Muss man standesamtlich heiraten wenn man kirchlich heiratet

Wer auf die klassische Art und Weise heiratet, tut das meist in zwei Etappen: Erst heiraten die Partner auf dem Standesamt, dann geben sie sich das Ja-Wort in der Kirche. Manche gehen auch nur zum Standesamt und verzichten auf die religiöse Zeremonie. Seit 2009 geht es auch umgekehrt. Denn in jenem Jahr trat das Gesetz zur Reform des Perso­nen­stands­rechts in Kraft: Paare müssen seitdem nicht mehr staatlich getraut sein, um in der Kirche heiraten zu können. Lesen Sie hier, wie eine kirch­liche Trauung ohne Standesamt rechtlich einzu­ordnen ist.

Es dürfte an kaum einem Fernsehzuschauer vorbei gegangenen sein: Im Juni heiratete die Prominente Daniela Katzenberger ihren Verlobten Lucas Cordalis – oder doch nicht? Ob neben der pompösen Zeremonie in der Kirche auch eine standesamtliche Hochzeit stattgefunden hat, ist nicht bekannt. Vorausgesetzt, das Paar wäre nur kirchlich getraut: Gilt es dann überhaupt als rechtmäßig verheiratet?

Nur kirch­liche Trauung: Paar ist famili­en­rechtlich nicht verhei­ratet

Wie man heiraten möchte, ist natürlich in erster Linie eine persönliche Entscheidung der Verlobten. Sie sollten aber wissen: "Eine kirchliche Trauung allein hat familienrechtlich keine Relevanz", erklärt Rechtsanwalt Klaus Weil vom Geschäftsführenden Ausschuss der Arbeitsgemeinschaft Familienrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV). Solange ein Paar nicht standesamtlich verheiratet sei, gelte es familienrechtlich lediglich als verlobt.

Das bedeutet unter anderem, dass das Paar rechtlich wie eine nichteheliche Gemeinschaft behandelt wird, wenn es zum Beispiel um Steuern oder die Erbfolge geht. Wer lediglich kirchlich geheiratet hat, muss sich auch nicht scheiden lassen, um nach einem Beziehungsende einen neuen Partner heiraten zu können.

Erst Standesamt, dann kirch­liche Trauung: Kirchen halten an alter Regelung fest

Wer als Paar eine kirch­liche Trauung ohne Trauschein wünscht, stößt aber womöglich bei der Kirche auf Wider­stand. „Die großen Kirchen halten wegen interner Regelungen vielfach daran fest, nur standes­amtlich verhei­ratete Paare zu trauen“, erklärt Karl Krömer, Vorsit­zender des Fachaus­schusses des Bundes­ver­bandes der deutschen Standes­be­am­tinnen und Standes­be­amten e.V. Finde man jedoch einen Geist­lichen, der bereit ist das Paar zu trauen, seien keine Konse­quenzen zu befürchten.

Kann man auch nur kirchlich heiraten?

In Deutschland ist die christliche Trauung für Homosexuelle immer noch nicht überall möglich. In der katholischen Kirche sowieso nicht, die Ehe ist dort als Sakrament nur heterosexuellen Paaren vorbehalten.

Was ist wenn man kirchlich heiratet?

Grundsätzlich kostet die kirchliche Trauung nichts, denn ihr seid ja Mitglied der Kirche. Dennoch gibt es Ausnahmen und einige Kosten, die mit der kirchlichen Trauung verbunden sind. Diese können sein: Kosten für die Kirchendekoration.

Was muss man beachten wenn man kirchlich heiraten will?

Kirchliche Trauung katholisch – Voraussetzungen Eine kirchliche katholische Trauung kann nur stattfinden, wenn mindestens ein Partner den katholischen Glauben hat und der Kirche angehört. Eine Eheschließung ist dann auch mit einem ungetauften, andersgläubigen oder atheistischen Partner möglich.

Was ist der Unterschied zwischen kirchlich und standesamtlich?

Der kirchlichen Trauung gegenüber steht die standesamtliche Trauung. Bei dieser handelt es sich um eine eher formelle und deutlich unpersönlichere Trauung als dies in der Kirche der Fall ist. In der Kirche dauert die Zeremonie länger und die Trauung wird in der Regel musikalisch untermalt, um Emotionen zu verstärken.