Wann müssen Sie die Bremsflüssigkeit regelmäßig nach Vorgaben des Fahrzeugherstellers austauschen lassen?

Die Bremsflüssigkeit hat kaum einer auf dem Schirm. Ein Fehler, denn schlechte Wartung kann gefährlich werden. Wie oft muss sie getauscht werden? Und was kostet ein Bremsflüssigkeitswechsel? Alle Infos.

  • Wie oft die Bremsflüssigkeit gewechselt werden muss

  • Wie Sie fehlende Bremsflüssigkeit bemerken

  • Welche Kosten beim Wechsel in der Werkstatt anfallen

Um den Austausch der Bremsflüssigkeit kümmern sich die wenigsten Autofahrer. Müssten sie prinzipiell auch nicht, denn sie wird im Rahmen der Inspektion gecheckt und regelmäßig gewechselt. Ein prüfender Blick auf den Ausgleichsbehälter im Motorraum schadet dennoch nie, schließlich kann auch ein Leck in der Leitung für schleichenden Schwund sorgen.

Autofahrer, die nicht regelmäßig zum Kundendienst in die Werkstatt kommen – oftmals Wenigfahrer oder Besitzer von älteren Fahrzeugen – sollten allerdings ganz besonders achtgeben: Spätestens alle zwei Jahre muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden.

Wozu braucht man Bremsflüssigkeit?

Das Bremssystem eines Fahrzeugs arbeitet in der Regel hydraulisch. Die Bremsflüssigkeit überträgt dabei den Druck, den der Fahrer auf das Bremspedal ausübt, auf die Radbremse.

Wie oft und warum muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden?

Unabhängig von der Laufleistung sollte die Bremsflüssigkeit spätestens alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Durch poröse Bremsschläuche kann es zum Beispiel vorkommen, dass sie Wasser aufnimmt – Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, also feuchtigkeitsbindend.

Warum ist das so schlecht? Bremssystem und -flüssigkeit können sehr heiß werden. So heiß, dass das angesammelte Wasser siedet und sich Dampfblasen bilden. Im Extremfall kann kein Bremsdruck mehr ausgeübt werden, und die Bremse versagt!

Was passiert bei zu wenig Bremsflüssigkeit?

Auch das kann zum Ausfall der Bremsen führen. Der Ausgleichsbehälter im Motorraum zeigt an, ob genügend Bremsflüssigkeit vorhanden ist. Das System fasst insgesamt rund zwei Liter.

Wie merkt man, dass Bremsflüssigkeit fehlt?

Leuchtet das rote Symbol mit dem Ausrufezeichen im Kreis, stimmt etwas mit den Bremsen nicht © iStock.com/RMAX

Leuchtet die rote Warnleuchte im Armaturenbrett mit dem Bremsensymbol (rotes Ausrufezeichen im Kreis), ist Vorsicht geboten. Sie zeigt entweder an, dass die Handbremse noch angezogen ist oder ein Problem mit der Bremse besteht, weil die Bremsflüssigkeit gesunken ist oder die Beläge abgefahren sind. Da das Bremssystem ein sicherheitsrelevantes Bauteil darstellt, sollten Sie die Fahrt unterbrechen, den Anweisungen im Betriebshandbuch nachgehen und im Zweifel den Pannendienst rufen. 

Es gibt aber auch noch andere Indizien für zu wenig Bremsflüssigkeit. Lässt die Bremswirkung nach oder kann das Bremspedal ohne großen Widerstand sehr leicht durchgedrückt werden? Oder reagiert es verspätet? Dann sollte man stutzig werden und nicht weiterfahren.

Bremsflüssigkeit selbst wechseln – geht das?

Davon ist grundsätzlich abzuraten, schließlich geht es um Ihre Sicherheit – da sollte nur ein Fachmann mit entsprechenden Kenntnissen und Spezialwerkzeug ran.

Kann man Bremsflüssigkeit selbst nachfüllen?

Theoretisch ja, aber auch hier rät der ADAC zur Fahrt in die Werkstatt: Manchmal ist es notwendig, nach dem Auffüllen die Bremsanlage zu entlüften. Der Fachmann weiß zudem, welche Bremsflüssigkeit die richtige ist.

Beim Umgang mit Bremsflüssigkeit sollte man grundsätzlich vorsichtig sein. Sie ist gesundheitsschädlich und reizt Haut und Augen. Im Motorraum verschüttete Flüssigkeit am besten sofort entfernen, sie wirkt korrosiv. Und bereits geöffnete Flaschen mit Bremsflüssigkeit nicht mehr verwenden, da sich Wasser angesammelt haben kann.

Mit welchen Kosten muss man beim Wechsel der Bremsflüssigkeit rechnen?

Je nach Modell sind zwischen 50 und 100 Euro einzuplanen. In unten stehender Tabelle hat der ADAC die Kosten für in Deutschland gängige, aktuelle Modellreihen aufgeführt. Nicht enthalten sind Fahrzeuge, bei denen der Bremsflüssigkeitswechsel bereits als fester Bestandteil der Wartung bzw. Inspektion enthalten ist und nicht als "Zusatzarbeit" in einem Extra-Punkt auf der Rechnung ausgewiesen wird. Bei Hyundai ist das zum Beispiel so.

Der Preis ist ein Durchschnittswert über alle Varianten der genannten Baureihe und versteht sich inklusive Material, Arbeitslohn und Mehrwertsteuer. Er ist als Anhaltspunkt zu sehen und kann je nach Region, Ort und Werkstatt variieren.

Es muss nicht immer gleich die Werkstatt sein

Warum muss ich die Bremsflüssigkeit regelmäßig nach Vorgaben des Fahrzeugherstellers austauschen lassen?

Ein Überschreiten des erlaubten Wasseranteils kann man nur durch Austauschen der Bremsflüssigkeit verhindern. Sobald freie Wassertropfen in der Bremsflüssigkeit sind, können metallische Teile rosten. Auch das Gefrieren von freien Wassertropfen kann zu Beschädigungen führen.

Wann muss die Bremsflüssigkeit nach Anweisung des Fahrzeugherstellers ausgetauscht werden?

Wenn sich Luftblasen im Bremssystem bilden, dann funktioniert die Bremsanlage nicht ordnungsgemäß. Die Bremsflüssigkeit muss deshalb nach den Angaben des Herstellers ausgetauscht werden. Der Wechsel der Bremsflüssigkeit hat nichts mit der Dichtheit des Bremssystems zu tun.

Wie oft sollte die Bremsflüssigkeit erneuert werden?

Wie oft und warum muss die Bremsflüssigkeit gewechselt werden? Unabhängig von der Laufleistung sollte die Bremsflüssigkeit spätestens alle zwei Jahre ausgetauscht werden. Durch poröse Bremsschläuche kann es zum Beispiel vorkommen, dass sie Wasser aufnimmt – Bremsflüssigkeit ist hygroskopisch, also feuchtigkeitsbindend.

Wann müssen Sie die Bremsflüssigkeit?

Innerhalb des Bremssystems kann sich Rost gebildet haben, ohne dass es von außen sichtbar ist. Die Bremsleistungen sind in diesem Fall also bereits geschwächt und können brechen. Damit die Bremsanlage auch bei hoher Belastung voll funktionsfähig bleibt, muss die Bremsflüssigkeit ausgewechselt werden.