Wann ist Benzin am günstigsten 2022

Stand: 11.08.2022 12:11 Uhr

Bis zu zwölf Cent betrug der Preisunterschied an der Zapfsäule zwischen Morgen und Abend im Juli. Zu welchen Tageszeiten die Spritpreise am niedrigsten sind, zeigt eine neue ADAC-Auswertung.

Wer morgens tankt, zahlt an der Zapfsäule mehr. In einer neuen Auswertung hat der ADAC die genauen Preisunterschiede für den Juli beziffert. Grundlage waren die Preisbewegungen an rund 14.000 Tankstellen in Deutschland.

Laut der heute veröffentlichen ADAC-Auswertung betrug der Unterschied im Juli zwischen dem höchsten und niedrigsten Preis am Tag im Schnitt zwölf Cent. Das Sparpotenzial für die Fahrer von Benzin-Pkw sei beim Tanken durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes in den vergangenen Monaten größer geworden, so der ADAC. Bei einer 50-Liter Tankfüllung zahlten Autofahrer bis zu sechs Euro weniger, wenn sie zu günstigen Zeiten zur Tankstelle fahren.

Verschiedene Kraftstoffe

Bis zu zwölf Cent je Liter Super E10 lassen sich sparen, wenn statt morgens abends getankt wird, lautet ein Ergebnis. Im Mai lag das Einsparpotenzial für den Kraftstoff noch bei nur zehn Cent im Schnitt. Für Diesel-Fahrer ist das Einsparpotenzial dagegen gesunken. Zwar können sie ebenfalls bis zu zwölf Cent je Liter sparen, wenn sie etwa abends tanken. Im Mai betrug die Differenz jedoch noch 16 Cent.

Die zwölf Cent Unterschied bei E10 und Diesel sind dabei vergleichsweise viel. Seit 2015 führt der ADAC die Untersuchung einmal pro Jahr im Mai durch. Dabei wurde für E10 noch nie ein größerer Abstand zwischen Morgen und Abend festgestellt, für Diesel erst einmal: Im Mai dieses Jahres waren es außergewöhnliche 17 Cent.

Spritpreise im Tagesverlauf

Die Uhrzeit spielt für die Preisgestaltung an der Tankstelle eine große Rolle. Ab etwa 5 Uhr morgens steigen die Preise, um ihren Höhepunkt etwa um 7 Uhr zu erreichen. Im Juli waren die Preise sowohl für Diesel als auch für E10 dann acht Cent höher als der Tagesdurchschnitt. Von dieser Spitze läuft die Preiskurve für beide Kraftstoffe dann in Wellen nach unten. Weitere Preisspitzen gibt es gegen 10 Uhr, 13 Uhr, 16 Uhr, 18 Uhr, 20 Uhr und ab 23 Uhr.

Ab dem frühen Nachmittag liegt der Preis aber typischerweise unter dem Tagesdurchschnitt. Von kurz nach 16 Uhr bis kurz vor 22 Uhr sind es bei leichteren Schwankungen kontinuierlich mindestens zwei Cent.

Abends am günstigsten

Die niedrigsten Preise werden laut ADAC an den Tankstellen zwischen 20 und 22 Uhr erreicht. Aber auch der Zeitraum zwischen 18 und 19 Uhr sei bereits relativ günstig. Wer kurz vor 19 Uhr beziehungsweise zwischen 21 und kurz vor 22 Uhr tankt, kann bis zu vier Cent im Vergleich zum Tagesdurchschnitt sparen. In der Nacht gibt es dagegen kaum Preisänderungen.

Der ADAC hatte dieses Jahr seine jeden Mai vorgenommene Untersuchung des Spritpreises im Tagesverlauf im Juli wiederholt. Durch die Turbulenzen rund um den Steuerrabatt auf Benzin und Diesel hatte nach Ansicht der Experten auch die typische Entwicklung im Tagesverlauf infrage gestanden. Doch auch wenn die Unterschiede derzeit sehr hoch sind, am grundsätzlichen System hat sich nicht viel geändert.

Pressemitteilung Nr. N 057 vom 12. September 2022

  • Auslaufen des „Tankrabatts“: Preise an Tankstellen in Deutschland seit Mitte August gestiegen
  • Benzin günstiger als Ende Mai vor Einführung des „Tankrabatts“, Diesel teurer

WIESBADEN - Mit dem Auslaufen des „Tankrabatts“ sind die Kraftstoffpreise in Deutschland wieder gestiegen, Benzin und Diesel waren an den Tankstellen zuletzt erneut teurer als in allen direkten EU-Nachbarstaaten. Autofahrerinnen und -fahrer in Deutschland zahlten am 5. September 2022 im Tagesdurchschnitt 2,07 Euro für einen Liter Super E5 sowie 2,16 Euro für einen Liter Diesel. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) nach Daten der Europäischen Kommission mit. Im Vergleich mit Deutschlands direkten Nachbarstaaten war der Preis für einen Liter Superbenzin der Sorte E5 (bzw. Eurosuper 95) am gleichen Tag nur in Dänemark (2,04 Euro) und in den Niederlanden (2,01 Euro) ähnlich hoch. Noch deutlicher fällt der Vergleich bei Diesel-Kraftstoff aus: In Dänemark, das Land mit den höchsten Diesel-Preisen unter Deutschlands EU-Nachbarn, kostete ein Liter Diesel 2,07 Euro und damit 9 Cent weniger als in Deutschland, in den Niederlanden mit 2,05 Euro 11 Cent weniger.

Unter den EU-Staaten, die direkt an Deutschland grenzen, waren die Preise am 5. September 2022 in Polen (E5: 1,38 Euro; Diesel: 1,61 Euro) am günstigsten. Auch in Luxemburg (E5: 1,61 Euro; Diesel: 1,83 Euro), Frankreich (E5: 1,62 Euro; Diesel: 1,78 Euro), Tschechien (E5: 1,64 Euro; Diesel: 1,85 Euro), Belgien (E5: 1,69 Euro; Diesel: 2,02 Euro) und Österreich (E5: 1,74 Euro; Diesel: 1,90 Euro) war das Tanken deutlich billiger als in Deutschland.

Noch Mitte August waren Benzin und Diesel an deutschen Tankstellen niedriger oder ähnlich hoch wie in den meisten direkten EU-Nachbarstaaten Deutschlands. Hauptgrund für den aktuellen Preisanstieg ist das Auslaufen der vorübergehenden Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe zum 31. August 2022, des sogenannten Tankrabatts. Dabei wurden die Sätze für Benzin um 29,55 Cent pro Liter, die Sätze für Diesel um 14,04 Cent pro Liter gesenkt – befristet auf drei Monate vom 1. Juni 2022 an. Berücksichtigt man die Auswirkungen auf die Mehrwertsteuer, betrug die Entlastung 35,16 Cent pro Liter Benzin und 16,71 Cent pro Liter Diesel. Am 30. Mai 2022 war Superbenzin mit Blick auf die EU-Nachbarstaaten nur an Tankstellen in Dänemark und in den Niederlanden teurer gewesen als in Deutschland, Diesel nur in Dänemark.

Preise für Diesel in Deutschland höher als Ende Mai, für Benzin niedriger

Am 4. September 2022 mussten Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer an deutschen Tankstellen für Diesel 24 Cent mehr zahlen als drei Wochen zuvor, für Superbenzin der Sorte E5 31 Cent, wie Daten der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt (MTS-K) zeigen. Bereits seit dem 26. August 2022 waren die Preise für Diesel an deutschen Tankstellen höher als vor der Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe. Am 31. Mai 2022 hatte Diesel noch 2,04 Euro pro Liter gekostet. Benzin war dagegen auch Anfang September noch deutlich günstiger als am 31. Mai 2022. Damals mussten für einen Liter E5 noch 2,21 Euro bezahlt werden. Die Ursachen für diese unterschiedliche Entwicklung sind vielfältig. Neben Lieferengpässen dürften die in Folge des Kriegs in der Ukraine ausbleibenden Dieselimporte aus Russland eine Rolle spielen.

Insgesamt sind die Kraftstoffpreise nach wie vor höher als vor Beginn des Kriegs in der Ukraine. So hatte am 21. Februar 2022, also kurz vor Kriegsbeginn, ein Liter E5 noch 1,80 Euro und Diesel 1,66 Euro pro Liter gekostet. Besonders deutlich fällt der Preisanstieg gegenüber Februar damit bei Diesel aus. Die Höchststände vom März werden aktuell zwar nicht erreicht, wegen der nach wie vor hohen Rohölpreise befinden sich die Preise für Mineralölprodukte wie Kraftstoffe aber weiterhin auf vergleichsweise hohem Niveau.

Methodische Hinweise:

Die angegebenen Kraftstoffpreise sind Tagesdurchschnittspreise einschließlich Abgaben und Steuern. Die Preise an Tankstellen in den einzelnen EU-Staaten werden wöchentlich immer montags erhoben. Genauere methodische Informationen zur Preiserhebung in den einzelnen EU-Staaten bietet das „Weekly Oil Bulletin“ der Europäischen Kommission. Die hier als „Super E5“ beziehungsweise „E5“ bezeichnete Benzinsorte ist vergleichbar mit der von der Europäischen Kommission als „Eurosuper 95“ ausgewiesenen Sorte.

Die Durchschnittspreise für Deutschland stammen von der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt (MTS-K). Sie basieren auf bundesweiten Preismeldungen von öffentlich zugänglichen Tankstellen. Derzeit melden knapp 15 000 und somit ein Großteil der in Deutschland existierenden Tankstellen Änderungen der öffentlichen Preise für die Kraftstoffe E5, E10 und Diesel in Echtzeit an die MTS-K. Die einzelnen Preise fließen gleichgewichtet in die Durchschnittspreisberechnung ein. Nicht enthalten in den Daten sind Preise von Kraftstoffen, die zu Sonderkonditionen angeboten werden, wie zum Beispiel über Flottenkartenverträge.

Weitere Informationen:

Das Statistische Bundesamt veröffentlicht die Tagesdurchschnittspreise der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe im wöchentlichen Rhythmus im Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de). Dieses Datenportal bündelt hochaktuelle Indikatoren der amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität. Dort finden sich auch die Tagespreise für Rohöl.

In unseren Pressemitteilungen zu Einzelhandelsumsätzen finden sich auch Monatsdaten zur Entwicklung der Umsätze an Tankstellen in Deutschland.

Die Europäische Kommission veröffentlicht jeweils donnerstags Tagesdurchschnittspreise für Benzin und Diesel in den 27 EU-Staaten. Der Datenstand bezieht sich jeweils auf den vorangegangenen Montag. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht diese Preisangaben ebenfalls wöchentlich im Angebot „Europa in Zahlen“.

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.

Welcher Wochentag ist am günstigsten zu tanken?

An welchem Wochentag tankt man am besten? Allgemein gilt die Regel, dass man besser unter der Woche tankt, als am Wochenende. Vor allem Sonn- und Feiertags sind die Benzin-Preise am höchsten.

Wann ist der Benzin am billigsten?

Einen klaren Anstieg der Preise gibt es erst gegen 22 Uhr, die Preiskurve geht über Nacht hoch. Abends zwischen 18 und 22 Uhr ist also die Zeit, zu der Du am günstigsten tankst. Im Schnitt ist Benzin um 19 Uhr am preiswertesten.

Was ist der beste Tag zum Tanken?

Verbraucher, die Geld beim Tanken sparen wollen, tanken unter der Woche günstig. Je näher das Wochenende rückt, desto höher sind auch die Preise. Samstags herrscht oft großes Gedränge an Tankstellen, die Preise sind besonders hoch. An einem Dienstag oder Mittwoch hingegen sind die Tankstellen relativ leer.

Wird der Benzinpreis wieder sinken?

Laut einer Mitteilung des ADAC am Mittwoch haben sich beide Kraftstoffe binnen einer Woche erneut deutlich verbilligt. So kostete ein Liter Diesel im bundesweiten Durchschnitt des Dienstags 2,021 Euro.