Unterschied herstellkosten des umsatzes zu herstellkosten der produktion

Die Herstellkosten sind ein Begriff der Kostenrechnung – die Finanzbuchhaltung spricht von Herstellungskosten, die anders definiert sind – und bezeichnen die Kosten, die mit der Herstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung (Produktionskosten) verbunden sind.

D.h., Herstellkosten werden erfasst, bis das Produkt im Warenausgangslager liegt, die danach anfallenden Kosten (z.B. für den Vertrieb oder Versand) zählen nicht zu den Herstellkosten.

Die Herstellkosten werden i.d.R. mit einem Kalkulationsschema ermittelt, das die einzelnen Kostenbestandteile aufaddiert.

Umfang der Herstellkosten

Die Herstellkosten umfassen

  • Materialkosten, d.h. Materialeinzelkosten und -gemeinkosten sowie
  • Fertigungskosten, d.h. Fertigungseinzelkosten und -gemeinkosten.

Verwaltungs- und Vertriebskosten zählen nicht zu den Herstellkosten. Allerdings bilden die Herstellkosten die Basis, auf die die Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkostenzuschlagssätze aufgeschlagen werden, um die Selbstkosten zu ermitteln.

Unterschied zwischen Herstellkosten und Herstellungskosten

Während der Begriff Herstellkosten im Rahmen der Kostenrechnung verwendet wird, bezeichnen die Herstellungskosten die Kosten, die im Rahmen der Bilanzierung für die Bewertung von Vermögensgegenständen wie z.B. Vorräten oder selbsterstellten Maschinen anzusetzen sind (vgl. § 253 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. § 255 Abs. 2 und 2a HGB).

Bei Herstellungskosten dürfen lt. § 255 Abs. 2 Satz 3 HGB auch angemessene Anteile der Kosten der allgemeinen Verwaltung einbezogen werden (d.h., im Falle der Ausübung dieses Wahlrechts übersteigen die Herstellungskosten die Herstellkosten).

Allerdings dürfen die für Bilanzierungszwecke ermittelten Herstellungskosten keine kalkulatorischen Kosten enthalten, während in die Herstellkosten bei Bedarf auch kalkulatorische Kosten einbezogen werden.

Die Herstellkosten des Umsatzes (kurz HKU) sind für die Berechnung der Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten nötig.

Grundlage für die Berechnung ist der Betriebsabrechnungsbogen (BAB), aus dem die benötigten Gemeinkostenzuschlagssätze entnommen werden.

Herstellkosten des Umsatzes - Formel:

Unterschied herstellkosten des umsatzes zu herstellkosten der produktion


Beispiel: Berechnung der Herstellkosten des Umsatzes

Es sollen die Herstellkosten des Umsatzes berechnet werden. Es liegen folgende Ausgangsdaten vor:

Fertigungsmaterial: 1.450.000 €
Fertigungslöhne: 1.920.000 €
Minderbestand: 22.000 €
K-Zuschlagssatz f. Material: 20,5 %
GK-Zuschlagssatz f. Fertigung: 115 %

Unterschied herstellkosten des umsatzes zu herstellkosten der produktion

Vorgehensweise:
Als erstes berechnen wir die Herstellkosten der Erzeugung, in dem wir die Materialkosten (Fertigungsmaterial + Materialgemeinkosten) und Fertigungskosten (Fertigungslöhne + Fertigungsgemeinkosten) addieren.

Wenn wir dann die Bestandsveränderungen (Mehrbestand wird subtrahiert und Minderbestand wird addiert) reinrechnen, erhalten wir die Herstellkosten des Umsatzes.

Um jetzt die gesamten Selbstkosten eine Abrechnungsperiode (Monat, Jahr) zu erhalten, müssen wir die Gemeinkosten für Verwaltung und Vertrieb noch draufrechnen. Wie das funktioniert, erfahrt ihr hier: Selbstkosten des Umsatzes

Die Ermittlung der Herstellkosten des Umsatzes dient einem Unternehmen, die anfallenden Kosten in der Verwaltung und in dem Vertrieb verursachungsgerecht zuzuordnen zu können. Als Hilfsmittel zur Berechnung der HKU verwendet das Unternehmen einen Betriebsabrechnungsbogen (BAB).

In diesem Beitrag stellen wir dir die Herstellkosten des Umsatzes vor. Du erfährst, wie sich die Herstellkosten des Umsatzes definieren und wie sich diese von den Herstellkosten im handelsrechtlichen Sinn abgrenzen. Hier erklären wir dir, aus welchen Bestandteilen sich die HKU zusammensetzen und wie du sie ermitteln kannst. Abschließend erläutern wir dir den Begriff Herstellkosten des Umsatzes anhand eines praktischen Beispiels. Um dein Wissen zum Themenbereich Herstellungskosten des Umsatzes zu erweitern, kannst du nach diesem Text einige Übungsfragen beantworten.

Abkürzung: HKU

Inhalt dieser Lektion

  • Was solltest du über die Herstellkosten des Umsatzes wissen?
  • Abgrenzung der HKU von den Herstellungskosten laut HGB
  • Aus welchen Bestandteilen setzen sich die Herstellkosten des Umsatzes zusammen?
    • Fertigungskosten
    • Materialkosten
    • Bestandsminderungen
    • Bestandserhöhungen
  • Wie kannst du die Herstellkosten des Umsatzes ermitteln?
  • Übungsfragen

Was solltest du über die Herstellkosten des Umsatzes wissen?

Bei der Produktion von Gütern entstehen einem Unternehmen unterschiedliche Kosten, die als Herstellkosten des Umsatzes zusammengefasst werden können. Die HKU setzen sich aus den Fertigungskosten und den Materialkosten zusammen. Außerdem müssen bei der Berechnung die Bestandsveränderungen (Bestandsminderungen und Bestandsmehrungen) berücksichtigt werden.

Abgrenzung der HKU von den Herstellungskosten laut HGB

Bei der Ermittlung der HKU kommt es darauf an, diese von den Herstellungskosten im handelsrechtlichen Sinn abzugrenzen. Hierzu rechnen gemäß der Definition des § 255 Absatz 2 HGB (Handelsgesetzbuch) alle Kosten, die das Unternehmen aufwendet, um einen Vermögensgegenstand herzustellen oder zu erweitern.

Die Herstellkosten des Umsatzes sind eine Größe, die nur im innerbetrieblichen Bereich eines Unternehmens verwendet wird.

Hieraus ergeben sich die beiden folgenden Schlussfolgerungen:

  • Handelsrechtliche Herstellungskosten werden bilanzrechtlich berücksichtigt, die HKU spielen ausschließlich bei der internen Kosten- und Leistungsrechnung eines Unternehmens eine Rolle.
  • In den HKU werden kalkulatorische Aufwendungen berücksichtigt. Hierzu zählen z. B. die anteiligen Verwaltungsgemeinkosten und die anteiligen Vertriebsgemeinkosten. Diese zählen nicht zu den Herstellungskosten im handelsrechtlichen Sinn.

Aus welchen Bestandteilen setzen sich die Herstellkosten des Umsatzes zusammen?

Die Herstellkosten des Umsatzes setzen sich aus den folgenden vier Bestandteilen zusammen:

  • Fertigungskosten
  • Materialkosten
  • Bestandsminderungen
  • Bestandserhöhungen

Fertigungskosten

Die Fertigungskosten fallen während eines Produktionsprozesses an. Sie entstehen bei der Verarbeitung von Roh, – Hilfs- und Betriebsstoffen. Dabei kommt der Unterscheidung von Fertigungseinzelkosten und Fertigungsgemeinkosten eine besondere Bedeutung zu. Zu den Fertigungseinzelkosten zählen z. B. die Fertigungslöhne und die Ermittlung der Maschinenstundensätze. Für die Berechnung der Fertigungsgemeinkosten werden mithilfe des BAB die Gemeinkostenzuschlagssätze ermittelt.

Materialkosten

Die Materialkosten stellen die betrieblichen Aufwendungen dar, die ein Unternehmen für das in einem Produktionsprozess verwendete Material aufwendet. Auch hier werden die Materialeinzelkosten von den Materialgemeinkosten abgegrenzt. Für die Berechnung der Materialgemeinkosten ermittelt das Unternehmen die Gemeinkostenzuschlagssätze ebenfalls unter Zuhilfenahme des BAB. Die Materialeinzelkosten ergeben sich für den Bezug von Rohstoffen, von Hilfsstoffen und von Halbfertigprodukten, die zu einem neuen Produkt weiterverarbeitet werden.

Aus der Summe der Fertigungskosten und der Materialkosten ergeben sich die Herstellkosten der Erzeugung.

Bestandsminderungen

Eine Veränderung des Bestands führt zu einer Bestandsminderung oder zu einer Bestandserhöhung von fertigen oder unfertigen Erzeugnissen. Bei einer Bestandsminderung hat das Unternehmen mehr Waren während eines Abrechnungszeitraums verkauft, als produziert wurden.

Bestandserhöhungen

Im umgekehrten Fall – hier liegt die Anzahl der verkauften Erzeugnisse unter der Anzahl der produzierten Erzeugnisse – muss das Unternehmen bilanztechnisch eine Bestandserhöhung erfassen.

Wie kannst du die Herstellkosten des Umsatzes ermitteln?

Die Herstellkosten des Umsatzes ermitteln sich mit der folgenden Formel:

   

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Unterschied herstellkosten des umsatzes zu herstellkosten der produktion
Herstellkosten des Umsatzes: Zusammensetzung & Berechnung

Beispiel

Die A-GmbH produziert Chips und Prozessoren, die in Computern eingesetzt werden. Aus der Kostenrechnung erhältst du die folgenden Zahlen: Fertigungseinzelkosten 12.000 Euro, Fertigungsgemeinkosten: 20.000 Euro, Materialeinzelkosten; 14.000 Euro, Materialgemeinkosten: 15.000 Euro. Außerdem muss eine Bestandserhöhung von 22.000 Euro berücksichtigt werden.

Die Herstellkosten des Umsatzes ermitteln sich wie folgt:

Fertigungseinzelkosten12.000 €+Fertigungsgemeinkosten20.000 €+Materialeinzelkosten14.000 €+Materialgemeinkosten15.000 €=Herstellkosten der Erzeugung61.000 €-Bestandserhöhung- 22.00 €=Herstellkosten des Umsatzes39.000 €

Übungsfragen

#1. Welches Hilfsmittel verwendet ein Unternehmen bei der Berechnung der Herstellkosten des Umsatzes?

Den Betriebsabrechnungsbogen

Den Betriebsabrechnungsbogen

Die Cashflow-Analyse

Die Cashflow-Analyse

Die Annuitätenmethode

Die Annuitätenmethode

#2. Wann entstehen einem Unternehmen Fertigungskosten?

Fertigungskosten fallen für die Geschäftsführung des Unternehmens an.

Fertigungskosten fallen für die Geschäftsführung des Unternehmens an.

Die Fertigungskosten entstehen während des Produktionsprozesses.

Die Fertigungskosten entstehen während des Produktionsprozesses.

Möchte ein Unternehmen die Produkte erfolgreich auf dem Markt absetzen, wendet es Fertigungskosten auf.

Möchte ein Unternehmen die Produkte erfolgreich auf dem Markt absetzen, wendet es Fertigungskosten auf.

#3. Wie ermittelst du die Herstellkosten der Erzeugung?

Die Herstellkosten der Erzeugung setzen sich aus den Fertigungseinzelkosten und den Fertigungsgemeinkosten zusammen.

Die Herstellkosten der Erzeugung setzen sich aus den Fertigungseinzelkosten und den Fertigungsgemeinkosten zusammen.

Für die Ermittlung der Herstellkosten der Erzeugung addierst du die Fertigungskosten und die Materialkosten.<

Für die Ermittlung der Herstellkosten der Erzeugung addierst du die Fertigungskosten und die Materialkosten.<

Um die Herstellkosten der Erzeugung zu erhalten, rechnest du eine Bestandsminderung zu den Fertigungseinzelkosten hinzu und ziehst von dem Ergebnis die Materialeinzelkosten ab.

Was sind die Herstellkosten des Umsatzes?

Die Herstellkosten des Umsatzes (kurz HKU) sind ein Begriff aus dem Controlling. Es handelt sich um die Kosten, die bei der Herstellung von Produkten entstehen. Anders als bei den Herstellkosten der Produktion werden bei den HKU Bestandsveränderungen in die Berechnung einbezogen.

Was ist der Unterschied zwischen Herstellungskosten und Herstellkosten?

Die Herstellkosten zählen zur Kosten- und Leistungsrechnung und umfassen die Kosten, die im Rahmen der Herstellung von Gütern bzw. Dienstleistungen anfallen. Die Herstellungskosten dagegen sind ein Maßstab, um hergestellte Vermögensgegenstände zu bewerten.

Was gehört zu den Produktionskosten?

Zu den Herstellungskosten zählen z.B. Materialkosten, Fertigungskosten, Einkauf und Wareneingang, Kosten für Dienstleistungen (z.B. Handwerker, Architekten etc.), Kosten für Baugenehmigungen von Gebäuden, etc. Sie können Herstellungskosten steuerlich abschreiben.

Wie berechne ich die Herstellkosten der Erzeugung?

Herstellkosten der Erzeugung: Wie viel kostet das Produkt in der Herstellung, wie hoch sind die Material- und Fertigungskosten? ... Wissen..