Frage: welcher handelsvertrag läuft für russland nach 99 jahren 2022 aus?

Deutschland gehört weltweit zu den Ländern, die am meisten mit Gas heizen. Über 40 Gasspeicher sorgen hierzulande dafür, dass es in den kalten Monaten warm bei Dir zu Hause ist. Zurzeit sind die Gasspeicher aber kaum gefüllt – und einfach auffüllen ist schwierig, denn Gas ist derzeit extrem teuer.

Besonders die Drosselung des Gasflusses aus Russland sorgt immer wieder für Preissprünge, wie zuletzt in der Woche vom 25. Juli. Die Sorge vor Gasmangel hatten den Gaspreis an der Börse in zwei Tagen um 20 Prozent steigen lassen. Warum Russland den Gasfluss drosselt, liest Du im Absatz „Russland-Ukraine-Konflikt”.

Im Text erklären wir

  • warum Gas im Moment so teuer ist,
  • wie sich der Preis künftig entwickeln könnte,
  • was die Politik derzeit tut bzw. plant,
  • welche Alternativen es zu Gas gibt,
  • wie sich der Gaspreis zusammensetzt und
  • wie Du als Verbraucher Gas sparen kannst.

Was treibt den Gaspreis nach oben?

Mehrere Faktoren sorgten Ende 2021 und Anfang 2022 dafür, dass die Gaspreise in die Höhe schossen. Wir zeigen Dir die wichtigsten vier:

1. Russland-Ukraine-Konflikt

Deutschland importiert Gas hauptsächlich aus drei Ländern: Russland, Norwegen und Niederlande. Wie dort Gas gefördert wird, erfährst Du in unseren FAQs. 2020 bezogen wir rund 55% unseres Erdgasbedarfs aus Russland. Gasbetreiber schließen in der Regel Lieferverträge mit einer Laufzeit von mehreren Jahrzehnten ab. Theoretisch müsste also Gas geliefert werden. 

Der Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar 2022 führte an der Gasbörse zu Preissprüngen von über 70% (Stand: 25.02.2022). Als Reaktion darauf hat die Bundesregierung das Projekt „Nord Stream 2” gestoppt. Der russische Vize-Regierungschef Alexander Nowak drohte daraufhin damit, die Gaslieferung durch die Pipeline Nord Stream 1 zu kappen. 

Zuerst wurde die Gaslieferung ab Mitte Juni auf 40 Prozent Leistung gedrosselt, offiziell wegen Reparaturarbeiten einer defekten Turbine. Diese solle in Kanada repariert werden. Ab dem 11. Juli 2022 floss gar kein Gas mehr durch Nord Stream 1. Die Pipeline wurde wegen regulärer Wartungsarbeiten abgeschaltet, die rund 10 Tage dauerte. Nach den Wartungsarbeiten lief die Pipeline wieder nur auf 40 Prozent Leistung. Ab dem 27. Juli drosselt Gazprom die Leistung weiter, auf 20 Prozent. Grund sei eine andere Turbine, die jetzt gewartet werden müsse.

Was die Bundesregierung plant, um die Gasversorgung für Deutschland sicherzustellen, liest Du weiter unten im Abschnitt „Was plant die Politik?”.

2. Erhöhte Nachfrage nach Erdgas

Es wird auf der Welt derzeit mehr Gas benötigt, als in den letzten Monaten gefördert wurde. Grundsätzlich lässt ein höherer Bedarf an Gas bei geringem Angebot Gaspreise weiter steigen. 

  • Die Nachfrage stieg zunächst, weil die Wirtschaft nach den monatelangen Corona-Lockdowns weltweit wieder anzog
  • Zusätzlich stieg der Bedarf an Gas in Asien. China möchte zum Beispiel mit einem Umstieg von Kohle auf Flüssigerdgas seine Treibhaus-Emissionen verringern – ein großer Nachfrager mehr kommt also hinzu.  
  • Speziell für Deutschland gilt: Die insgesamt 47 Gasspeicher, die die Gasversorger hierzulande bereithalten, waren nach einem sehr langen und kalten Winter 2020/21 kaum mehr gefüllt. Versorger mussten mehr als in anderen Jahren Gas nachordern. Mehr zu den Gasspeichern liest Du in den FAQs.

3. Gas wird zunehmend für die Stromproduktion benötigt

Die Energiewende zielt darauf ab, dass wir immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien nutzen. In der ersten Hälfte von 2022 wurde bereits etwa 49 Prozent des deutschen Strombedarfs mit Strom aus erneuerbaren Energien gedeckt. Der Rest muss jedoch mit anderen Energieträgern produziert werden. Um die CO2-Emissionen gering zu halten, wird zunehmend auf Strom aus Kohlekraftwerke verzichtet und Gas für die Stromproduktion verwendet. 

Das kann insbesondere im Winter die Gas-Situation verschärfen, wenn an sonnen- und windarmen Tagen Gaskraftwerke zusätzlich Strom produzieren müssen und der Gasbedarf steigt. Die Bundesregierung prüft zurzeit, ob die Laufzeit von Atomkraftwerken verlängert werden kann. Auch Kohlekraftwerke sollen wieder mehr zur Stromerzeugung genutzt werden. Die Maßnahmen sollen helfen, mehr Gas für den Winter einlagern zu können und den Gaspreis zu senken.

4. Höhere Abgaben und Entgelte

Wie beim Strom steigen auch beim Gas die Abgaben und Entgelte. Die Kosten für den Transport durch die Gasnetze (Netzentgelte) stiegen laut Check24 2022, abhängig vom Bundesland, um durchschnittlich 2%. Der CO2-Preis stieg 2022 von 0,54 Cent/kWh auf 0,65 Cent/kWh, was einen Anstieg von 20% bedeutet. Bis 2025 soll der CO2-Preis bis auf 1,1 Cent pro kWh ansteigen.

Wie wird sich der Gaspreis 2022 entwickeln?

Laut den jüngsten Zahlen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stieg der Gaspreis für Haushalte in Mehrfamilienhäusern zum April 2022 um 105% an, von 6,47 Cent/kWh im Vorjahr auf durchschnittlich 13,26 Cent/kWh. Wer einen neuen Vertrag abschließt, muss mit nochmals höheren Preisen rechnen. Manche Gasanbieter nehmen derzeit keine neue Kunden auf.

Frage: welcher handelsvertrag läuft für russland nach 99 jahren 2022 aus?

Experten zufolge wird der Gaspreis weiterhin auf hohem Niveau bleiben. Das Vergleichsportal Check24 meldete beispielsweise einen neuen Preisrekord für Gas im Juli. Demnach müssen Verbraucher im Schnitt 162 Prozent mehr zahlen als im Juli 2021. Für August und September haben viele Gasversorger Preiserhöhungen in der Grundversorgung angekündigt.

Quelle: tradingeconomics.com

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, hält es für möglich, dass der Gaspreis ein Plateau erreicht hat, also nicht mehr so stark steigen wird. Als Anzeichen sieht er den relativ stabil gebliebenen Gaspreis, als Nord Stream 1 am 11. Juli 2022 für Wartungszwecke abgeschaltet wurde. Das könne nach Klaus Müller bedeuten, dass „die Märkte den Ausfall russischer Gaslieferungen bereits eingepreist” haben. Dennoch glaubt er, dass Verbraucher dieses und nächstes Jahr mit wesentlich höheren Abschlagszahlungen rechnen müssen.

Politische Faktoren sprechen dafür, dass der Gaspreis weiter steigen dürfte. Die im Klimapaket der deutschen Bundesregierung vereinbarten CO2-Zertifikate werden bis 2025 zu jährlich steigenden Festpreisen verkauft. Ab 2026 werden die Zertifikate mit Ober- und Untergrenze versteigert, ab 2027 bestimmt der Markt die Zertifikatspreise. Je nach Angebot und Nachfrage könnte Gas dann noch teurer werden.

Für einen Rückgang des Gaspreises könnten Flüssiggas-Terminals sorgen. Durch die Terminals kann Gas von anderen Handelspartnern, beispielsweise den USA oder Katar, günstiger eingekauft und die niedrigeren Preise an die Verbraucher weitergegeben werden. Doch das ist aus mehreren Gründen kompliziert. Mehr dazu liest Du im Absatz „Bau von LNG-Terminals”.

Was plant die Politik?

Für den Fall, dass Deutschland nicht mehr ausreichend mit Gas versorgt werden kann, hat die Bundesregierung bereits 2019 einen dreistufigen Notfallplan ausgearbeitet. Damit es Außerdem plant die Regierung den Bau von Flüssiggas-Terminals, Zuschüsse für Geringverdienende und einen neuen Preismechanismus, bei dem höhere Gaspreise auf all gleich umgelegt werden. Im Detail:

„Notfallplan Gas”

Für den Fall, dass es zu Störungen bei der Gasversorgung kommt, hat die Bundesregierung  im September 2019 mit der Gaswirtschaft und der Bundesnetzagentur einen Notfallplan erstellt. Der Plan sieht drei Hauptkrisenstufen vor:

Frühwarnstufe

Sie tritt in Kraft, wenn es „konkrete, ernstzunehmende und zuverlässige Hinweise” darauf gibt, dass sich die Gasversorgung verschlechtern könnte. In dem Fall wird ein Krisenstab aus Behörden und Energieversorgern gebildet. Die sollen regelmäßig die Lage einschätzen und ggf. dafür sorgen, dass alle weiterhin mit Gas versorgt werden, beispielsweise indem Gas aus Gasspeichern verwendet wird. Der Staat greift noch nicht in das Geschehen ein.

Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) hat die Frühwarnstufe am 30. März 2022 ausgerufen. 

Alarmstufe

Sie tritt in Kraft, wenn sich die Gasversorgung weiterhin verschlechtern könnte, also neue Erkenntnisse und Probleme auftreten oder es eine außergewöhnlich hohe Nachfrage nach Gas gibt. Der Staat greift immer noch nicht in das Geschehen ein. 

Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) hat die Alarmstufe am 23. Juni 2022 ausgerufen, nachdem Russland nur noch 40 Prozent Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 förderte. Auch der Ausblick auf die regulären Wartungsarbeiten Mitte Juli könnte sich die Situation auf dem Gasmarkt weiter anspannen.

Notfallstufe

Sie tritt in Kraft, wenn sich die Gasversorgungsanlage erheblich verschlechtert, beispielsweise bei außergewöhnlich hoher Nachfrage oder erheblichen Störungen bei der Gasversorgung. Die Notfallstufe muss per Verordnung der Bundesregierung ausgerufen werden. 

Die Bundesnetzagentur regelt in der Notfallstufe, wer Gas bekommt und bei wem es gedrosselt wird. Bestimmte Verbrauchergruppen wie private Haushalte, Krankenhäuser, Feuerwehr, Polizei, aber auch Gaskraftwerke, die der Wärmeversorgung von Haushalten dienen, werden möglichst bis zuletzt mit Gas versorgt. Du brauchst Dir also keine Sorgen zu machen, dass Du zu Hause frieren musst. Unternehmen hingegen könnte der Gashahn schneller abgedreht werden. Unklar ist, welche wirtschaftlichen Konsequenzen sich daraus ergeben. 

Die Notfallstufe wurde noch nicht ausgerufen.

Bau von LNG-Terminals

Um Deutschland weniger abhängig von russischem Gas zu machen, plant die Bundesregierung den Bau von sogenannten LNG-Terminals, die Flüssigerdgas, z.B. aus den USA oder Katar, ins deutsche Gasnetz einspeisen. 

Zurzeit kann Flüssigerdgas nur über Terminals in Nachbarstaaten wie den Niederlande, Frankreich, Belgien oder Polen eingespeist und nach Deutschland transportiert werden. Die Kapazitäten der Terminals reichen aber oftmals nicht aus, um auch noch Deutschland mit Gas zu versorgen.

Zukünftig soll über mindestens fünf eigene Terminals Flüssiggas eingespeist werden. Bereits Ende 2022 soll in Wilhelmshaven das erste Terminal in Betrieb genommen werden.

Änderungen des Energiesicherungsgesetzes

Das Energiesicherungsgesetz (Ensig) soll angepasst werden. Nach dem Bundestag hat am 8. Juli 2022 auch der Bundesrat zugestimmt. Mit der Gesetzesanpassung sollen folgende Punkte geregelt werden:

Unterstützung für Gasversorger

Gasversorger wie Uniper – größter Importeur Deutschlands – müssen momentan teures Gas auf dem freien Markt zukaufen, können die höheren Preise aber nicht an ihre Kunden weitergeben (siehe unten). Die Bundesregierung will die Gasversorger deshalb finanziell unterstützen. 

Umlageverfahren für Gaskunden

Bisher können Gasversorger höhere Beschaffungspreise nicht an die Kunden weitergegeben. Stellt die Bundesnetzagentur jedoch formal eine „erhebliche Reduzierung der Gesamtgasimportmengen nach Deutschland” fest, ermöglicht das den Gasversorgern ein Preisanpassungsrecht. Innerhalb kürzester Zeit können die Mehrkosten an Kunden weitergegeben werden. Preisgarantien und alte, günstige Verträge sind dann hinfällig.

Ein Umlageverfahren soll dafür sorgen, dass die Mehrkosten auf alle Kunden umgelegt werden, egal bei welchem Versorger sie einen Vertrag haben. 

Heizkostenzuschuss für Geringverdiener

Um die Mehrkosten für die Geringverdiener abzufangen, hat die Bundesregierung Entlastungen beschlossen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf des Bauministeriums wurde im Februar 2022 angenommen, das Gesetz damit verabschiedet.

Wer zwischen Oktober 2021 und März 2022 mindestens einen Monat lang Wohngeld, BAföG oder Ausbildungsgeld bezogen hat, bekommt einen Heizkostenzuschuss. Alleinlebende erhalten einen einmaliger Zuschuss in Höhe von 270 Euro. Zwei-Personen-Haushalte erhalten pauschal 350 Euro. Für jede weitere Person im Haushalt kommen nochmal 70 Euro dazu. Beantragen müssen die Personengruppen den Zuschuss nicht.

Wann das Geld ausgezahlt wird hängt vom jeweiligen Bundesland ab. Einen gemeinsamen Termin gibt es nicht. In folgender Tabelle kannst Du nachlesen, wann der Zuschuss in Deinem Bundesland ausgezahlt wird:

Was sind die Alternativen zu Gas?

Mögliche Alternativen zum Heizen mit Gas ist zum Beispiel Wasserstoff: Wirtschaftsminister Habeck plant den Import von grünem Wasserstoff aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar, um Deutschland weniger Abhängig von russischem Gas zu machen. Derzeit kann Wasserstoff aber noch nicht über die aktuellen Gasnetze transportiert werden. Ein Umbau der Netze wird bereits diskutiert, einige Pilotprojekte sind abgeschlossen. Allerdings würden sich durch den Umbau vermutlich die Netzentgelte erhöhen.

Hast Du ein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung, dann könnte Wärme aus erneuerbaren Energien wie Biomasse oder Erdwärme eine Alternative für Dich sein. Sie ist in der Erzeugung günstig – die Anschaffung solcher Heizsysteme sind jedoch hoch. Laut der Agentur für erneuerbare Energien könnte die Wärme aus erneuerbaren Energien aber über die Lebensdauer einer Heizung weniger kosten als Heizen mit Gas oder Öl.

Wie bildet sich der Gaspreis?

Früher war der Gaspreis weitgehend an den Ölpreis gekoppelt. Das haben die Produzenten, Importeure und Versorger von Gas in brancheninternen Vereinbarungen so festgelegt, um sich nicht selbst Konkurrenz zu machen. Stieg der Ölpreis, dann stieg normalerweise kurz darauf auch der Preis für Gas. Der Zusammenhang ist heute nicht mehr unbedingt gegeben. 

Heute wird der Gaspreis (wie auch der Strompreis) entweder zwischen Erzeuger und Versorger in langfristigen Verträgen ausgehandelt – oder kurzfristig an der Gasbörse. Der Handel an der Börse ist allerdings noch sehr jung: Erst 2007 wurde an der Leipziger Energiebörse EEX die Gasbörse ins Leben gerufen.

Wie setzt sich der Gaspreis zusammen?

Der Gaspreis setzt sich aus drei Bestandteilen zusammen.

1. Gasbeschaffung und Vertrieb

Der Einkaufspreis für Gas ist abhängig davon, wie gut der Gasversorger verhandelt hat. Entweder er hat mit Gaslieferanten über mehrere Jahre Verträge abgeschlossen oder er handelt an der Gasbörse mit. Zum Einkaufspreis kommen noch die Kosten für Vertrieb und Marketing sowie ein Gewinnaufschlag, die sogenannte Marge. Dieser gesamte Bestandteil des Gaspreises macht 65% des Endpreises aus und kann vom Gasversorger beeinflusst werden.

2. Netzentgelte

Die über 700 Betreiber der Gasnetze in Deutschland verlangen Gebühren für den Transport des Gases durch ihre Netze – die sogenannten Netzentgelte. Diese Kosten gibt Dein Gasversorger an Dich weiter. Mit diesen Gebühren werden die Gasnetze betrieben, gewartet und ausgebaut. Gas wird über Rohre unterirdisch transportiert. 

Zusätzlich sind die Kosten für die Gaszähler, also deren Betrieb, Wartung und Messung, im Netzentgelt enthalten. Die Netzentgelte sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, umfassen aber durchschnittlich 10% des Gaspreises.

3. Steuern und Abgaben

Knapp 20% des Gaspreises gehen als Konzessionsabgabe, CO2-Preis, Erdgassteuer und Umsatzsteuer an den Staat.

Die Konzessionsabgabe wird an Städte und Kommunen für den Bau und Betrieb der Gasleitungen gezahlt. Die Höhe der Abgabe richtet sich nach der Einwohnerzahl der Gemeinde und reicht von 0,51 Cent/kWh bei kleineren Städten wie Xanten in NRW bis zu 0,93 Cent/kWh bei großen Städten wie Hamburg. 

Der CO2-Preis soll Anreize für ein umweltschonendes Verhalten setzen und steigt bis 2026 jährlich an. 2022 kostet eine Tonne CO2-Emissionen 30 Euro, was 0,65 Cent/kWh Aufpreis auf den Gaspreis bedeutet.

Zusätzlich kommen noch 0,55 Cent/kWh als Erdgassteuer auf den Gaspreis drauf. Die Umsatzsteuer wird auf Basis der Gesamtsumme aus Gasbeschaffung, Vertrieb, Netzentgelte, Erdgassteuer, Konzessionsabgabe und CO2-Preis berechnet.

Frage: welcher handelsvertrag läuft für russland nach 99 jahren 2022 aus?

Was kannst Du tun, um Gas zu sparen?

Wohnst Du in Eigentum oder hast als Mieter eine Gasetagenheizung, kannst Du Dich normalerweise nach einem günstigeren Gasanbieter umsehen. Derzeit ist das allerdings schwieriger. Wegen der steigenden Gaspreise nehmen viele Gasanbieter im Moment sogar gar keine Neukunden mehr an. Vergleiche dennoch mindestens einmal im Jahr die Gaspreise auf Portalen wie Check24, Verivox oder WechselJetzt.

Wohnst Du zur Miete und Dein Verbrauch wird über die Betriebskostenabrechnung abgerechnet, sucht Dein Vermieter den Gasanbieter aus. Wenn Deine Heizkosten mehr als 10% ansteigen, muss Dein Vermieter den Preisanstieg erklären und einen Gasvergleich anstellen. 

In dem Fall einer „erheblichen Erhöhung“ über das normale Maß hinaus kann ein sogenannter Verstoß gegen den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit vorliegen, weiß Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund. In dem Fall hast Du die Möglichkeit, die Betriebskostenabrechnung auf das angemessene Maß zu kürzen. Allerdings: Selbst dann ist der Vermieter nicht verpflichtet, den günstigsten Anbieter auszuwählen, sondern kann auch die Zuverlässigkeit des Anbieters als Auswahlkriterium anführen.

Um Deinen Vermieter zu einem Anbieterwechsel zu motivieren, kannst Du selbst vergleichen und ihm eine Aufstellung von günstigeren Anbietern zur Verfügung stellen. Vielleicht geht Dein Vermieter mit dieser Arbeitserleichterung auf den Wechsel ein. Alternativ kannst Du Dich auch an einen Mieterschutzverein wenden, wenn der Vermieter gar nicht mit sich reden lässt.

Egal ob Du zur Miete oder im Eigentum wohnst – was Du immer versuchen kannst, ist Heizkosten einzusparen, also Deinen Verbrauch zu senken. Wie Dir smarte Thermostate beim Sparen helfen können, erklären wir im Artikel über Smart-Home-Geräte.

Häufige Fragen zu Gas und Gaspreis (FAQ)

Wo kommt das Erdgas her?


Das Gas, das wir in Deutschland verwenden, importieren die Netzbetreiber hauptsächlich aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. Nur 10% stammt aus inländischer Produktion. Das meistverwendete Verfahren zur Gasförderung ist das Bohrverfahren. Wurde ein natürliches Gaslager gefunden, dann wird mittels eines großen Bohrers eine lange Metallstange in Gas-förderndes Gestein eingeführt, wodurch das Gas nach oben fließen, gereinigt und anschließend ins Gasnetz eingespeist werden kann. Von dort aus wird es an die Verbraucher weitergeleitet.

Woraus besteht Erdgas?


Je nach Fundort schwankt die Zusammensetzung, allerdings ist der Hauptbestandteil mit 75-99% immer Methan. Weiterhin sind brennbare Kohlenwasserstoffverbindungen wie Propan sowie Stickstoff und Kohlendioxid enthalten. Da Erdgas geruchlos ist, wird es oft von den Netzbetreibern mit unangenehmen Duftstoffen vermischt, damit man das Gas bei einem Leck in der Heizung oder im Herd schnell bemerkt. Giftig ist Erdgas nicht, aber es kann sich schnell entzünden.

Was hat es mit Gasspeichern in Deutschland auf sich?


Knapp 70% der Heizungen in Deutschland werden mit Gas betrieben. Sind die Winter kalt, wird mehr Gas benötigt. Um Gas bereitzuhalten, befüllen die Gasversorger in Deutschland normalerweise zu Beginn der Heizperiode im Herbst insgesamt 47 Gasspeicher. Sie dienen als Puffer für besonders kalte Tage, wenn viele gleichzeitig die Heizungen aufgedrehen.
Etwa 60% des dafür notwendigen Gases kommt an diesen Tagen aus den Speichern.

Anfang Oktober 2020 waren die Speicher zu 95% gefüllt – ideal für den Winter. Ein sehr kalter April und zurückhaltende Gaseinkäufe aufgrund der steigenden Gaspreise sorgten dafür, dass die Speicher Anfang Oktober 2021 nur zu 68% gefüllt waren. Um eine siebentägige Kälteperiode abzusichern, hat das Bundeswirtschaftsministerium einen Speicherfüllstand von 40% veranschlagt, derzeit liegen die Speicher mit 37% (Stand 29.01.2022) knapp darunter.

Was ist der Unterschied zwischen L-Gas und H-Gas?


In Deutschland gibt es zwei verschiedene Erdgasarten: L-Gas (Low calorific gas) hat einen geringeren Methangehalt und damit einen geringeren Energiegehalt. Für die gleiche Energiemenge muss von L-Gas mehr verbrannt werden als von H-Gas (High calorific gas). Wegen des unterschiedlichen Energiegehalts müssen die beiden Gasarten in getrennten Gasnetzen transportiert und können nicht gemischt werden.

L-Gas stammt aus deutschen und niederländischen Vorkommen und macht nur noch einen geringen Anteil an unserer Gasversorgung aus. Ab 1. Oktober 2029 soll kein niederländisches L-Gas mehr nach Deutschland fließen. Deshalb müssen die Netze umgestellt und alle angeschlossenen Gasverbrauchsgeräte an H-Gas angepasst werden. Die Kosten dafür werden über das Netzentgelt erhoben.

Was ist Flüssiggas und was ist flüssiges Erdgas?


Flüssiggas ist wie Erdgas ein fossiler Brennstoff, allerdings bei Raumtemperatur und geringem Druck flüssig. Hauptbestandteile sind Propan, Propen, Butan und Buten. Beispielsweise Feuerzeuge oder Gasgrills werden mit Flüssiggas betrieben. Flüssiggas fällt unter anderem bei der Erdöl-Förderung an und wird in der Regel nicht durch Pipelines, sondern per Schiff, Bahn oder Tankwagen transportiert.

Flüssiges Erdgas hingegen ist Erdgas, das unter hohem Energieaufwand auf etwa -160 Grad Celsius heruntergekühlt wird. Das Gas wird flüssig und das Volumen verringert sich. Dadurch kann Flüssigerdgas, wie Flüssiggas, per Schiff, Bahn oder Tankwagen transportiert werden. Wird es wieder auf Umgebungstemperatur gebracht, dann kann es in unser heimisches Erdgasnetz eingespeist werden. Flüssigerdgas wird oftmals in Länder importiert, die über wenig eigene Gasvorräte verfügen und aufgrund der Lage nicht an Gaspipelines angeschlossen werden können. Weltweit größter Importeur von Flüssigerdgas ist derzeit Japan.

Wie heißt der Vertrag zwischen Russland und Ukraine?

Der Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen der Russischen Föderation und der Ukraine war von 1999 bis 2019 in Kraft.

Was versteht man unter dem NATO Russland Pakt?

Die NATO-Russland-Grundakte (offiziell Grundakte über gegenseitige Beziehungen, Zusammenarbeit und Sicherheit zwischen der NATO und der Russischen Föderation) ist eine am 27. Mai 1997 in Paris unterzeichnete völkerrechtliche Absichtserklärung zwischen der NATO und Russland.

Hat die Ukraine mal zu Russland gehört?

1918 kam es zu einer vorübergehenden Unabhängigkeit, bis das Land 1921 unter die Vorherrschaft der kommunistischen Sowjetunion geriet. Seit der Auflösung der Sowjetunion (Russland ist der Nachfolgestaat der Sowjetunion) im Jahr 1991 ist die Ukraine ein selbständiger Staat.

Wem gehört eigentlich die Krim?

Die Krim ist eine Halbinsel im nördlichen Schwarzen Meer und war bis zur Annektion durch Russland im Jahr 2014 politisch zum größten Teil eine autonome Teilrepublik der Ukraine.