Dieser Satz ist für viele der Auftakt zum bisher umfangreichsten Rollenspiel der letzten Jahre. Als 1997 die erste Version von "Fallout" auf den Markt kam, hatte dieses Spiel schnell eine eingeschworene Fangemeinde. Während in den meisten Rollenspielen Helden durch pittoreske Wälder auf die Jagd nach Schurken geschickt worden sind, bot "Fallout" ein komplett anderes Szenario: Amerika ist kulturell irgendwann in den 1950er Jahren stehengeblieben, hat sich aber technologisch "weiterentwickelt". Dieses hat aber die Welt nicht davor bewahrt, dass die USA und China sich im Jahr 2077 mit allen Mitteln von der Erdoberfläche gebombt haben.
Mit "Fallout 3" haben "Bethesda Softworks" den neuesten Teil zu einem der beliebtesten Rollenspiele überhaupt veröffentlicht. Dass sich "Bethesda Softworks" im Jahr 2004 die Rechte an der Marke gesichert und die Weiterentwicklung von Fallout übernommen haben, war angesichts der Erfahrung des Studios mit Titeln wie "The Elder Scrolls" oder "Star Trek-Legacy" wahrlich keine schlechte Wahl. Obwohl Fallout schon fast fertig war, wurde das Spiel von Grund auf neu entwickelt, da nach Ansicht der Entwickler das Spiel halt nicht mehr ganz "Up-to-date" war. So wurde z.B. die Ego-Perspektive eingeführt oder auch das Kampfsystem verändert. Was aber geblieben ist, sind die unzähligen Seitenhiebe auf unsere Gesellschaft und der skurrile Humor. Kurz vor dem Atomkrieg wurden riesige unterirdische Bunkeranlagen erbaut, die sogenannten "Vaults". Diese Bunker sollten ein paar tausend Menschen das Überleben sichern, aber eben nicht allen. Alle, die nicht das Glück hatten, in den "Vaults" Platz zu finden, haben sich an den Eingängen einen Platz gesucht und darauf gewartet, dass sich die Tore wieder öffnen.
Das Spiel beginnt direkt mit eurer Geburt in "Vault 101". Ihr könnt entscheiden, ob ihr als Junge oder Mädchen geboren werden wollt und euch selbst einen Namen aussuchen. Damit man nicht die Katze im Sack bekommt, gibt es einen Ausblick auf eure körperliche Entwicklung und ihr könnt sehr detailliert eure optische Gestalt bestimmten. Leider überlebt eure Mutter eure Geburt nicht und stirbt kurz danach an Herzversagen. Von nun an sorgt nur euer Vater für euch.
Neben den Attributen und den Fertigkeiten gesellen sich bei Fallout noch die "Extras" dazu, von denen ihr euch pro Level-Aufstieg eines aussuchen könnt. Mithilfe der "Extras" werden eure Fertigkeiten unter bestimmten Umständen modifiziert oder auch zusätzliche Optionen aktiviert. Die Palette reicht von dem einfachen Erhöhen der Fertigkeitspunkte bis zum Verbessern spezieller Optionen, die man nicht durch das bloße Erweitern der Fähigkeiten bekommt. Mit dem Extra "Schnorrer" findet man z.B. mehr Munition in den Behältern des Ödlands.
Zum Glück ist es im "Vault 101" Brauch, dass alle zum zehnten Geburtstag einen Pip-Boy 3000 bekommen, den ihr mit der "B"-Taste des Xbox-Kontrollers aufrufen könnt. Mit diesem kompakten Handgelenk-Computer habt ihr die Kontrolle über alle gesammelten Informationen, eine Liste mit dem Inventar und natürlich einen Überblick, welche Stufe eure Fertigkeiten haben und welche Extras aktiviert sind. Mit "LT/RT" navigiert man durch die drei Hauptmenüs "Status, Gegenstände und Daten". Von dort aus kann man mit dem rechten Stick die im Kontext stehenden Untermenüs anwählen. Das ganze geht nach einer kurzen Eingewöhnungsphase einfach und fließend von der Hand.
Szenenwechsel: Ihr werdet von eurer Freundin Amata geweckt und müsst erfahren, dass sich "Papa" aus dem Staub gemacht hat. Na super, die ganze Zeit sagt er, wie sicher hier alle im Vault sind und nun glaubt er selbst nicht mehr daran! Ganz genau, da steckt doch mehr dahinter … Also versucht ihr einen Weg, raus aus dem "Vault" zu finden um euren Vater zu suchen.
Und damit beginnt ein mindestens 40 Stunden andauerndes Spielerlebnis der besonderen Art, und auch nur wenn ihr euch an die Haupt-Quests haltet. Mit allen Neben- und Unter-Quests kommen locker zwischen 80 und 100 Stunden zusammen, in denen ihr gegen "Supermutanten" kämpfen, Personen befreien, Maschinen reparieren oder einfach nur Gegenstände finden müsst. Gerade das Vermischen der verschiedenen Quests ist "Bethesda Softworks" wirklich gut gelungen und bindet den Spieler nur bedingt an einen Handlungsstrang. Und genau das erwartet man von einem RPG.
Eine wesentliche Neuerung bei "Fallout" ist das Kampfsystem, bei dem ihr euch aussuchen könnt, in "Echtzeit" gegen eure Gegner anzutreten oder lieber das "Valut-Tec Assisted Targeting System" kurz "V.A.T.S." verwendet welches über "RB" aufgerufen wird. Daraufhin pausiert das Spiel und man kann in Ruhe die einzelnen Bereiche des Gegners anwählen die man gerne treffen möchte. Zu jedem Bereich werden die Trefferwahrscheinlichkeit und der Zustand aufgeführt. Abhängigkeit von den verfügbaren Trefferpunkten und der verwendeten Waffe können mehrere Bereiche nacheinander markiert, oder auch auf verschiedene Gegner angewendet werden. Ist man zufrieden mit der Auswahl, wird über die "A"-Taste die Angriffsreihe abgespult und als Zwischensequenz dargestellt. Da die deutsche Version im Hinblick auf die im Original sehr ausführliche Darstellung der Aktivitäten gekürzt ist, kann es hier und da zu abgehackten Sequenzen kommen, was aber dem Spielverlauf keinen Abbruch tut. |