Wann kann man nicht schlafen bei Vollmond?

Schlafprobleme 1. März 2022

Bist du mondfühlig und kannst bei Vollmond immer schlecht schlafen? Mit diesem Phänomen bist du nicht allein. Millionen Menschen ergeht es wie dir. Wir geben dir drei Tipps, mit denen du bei Vollmond trotzdem ruhig schlafen kannst.

Der Vollmond macht vielen Menschen zu schaffen. Bild: fotolia

Woher kommt eigentlich das Phänomen des schlechten Schlafs bei Vollmond? Forscher sind sich da noch uneinig. Während manche die Helligkeit des Mondes für die Schlaflosigkeit anführen (wie der Wissenschaftler Christian Cajochen in seiner Studie), machen andere die Schwerkraft des Mondes mitverantwortlich.

Leider müssen solche Studien immer mit Vorsicht genossen werden. In der Studie von Christian Cajochen beispielsweise, nahmen mit 31 Personen viel zu wenig Menschen teil, um repräsentativ zu sein. Eines ist jedoch unstrittig: Licht beeinflusst unser Schlafverhalten. Das zeigen immer wieder Studien, in denen das Schlafverhalten von Städtern mit dem Schlafverhalten von außerstädtischen Bewohnern verglichen wurden.

Sämtliche Studien und noch mehr dazu findest du in unserem Artikel: „Schlafstörungen bei Vollmond: Mythos oder Wahrheit?“.

3 Tipps, wie du bei Vollmond ruhig schläfst

1. Lenke dich ab

Es bringt überhaupt nichts, dir die ganze Nacht immer und immer wieder zu sagen, dass es am Mond liegt, warum du nicht schlafen kannst. Wenn du merkst, dass dir unser Trabant zu schaffen macht, lenke dich ab. Lies ein gutes Buch oder höre einen Podcast oder Musik. Das lenkt deine Gedanken weg vom Schlafräuber.

Oder noch besser: Rollos. Da viele vom Licht des Mondes beeinflusst werden, kann es helfen, dickere Vorhänge oder Rollläden vor den Fenstern anzubringen. Sie schirmen das Schlafzimmer noch effektiver vom Mondschein ab. Unser Artikel „Verdunkelungsgardinen für guten Schlaf“ stellt verschiedene Sorten spezieller Vorhänge vor.

3. Nutze eine Schlafmaske

Noch ein Tipp, sollte dir das Licht Ärger bereiten, du aber nicht extra für die relativ kurze Zeit im Monat dickere (und auch teurere) Vorhänge anbringen willst. Leg dir eine Schlafmaske zu. Sie schirmt das Licht von deinen Augen ab. Besondere Schlafmasken besitzen Kühlpads gegen Augenringe am Morgen oder integrierte Ohrstöpsel für eine gleichzeitige Lärmabschirmung. In unserem Kaufratgeber über Schlafmasken erfährst du mehr.

Lange hieß es, schlechter Schlaf bei Vollmond sei wissenschaftlich nicht nachweisbar und beruhe (wahrscheinlich) auf psychologischen Effekten. In den letzten Jahren häufen sich aber Hinweise, dass es sehr wohl einen Zusammenhang zwischen den Mondphasen und der Schlafqualität geben könnte – und zwar unabhängig von der Helligkeit im Schlafzimmer.

Naturvölker und Großstädter reagieren auf den Mond

Eine Arbeitsgruppe aus Washington hat in einer großen Studie zeigen können, dass die Mondphasen einen Einfluss auf die Einschlafdauer und auch die Länge des Nachtschlafes hatten. Besonders interessant: Sie schlossen Angehörige eines indigenen Volksstammes (Toba/Qom) ein und unterteilten sie nach ihrer Lebensweise in verschiedene Gruppen: Einige lebten ganz traditionell ohne Zugang zu elektrischem Licht, eine Gruppe zwar ländlich, aber mit Elektrizität, eine weitere in der Stadt. Als Kontrollgruppe wurden noch Studenten in der Großstadt Washington hinzugezogen. Das überraschende Ergebnis: In allen Gruppen zeigten sich die Effekte der Mondphasen, wenn auch weniger stark, je urbaner die Lebensweise war. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass das vergleichsweise schwache Mondlicht im städtischen Umfeld diese Effekte nicht bewirkt haben kann. Sie vermuten, dass die Mondphasen auf anderen Wegen auf den Nachtschlaf wirken. Denkbar wäre beispielsweise ein Einfluss der Schwerkraft des Mondes, die wir von den Gezeiten des Meeres kennen.

Vollmond drosselt die Melatonin-Produktion

Das passt zu den Ergebnissen einer deutschen Arbeitsgruppe, die ihre im Schlaflabor erhobenen Daten nachträglich mit den Mondphasen abglich. Die Forscher fanden eine in Schnitt um 5 Minuten verlängerte Einschlafzeit und insgesamt 20 Minuten weniger Nachtschlaf rund um den Vollmond – ohne, dass das Mondlicht für die Schlafenden im Labor wahrnehmbar gewesen wäre. Die Wissenschaftler konnten auch physiologische Unterschiede messen, so wurde in den Vollmondnächten weniger Melatonin gebildet. Melatonin ist ein Botenstoff, der den Schlaf-wach-Rhythmus steuert und zur Verkürzung der Einschlafzeit beiträgt. Der nächste Vollmond leuchtet uns am 27. April. Wer sich ohnehin mit Schlafproblemen plagt, kann seinen Körper beim Einschlafen gezielt unterstützen.

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In allen Gruppen schliefen die Menschen in den drei bis fünf Tagen vor Vollmond 30 bis 80 Minuten später ein als gewöhnlich. Zudem schliefen sie auch 20 bis 90 Minuten weniger.

Was kann ich tun wenn ich bei Vollmond nicht schlafen kann?

3 Tipps, wie du bei Vollmond ruhig schläfst.
Lenke dich ab. Es bringt überhaupt nichts, dir die ganze Nacht immer und immer wieder zu sagen, dass es am Mond liegt, warum du nicht schlafen kannst. ... .
Nutze extra dicke Vorhänge. Oder noch besser: Rollos. ... .
Nutze eine Schlafmaske..

Bei welchem Mond kann man nicht schlafen?

Studien zum Zusammenhang zwischen dem Mond und dem menschlichen Schlafverhalten sind immer wieder zu unterschiedlichen Erkenntnissen gelangt: Dass man bei Vollmond schlechter schläft, konnte eine Studie 2014 nicht nachweisen – 2013 hatten Forschende um Christian Cajochen dagegen herausgefunden, dass Menschen bei ...

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