Russische lkw fahrer in deutschland helfen

diiishka.m

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Unterstützt bitte wo ihr könnt, die LKW-Fahrer können nichts für die aktuelle Situation. 🇷🇺❤ #russia

TikTok video from diiishka.m (@diiishka.m): "Unterstützt bitte wo ihr könnt, die LKW-Fahrer können nichts für die aktuelle Situation. 🇷🇺❤ #russia". HELFEN kann so einfach sein 🇷🇺❤ | einfach paar Produkte von zuhause mitnehmen und an die nächste Raststätte fahren | russische & weißrussische LKW-Fahrer unterstützen, zeigen, dass sie nicht alleine sind ❤ Er war so dankbar 🥺. Originalton.

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Originalton - sophiafav❤️

Seit 2008 ist auch Joachim Fehrenkötter im Verein aktiv. Ein Jahr zuvor war „DocStop“ als Gesundheitsprojekt zur Verbesserung der medizinischen Unterwegsversorgung für Berufskraftfahrer ins Leben gerufen worden und dem Pilotprojekt „Gesund auf Achse“ entsprungen.

Der Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten verläuft entlang der europäischen Autobahnen, Mitgründer ist der damalige Europareferent für Verkehrssicherheit, Rainer Bernickel. Fehrenkötter, dessen Transport- und Logistikunternehmen in der Heinrich-Büssing-Straße in Ladbergen sitzt, ist nun seit elf Jahren Vorsitzender des Vereins. Als solcher war er zuletzt auf Versorgungstour.

Aktion folgte auf Hilferuf der Autobahnpolizei

Unter anderem am Ladberger Rastplatz „Espenhof“, auf dem viele Lkw-Fahrer pausieren und übernachten, konnten 25 Fahrer für einige Tage mit Lebensmitteln versorgt und eingedeckt werden, berichtet er. Die Aktion vom vergangenen Montag sei kurzfristig ins Leben gerufen worden und entsprang einem Hilferuf verschiedener Autobahnpolizeistellen. In diesem Zusammenhang betont der Spediteur: „Die Nationalität spielt für uns keine Rolle.“ Die Menschen seien auf Hilfe angewiesen.

Weil viele gute Erfahrungen vor Ort gesammelt wurden, blieb es allerdings nicht bei einer Aktion: „Wir haben mit drei Teams insgesamt 200 Rationen verteilt. Uns zeichnet aus, dass wir schnell, unkompliziert und unbürokratisch helfen.“

Sanktionen treffen auch Lkw-Fahrer

Hintergrund dafür, dass so viele Menschen aus den Ländern der aktuellen Kriegsparteien im Ausland festsitzen, sind unter anderem die Sanktionen des Westens und der EU gegen Russland, die auch die Fahrer treffen. Mit diesen sind auch die privaten Konten im Ausland eingefroren worden. In solchen Situationen helfe auch das restliche Bargeld im Portemonnaie nicht mehr weiter.

Mittlerweile hätte sich die Situation in der Region allerdings beruhigt, nur noch wenige Fahrer seien vor Ort anzutreffen. Fehrenkötter vermutet, dass die Weiterfahrt durch Tankkartenfirmen ermöglicht wurde. Bei vielen Fahrer seien sowohl Englisch- als auch Deutschkenntnisse nicht gegeben, die Geste eines Geschenkes könne aber trotz Sprachbarrieren jeder verstehen.

Von ähnlichen Problemen für Lkw-Fahrer unter anderem aus Russland berichtete zuletzt beispielsweise der „Focus“ von einem Rastplatz aus Plettenberg im Sauerland sowie der „SWR“ aus Südbaden.

Netzwerk reicht über Deutschland hinaus

„DocStop“ habe bereits mehrfach in der Vergangenheit helfen können, berichtet Fehrenkötter auf Nachfrage: „Wir haben mittlerweile ein Netzwerk in Deutschland, Österreich und Frankreich aufgebaut. Jeder Fahrer kann über eine 24/7-Hotline jederzeit seine Krankheit und seinen Standort nennen. Er wird dann sofort behandelt.“ Besonders während der Pandemie habe man durch das Netzwerk „Sanistop“ den Missstand von geschlossenen Sanitärräumen ausgleichen können. Darüber hinaus seien 10 000 Hilfspakete mit Masken und Desinfektionsmittel überreicht worden.

Stichwort Gesundheit: In den vergangenen Jahren hat „DocStop“ außerdem medizinische Infrastruktur an Rastplätzen aufgebaut, die bei Not schnell helfen kann. Laut Wikipedia wenden sich jährlich 4000 Berufskraftfahrer an die deutschlandweit 700 Mediziner. Das Angebot ist kostenlos, der Kontakt wird über eine Hotline hergestellt. In den meisten Fällen behandeln die Ärzte die berufsspezifischen Krankheiten der Branche wie Kopf- oder Rückenschmerzen. Die Hilfe für osteuropäische Fahrer, die auf Rastplätzen gestrandet sind, sei ein Paradebeispiel für das Engagement des Vereins.

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Über die aktuelle Situation und die enorme Spendenbereitschaft haben wir mit Juan Pedro Rosales, Berufskraftfahrer und Vorsitzender des Kraftfahrerkreis Südbaden sowie Anna Kuzynin von der Non-Profit-Organisation Truckers Life Foundation gesprochen.

Der Berufskraftfahrer Juan Pedro Rosales nimmt selbst aktiv an der Initiative der Facebook-Gruppe Sos Nothilfe für Trucker aus dem Osten teil. Diese hilft Fernfahrern, die wegen des Ukraine-Kriegs in Deutschland gestrandet sind. Der Gruppe haben sich bereits 2700 Mitglieder angeschlossen, die deutschlandweit Hilfe leisten.

Sabina Koll, Trans.INFO: Pedro erzähl mir bitte mehr über Eure Initiative?

Juan Pedro Rosales, Vorsitzender des Kraftfahrerkreis Südbaden: Die Gruppe auf Facebook – Sos Nothilfe für Trucker aus dem Osten – dient zur Hilfeleistung für die Fernfahrer aus der Ukraine, Belarus und Russland, da sie kein Geld haben. Deren Kreditarten und Tankkarten sind gesperrt. Dank dieser Gruppe bekommen wir Meldung mit Postleitzahlen, wo ein LKW steht. Die Meldung wird dann geprüft, ob der Fahrer Hilfe benötigt und was genau er braucht. Das veröffentlichen wir und anschließend melden sich Helfer, die in der Nähe wohnen.

Wer hilft den gestrandeten LKW-Fahrern, sind das auch Kraftfahrer?

Nein, also 90 Prozent der Helfer sind keine Fahrer. Das sind Personen, die einfach Hilfe leisten möchten. Wir, also der Kraftfahrerkreis Deutschland beteiligt sich auch mit.

Wie sieht die Situation jetzt aus?

Bei mir in Süddeutschland gibt es mittlerweile nicht mehr so viele LKW-Fahrer. Ich hatte sieben Meldungen bekommen und letzte Woche haben wir davon drei Fahrer in die Ukraine mit dem Zug geschickt, da sie unbedingt nach Hause wollten. Deren LKW haben wir in Sicherheit gebracht. In Norddeutschland gibt es mehrere Meldungen über gestrandete Fahrer, die weiterhin Hilfe benötigen.

Auf die Frage nach mehr Details antwortete Juan Pedro Rosales sofort:

Details darf ich nicht weitergeben, da die Fahrer angegriffen worden sind und Angst haben. Sie wollen sich nicht fotografieren lassen und wollen auch keine Interviews geben. Sie halten sogar nicht auf Raststätten oder Autohöfen, weil sie Angst haben, dass sie gesehen werden.

Kraftfahrer oder Hilfstransport gesucht? Truckers Life hilft!

Die Stiftung für Berufskraftfahrer Truckers Life beteiligt sich nicht direkt an den Hilfsaktionen für die Fernfahrer aus Russland, Belarus und der Ukraine, sondern organisiert Hilfstransporte und bringt humanitäre Organisationen mit hilfsbereiten Kraftfahrern aus der EU zusammen.

Was die Stiftung im Detail tut und wie sich LKW-Fahrer den Aktionen anschließen können? Darüber sprachen wir mit Anna Kuzynin, Strategic Partnership Development Manager der Stiftung.

Sabina Koll, Trans.INFO: Frau Kuzynin wo ist die Stiftung derzeit tätig?

Anna Kuzynin, Strategic Partnership Development Manager der Truckers Life Stiftung: Wir sind derzeit in Polen tätig aber teilweise auch in Deutschland, da wir die Transporte jetzt innerhalb Deutschlands suchen. Wir beteiligen uns nicht direkt bei den Hilfsaktionen für die gestrandeten Fernfahrer, sondern an Hilfstransporten für die Ukraine und arbeiten zusammen mit Kraftfahrerkreisen aus Deutschland und Österreich.

Welche Unterstützung bietet Truckers Life?

Wir haben bereits mehrere Ladungen direkt in die Ukraine organisiert, aber auch mehrere Ladungen für eine Unterstützungsaktion der polnischen Bürger, die privat Hilfe für die geflüchteten Ukrainer leisten, unterstützt.

Zudem helfen wir bei Transporten nahe Warschau, wo über tausend Flüchtlinge derzeit in einer Halle untergebracht sind.

Wir unterstützen Vereine und Initiativen in Deutschland, die kleine Ladungen z. B. zwei Paletten gesammelt haben und die nach Polen geliefert werden sollen. Parallel helfen wir großen Organisationen wie PAH – der Polnischen Humanitären Hilfe.

Was wird am meisten benötigt?

Es fehlt praktisch weiterhin Alles. Es werden Kinderwagen, Bettwäsche, Decken, Klamotten, Schuhe etc. benötigt, da die Leute nur mit einer Tasche geflohen sind. Auf Anfrage senden wir eine aktuelle Liste mit benötigten Sachen zu.

Wie sieht die Situation jetzt an der Grenze zur Ukraine aus?

Die Situation ist weiterhin extrem schwierig. Wir haben vor zwei Wochen angefangen und arbeiten praktisch rund um die Uhr. Es melden sich bei uns alle möglichen Hilfsorganisationen, die Hilfe leisten möchten wie Kirchen oder Gemeinden, aber auch Privatpersonen oder direkt Berufskraftfahrer. So hat das der bekannte Berufskraftfahrer Bernd Treffkorn getan, der bereits in Rente ist. Er verfügt über ein Lager an der Grenze mit Polen und hat seine Hilfe angeboten, dass man die Hilfsgüter bei ihm zwischenlagern kann, falls keine Transportmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Aus welchem Land melden sich Berufskraftfahrer?

Hilfeleistungen kommen von Kraftfahrern aus Deutschland aber auch aus Österreich. Die Kraftfahrer haben wirklich ein großes Herz, was sie bereits mehrmals bewiesen haben. Sie melden sich direkt bei uns und möchten trotzt Risiko fahren, wenn wir ihnen einen LKW stellen. Viel wird auch über Kraftfahrerkreise organisiert.

Wenn ich helfen möchte, wie erreiche ich eure Stiftung am besten?

Am schnellsten erreicht man uns über unser Kontaktformular. Wer Hilfsgüter gesammelt hat und diese nicht befördern kann oder nicht weiß wohin diese gehen sollen, meldet sich bitte bei uns. Aber auch wer Platz zur Verfügung hat, wo man Waren nahe der deutsch-polnischen Grenze zwischenlagern kann, kann sich bei uns melden.

Anna Kuzynin, Truckers Life Foundation

Juan Pedro Rosales, Kraftfahrerkreis Südbaden

Wo kann ich russischen Lkw Fahrern helfen?

Über die sozialen Netzwerke hat der Verein "Symbadische Truckerengel" mit Sitz in Efringen-Kirchen (Landkreis Lörrach) einen Aufruf gestartet und viele Spenden bekommen. Die wollen die Helferinnen und Helfer nun an die russischen Kollegen weitergeben.

Was ist mit den russischen Lkw

Die meisten gestrandeten Lkw-Fahrer sind jetzt allerdings wieder unterwegs, die Lage hat sich entschärft. Das DRK vermutet, dass sie auf irgendeinem Weg, vielleicht über China, Überweisungen erhalten haben oder vielleicht sogar per Bote mit Bargeld versorgt wurden.

WIE KANN MAN Lkw Fahrern helfen?

Das ist unser Hilfsfonds. Der gemeinnützige Verein Trucker's World – Fahrer helfen Fahrern e.V. unterstützt seit 13 Jahren Berufskraftfahrer und deren Familien, die durch Schicksalsschläge wie Unfälle, Krankheiten oder Todesfälle in Not geraten sind.

Wie viel verdient man als Lkw

Die meisten Fahrer zahlen wohl. 400 bis 500 Rubel, das ist viel Geld, auch wenn Fernverkehrs-Chauffeure mit Gehältern zwischen 1200 und 1500 Euro zu den Besserverdienenden gehören.

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