Warum soll man zwischen weihnachten und silvester keine wäsche waschen

Zwischen den Jahren Wäsche zu waschen, darauf verzichten so einige Menschen. Ein Großteil hat sicherlich schlichtweg keine Lust, zwischen den Feiertagen Klamotten in die Trommel zu stopfen, aufzuhängen und zu falten. Schließlich ist die letzte Woche des Jahres doch die Zeit der Besinnung, der Entspannung und der Völlerei.

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Doch wenn zu viele Shirts und Hosen mit Soßenklecksen und Puddingflecken übersät sind, kommt man nicht drumherum: Die Waschmaschine muss laufen. Allerdings hat das zwischen den Jahren unangenehme Konsequenzen, besagt der Aberglaube.

Flattern zwischen den Weihnachtstagen und Neujahr die Laken draußen auf der Leine, könne etwas Schlimmes passieren – etwa der Tod eines Angehörigen. Denn in den Nächten in besagter Zeit sollen die Seelen Verstorbener und Dämonen umherschwirren. In der im Wind wehenden Wäsche verfangen sie sich und bringen mit den Laken Unheil ins Haus.

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Dunkle Rauhnächte

Die Tage von Weihnachten bis zum 6. Januar sind nicht nur als „Zeit zwischen den Jahren“, sondern auch als Rauhnächte bekannt. Die Zeitspanne rühre daher, dass der 6. Januar einmal der Weihnachtstermin gewesen sei und Weihnachten wiederum der Jahresbeginn, erklärt Manfred Becker-Huberti gegenüber dem Domradio. „Da dieser Termin indes um zwölf Tage verlegt worden war, gab es ein Loch im Kalender, und Löcher im Kalender bedeuten immer, dass die Gefahr besteht, dass Fremdes eindringen kann“, sagt der Brauchtumsforscher.

Außerdem ist der Aberglaube rund um die Rauhnächte in einer Zeit entstanden, als es noch kein elektrisches Licht gab. „Die Dunkelheit wurde viel gravierender erlebt“, sagt Dagmar Hänel, Leiterin der Abteilung Volkskunde am Bonner LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, dem WDR.

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© Quelle: RND

Eine andere Variante dieses Volksglaubens mutet noch ein bisschen makaberer an. Nach dieser klauen Geister die Laken, um sie bald darauf als Leichentücher für ein momentan noch quicklebendiges Familienmitglied zu benutzen. Besonders bevorzugen würden sie weiße Tücher.

Wäsche waschen war früher mühsam

Doch wer weiß: Vielleicht hat sich auch einst eine gewitzte Hausfrau den Aberglauben rund um das Waschverbot zwischen den Jahren ausgedacht, um ein paar Tage Pause zu rechtfertigen. Denn Hosen und Shirts zu säubern war früher eine zeitaufwendige und kraftraubende Arbeit. Als Hilfsmittel wie Waschbrett, mechanische Waschmaschinen oder Mangel noch nicht erfunden waren, dauerte sie tagelang. Vor Beginn des 19. Jahrhunderts wurde deshalb in manchen Haushalten die Wäsche nur zwei- bis viermal im Jahr gewaschen, berichtet das Unternehmen Bosch, das unter anderem Haushaltsgeräte herstellt.

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen erste elektrische Waschmaschinen auf den Markt – aber noch nicht für den Hausgebrauch. Erst Ende der 1930er-Jahre statteten immer mehr Menschen ihre Häuser mit Waschmaschinen aus. Denn mittlerweile hatte sich einerseits die Technologie verbessert und andererseits waren die Geräte nun erschwinglicher.

Wie man die Geister austrickst

Wie auch immer der Aberglaube letztlich entstanden ist: Noch immer halten sich einige Menschen daran. „Traditionen sitzen tief und fest und sie verbinden. Traditionen sind ja etwas, das man lebt und das auch eine Gegend prägen kann“, erklärt Brauchtumsforscher Becker-Huberti. Andererseits würden sich Bräuche auch verändern, sagt Volkskundlerin Hänel: „Sie haben immer etwas mit der aktuellen Lage einer Gesellschaft zu tun.“

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Wer also auf Nummer sicher gehen möchte und weder böse Geister in seinem Wäscheschrank einquartieren will noch Laken an kleptomanische Gespenster abtreten möchte, sollte die Dreckwäsche bis zum 6. Januar nicht anrühren – oder einen Trockner benutzen. Denn dass Geister auch den befallen, darüber ist bis jetzt nichts bekannt.

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Erstellt: 02.01.2022, 07:34 Uhr

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Zwischen den Jahren keine Wäsche waschen: Die Regel hält sich bis heute in vielen Haushalten. Hinter dem Brauch steckt der Mythos der gefährlichen Raunächte.

Hamburg – Wer kennt sie nicht, die gute alte Regel zwischen Weihnachten und Silvester oder gar bis zum 6. Januar keine Wäsche zu waschen? Obwohl sie uralt ist, halten sich noch heute viele Menschen daran. Aber warum eigentlich? Wir erklären einfach, woher der Brauch kommt, welcher Aberglaube dahinter steckt und wie genau es eigentlich zu der präzisen Zeitspanne des Wäscheverbots kommt.

Raunächte Ursprung: Heidnischer Geisterglaube
20. und 21. Dezember Nacht auf den Thomastag, der kürzeste Tag des Jahres
24. und 25. Dezember Heiliger Abend, Christnacht, Vigil von Weihnachten
31. Dezember und 1. Januar Silvester
5. und 6. Januar Dreikönigstag, Vigil von Erscheinung des Herrn

Zwischen den Jahren Wäsche waschen verboten: Dahinter steht ein heidnischer Geisterglaube

Mit der Weihnachts- und Neujahrszeit sind viele Mythen verbunden, wie auch das „Verbot“ Wäsche zu waschen. Dahinter steckt der Mythos rund um die Rauhnächte. Gemeint sind dabei die zwölf Tage zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar, also sechs Nächte vor der Wintersonnenwende und sechs Nächte danach. Dem heidnischen Glauben nach wird auch die Nacht vom 20. auf 21. Januar einberechnet. Für viele Familien heißt es dann: zwischen den Jahren keine Wäsche waschen und schon gar nicht aufhängen. Hintergrund ist ein uralter, generationsübergreifender Geisterglaube, der sich auch in der christlichen Tradition gehalten hat.

Besonders weiße Wäsche lockt böse Geister an. © Julian Stratenschulte/dpa

Raunächte zischen 24. Dezember und 6. Januar: Ihre Bedeutung

Die Zeit der Rauhnächte umfasst die zwölf Nächte zwischen Weihnachten und Silvester. In diesen Nächten öffnet sich dem einem alt heidnischen Glauben nach das Tor zum Geisterreich: Wer sich dann nicht an bestimmte Regeln hält, der holt sich einen ungebetenen Gast aus dem Totenreich ins Haus oder zieht den Zorn böser Geister auf sich. Die wichtigsten vier Rauhnächten sind: die Thomasnacht vom 20. auf den 21. Dezember, Heiligabend vom 24. auf den 25. Dezember, Silvester vom 31. Dezember auf den 1. Januar und die Epiphaniasnacht vom 5. auf den 6. An den Nächten ist die Geisterjagd am wildesten.

Keine Wäsche waschen zwischen den Jahren – Mythos besagt, Heimsuchung von Geistern droht

Dem Aberglauben zufolge, öffnet sich in den Rauhnächten das Tor zwischen Diesseits und Jenseits – genauso wie an Halloween, wo allerdings andere Bräuche gelten. Während der „Wilden Jagd“ am Himmel, hetzen die Seelen der Toten gemeinsam mit Dämonen und Geistern und betreiben ein gruseliges Schauspiel. Wer Zeuge des Geschehens wird, wird mitgerissen oder dem drohten Unheil und Tod.

Von Weihnachten an bis zum 6. Januar und ganz besonders an Silvester gilt dem Volksglauben nach deshalb ein strenges Gebot, an das sich bis heute viele Menschen halten: Keine Wäsche waschen und zum Trocknen aufhängen. Das bezieht sich vor allem auf Bettücher - heute natürlich einfach Bettwäsche genannt - da weiße Leinentücher angeblich von den Geistern gestohlen und als Leichentücher für ein Mitglied des Hauses verwendet werden. Will heißen: Ein Mitglied des Haushalts wird sterben. Eine andere Legende besagt, dass sich die Geister in der Wäsche verfangen und sich dadurch provoziert fühlen. Frauen drohe eine besonders große Gefahr, wenn sie weiße Wäsche kurz nach Weihnachten aufhängen: Die Geister werden von weißen Leinen angelockt und fallen über die Frauen her.

An Silvester keine Wäsche waschen – stattdessen Geister mit Krach vertreiben

Mit dem lauten Krach an Silvester sollen die Jäger am Himmel vertrieben werden. Also steckt auch hinter dem typischen Silvester-Feuerwerk und dem Böllern der Aberglaube bezüglich der Raunächte. Zumindest dieses Jahr muss man sich allerdings mit dem Lärm sehr zurückhalten, an Silvester gilt ein bundesweites Böllerverbot gibt. Auch in Hamburg gelten rund um das Silvester-Feuerwerk harte Regeln – es drohen hohe Strafen bei Nichteinhaltung.

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Zwischen den Jahren gelten noch viele andere Bräuche

Wer sich zwischen den Jahren die Geister vom Leibe halten will, der sollte großen Wert auf Ordnung legen. In einigen Regionen werden die Häuser sauber und ordentlich gehalten. Mithilfe von Weihrauch sollen die bösen Geister abgewehrt werden. Bei Dunkelheit ist es zudem laut Aberglaube nicht empfehlenswert, die Straßen zu betreten.

Zwischen den Jahren keine Wäsche waschen – und auch sonst wenig erlaubt an Silvester 2021

Neben den Geistern wütet in Hamburg sowie überall zwischen den Jahren leider auch die vierte Corona-Welle. Das bedeutet statt Party eher Lockdown Light – mit zahlreichen Einschränkungen: Die Corona-Regeln in Hamburg um und an Silvester beinhalten nicht zuletzt ein Tanzverbot. Zu allem Überfluss wird uns auch noch eine andere liebgewonnen Tradition verleidet, die das Zuhausebleiben zumindest kulinarisch für viele zum Highlight macht: Das RKI warnt vor Raclette und Fondue. Immerhin muss so auch weniger Tischwäsche mit Öl- und Käseflecken gewaschen werden. *24hamburg.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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Warum soll man an Neujahr keine Wäsche waschen?

Januar aufzuhängen, gilt nach Aberglauben als schlechtes Omen. Wird vor allem weiße Wäsche gewaschen und dann aufgehängt, gilt dies als Sinnbild für den Tod. Laut Mythos stehlen Geister diese Wäsche und verwenden sie im kommenden Jahr als Leichentuch für die Person, die die Wäsche aufhing.

Kann man zwischen Weihnachten und Silvester Wäsche waschen?

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Wann darf man wieder waschen?

Tatsächlich gibt es eine Reihe alter Überlieferungen im europäischen Raum, die besagen, dass man zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar auf das Wäschewaschen besser verzichten sollte. Dieser Zeitraum, in dem die Nächte besonders lang sind, wird auch mit Rauhnächten beschrieben.

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