Kommasetzung: Ultimative Tricks, um deine Beistriche zu bändigenDie meisten von uns setzen Kommas einfach nach Gefühl. Dabei ist das mit den Beistrichen gar nicht so kompliziert, wenn du ein paar Regeln beachtest. Wir geben dir hier einen Gesamtüberblick über die überlebensnotwendigsten Kommaregeln für Studium und Beruf. Show
Falls du aber weiterhin daran festhalten möchtest, dass die Kommasetzung nach Gefühl am besten funktioniert, dann mach doch mal einen kurzen Abstecher zu Bastian Sicks Beitrag Das gefühlte Komma in seiner Kolumne Zwiebelfisch. Wann ist ein Komma zu setzen?Wir verzichten hier getrost auf unnötiges Wissen und zeigen dir, welche Kommaregeln du wirklich brauchst, um deine Beistrichsetzung in den Griff zu bekommen. Ein Komma steht jedenfalls bei:
Und nachstehend kannst du alle Erklärungen detailliert nachlesen. Falls du Fragen zu einem konkreten Anwendungsfall hast, kannst du dich gerne jederzeit an uns wenden. Nutze dafür am besten die Kommentarfunktion am Ende des Artikels. 1. Ein Komma trennt AufzählungenDas ist sicherlich die einfachste Kommaregel. Manchmal ist aber auf den ersten Blick gar nicht so offensichtlich, ob etwas eine Aufzählung ist oder nicht. Tipp: Wenn du „und“ einsetzen kannst, muss ein Komma stehen. Beispiele:
Das Bindewort „und“ ersetzt jeweils das Komma. Deshalb steht auch bei den nachfolgenden Konjunktionen (Bindewörtern) nie ein Komma, wenn dadurch Aufzählungen verbunden werden: sowie, wie, beziehungsweise, sowohl … als auch, entweder … oder, weder … noch Beispiele:
2. Ein Komma steht zwischen Hauptsätzen und NebensätzenDas ist zweifellos die allerwichtigste Kommaregel. Und zugegeben: Hierfür benötigst du ein klein wenig grammatikalisches Wissen. Wenn du weißt, woran du einen Hauptsatz bzw. einen Nebensatz erkennst oder welche Bindewörter Nebensätze und Hauptsätze einleiten, kannst du vermutlich 70 % aller Beistriche richtig setzen. So erkennst du einen Hauptsatz:
Diese beiden Hauptsätze hätte wohl niemand zusätzlich mit einem Komma aufgeschlitzt, oder? Und wie sieht es mit dem nächsten aus?
Auch wenn dieser Satz sehr lange ist, rechtfertigt dies noch lange nicht das Setzen eines Kommas. Aufschluss gibt wieder das Verb: „kamen“ steht an zweiter Stelle. Das zugegebenermaßen sehr lange Satzglied „Nach einer fast drei …“ ist wieder eine (einzige) adverbiale Bestimmung und kann mit Wann? erfragt werden. Tipp: Solange kein Verb vorkommt, darf auch kein Komma gesetzt werden. Tipp: Ein einzelner Hauptsatz wird ungeachtet seiner Länge nie mit einem Komma abgetrennt. Orientiere dich hierfür an der Anzahl der Personalformen eines Verbs. Hier noch ein Beispiel eines sehr langen Hauptsatzes, der nicht durch ein Komma verunstaltet werden darf:
So erkennst du einen Nebensatz:
3. Ein Komma steht bei InfinitivgruppenEine Infinitivgruppe erkennst du an dem kleinen Wörtchen „zu“ und einem Infinitiv, also einer Nennform eines Verbs. Bei Infinitivgruppen ist ein Komma immer erlaubt, aber nicht immer verpflichtend. Tipp: Steht am Anfang der Infinitivgruppe z. B. um, anstatt, außer, ohne, statt oder als, musst du ein Komma setzen. Beispiele:
4. Ein Komma steht immer vor entgegengesetzten Bindewörtern: sondern, aber, (je)dochBeispiele:
5. Ein Komma steht bei zusätzlichen Erklärungen und Nachträgen mit „nämlich“, „zum Beispiel“, „und zwar“, „vor allem“ etc.Beispiele:
6. Ein Komma steht bei AnredenBeispiele:
7. Kein Komma steht vor den Abkürzungen „etc.“, „usw.“ oder „u. a.“Vor „etc.“, „usw.“ und „u. a.“ wird kein Komma gesetzt, da diese Abkürzungen das Wort „und“ ja bereits beinhalten. Wie unter Punkt 1 erklärt, steht vor „und“ nie ein Komma, wenn dadurch Aufzählungen verbunden werden. Beispiele:
8. Komma vor „als“ und „wie“ – hier kommt es drauf ana) Verpflichtendes Komma vor „als“ und „wie“: Vor „wie“ und „als“ steht ein Komma, wenn danach ein ganzer Satz folgt. Dass dies der Fall ist, erkennst du ganz einfach daran, dass nach „als“ und „wie“ wieder ein Verb in der Personalform steht. Hier leiten „wie“ und „als“ also einen Nebensatz ein, weshalb das Komma verpflichtend ist. Das Komma ist übrigens auch verpflichtend, wenn „als“ eine Infintivgruppe einleitet. Beispiele:
b) Kein Komma vor „als“ und „wie“: Vor „wie“ und „als“ steht jedoch kein Komma, wenn damit nur zwei Satzteile verglichen werden. Das erkennst du daran, dass nach „als“ und „wie“ kein Verb in der Personalform und auch keine Infinitivgruppe folgt. Beispiele:
Hast du noch Fragen zur Kommasetzung? Wir helfen dir gerne. Stelle uns deine Frage einfach nachstehend als Kommentar. Weitere sprachliche Tipps und Tricks findest du übrigens in unseren Blogartikeln Die Top 10 der deutschen Sprachfallen und 16 häufig verwechselte Wörter, die uns ganz schön dumm dreinschauen lassen. Wann kommt ein Komma bei wenn?So erkennst du einen Nebensatz:
Folgende Konjunktionen leiten Nebensätze ein – oder anders gesagt: Vor folgenden Bindewörtern musst du immer ein Komma setzen: weil, dass, während, da, wenn, obwohl, damit, wobei, ob, nachdem, bevor, falls, welcher …
Bei welchen Wörtern kein Komma?Wenn Elemente einer Aufzählung durch vergleichende Konjunktionen verbunden sind, steht kein Komma zwischen ihnen. Konjunktionen, vor denen kein Komma steht: und. wie.
Wann setzt man ein Komma und wann nicht?Regel zur Kommasetzung: Kommas trennen Aufzählungen voneinander! Kommas trennen aneinandergereihte Wörter und Wortgruppen, die nicht durch eine Konjunktion (z. B. „und“, „oder“, „sowie“, „entweder – oder“, „sowohl – als auch“, „weder – noch“) verbunden werden.
Wann muss man ein Komma setzen einfach erklärt?Auch wenn ein Hauptsatz in einen anderen eingeschoben wird, werden Kommata gesetzt: Die Schafe gingen, ich habe es deutlich gesehen, um 17 Uhr in den Stall. Das Komma wird optional, wenn zwei Hauptsätze durch "und"/"oder" verbunden werden: Die Schafe kamen in den Stall(,) und sie begannen zu fressen.
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