Warum ist es wichtig bei durchfall viel zu trinken

Es muss nicht gleich die Apotheke sein! Hausmittel können Ihnen bei Durchfall (Fachwort: Diarrhö oder Diarrhoe) schnell und unkompliziert helfen.

Was hilft gegen Durchfall? Das Wichtigste ist es, den Flüssigkeitshaushalt zügig auszugleichen, also viel trinken – mindestens zweieinhalb bis drei Liter am Tag. Das wird schon eine Menge zu Ihrem Wohlbefinden beitragen. Aber es gibt noch eine Reihe weiterer bewährter Hausmittel gegen Durchfall, die in der Regel schnell und unkompliziert helfen.

Die häufigsten Ursachen von Durchfall

Durchfall ist grundsätzlich ein Symptom, nicht die eigentliche Krankheit. Chronische Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Reizdarm gehen zum Beispiel oft mit häufigem und flüssigem Stuhlgang einher.

Harmlosere Krankheiten mit Durchfall werden meistens von Bakterien oder einer Infektion mit Viren ausgelöst. Sie können beim Essen aufgenommen werden. Sie überleben aber teilweise auch auf Oberflächen. So können sie über Kontakt auf die Hände und von da an die Schleimhäute gelangen.

Eine grundsätzliche Unverträglichkeit bestimmter Lebensmittel oder auch von Medikamenten kann ebenfalls Ursache von Diarrhoe sein.

Durchfall – wann zum Arzt?

Bei leichtem Durchfall können Sie versuchen, die Symptome mit unseren Hausmitteln in den Griff zu bekommen. Kinder oder ältere Menschen sollten bei einer Durchfallerkrankung immer ärztliche Hilfe suchen.

Konsultieren Sie ansonsten unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt, wenn

  • die Beschwerden stark sind und länger als drei Tage anhalten,
  • Sie sich sehr abgeschlagen fühlen,
  • zusätzlich Schmerzen oder Fieber auftreten,
  • Sie sich erbrechen müssen,
  • Sie deutlich Gewicht verlieren,
  • sich Blut oder Schleim im Stuhl befindet.

 1. Durchfall-Hausmittel Tee

Wer über einen längeren Zeitraum an Durchfall leidet, verliert viel Flüssigkeit und Elektrolyte. Vor allem bei Kindern und älteren Menschen ist das ein Problem. Deshalb ist das Hausmittel Nummer eins bei Diarrhoe: trinken, trinken, trinken.

Gut geeignet ist Mineralwasser ohne Kohlensäure oder Tee gegen Durchfall. Leicht gesüßte Tees sind dann ausnahmsweise erlaubt. Damit schmeckt es nicht nur besser, der Elektrolythaushalt wird auch ausgeglichen. Am besten geben Sie zu jeder Tasse Tee einen halben Teelöffel Zucker oder besser Honig plus eine Prise Salz.

Sie können auch eine Elektrolytlösung aus Wasser, Salz und Zucker trinken. Im Tee sind aber noch weitere gesunde Inhaltsstoffe, die zusätzlich gegen andere Symptome helfen.

Doch welcher Tee ist das richtige Hausmittel gegen Durchfall?

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Empfehlenswerte Tees bei Durchfall:

  • Pfefferminztee: Ätherische Öle wirken antibakteriell und keimabtötend
  • Fencheltee: beruhigt Magen und Darm dank Bitterstoffen und ätherischen Ölen. Ein Tee aus Fenchel und Ingwer ist dazu noch entzündungshemmend.
  • Kamillentee: Wirkt entzündungshemmend und löst Krämpfe.
  • Tee aus getrockneten Heidelbeeren: Die getrockneten Heidelbeeren enthalten keine reizende Fruchtsäure mehr. Dafür sind die vielen Vitamine und Gerbstoffe noch enthalten.
    Einfach 1 – 2 Teelöffel etwas zerstoßen, in einem Tee-Sieb mit 150 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
  • Schwarzer Tee: Gerbstoffe helfen, die Flüssigkeit im Darm zu binden. Je länger der Tee zieht, desto mehr Gerbstoffe sind enthalten, mindestens vier Minuten ziehen lassen.
    Achtung: Schwarzer Tee ist für kleine Kinder nicht geeignet. 

Wichtig: Wenn sie Tee gegen Durchfall nehmen, trinken Sie ihn nie heiß. Sonst reizen Sie Ihre Magenschleimhaut und den Darm noch mehr. Lassen Sie den Tee etwas abkühlen und trinken ihn lauwarm. Achten Sie auch auf langsames Trinken, am besten über den Tag verteilt.

2. Geriebener Apfel bei Durchfall

Tee und Wasser trinken ist hauptsächlich ein Tipp gegen die Folgen des Durchfalls. Der Flüssigkeitsverlust und die ausgeschiedenen Mineralstoffe werden ausgeglichen. Gegen den eigentlichen Durchfall helfen Nahrungsmittel, die den Stuhl festigen.

Die Schale eines Apfels zum Beispiel enthält Pektine. Pektin ist ein pflanzliches Geliermittel. Es erfüllt nicht nur in der Marmelade seine Aufgabe. Apfel-Pektin bindet überschüssiges Wasser im Darm und ist daher ein gutes Hausmittel gegen Durchfall, da es den Stuhl etwas eindickt.

So entfaltet das Pektin seine Wirksamkeit am besten: Reiben Sie den Apfel mitsamt der Schale auf einer Glas- oder Gemüsereibe fein. Lassen Sie ihn vor dem Verzehr 15 Minuten ruhen. Drei geriebene Äpfel pro Tag sind ein klassisches Durchfall-Hausmittel.

Warum ist es wichtig bei durchfall viel zu trinken
Geriebener Apfel ist ein altbewährtes Hausmittel. (c) / Qwart / iStock

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3. Hausmittel Banane gegen Durchfall

Auch Bananen müssen sich in Bezug auf ihren Pektin-Gehalt nicht verstecken. Außerdem haben sie eine stopfende Wirkung. Durchfallgeplagte zerdrücken sich ein bis zwei Bananen. Zusätzliches Plus: Bananen enthalten viele Spurenelemente und Vitamine. Außerdem gleichen Bananen den Kaliumverlust bei Durchfall aus. Kalium reguliert den Flüssigkeitshaushalt in unserem Körper und hilft dabei, dass unsere Nerven und Muskeln gut funktionieren.

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4. Möhrensuppe nach Moro – ein bewährtes Mittel gegen Durchfall

Mit diesem Hausmittel gegen Durchfall konnte der Heidelberger Kinderarzt Professor Ernst Moro erfolgreich die Sterberate von Kindern bei Durchfallerkrankungen senken: die Möhrensuppe. Die Karotte punktet ebenfalls mit einem hohen Pektingehalt. Die Pektine der Möhren binden die überschüssige Flüssigkeit in Ihrem Darm. Außerdem entstehen beim Kochen von Karotten Oligosaccharide (= Zuckermoleküle). Diese ähneln in ihrer Struktur den Darmrezeptoren. Die Durchfallerreger docken im Darm statt an der Darmwand an den Zuckermolekülen an und werden ausgeschieden.

Rezept für die Karottensuppe gegen Durchfall:

Zutaten:
500 g geschälte Möhren
1 TL Salz

Zubereitung:
Die Möhren in einem Liter Wasser etwa eine Stunde lang kochen, durch ein Sieb drücken und pürieren. Anschließend den Brei mit Wasser auf insgesamt 1 Liter auffüllen. Mit einem knapp gestrichenen Teelöffel Salz würzen – fertig ist die Karottensuppe gegen den Durchfall.

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Mythos oder Wahrheit: Helfen Cola und Salzstangen bei Durchfall?

Der Durchfall entzieht dem Körper Wasser und Elektrolyte. Der Elektrolytspeicher soll durch das Salz der Salzstangen wieder aufgefüllt werden. Das Problem: Salzstangen sind zwar nicht verkehrt, aber sie liefern nur Natriumchlorid. Unser Körper braucht jedoch zusätzlich Kalium, Kalzium und Magnesium. Cola liefert Glucose (Zucker), die ebenfalls für einen ausgeglichenen Elektrolythaushalt wichtig ist. Allerdings ist der Zuckergehalt von Cola viel zu hoch. Deshalb sollten Sie grundsätzlich von diesem Tipp Abstand halten.

5. Zwieback bei Durchfall: fettarm und bekömmlich

Zwieback ist ein weiteres klassisches Durchfall-Hausmittel. Durch seine leicht verdauliche Stärke stopft er ebenso gut wie der Apfel. Außerdem ist Zwieback selbst bei einem flauen Magen sehr bekömmlich und enthält kaum Fett.

6. Schonkost: zarte Haferflocken gegen Durchfall

Eine Haferschleimsuppe auf Gemüsebrühebasis ist kein kulinarischer Höhepunkt, doch auch sie ist gut bekömmlich und leicht verdaulich. Im Hafer enthaltene Betaglucane tun außerdem der Darmflora gut. Wem Brühe zu viel ist, der gibt einfach etwas Salz zum Haferflocken-Wasser-Gemisch. Auf fünf Esslöffel Haferflocken geben Sie 200 Milliliter kaltes Wasser. Bringen Sie das ganze unter Rühren zum Kochen und verzehren Sie die Haferschleimsuppe möglichst warm.

Tipp:
Verfeinern Sie Ihren Haferschleim mit den Hausmitteln Apfel oder Banane. So bereiten Sie sich ein schmackhaftes Porridge gegen Ihren Durchfall zu.

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7. Gemüsebrühe bei Durchfall verbessert den Elektrolythaushalt

Bei Durchfall verlieren Sie Flüssigkeit und Elektrolyte. Deshalb ist eine leichte Gemüsebrühe gegen Durchfall genau das richtige Hausmittel, wenn Sie noch keine feste Nahrung zu sich nehmen möchten. Lösen Sie dafür einen leicht gehäuften Teelöffel Gemüsebrühe in 250 Milliliter kochendes Wasser auf.

Noch besser ist natürlich eine frische Gemüsebrühe gegen Durchfall. Einen Bund Suppengrün klein schneiden und mit Wasser aufgießen bis etwa 3 cm über dem Gemüse. Salz zugeben, eine Stunde köcheln und dann abseihen.

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Warum ist es wichtig bei durchfall viel zu trinken

8. Kohletabletten bei Durchfall

Kohletabletten gelten ebenfalls als klassisches Hausmittel gegen Durchfall. Die medizinische Kohle (auch Aktivkohle) festigt den Stuhl und sorgt dafür, dass Krankheitserreger zügig ausgeschieden werden. Bis jetzt liegen allerdings keine Studien vor, die den möglichen Nutzen und Schaden von Kohletabletten ausreichend abschätzen.

9. Hausmittel Heilerde bei Durchfall

Heilerde bekommen Sie in der Apotheke oder Drogerie. Innerlich angewandt hilft Heilerde gegen Magen-Darm-Probleme. Schon im Mittelalter war ihre heilende Wirkung bekannt, auch wenn die wissenschaftliche Studienlage bisher sehr dünn ist. Und so wirds gemacht: Rühren Sie ein bis zwei Teelöffel in ein Glas Wasser oder eine Tasse Tee.

Den Heilerde-Cocktail trinken Sie zweimal täglich in kleinen Schlucken. Das ist zugegebenermaßen ein bisschen so wie aufgelösten Sand zu trinken. Daher können Sie die Heilerde alternativ auch in Form von Kapseln einnehmen.

Hier finden Sie weiterführende Artikel zum Thema:

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10. Wärme als Mittel gegen Durchfall

Eine Wärmflasche oder ein anderes wärmendes Hausmittel auflegen hilft gegen Bauchschmerzen. Es hat allerdings keinen Einfluss auf die Dichte des Stuhlgangs oder den Flüssigkeitsverlust.

Die Verkrampfungen im Verdauungstrakt lösen sich aber und Sie entspannen sich leichter.

Vermeiden Sie diese Lebensmittel bei Durchfall

Es gibt verschiedene Nahrungsmittel, die akuten Durchfall noch verschlimmern können. Trinken bzw. essen Sie daher folgende Dinge nicht:

  • Kaffee
  • Limonade
  • unverdünnte Fruchtsäfte
  • Alkohol
  • frische Heidelbeeren
  • fettige Speisen

Diese reizen den Darm zusätzlich oder wirken dehydrierend und abführend.

Vorbeugende Tipps gegen Durchfall

Durchfallerkrankungen sind extrem unangenehm. Am besten ist es, sie gar nicht zu bekommen. Ganz vermeiden kann man sie nicht. Aber wer auf folgende Punkte achtet, minimiert das Risiko:

  1. Handhygiene
    Darmbakterien können überall lauern. Gerade viel benutzte Flächen wie Türgriffe oder Treppengeländer sind Gefahrenherde. Waschen und desinfizieren Sie sich daher mehrmals am Tag gründlich die Hände. Das schützt auch vor Viren.
  2. Badezimmer sauber halten
    Besonders wenn jemand in Ihrem Haushalt bereits an Durchfall leidet, ist es wichtig, Bad und WC sauber zu halten. Reinigen und desinfizieren Sie am besten nach jeder Benutzung. Ein Desinfektionsmittel mit sich führen ist ein weiterer Tipp gegen Durchfall. So können Sie öffentliche Toiletten vor Gebrauch reinigen.
  3. Speisen abkochen
    Rohe Speisen können immer krankheitserregende Bakterien enthalten. Besonders beim Aufenthalt in südlichen Ländern sollten Sie daher nur gekochtes oder gegartes Essen zu sich nehmen.
  4. Kühlkette beachten
    Lagern Sie Fleisch und Milchprodukte, aber auch Obst und Gemüse bei angemessenen Temperaturen. Gerade auf frischen tierischen Produkten können sich bei zu hoher Temperatur schnell Bakterien verbreiten.

Die häufigsten Fragen rund um Durchfall-Hausmittel

Was sollte man essen und trinken bei Durchfall?

Greifen Sie bevorzugt zu leicht verdaulicher Kost, die Ihren Darm nicht zusätzlich reizt. Fettige Speisen sind deshalb tabu. Dafür sind Haferflocken, Zwieback sowie pektinhaltiges Obst und Gemüse (Äpfel, Bananen, Möhren) ratsam. Um Ihren Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, können Sie stilles Wasser, Kräuter- oder schwarzen Tee sowie Gemüsebrühe trinken. Cola und Salzstangen helfen entgegen der weitverbreiteten Meinung nicht!

Welcher Tee hilft bei Durchfall?

Mehrere Teesorten haben eine positive Wirkung bei Durchfall. Ein Tee aus getrockneten Heidelbeeren enthält Vitamine und beruhigt den Darm. Tee aus Fenchel, Ingwer oder Kamille wirkt gegen Entzündungen und Bakterien. Schwarzer Tee enthält viele Gerbstoffe, die Flüssigkeit binden.

Wie lange dauert Durchfall?

Akuter Durchfall dauert bis zu zwei Wochen an. Meistens klingt er aber schon nach wenigen Tagen ab. Ab einem Zeitraum von zwei bis vier Wochen handelt es sich um chronischen Durchfall. Sollten die Beschwerden chronisch werden, ist ein Besuch bei Arzt oder Ärztin angebracht.

Was hilft schnell gegen Durchfall?

Viel Trinken ist das A und O bei Durchfall. Daher sollten Sie über eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr relativ zuverlässig schnelle Linderung erfahren. Wichtig ist, dass Sie dabei darauf achten, zusätzlich Nährstoffe wie Kalzium, Kalium und Magnesium aufzunehmen, um die Darmflora zu unterstützen. Wie schnell und effektiv ein Hausmittel gegen Durchfall tatsächlich wirkt, hängt ebenfalls vom Ausmaß Ihrer Erkrankung ab.

Wieso hat man Durchfall bei Aufregung und was lässt sich dagegen tun?

Aufgrund von Stress können im Körper Hormone freigesetzt werden, die das Einströmen von Flüssigkeit und Elektrolyten im Darm erhöhen. Dieser Vorgang führt dazu, dass die restlichen Bereiche des Körpers diese Stoffe nicht mehr so gut aufnehmen können. Es kommt zu vermehrtem Stuhldrang sowie flüssigeren Stuhl.
Ein Mittel gegen derart stressbedingten Durchfall ist es, den Ursachen des Stresses nachzugehen. Dieser lässt sich im Alltag oftmals nicht gänzlich vermeiden. Doch können manche Methoden dabei helfen, Stress zu vermindern und so auch Ihre Verdauung in Balance zu halten.

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Kann man Durchfall bekommen wenn man zu wenig trinkt?

Nimmt die Körperflüssigkeit noch weiter ab, kommt es irgendwann zu Kreislaufzusammenbruch und Koma. Häufige Auslöser eines extremen Flüssigkeitsmangels mit Schock sind schwere Durchfälle, starkes Erbrechen, grosse Blutverluste und grossflächige Verbrennungen.

Wie viel Wasser verliert man bei Durchfall?

Durchfall (Diarrhoe) kann dem Körper pro Tag über drei Liter Flüssigkeit und Salze entziehen. Unbehandelt sind schwere Durchfälle deshalb lebensbedrohlich und ein Fall für das Krankenhaus. Die Bedrohung geht dabei vom reinen Flüssigkeits- und Mineralverlust aus (Mineralstoffmangel).

Warum soll man Cola trinken bei Durchfall?

Stiftung Warentest erklärt, dass das Koffein in der Cola die Nieren dazu animiert, noch mehr Kalium auszuscheiden. Die Unterversorgung an Mineralien wird durch Cola also noch verstärkt. Der Zucker in der Cola führt dazu, dass der Körper noch mehr Wasser abgibt.

Warum soll man bei Durchfall wo der Stuhlgang schon so flüssig ist auch noch viel Wasser trinken?

Bei Durchfällen nimmt der Dickdarm keine Mineralsalze mehr auf und entzieht dem Stuhl kein Wasser mehr. Große Mengen Flüssigkeit und Elektrolyte gehen verloren, die wieder ersetzt werden müssen.