, indem vom BIP die an das Ausland fließenden Löhne und Gewinne (Faktoreinkommen) abgezogen und entsprechend die vom Ausland ans Inland fließenden Faktoreinkommen addiert werden." Die quantitativen Unterschiede zwischen BIP und BNE lassen sich in Bezug auf die 14 größten Volkswirtschaften aus den obigen Tabellen ersehen. (Auf Weltebene besteht zwischen BIP und BNE praktisch kein Unterschied.) Oft liegen BIP und BNE nahe beieinander. In Indien und China zum Beispiel liegt die Abweichung nach den Weltbank-Zahlen unter einem Prozent. Aber es gibt auch Fälle von deutlichen Unterschieden. In der Schweiz zum Beispiel liegt das BNE typischerweise deutlich über dem BIP: "Das Bruttonationaleinkommen ist generell höher als das Bruttoinlandsprodukt (...). Dies ist auf Erträge für schweizerische Kapitalanlagen im Ausland zurückzuführen" (R. Moser: Wege zur Volkswirtschaftslehre > Bruttoinlandprodukt contra Bruttonationaleinkommen). 2006 betrug das BIP (KKP) der Schweiz nach Angaben der Weltbank 279 Milliarden
international dollars gegenüber einem BNE von 306 Milliarden international dollars. Das viele Kapital auf den berühmten Schweizer Konten findet natürlich allein in der kleinen (wenn auch - am Pro-Kopf-BIP gemessen - sehr wirtschaftskräftigen) Schweiz keine ausreichenden Wachstumsmöglichkeiten und "arbeitet" daher gern im Ausland, von wo die Erträge in die Schweiz zurückfließen. Allerdings nicht immer, wie unlängst besonders die Großbank UBS erfahren musste. Unter dem Titel "Europas größte Bank im freien Fall" berichtete ZEIT ONLINE im April 2008: "Die UBS hat fast 40 Milliarden
Dollar im US-amerikanischen Hypothekenmarkt verspielt - mehr als jede amerikanische Bank. Das war selbst für die Schweiz zuviel. Nun stürzt der Chef." Im Zeitalter des globalen Kapitalismus ist es auch kaum zu verwundern, dass sich auch unter den Anlegern der schweizerischen Großbank zahlreiche US-Bürger befinden - nicht alle mit reiner Weste. "Im Juni 2008 wurde öffentlich bekannt, dass das amerikanische Justizministerium und die Börsenaufsicht SEC gegen die UBS ermitteln. Vorgeworfen wird der UBS von 2000 bis 2007 regelmäßig Hilfe der Steuerhinterziehung zehntausender US-Kunden geleistet zu haben" (Wikipedia zur UBS). Ganz anders als in der Schweiz liegt das BNE von Irland, das nach seinem EU-Beitritt 1973 zum "Celtic Tiger" heranwuchs, deutlich unter seinem BIP.
Der Unterschied zwischen dem irischen BIP und BNE ist auch Gegenstand eines von der Friedrich-Ebert-Stiftung publizierten Beitrags in der in der FES Library (2001) unter dem Titel "Überholen, ohne einzuholen: Irland ein Modell für Mittel- und Osteuropa?" Diese wurden systematisch mit finanziellen Vorteilen angelockt: "Die Profitraten ausländischer, vor allem amerikanischer Tochterunternehmen sind ungewöhnlich hoch (...). Sie liegen höher als die Raten entsprechender amerikanischer Unternehmen anderswo oder irischer Unternehmen. Neben den niedrigen Löhnen, niedrigen Steuern und den staatlichen Investitionsbeihilfen ist transfer pricing eine Hauptursache dieses Phänomens. Dabei werden die hohen Profite nur teilweise in Irland erwirtschaftet, sondern die in Irland tätigen multinationalen Unternehmen lassen auch anderswo entstandene Gewinne in der irischen Steueroase anfallen." Man berücksichtige dabei auch die demographische Größenordnung Irlands, das nicht sehr viel mehr Einwohner hat als das deutsche Bundesland Rheinland-Pfalz. (Selbst eine mit dem britischen Nordirdirland wieder vereinigte Grüne Insel käme nur auf eine Bevölkerung in der Größenordnung Hessens.) Daher ist die Erfolgsstory des mit einer großzügigen EU-Förderungspolitik gepäppelten (vordem ziemlich kümmerlichen) keltischen Tigerbabys auch keine Erfolgsgarantie für weitere und zum Teil wesentlich größere Neumitglieder oder Beitrittskandidaten der Europäischen Union, deren Möglichkeiten zur Aufbauhilfe für schwächere Mitgliedstaaten wirtschaftlich und politisch begrenzt sind: "Sie kann einmal über ihre Strukturfonds dazu beitragen, gute Rahmenbedingungen (Infrastruktur, Bildung) für Produktivitätssteigerungen und damit für private Investitionen zu schaffen. Sie kann weiter nationale Subventionen und Vorleistungen tolerieren, die Investoren dort begünstigen. Man darf allerdings gespannt sein, ob die alten Mitgliedsländer wirklich bereit wären, zwei drei, viele Irlands vor ihrer östlichen Haustür zu dulden, wenn diese versuchen, begehrte Investitionen durch Steuervergünstigungen sowie Infrastruktur- und Qualifikationsvorleistungen einzuwerben, die sie obendrein noch durch Transfers auf Kosten ihrer westlichen Konkurrenten finanzieren" (M. Dauderstädt in o. a. FES-Beitrag, 2001). Aus eigener Kraft hätte Irland seinen wirtschaftlichen Aufstieg wohl kaum geschafft, aber ohne die Leistung einer arbeitsamen Bevölkerung auch nicht. Das sollte man bei aller Kritik an der irischen Steuerpolitik anerkennen. Auch wenn Irland mittlerweile auch den früheren Pro-Kopf-BSP- bzw. Pro-Kopf-BNE-Rückstand mehr als aufgeholt hat und beispielsweise deutlich vor Deutschland liegt, besteht nach wie vor eine Divergenz zwischen BIP und BNE, die sicherlich mit den profitablen Aktivitäten dort ansässiger ausländischer Unternehmen zusammenhängt, nicht zuletzt deutscher: "Über 200 deutsche Unternehmen und ca. 1000 Unternehmen aus anderen Staaten haben Irland inzwischen als Basis f�r internationale Produktion und Dienstleistungen gewählt" (siehe Firmengründung im Ausland > Irland). Noch stärker als im Falle Irlands bleibt das BNE von Luxemburg deutlich hinter dem BIP
zurück. Gleichwohl liegt das luxemburgische BNE pro Einwohner an der Weltspitze. Diese Merkwürdigkeit lässt sich nur mit dem in Relation zur Bevölkerung exorbitant hohen BIP erklären und dafür gibt es ebenfalls eine einfache Erklärung: die vielen in dem kleinen Großherzogtum tätigen Berufspendler aus dem benachbarten Ausland. (Man muss sich dabei die die Größenordnung Luxemburgs vor Augen halten, das nicht viel mehr als ein Zehntel der Einwohner Irlands hat, weniger als beispielsweise die Ruhrgebietsstadt Duisburg.) Während die ausländischen Einpendler an ihrem luxemburgischen Arbeitsort zum luxemburgischen BIP beitragen, fließen ihre Arbeitseinkommen in die Länder, in denen sie ihren Wohnort haben (z. B. Deutschland). Dadurch vermindert sich entsprechend das luxemburgische Bruttonationaleinkommen, während das Bruttoinlandsprodukt davon unberührt bleibt. Wenn nun das von In- und Ausländern erzeugte BIP nur durch die Zahl der Inländer (d. h. der im Inland wohnenden Personen) geteilt wird, ergibt sich ein statistisch nicht falsches, aber doch irreführendes BIP je Einwohner, vermutlich das mit Abstand höchste der Welt: Auf Weltbank-Angaben basierende (gerundete) Pro-Kopf-Werte Luxemburg 2006: Der STATEC Luxembourg [Service central de la statistique et des études économiques] bemerkt im Zuammenhang von BIP und BNE und den entsprechenden Pro-Kopf-Werten: "BIP und Pro-Kopf-BIP in absoluten Zahlen gelten oft als Indikatoren für das ’Vermögen‘ eines Landes und seiner Einwohner. Damit der Vergleich stichhaltig wird, sind natürlich die Unterschiede auf Preisebene und der Konsumgewohnheiten der betreffenden Länder zu berücksichtigen und gegebenenfalls durch Kaufkraftparitäten (KKP) zu bereinigen. Das Pro-Kopf-BIP wird dann in ’Kaufkraftstandard‘ (KKS) ausgedrückt. Für Luxemburg kommt hinzu, dass die gebietsfremden grenzüberschreitenden Arbeitskräfte, die zu über einem Drittel zur Beschäftigung in der luxemburgischen Wirtschaft beitragen, erheblichen Anteil an der Bruttowertschöpfung haben und Lohn- und Gehaltsempfänger sind, was jedoch im Pro-Kopf-BIP-Verhältnis nicht zum Ausdruck kommt. Besser ist daher ein Vergleich auf der Grundlage des ’Bruttonationaleinkommens‘ (BNE), das die Faktorstromgrößen zwischen Luxemburg und dem Ausland (insbesondere die der ’exportierten‘ Einkünfte der Grenzgänger) einbezieht." "In diesem Zusammenhang ist ferner darauf hinzuweisen, dass das BIP pro Einwohner der Nachbarregionen von Luxemburg (Lothringen, belgische Provinz Luxemburg, Trier, Saarland) in unterschiedlichen Abstufungen unter dem durchschnittlichen BIP pro Einwohner der Europäischen Union liegt und der Unterschied zu Luxemburg entsprechend ausfällt. Luxemburg ist innerhalb der Großregion eine dynamische Region, die mit anderen regionalen Zentren oder Ballungsgebieten in Europa vergleichbar ist, wohl gemerkt mit der Besonderheit, dass es sich um einen souveränen Staat mit eigener Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik handelt." Im Falle des kleinen, wirtschaftlich prosperierenden Luxemburg kommt es auf etwas höhere oder niedrigere Pro-Kopf-Werte sicher nicht an, aber manchmal hängt davon einiges ab und dabei spielt auch der Nenner, also die Einwohnerzahl, eine nicht zu unterschätzende Rolle, wie am Beispiel von Nigeria deutlich wird. Wie Kuls/Kemper - in "Bevölkerungsgeographie", Stuttgart u. Leipzig 2000, S. 22 ff. - berichten, wurde in Nigeria in den Jahren 1950 bis 1953 noch unter britischer Kolonialherrschaft eine erste umfassende, ziemlich langwierige Volkszählung durchgeführt (Ergebnis: 30,4 Mio. Menschen). Ihr folgte 1962 die erste Zählung nach der Unabhängigkeit mit so unplausiblen Ergebnissen, dass man sie gar nicht veröffentlichte und sich zu einer erneuten Zählung 1963 entschloss. Dabei kamen 55,7 Mio. Einwohner heraus - weit mehr als erwartet, "so daß man annehmen muss, daß mit der Zählung von 1950/53 nicht die gesamte Bevölkerung erfaßt war und/oder 1963 zu viele Personen gezählt wurden". (Zu hohe regionale Zahlen könnten des Ergebnis von Fälschungen gewesen sein, die zum Ziel hatten, die von den Einwohnerzahlen abhängige Anzahl der Parlamentsabgeordneten nach oben zu manipulieren.) Ein Zensus von 1973 wurde wegen politisch umstrittener Ergebnisse über die ethnische Aufgliederung der Bevölkerung nicht offiziell anerkannt. Daher vermied der nächste Zensus von 1991 die Frage nach der ethnischen Zugehörigkeit. Diese Zählung wurde mit hohem Aufwand und großer Sorgfalt durchgeführt. Sie ergab 88,5 Mio. Das war viel weniger als man erwartet hatte. Die Weltbank war aufgrund von Schätzungen bis dahin von 120 Mio. ausgegangen. Diese Zahl musste nun stark nach unten korrigiert werden. "Dies führte dazu, daß die Weltbank Nigeria aus der Kategorie der ärmsten Länder, die besonders zu fördern sind, herausnahm, weil das Bruttosozialprodukt pro Kopf aufgrund der neuen Bevölkerungszahl plötzlich stark angestiegen war." (Bruttosozialprodukt = BSP ist wie gesagt die frühere Bezeichnung für das Bruttonationaleinkommen = BNE.) Mit seinem heutigen Pro-Kopf-BNE von 620 US-$ pro Kopf (2006) fällt das demographisch explodierende Nigeria jedenfalls in die Kategeorie der "low-income-economies" (mit einem Pro-Kopf-BNE bis maximal 905 US-$) und ist arm genug, um von der IDA gefördert zu werden. "The International Development Association (IDA) is the part of the World Bank that helps the world’s poorest countries." Weitere Wirtschaftsdaten zu Nigeria weiter unten. Bevölkerung 2006 nach Weltbank-Schätzungen: rund 145 Millionen Menschen - fast die Hälfte der Einwohnerzahl der USA! Bevölkerungszunahme gegenüber dem Vorjahr: 3,4 Millionen. Doch wie weit kann man diesen Zahlen trauen? Auch die offiziellen Einwohnerzahlen entwickelter Länder sind nicht über jeden Zweifel erhaben, besonders wenn es sich um Schätzungen nach einer schon mehrere Jahre zurückliegenden Volkszählung handelt. Gegenüber einer Schätzung für Mitte 2000 ergab beispielsweise die Volkszählung vom April 2001 in Großbritannien (United Kingdom) rund eine Million weniger Einwohner. National Statistics bemerkt dazu: "Compared with estimates of the population, Census 2001 shows the total population is around a million smaller than estimates for mid-2000 showed - over the last two decades the population has been growing a little more slowly (0.1 per cent a year) than had previously been thought. Most of the over-estimation of the population of the UK is due to the great difficulty in calculating migration and especially numbers of people leaving the country." (press release) Die Volkszählung 2001 (Stichtag 29. April) ergab 58.789.194 Einwohner (davon 49.138.831 in England, 5.062.011 in Schottland, 2.903.085 in Wales und 1.685.267 in Nordirland). Eine Quick Reference Table der Weltbank vom April 2003 schien dem Volkszählungsergebnis zu folgen und gab die Einwohnerzahl des Vereinigten Königreiches für Mitte 2001 mit 58.800 Tausend an. Nach Quick Query, wo auch Angaben für frühere Jahre gemacht werden, betrug die britische Bevölkerung 2001 dagegen 59.500.252 (recherchiert Mitte 2008). Diese Divergenz in den Weltbank-Angaben beträgt mehr als ein Prozent und führt natürlich zu entsprechend unterschiedlichen Pro-Kopf-Werten. Eine dramatische Korrektur der Einwohnerzahl steht möglicherweise auch Deutschland bevor, wo schon lange keine Volkszählung mehr stattgefunden hat. Die Volkszählung von 1987 in der alten Bundesrepublik (die von einem gewaltigen Theaterdonner von Volkszählungsgegnern begleitet wurde, in dem sich besonders die Grünen hervortaten) war die letzte auf deutschem Boden. Wenn man dann endlich, wenn auch ziemlich halbherzig, den registergestützten Zensus 2011 auf die Beine gestellt haben wird, ist fast ein Vierteljahrhundert vergangen. So etwas hat sich kein anderes großes entwickeltes Land erlaubt und dies wäre auch in China und Indien völlig undenkbar. Nachdem schon vor einiger Zeit die Rede davon war, die tatsächliche Einwohnerzahl Deutschlands könne um 1,3 Millionen unter der offiziellen liegen (siehe z. B. Focus-Online, 28.06.2006), hält der Präsident des Hessischen Statistischen Landesamtes nun sogar ein Zuviel in einer Größenordnung bis 5 % = rund vier Millionen Menschen für möglich (siehe z. B. Welt Online, 10.07.2008): "Wir haben viele Karteileichen in den Melderegistern". Hauptgrund sind die ständigen massenhaften Zuzüge und Fortzüge vom bzw. ins Ausland, die nicht immer ordnungsgemäß gemeldet werden. "Derjenige Ausländer, der ins Ausland verschwindet, und sich nie wieder in Deutschland blicken lässt, beibt in Deutschland gemeldet." (Wie viele illegale Einwanderer andererseits unangemeldet in Deutschland leben könnten, wurde in diesem Zusammenhang nicht angesprochen. Dieses Thema scheint hierzulande überhaupt weitgehend tabuisiert zu sein.) Die Ergebnisse des völlig verspäteten Zensus 2011 und der daraus resultierende Korrekturbedarf könnten zu einer Riesenblamage für die deutsche Statistik werden, die aber ganz klar die Politik zu verantworten hat. Bis dahin sind insbesondere auch deutsche Pro-Kopf-Werte wegen der unsicheren Einwohnerzahl mit Skepsis zu behandeln, so auch BIP und BNE je Einwohner. 6. Zusammenhang von BIP und BNE und anderen volkswirtschaftlichen Größen, Im Folgenden sind Bruttoinlandsprodukt und Bruttonationaleinkommen im rechnerischen Zusammenhang mit anderen volkswirtschaftlichen Größen dargestellt. Zum BIP und BNE sind die konkreten Beträge Deutschlands im Jahr 2006 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Mitte 2008 in Euro und nach Angaben der Weltbank vom April 2008 in US-Dollar und "international dollars" angegeben (BNE in US-$ nach Atlas-Methode).
Was sagt das BNE pro Kopf aus?statistische Durchschnittsgröße, die das Volkseinkommen oder das Bruttonationaleinkommen (BNE) eines Landes zu seiner Bevölkerungszahl ins Verhältnis setzt. Das Maß dient dem Vergleich der durchschnittlichen wirtschaftlichen Lage der Bevölkerung in den Regionen eines Landes bzw.
Welches Land hat den höchsten BNE?Länder weltweit nach Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf 2021. Stand 2021 waren das britische Überseegebiet Bermuda, Liechtenstein und die Schweiz die Länder mit dem weltweit höchsten Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf. Auf Bermuda lag das BNE pro Kopf bei rund 117.000 US-Dollar.
Welches Land hat das höchste Einkommen pro Kopf?Im Jahr 2021 belegt Luxemburg mit einem BIP pro Kopf von rund 136.701 US-Dollar Rang eins der Länder mit dem größten Bruttoinlandsprodukt pro Kopf.
Welcher Kontinent hat das größte Einkommen?Der Insel- und Stadtstaat Singapur ist im Jahr 2021 mit rund 72.795 US-Dollar pro Kopf das Land mit dem höchsten BIP pro Kopf in Asien. Das BIP pro Kopf von Singapur hat sich im Vergleich zum Jahr 2020 um rund 13.000 US-Dollar erhöht.
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