Wichtiger als gedacht: Viele haben einen Magnesiummangel und gefährden ihre Gesundheit Show
Magnesium ist der am stärksten unterschätzte Mineralstoff, denn er kann weit mehr als vor Krämpfen zu schützen. Viele haben viel zu wenig von dem Mineralstoff und erhöhen damit ihr Risiko für Volkskrankheiten. Nicolai Worm, Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention, sagt, worauf Sie achten müssen. Die mit einem Symbol oder Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Kommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision - ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos
Magnesium als Hilfe gegen Wadenkrämpfe, etwa nach dem Sport, ist bekannt. Doch das Wirkungsspektrum von Magnesium ist noch wesentlich breiter. Erst nach und nach decken Studien auf, wie unterschätzt der Mineralstoff und wie wichtig die ausreichende Versorgung damit ist. Weibliche Teenager sind Risikogruppe Nummer eins bei MagnesiummangelAllerdings ist Magnesiummangel weit verbreitet und betrifft vor allem auch junge Menschen, wie die Nationale Verzehrsstudie II verdeutlicht:
Der momentan empfohlene Richtwert für Magnesium ist zu niedrigDurchschnittlich fehlen Männern und Frauen etwa 40 Prozent der empfohlenen Tagesmenge, die nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bei 300 bis 400 Milligramm liegt. „Allerdings ist dieser Richtwert vermutlich zu niedrig angesetzt“, sagt Nicolai Worm, Professor an der Deutschen Hochschule für Prävention (DHPG). Der Ernährungswissenschaftler kritisiert, dass sich diese Menge nach den Mittelwerten in der Bevölkerung richtet, sich jedoch nicht an der optimalen Gesundheit orientiert. Denn zahlreiche Studien zeigen, dass mehr Magnesium weniger Risiken für die Gesundheit bedeutet. So wichtig ist Magnesium laut aktueller Forschung für die GesundheitMagnesiummangel - auch ein latenter, leichter Mangel - spielt deshalb bei vielen Volkskrankheiten eine wichtige Rolle.
Magnesiummangel steht in Zusammenhang mit Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und einem Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch beim plötzlichen Herztod spielt ein zu niedriger Magnesiumspiegel eine Rolle. Eine US-Studie mit mehr als 14.000 Männern und Frauen zeigte, dass mit guter Magnesiumversorgung das Risiko für diese Todesursache um bis zu 40 Prozent geringer ist als mit zu niedrigen Magnesiumwerten im Blut.
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Das Schlaganfallrisiko ist bei Menschen, die gut mit Magnesium versorgt sind, deutlich niedriger, wie eine Metaanalyse zeigt.
Magnesiummangel erhöht deutlich das Risiko für Diabetes, denn Magnesium beeinflusst auch den Glukosestoffwechsel. Bereits die Einnahme von 100 Milligramm Magnesium pro Tag verringert das Diabetes-Risiko um rund 20 Prozent, wie mehrere Studien beweisen. Unbestritten ist darüberhinaus der Zusammenhang zwischen Magnesiummangel und Prädiabetes, dem Vorstadium von Diabetes. Dabei liegt der Blutzucker noch etwas unter dem Grenzwert für Typ-2-Diabetes, der Zucker-Stoffwechsel ist jedoch bereits gestört.
Magnesium senkt die Häufigkeit und Intensität von Migräneattacken, weil der Mineralstoff überhöhte Erregbarkeit der Nerven mindert und auf den Gefäßtonus wirkt. Allerdings sind dazu Magnesiummengen nötig, die doppelt so hoch wie die empfohlene Tagesdosis sind, zeigen drei kleinere Studien. Eine Migräne-Prophylaxe und -Behandlung mit Magnesium sollten Sie deshalb erst mit dem Arzt absprechen.
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Knochendichte und ausreichende Versorgung mit Magnesium stehen in enger Verbindung. Eine Studie mit Frauen über 50 Jahren – ab diesem Alter steigt das Osteoprose-Risiko – legt offen, dass die Einnahme von Magnesiumcitrat den Knochenabbau bremst.
Magnesium senkt deutlich das Risiko für Bluthochdruck in der Schwangerschaft und Präklampsie mit Krampfanfällen, wie eine weitere Untersuchung verdeutlicht. Magnesium wirkt mehr als hundertfach im KörperDer Mineralstoff ist an der Funktion von etwa 300 verschiedenen Enzymen im Körper beteiligt. Dementsprechend breitgefächert ist seine Wirkung. Die wichtigsten Effekte darunter sind: Regulation von
Magnesiumreich essen reicht oft nicht ausMit der täglichen Nahrung können Sie zwar viel Magnesium zu sich nehmen. „Besonders sinnvoll sind hier grüne Gemüse- und Obstsorten“, empfiehlt der Ernährungswissenschaftler. Auch Nüsse und Vollkornschrot-Produkte sind wichtige Magnesiumlieferanten. Doch häufig genügt das nicht, wie die eingangs erwähnte Studie zeigt. Da sich diese jedoch an den zu niedrig angesetzten Richtwerten orientiert, ist Magnesiummangel vermutlich noch wesentlich weiter verbreitet als bislang angenommen. Wer ein hohes Risiko für Magnesiummangel hatSicher sei laut Nicolai Worm, dass bestimmte Gruppen besonders gefährdet sind, mit Magnesium unterversorgt zu sein. Dazu zählen:
Wer Magnesium einnehmen sollte„Tests, um die tatsächliche Versorgung eines Menschen mit dem Mineralstoff festzustellen – etwa im Urin oder Blutserum – sind wenig aussagekräftig“, erklärt Worm. Hier müsste noch mehr geforscht werden, denn zum aktuellen Magnesium-Status gehöre auch, wie viel davon momentan etwa in den Muskeln steckt. Doch zumindest die genannten Risikogruppen würden von magnesiumhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln profitieren. Fest steht nämlich, „dass mehr Magnesium eine Verbesserung der gesundheitlichen Situation bedeutet“, bekräftigt der Wissenschaftler. Diese Medikamente erhöhen den Bedarf an MagnesiumEinem Magnesiummangel entgegensteuern sollten außerdem Patienten, die eines oder mehrere dieser Medikamente einnehmen müssen:
Nicht alle Magnesium-Präparate wirken gleich gutEs gibt eine ganze Reihe von Nahrungsergänzungsmitteln mit Magnesium. Sie enthalten den Mineralstoff in verschiedenen Formen: etwa Aspartat-, Citrat-, Laktat- und Chloridmagnesium, Magnesiumoxid oder Magnesiumsulfat. „Besonders gut ist die Bioverfügbarkeit von Aspartat- und Citratmagnesium“, stellt der Experte fest. Dagegen kann der Körper Magnesiumoxid weniger gut verwerten, wie eine Studie zeigt. Magnesium richtig einnehmenUm die volle Wirkung von Magnesium zu erhalten, sollten Sie entsprechende Produkte nicht gemeinsam mit Zink oder Kalzium einnehmen, weil der Körper Magnesium sonst nicht verwerten kann. Gängige Magnesiumprodukte mit 100 bis 300 Milligramm sind empfehlenswert. Auch etwas höhere Dosen sind meist unbedenklich, als Nebenwirkung kann höchstens leichter Durchfall auftreten. „Je höher Magnesium dosiert ist, desto geringer fällt die Resorption im Körper aus“, erklärt der Ernährungswissenschaftler. Auf der sicheren Seite seien Sie daher, wenn Sie öfter am Tag eine kleinere Dosis Magnesium zu sich nehmen. So könne der Körper den wichtigen Mineralstoff am besten nutzen. Im Video: Magnesiumpräparate im TestWas passiert wenn man jeden Tag Magnesium nimmt?Bei einer zusätzlichen Magnesiumzufuhr ab 300 mg pro Tag kann es zu Durchfällen und Magen-Darm-Beschwerden kommen. Eine Dosis von über 2.500 mg pro Tag kann sogar sehr gefährliche Nebenwirkungen wie Blutdruckabfall oder Muskelschwäche haben.
Kann man Magnesium immer nehmen?Magnesium – Wie lange einnehmen? Die Anwendung von Magnesiumpräparaten muss über einen längeren Zeitraum (mindestens 4-6 Wochen) erfolgen, da eine gelegentliche Einnahme nicht ausreicht, um einen Magnesiummangel zu beheben und die Magnesiumspeicher wieder aufzufüllen.
Ist die dauerhafte Einnahme von Magnesium schädlich?Eine langfristige Magnesium-Überdosierung von 300 mg täglich kann Durchfall oder andere Magen-Darm-Beschwerden zur Folge haben. In diesem Fall sollten Sie das Magnesium niedriger dosieren oder die Einnahme pausieren.
Wie merkt man zu viel Magnesium?Symptome eines Magnesiumüberschusses. Weicher Stuhl/Durchfall.. Erschöpfung, Müdigkeit, Schwächegefühl.. Blutdruckabfall.. Übelkeit, Erbrechen.. Wahrnehmungsstörungen.. Abschwächung der Muskelreflexe.. Atemdepression (verlangsamte Atmung). Verlangsamung des Herzschlages.. |