Kokosfett gleich palmöl

Die Kokosnuss wächst auf Palmen in warmen tropischen Ländern, ihr Genuss lässt uns an Karibik denken. Natives, nicht raffiniertes Kokosöl wird als „Superfood“ verkauft, die Nachweise dazu fehlen allerdings. Kokosöl ist keine umweltfreundliche Alternative zu Palmöl!

Kokosfett gleich palmöl

Kokosfett oder Kokosnussöl kommt aufgrund seiner Hitzestabilität oft beim Braten zum Einsatz. Es wird aus dem Fruchtfleisch der Kokospalme gewonnen und chemisch behandelt, also raffiniert, gebleicht und desodoriert.

Kein Beweis für gesundheitsfördernde Wirkung

Sogenanntes natives Kokosöl hingegen wird nicht raffiniert, nicht chemisch behandelt und oft als besonders gesundheitsfördernd beworben. Doch für diese positive Wirkung auf die Gesundheit fehlen die Studien. Fest steht, dass Kokosöl einen hohen Anteil von gesättigten Fettsäuren enthält, und diese können nachweislich schlechte LDL-Cholesterinwerte erhöhen - also keine Spur von gesund!

Wirklich gesund sind andere Öle

Für exotische Gerichte darf das Kokosöl in Bio-Qualität mit seinem süßlichen Geschmack gelegentlich auf den Teller. Für das tägliche Kochen empfiehlt DIE UMWELTBERATUNG aber anderes Öl aus Bio-Landbau, etwa heimisches Rapsöl oder Olivenöl. Diese haben einen positiven Effekt auf unsere Gesundheit, wie zahlreiche Studien belegen. Und sie punkten auch ökologisch gegenüber Kokosöl, weil die Transportwege kürzer sind.

Weniger Ertrag auf Kosten des Regenwalds

Aufgrund des Protests der Konsument*innen sind viele Produkte palmölfrei, einige davon mit Kokosöl produziert. Ein Schutz des Regenwalds ist damit aber nicht gesichert, denn auch Kokospalmen wachsen in tropischen Gebieten wie Indonesien und auf den Philippinen. Bisher wurden sie oft in kleinbäuerlichen Strukturen kultiviert, die hohe Nachfrage führt wieder zu Monokultur. Bei den Erträgen kann die Kokospalme nicht mit der Ölpalme mithalten welche fast den siebenfachen Ertrag auf gleicher Fläche liefert.

Weitere Informationen

Weshalb Kokosöl keine gute Alternative zu Palmöl ist

Kokosfett gleich palmöl

Die Kokosnuss ist das nächste große „Superfood“. Und für viele gilt Kokosöl als gute Alternative zu Palmöl. Wieso eigentlich? 

Wenn es um Food Trends geht, ist der Biofachhandel in einer Vorreiterrolle. Was der Lebensmittelhandel zur nächsten neuen Superfood-Sensation erklärt, gibt‘s im Bioladen oft schon lange. Das lässt sich gerade beim Trend zur Kokosnuss beobachten. Auf der Biobranchen-Messe Biofach in Nürnberg werden in diesem Jahr gleich 274 Produkte auf Kokosbasis präsentiert. Eine erstaunliche Zahl. Zum Vergleich: Die Avocado bringt es dort nur auf 34 Produkte, die Kichererbse auf 40, Palmöl immerhin auf 51. Als Aroma von Kosmetik oder Süßigkeiten ist Kokos seit Ewigkeiten etabliert. Inzwischen schafft es die vielseitige Tropenfrucht aber auch in allen möglichen anderen Formen in den Handel.

Böse Ölpalme, gute Kokospalme?

Kokos wächst in feuchtwarmen Tropen – das machte sie vor langer Zeit zur exotischen Sehnsuchtsfrucht. Größter Exporteur von Kokos ist Indonesien. Das Land in Südostasien ist gleichzeitig auch der weltgrößte Palmölproduzent. Wo so viele Palmen wachsen, besteht Verwechslungsgefahr. Kokospalmen und Ölpalmen sind zwei unterschiedliche Pflanzen, die sich nicht einmal sehr ähnlich sehen. Das Fett der Ölpalme, das in einer unglaublichen Vielzahl von alltäglichen Produkten steckt, hat einen desolaten Ruf. Zu recht. Die Rodung tropischen Regenwaldes um Anbauflächen zu gewinnen und schließlich der Anbau der Ölpalmen in Form von Monokulturen sind für die Umwelt eine Belastung. Gerade im tropischen Regenwald stellt das einen Angriff auf die Biodiversität dar. Die Geschäftsmethoden der großen Player des Palmöl Business‘ treffen außerdem häufig die bäuerliche Landbevölkerung in den Anbaugebieten. Durch die riesigen Plantagen wird sie ihrer traditionellen Lebensgrundlage beraubt. Landgrabbing gehört in der Palmölbranche Südostasiens zum Geschäftsmodell einiger Unternehmen.

Der schlechte Ruf der Ölpalme ist nicht ganz irrelevant für den Boom der Kokospalme. Der Anbau von Kokospalmen funktioniere ganz anders als der von Ölpalmen, heißt es oft, viel weniger industriell und mit viel weniger Schattenseiten. Kokosanbau in kleinbäuerlicher Produktion bedeutet allerdings sehr oft vor allem eins: Armut. Zum Beispiel auf den Philippinen. Die sind mit einer Jahresproduktion von rund 15 Millionen Tonnen der zweitgrößte Kokoslieferant der Welt. Laut einer Studie der Organisation Oxfam leben mehr als 60 Prozent der Kokosbauern des Landes unterhalb der Armutsgrenze. Sie profitieren nur wenig vom Boom der Kokosnuss. Trotzdem werden Kokosprodukte gerne als die „gute“ Alternative zu palmölbasierten Produkten präsentiert und wahrgenommen. Das passt schließlich gut zum sommerlich leichten Image der haarigen Nüsse.

Kokosöl ist auch keine Lösung

Als der WWF im vergangenen Jahr beim Institut Agripol eine Studie in Auftrag gab, um herauszufinden, wie sich ein Verzicht auf Palmöl auswirken würde, lautete das Ergebnis: Auch die Alternativen zur Ölpalme würden die großen sozialen und ökologischen Probleme beim Anbau nicht lösen „Soja und Kokosnussöl wachsen in den gleichen oder ökologisch ähnlich sensiblen Regionen,“ heißt es da, „sodass der Austausch des einen Öls durch ein anderes das Problem nicht löst, sondern nur verlagert und teilweise gar verschlimmert.“ Würde man versuchen, die gigantische Nachfrage nach Palmöl durch Kokosöl zu decken, bräuchte man dafür mehr Fläche, es entstünden ähnliche Treibhausgasemissionen und Arten würden davon ebenfalls bedroht. Denn: Aus einem Hektar Anbaufläche lassen sich zirka 3,3 Tonnen Palmöl gewinnen. Auf der gleichen Fläche ließen sich allerdings nur 0,7 Tonnen Kokosöl erwirtschaften, für die man noch dazu Unmengen von Wasser braucht. Produkte auf Kokosbasis sind somit wirtschaftlich und ökologisch nicht wirklich eine sinnvolle Alternative zu Palmöl-Produkten.

Das Zynische: Erst der Boom der Kokosnuss macht ihren Anbau in Monokulturen in letzter Zeit wirtschaftlich attraktiv. Der gute Ruf der Kokosnuss wird somit langfristig zum Nachteil.

Kokosfett gleich palmöl

Kokos-Verarbeitung auf der indonesischen Insel Lombok.

Bio-Kokospalmen

Wer dem sorglosen Image der Kokosnuss ein Stück näher kommen will, sollte zumindest zu Bioware greifen. Mittelfristig bleibt sie die einzige Alternative zur Nuss von der Monokultur-Palme. Dabei gedeiht Kokos in Mischkulturen, zusammen mit Ananas, Bananen, Pfeffer oder Kaffee. Unter Kokospalmen lässt sich sogar Weidewirtschaft betreiben. Wer die Vorzüge pflanzlicher Fette nutzen möchte, muss dafür allerdings gar nicht zwingend auf Weitgereistes aus den Tropen setzen. Denn auch Öle aus nördlicheren Breiten sind so gesund wie manch exotisches Superfood.


Was ist gesünder Palmfett oder Kokosfett?

Fazit: Weder bei den ökologischen noch bei den gesundheitlichen Betrachtungen schneidet Kokosöl tatsächlich besser ab als Palmöl. Die Umwelt wäre durch einen kompletten Ersatz sogar stärker belastet.

Ist Palmöl das gleiche wie Palmin?

Es besteht aus Sonnenblumenöl, Palmöl und Kokosfett. Es hat daher einen hohen Anteil an Linol- und Linolensäure (hauptsächlich aus dem Sonnenblumenöl), die beide bei Temperaturen, die für das Braten typisch sind, zum Teil zu trans-Fettsäuren isomerisiert werden.

Ist Kokosfett gesund oder ungesund?

Nach aktueller Studienlage lautet die Antwort: leider nein. Das Wichtigste in Kürze: Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis, dass Kokosöl besonders gesund ist. Kokosöl hilft nicht beim Abnehmen.

Ist Palmin Kokosfett Palmöl?

Palmfett wird in Palmin® nicht eingesetzt." Palmin Kokosfett besteht also, wie auf der Verpackung und im Internet auch zu lesen, aus Kokosfett und nicht aus Palmfett!