Bei der Internationalen Akademie des Ensemble Modern in Frankfurt trafen sich 2010 die Klarinettistin Boglárka Pecze, die Cellistin Eva Boesch und Pianistin Sun-Young Nam und gründeten bald darauf das Trio Catch. Rasch avancierte das Trio zu einem der gefragtesten Ensembles in der Szene der Neuen Musik und etliche Werke junger Komponist*innen
wurden exklusiv für die drei Musikerinnen geschrieben. Im November 2021 hat das Trio Catch einige solcher Stücke im Hans-Rosbaud-Studio des SWR in Baden-Baden aufgenommen.
Kolumnist Gordon Kampe blickt zurück: Vieles wäre 2022 zu beklagen und zu bejammern gewesen. Aber Gordon Kampe gibt sich optimistisch. Und beginnt seinen etwas anderen, sehr persönlichen Jahresrückblick darum in einem rollenden Zug der Deutschen Bahn.
Über 500 Filmkompositionen, über 100 klassische Werke und über 70 Millionen verkaufte Tonträger: Die Schaffensbreite des Komponisten Ennio Morricone ist riesig und lässt sich in ihrem ganzen Ausmaß gar nicht erfassen. Das erzählt der Regisseur Giuseppe Tornatore in einem Interview zu seinem
neuesten Film – einem Dokumentarfilm über Ennio Morricone. Filmkritikerin Julia Rodeland hat sich den Film angesehen.
Wieder ist die Redaktion Neue Musik des SWR in den letzten Tagen gedanklich ausgeschwärmt, um einzusammeln, was es an Feinem oder Überraschendem zu erleben gab. Was ist besonders in Erinnerung geblieben und warum? Was hat die Redaktion im besten Sinne involviert in diesem Jahr?
Die Zwillinge Clara und Marie Becker wurden 1997 geboren und sind in Kirchheimbolanden aufgewachsen. Sie haben fast immer fast alles gemeinsam gemacht. So war klar: Klavier spielen sie am liebsten vierhändig.
Inzwischen leben sie als Profimusikerinnen in Hamburg und teilen sich dort nicht nur die Karriere, sondern auch die Wohnung. Gar nicht so leicht mit zwei Klavieren.
Der Cellist Mario Brunello macht sich stark für die Wiederbelebung eines alten Instruments: Er spielt das „Violoncello piccolo“, eine Kreuzung zwischen Geige und Violoncello. Er hat in den letzten drei
Jahren bereits drei Alben dazu herausgebracht beim Label Arcana, mit Sonaten und Konzerten von Bach, Tartini und Vivaldi. Das vierte kommt jetzt Anfang Januar heraus, es heißt „Bach Transcriptions“ und präsentiert sechs Bachsche Solo-Concerti in neuem Gewand. Eleonore Büning ist begeistert.
Was passiert, wenn ein Musiker seine Noten vergisst – sei es die auf Papier oder die auswendig gelernten im Kopf? Lena Hofbauer hat Geschichten gesammelt über vergessene Noten und Notenblätter.
Vladimir Putin spricht der Ukraine eine eigene Geschichte ab und damit auch eine eigene Kultur. Dabei birgt die Ukraine gerade in Sachen Musik einen unermesslich reichen Schatz unterschiedlichster Musikstile und Lieder. Dazu gehört auch die vom Aussterben bedrohte Gesangstradition
der Kosaken in der Ostukraine, genauer in der Region Dnipropetrowsk. Seit 2016 zählen diese besonderen Kosakenlieder zum Immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO.
Sie ist wohl das Instrument der Arabischen Welt – die Oud. Die Laute mit kurzem Hals und dickem Bauch ist so etwas wie die arabische Gitarre. Doch die letzten Jahre waren schwierig. Religiöse Fanatiker hätten Musik am liebsten aus dem Leben der Menschen im Irak und in Syrien verbannt.
Das haben die zu spüren bekommen, die in langwieriger Handarbeit Ouds anfertigen.
Der Cellist Mario Brunello macht sich stark für die Wiederbelebung eines alten Instruments: Er spielt das „Violoncello piccolo“, eine Kreuzung zwischen Geige und Violoncello. Anfang Januar erscheint sein viertes Album,
es heißt „Bach Transcriptions“ und präsentiert sechs Solo-Concerti in neuem Gewand.
Maria Malibran gilt als eine der ersten Operndiven der Musikgeschichte, als Ikone der Romantik, als Callas des 19. Jahrhunderts. Bar jeder Konventionalität spazierte sie gerne in Männerkleidern umher, lebte in wilder Ehe, komponierteprovozierte, galoppierte wild zu Pferd. Nicht nur ihre stimmliche
Virtuosität verblüffte die Zeitgenossen, sondern auch ihre darstellerische Intensität - zahlreiche Komponisten schneiderten ihr Rollen auf den Leib. Porträt einer schillernden Bühnengestalt. Zwischen den Jahren, zwischen den Stilen, zwischen verschiedenen Lebensphasen. Zwischenzeiten sind Momente des Umbruchs, der Neufindung, des Innehaltens, des Rückblicks. Spannend sind sie, intensiv, manchmal auch sentimental oder berührend. Was passiert in der Kunst, in der Literatur und vor allem in der Musik in diesen Zwischenzeiten, wie klingen sie,
wie äußern sie sich, welche Emotionen lösen sie bei uns aus? Das fragt sich "Lost in Music".
Was waren die bemerkenswertesten Neuerscheinungen des Jahres 2022? Wir präsentieren einige davon. SWR2 Literatur-Chef Frank Hertweck und SWR2 Musikredakteurin Ines Pasz stellen ihre persönlichen Bücher-Highlights und Musik-Entdeckungen des Jahres vor. Allen Pandemie-Zeitläufen zum Trotz war in der Welt des geschriebenen
Wortes und der klassischen Musik eine Menge los.
Zu Weihnachten gehören Selbstgebackenes und Selbstgesungenes: Lebkuchen und Lieder. Oder Nusskekse und Nussknacker. Mit seinem Ballett „Der Nussknacker“ komponierte Peter
Tschaikowsky zwar keine reine Weihnachtsmusik, wohl aber eine besonders passende Musik zu einer getanzten Geschichte voller Weihnachtszauber, Geschenkpäckchen und Tanzsätzen.
"Auf dem Eis, da tanzen Füchse" heißt es in einem schwedischen Folk-Song, der mit Vorliebe beim Reigen um den Weihnachtsbaum gesungen wird. "Aus des Schnees Einsamkeit steigt's" - gerade im Hohen Norden - aber auch gern "wie wunderbares Singen" und manchmal sind sogar die
Instrumente aus Eis. Mit "Jauchzet, frohlocket" im Ohr reist ein Winter-Weihnachtsspezial vom Polarkreis über den Palmenstrand am Mittelmeer bis hinunter ans Kap von Südafrika, dahin also, wo Brillen-Pinguine zum "Picknick mit Eis" einladen.
Einmal im Monat schaut die SWR2 Singer-Songwriterin Eva Sauter mit ihrem ganz eigenen Blick auf unser Erbe der klassisch-romantischen Musik-Tradition. Diesmal holt sie das Weihnachtslied "Stille Nacht, heilige Nacht" in unser Heute.
Weihnachtsmusik bekommt man auch in Italien überall ab Mitte November zu hören. Zumeist die allbekannten deutschen und US-amerikanischen Lieder und Songs in immer neuen Versionen. Aus Lautsprechern erklingen immer dieselben Lieder. Obwohl
Italien eine lange und reiche weihnachtliche Musiktradition hat, die aber immer seltener erlebt werden kann.
Neben Rentieren oder Strümpfen am Kamin gehören Christmas Carols, die einfachen, ganz hymnenartigen Lieder, zu den britischen Weihnachtstraditionen, die auch hier bei uns in Deutschland mittlerweile an Weihnachten dazu gehören. Viele Briten gehen in England von Tür zu Tür, singen
traditionelle Christmas Carols und sammeln Spenden für wohltätige Zwecke. Elena Griepentrog hat sich den Traditionen mal genauer gewidmet.
Seit September ist sie dort Domkapellmeisterin und Deutschlands zweite Frau, die dieses höchste musikalische Amt der katholischen Kirche überhaupt trägt. Gerade erst renoviert, hell, freundlich, einladend ist der Dom St. Eberhard in Stuttgart die Arbeitsstätte von
Lydia Schimmer.
Pünktlich zur stillsten Zeit des Jahres, versammeln sich in der SWR2 Musikstunde alle, um das Fest der Feste zu feiern - Santa Claus und Rudolph, das Christkind und der Nussknacker. Selbst Joulopukki aus Finnland, Väterchen Frost aus Russland und die italienische Hexe Befana sind
angereist, um mit Engeln, Wichteln und anderen Fabelwesen einen Punsch zu trinken. Musik bekommt im Umfeld des Hochfestes ein anderes Leuchten, kleine Momente eine Idee vom großen hellen Funkeln. In der 5. Folge geht es um die heilige Nacht.
Er war ein Komponist der Farben, der Vögel und des Himmels: Olivier Messiaen, dessen Todestag sich 2022 zum 30. Mal jährte, schuf eine ganz eigene Klangwelt - in ganz unterschiedlichen Besetzungen. Ein Konzert der Reihe LinieZwei mit dem SWR Symphonieorchester war dem auf der Spur.
Die Mezzosopranistin Lea Desandre und der Lautenist Thomas Dunford haben Georg Friedrich Händels gesamtes oratorisches Schaffen durchforstet und ein Medley aus Arien und Duetten zusammengestellt. Gemeinsam mit dem Ensemble Jupiter und dem Countertenor
Iestyn Davies haben sie es unter dem Titel „Eternal Heaven“ für Erato eingespielt.
„Die Chöre in Deutschland nehmen jetzt wieder so richtig Fahrt auf“, sagt Kevin Breitbach. Er ist der Musikbeauftragte des Deutschen Chorverbandes und blickt in SWR2 zurück auf das „Jahr der Chöre 2022“. Nach der Hochphase der Pandemie
sei die gemeinsame Lobbyarbeit für das Singen wichtig gewesen.
Sisi, die legendäre österreichische Kaiserin Elisabeth, ist auch in diesem Jahr präsent: RTL+ sendet zu Weihnachten bereits die zweite Staffel einer Sisi-Serie, und die Schriftstellerin Karen Duve hat ihr einen Roman gewidmet. Welchen musikalischen
Fußabdruck aber hat die Kaiserin auf der Bühne und im Film hinterlassen?
Pünktlich zur stillsten Zeit des Jahres, versammeln sich in der SWR2 Musikstunde alle, um das Fest der Feste zu feiern - Santa Claus und Rudolph, das Christkind und der Nussknacker. Selbst Joulopukki aus Finnland, Väterchen Frost aus Russland und die italienische Hexe Befana sind
angereist, um mit Engeln, Wichteln und anderen Fabelwesen einen Punsch zu trinken. Musik bekommt im Umfeld des Hochfestes ein anderes Leuchten, kleine Momente eine Idee vom großen hellen Funkeln. In der 4. Folge geht es um Weihnachtshymnen und -oratorien.
Nur die wenigsten Komponisten treten auch als Mörder hervor. Eine Ausnahme ist Gesualdo da Venosa. Der Schöpfer eines unverwechselbaren Klangstils ermordete seine untreue Ehefrau samt Liebhaber. Nach seiner aufsehenerregenden Bluttat, für die er übrigens nie belangt wurde, zog er sich in ein sehr
einsames Leben zurück und war von inneren Furien getriebenen. Er entwickelte in seinen Madrigalen und Motetten eine musikalische Sprache, die mit ihrem Reichtum an Dissonanzen und überraschenden Rückungen geradezu aktuell wirkt. Hildburg Heider hat sich zusammen mit dem Biografen Annibale Cogliano auf Spurensuche nach Süditalien begeben.
Siegfried Steiger ist Leiter der Turmbläser der Stiftskirche Stuttgart. In SWR2 berichtet er von der über 400-jährigen Tradition des Turmblasens und dem Reiz, den sie noch heute hat. „Wir gehören zum Herzschlag der Stadt Stuttgart“, so Steiger.
„The Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte“ von Blockbuster-Experte Roland Emmerich geht derzeit über die deutschen Kinoleinwände. Eigentlich hat der Film alles, was man sich wünschen kann: Drama, Musik,
Magie, Action und sogar gleich zwei Liebesgeschichten. SWR2-Rezensent Kai Löffler erklärt, warum er dennoch enttäuscht ist.
Pünktlich zur stillsten Zeit des Jahres, versammeln sich in der SWR2 Musikstunde alle, um das Fest der Feste zu feiern - Santa Claus und Rudolph, das Christkind und der Nussknacker. Selbst Joulopukki aus Finnland, Väterchen Frost aus Russland und die italienische Hexe Befana sind
angereist, um mit Engeln, Wichteln und anderen Fabelwesen einen Punsch zu trinken. Musik bekommt im Umfeld des Hochfestes ein anderes Leuchten, kleine Momente eine Idee vom großen hellen Funkeln. In der 3. Folge geht es um Musik zur Geburt Christi. Aktuelle Tonträger mit Neuer Musik, vorgestellt, kommentiert und diskutiert von Lydia Jeschke, Michael Rebhahn, Leonie Reineke und Martina Seeber. |