Warum bin ich so aggressiv zu meinem Baby?

seit einiger Zeit nun ist es so, dass meine Tochter sehr aggressiv wirkt. Sie f�ngt oft einfach an zu schreien (kein weinen) und wirkt auch total unzufrieden, wenn sie nicht bekommt was sie will.

Wenn ich sie auf den Arm nehme will sie an meinen Haaren ziehen, lass ich sie nicht schreit sie mich an. Sie versucht an Dinge ran zu kommen, die weiter weg liegen, doch schaft sie es nicht f�ngt sie an zu schreien und wenn ich es ihr gebe ist sie trotzdem nicht zufrieden.

Leider kann sie noch nicht krabbeln o.�. also sich �berhaupt nicht fortbewegen. Und seit dem sie so "unzufrieden" ist schl�ft sie auch wieder schlechter!

Ist das nur eine Phase oder soll ich irgendwas dagegen tun?
Hab ich vielleicht was falsch gemacht? (obwohl der Tag immer gleich abl�uft)

Liebe Gr��e und vielen Dank f�r Ihre Hilfe

Isa

von isa.eld.89 am 14.03.2011, 13:34 Uhr


Antwort:

Liebe isa.eld,

nein Ihr KInd ist nicht agressiv im Sinne von "angriffslustig, streits�chtig"! Ihr Kind kann lediglich seine Emotionen noch nicht kontrollieren (das dauert bis zum 5. Lebensjahr!).

Es will hoch - geht nicht; es will rum - geht nicht oder vielleicht nur in eine Richtung; es will weiter- geht nicht; das Kind will Ihr Gesicht sehen- geht nicht, weil Sie nach einem Meter unscharf werden usw. Da w�rde ich auch Alarm machen.Auf dem Arm will es Haare ziehen, weil es so herrliche Schreianf�lle bei Mama macht - darf es nicht. Wieder Frust!

Da hat kind doch allen Grund quengelig zu sein!

Tun Sie sich einen Gefallen: legen Sie sich einmal zwanzig Minuten auf den Boden (am besten wenn Ihr Mann da ist und am besten mit Sonnenbrille). Sie bleiben bitte auf dem R�cken liegen, lassen die Brille auf und drehen den Kopf nur nach rechts oder links (nicht den Kopf hochheben) - egal was in Ihrer Wohnung sonst noch passiert (auch wenn das Kind bei Ihrem Mann weint, in der K�che etwas runterf�llt oder es an der T�r klingelt). Sie k�nnen mir glauben, danach verstehen Sie Ihr KInd! ;-)

Liebe Gr��e
Martina H�fel

von Martina H�fel am 14.03.2011

Antwort:

Hallo,

ich h�tte gerne gewu�t, ob sich das Verhalten bei deinem Baby ver�ndert hat. Meine ist jetzt 10,5 Monate alt und zeigt �hnliche Verhaltenweisen. Bin voller Hoffnung, dass sich das bald legt, da die Schreiphasen sehr laut und sehr intensiv sind. Wie bist du weiterhin damit umgegangen?

Schreien – und kein Ende in Sicht! Viele Eltern sind mit den Nerven häufig völlig fertig, wenn ihre Kinder nicht zur Ruhe kommen

Foto: coremedia

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28.06.2015 - 15:59 Uhr

„Ich weiß mir manchmal einfach nicht mehr zu helfen. Dieses permanente Schreien macht mich völlig fertig – dazu diese extreme Erschöpfung! Manchmal möchte ich mein Kind nehmen und an die Wand klatschen, weil ich mir einfach nicht mehr zu helfen weiß ...“

Wenn ein Baby viel schreit, raubt das vor allem der Mutter oft Schlaf –und Nerven. Trotz aller guten Vorsätze kann das in manchen Fällen eskalieren und in Gewalt enden. Spürt eine Mutter in einer stressigen Situation, dass sie die Kontrolle verliert, heißt es: schnell reagieren! Aber das ist manchmal einfacher gesagt als getan.

Fakt ist: Wut ist ein Tabu in der Erziehung! Mütter fühlen sich oftmals schuldig, wenn ihnen doch einmal der Kragen platzt und sie Aggressionen gegenüber ihrem Baby empfinden. Merkt eine Mutter, dass sie überfordert ist, ist es am besten, frühzeitig vorzubeugen, raten Pädagogen und Psychologen.

Thiel: „Der erste Schritt ist immer: Auf den Arm nehmen – beruhigen – herausfinden was Baby fehlt – Abhilfe schaffen – Baby wieder hinlegen. Als zweiten Schritt: Berührungsobjekte als Ersatz für die elterliche Zuwendung im Zimmer/Bettchen hinterlassen, also Kuscheltiere, ein Mobile oder eine Spieluhr. Alles, was dem Kind Sicherheit vermittelt („Ich bin nicht allein, es ist etwas da“) ist wichtig. Welche Tipps darüber hinaus beim Einschlafen helfen können (Baden, Singen, etc). ist individuell verschieden – das müssen Eltern zusammen mit ihrem Baby herausfinden. Pauschalrezepte, die für jede Eltern- Kind Beziehung gelten, gibt es nicht. Das gilt insbesondere für das Beruhigen beim Schreien!“

Saalfrank: „Wenn Kinder in der Nacht wach werden, überprüfen sie ihre Sicherheit. Babys sind ja völlig ungeschützt und wehrlos auf die Welt. Sie sind auf Überlebens-Modus geschaltet. Deshalb werden sie oft unruhig, wollen eine Antwort haben. Und wenn sie nicht sicher sind, dass ihre Bezugspersonen in der Nähe sind, springen alle Alarmglocken an. Babys haben noch keine Vorstellung davon, dass Erwachsene trotzdem da sind, auch wenn sie nicht im Raum sind. Deswegen ist es so wichtig, dass wir die Kinder in den Arm nehmen, wenn sie nachts aufwachen und weinen. Manchmal reicht es auch, wenn man den Kindern die Hand hält.“

Saalfrank: „Solche Eltern habe ich nicht getroffen – nur Eltern, die sagen: Es geht mir nicht gut dabei, aber es funktioniert! Und das ist das Schlimme, denn: Das Schreien hört auf. Aber der Preis ist hoch! Das erste Lebensjahr ist ein Fingerabdruck – auch auf emotionaler Ebene. Hier wird der Grundstein dafür gelegt, wie sicher wir später in unseren Beziehungen sind, ob wir Emotionen zeigen können – es geht um die Bindungsfähigkeit. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Kinder nicht durchschlafen. Schon gar nicht in den ersten 12 Monaten. Mein Tipp: Rituale sind total wichtig, wiederkehrende Abläufe (Atmosphäre, Gerüche, Handlungen wie Baden, Abendbrot essen) geben Sicherheit.“

Thiel: „Kein Baby schreit aus Spaß oder um seine Eltern zu ärgern – ein Schrei ist immer ein Alarmsignal, er hat immer den Sinn, Aufmerksamkeit zu erregen und die Menschen, zu dem das Baby eine sichere Bindung hat, zu sich zu locken. Im 1. Lebensjahr lässt sich das Kind überwiegend nur durch Körperkontakt beruhigen, ab dem 2. Lebensjahr wird das Gehirn reifer. Das Kind hat durch die sichere Bindung zu seinen Eltern das Gefühl, ihm wird geholfen, auch wenn diese nicht direkt sichtbar sind – dann reicht es oft schon, Mutter oder Vater zu hören.“

Thiel: „Die Eltern-Kind-Bindungsforschung hat gezeigt: Am sinnvollsten ist es, wenn fürsorgliche, sensitive Eltern prompt und angemessen auf das Schreien reagieren. Das A und O ist es hier, den Grund herauszufinden und die Schreie zu unterscheiden. Hat das Baby Hunger, Schmerzen oder Langeweile? Eltern sollte ihr Kind genau kennenlernen, um die Schreie unterscheiden zu können. Bei Hunger- und Schmerzensschreien wäre es schlimm, dass Kind einfach weiter schreien zu lassen – das vermittelt dem Kind das Gefühl Man versteht mich nicht! Ich kann mich auf meine Eltern nicht verlassen! Das Kind empfindet die Welt von Anfang an als bedrohlich. Eine sichere Eltern-Kind Bindung als wichtigste Voraussetzung für eine gesunde emotionale und körperliche Entwicklung wird nicht aufgebaut. Also: Unbedingt hingehen, das Kind auf den Arm nehmen und bei Hunger füttern bzw. bei Schmerzen evtl. den Kinderarzt konsultieren. Schließlich können auch unentdeckte Krankheiten hinter dem Schrei stecken. Bei Langeweile-Schreien kann man das Kind durchaus etwas warten bzw. verzögert reagieren, es dann aber mit einem Kuscheltier o.Ä. versorgen, damit es lernt, sich selbst zu bespaßen. Wer hier zu viel Aufmerksamkeit schenkt, wird schnell zum Animateur für sein eigenes Baby. Eltern sollten aber absolut sicher sein, dass es sich um ein Schreien aus Langeweile handelt und dem Kind dann Auswege anbieten. Fängt das Kind dann an, mit dem Kuscheltier zu spielen, sollten Eltern sich sukzessive entfernen – aber noch immer im gleichen Raum aufhalten.“

Doch was sind die Auslöser von Wut?

Mütter sind häufig mehrfach belastet, fühlen sich überfordert und darin verunsichert, wie sie ihr Kind richtig erziehen sollen. Sie fühlen sich bei Auseinandersetzungen mit ihrem Kind hilflos und sind frustriert über das, was nicht gelingt. Und dies wiederum steigert die Wut.

Wut, die durch Überforderung und Verunsicherung ausgelöst wird, trägt die Botschaft in sich: „Ich strenge mich doch so an, ich weiß nicht, warum ich es nicht schaffe, mein Kind so zu erziehen, wie ich es gerne möchte!“

Unzufriedenheit als Faktor für Baby-Frust

Wut kann ihren Ursprung aber auch in Unzufriedenheit mit der generellen Lebenssituation haben. Beispielsweise wenn sich eine Frau nach einigen Jahren im Beruf entschlossen hat, sich die nächsten Jahre der Pflege ihres Kindes zu widmen. Viele Frauen unterschätzen häufig die Situation, wissen Psychologen.

Denn es ist nicht einfach, wenn man als Mutter über viele Stunden (und manchmal sogar Tage) mit seinem Kind alleine ist. Viele fühlen sich dadurch zunehmend isoliert. Es klingt banal, aber in solchen Situationen sollte man unbedingt für Abwechslung sorgen – zum Beispiel mit anderen Müttern Kontakt aufnehmen, an Mutter-Kind-Gruppen teilnehmen oder sich mit Freundinnen verabreden.

Melden Sie es dem örtlichen Jugendamt, wenn Sie mitbekommen, dass ein Kind geschlagen wird. Bei Gewalt auf dem Schulhof sollten die Lehrer informiert werden. Und zwar schnell, denn: „Gewalt und Mobbing hören nicht von allein auf“, sagt Arche-Gründer Bernd Siggelkow (49).

Wer Kindern helfen will, kann bei mehreren Organisationen Geld spenden, z. B. „Deutsches Kinderhilfswerk“, „Bündnis für Kinder. Gegen Gewalt“ oder „Die Arche“. Die freuen sich auch über Sachspenden (Kleidung, Spielzeug).

Hilfe – zum Beispiel beim Vorlesen, bei Hausaufgaben, in Kinder-Küchen – ist bei Hilfswerken immer willkommen. Einfach anrufen und fragen! Aber: Kinder brauchen Beständigkeit. Wenn Sie nicht regelmäßig Zeit für ein Ehrenamt haben, sollten Sie lieber spenden. (hör)

Manchmal hat die Wut tiefliegende Gründe

Wenn Mütter allerdings permanent gegen ihre Aggressionen ankämpfen müssen, weil sie unausgefüllt und schnell reizbar sind, dann steckt dahinter häufig mehr. Diese Wut trägt die Botschaft in sich: „Die Hausarbeit und Kindererziehung füllt mich nicht aus, ich brauche eine Aufgabe außerhalb der Familie, so halte ich das nicht aus.“

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In manchen Fällen hat die Wut aufs Kind aber auch tiefliegende persönliche Gründe. Zum Beispiel dann, wenn Mütter bei ihrem Kind Eigenschaften wahrnehmen, die sie bei sich selbst nicht akzeptieren. Oder wenn das Kind mit seinem Verhalten alte Verhaltensmuster aus der eigenen Erziehung wachruft, kann dies auch ein Hinweis sein, dass sich Betroffene für die Bearbeitung ihrer Wut professionelle Hilfe suchen sollten.

Diese SOS-Strategien helfen wütenden Müttern:

► Wenn die Wut so richtig hochkocht, ist es wichtig, Abstand zu gewinnen. Verlassen Sie den Raum und ziehen Sie sich für einige Minuten zurück. Schließen Sie sich zur Not ein paar Minuten in der Toilette ein.

► Tanken Sie Sauerstoff! Stellen Sie sich ans offene Fenster und atmen Sie einige Minuten ganz tief aus und ein. Aggressionen blockieren klares Denken. Der Sauerstoff fördert die Durchblutung und hilft dabei, sich zu besinnen und sich zu beruhigen.

► Wenn die Wut sehr groß ist, berühren Sie (sanft) ihr Baby. Berührungen sind eine SOS-Entspannungsmaßnahme und wirken auf der Stelle beruhigend, lösen Spannungen.

► Notfalls mit weichen Gegenständen schmeißen. Lösen Sie Aggressionen beispielsweise durch eine Kissenschlacht.

► Erwarten Sie niemals, dass Ihr Kind Sie von Schuldgefühlen entlastet. Wenn es einen Vorfall gegeben hat, der Sie belastet, sprechen Sie mit vertrauten Personen darüber.

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