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Nächster Artikel GENUSS Das Blut der ErdeDeutsche mögen griechisches Essen, Gyros und Souvlaki. Aber sie verachten griechischen Wein. Sein Ruf ist wie der des Landes. Ehrgeizige Winzer keltern nun gegen die Krise an - und exportieren edle Tropfen nach Deutschland. Von Barbara Supp 10.06.2012, 13.00 Uhr • aus DER SPIEGEL 24/2012
Erntehelferin in Karditsa: »Bringt sie her, die deutsche Frau!« Foto: MARO KOURI / Der SpiegelSie können den Artikel leider nicht mehr aufrufen. Der Link, der Ihnen geschickt wurde, ist entweder älter als 30 Tage oder der Artikel wurde bereits 10 Mal geöffnet. Weiterlesen mit SPIEGEL plus Jetzt weiterlesen. Mit dem passenden SPIEGEL-Abo.Besondere Reportagen, Analysen und Hintergründe zu Themen, die unsere Gesellschaft bewegen – von Reportern aus aller Welt. Jetzt testen. Ihre Vorteile:
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Contents
Griechischer Wein: Eine Geschichte von Siegen und NiederlagenDie Geschichte des griechischen Weines ist schon mehrere Jahrtausende alt. Doch leider können wir heute nur von einer „jahrhundertealten“ Geschichte reden. Warum? Wir versuchen, diese Geschichte kurz zu umreissen, auch wenn das nahezu unmöglich ist. Schließlich ist Griechenland die Wiege der europäischen Weinkultur. Vorspeise: Gegrilltes Gemüse | Schwarzer Trüffel | Basilikumfrischkäse | Parmesan
Die Menschen in Griechenland begannen schon sehr früh, die Weinrebe zu kultivieren. So reichen die ersten Spuren der Weinbereitung bis ins Jahr 4.500 vor Christus zurück. Im 7. Jahrhundert v. Chr. hatte sich der Weinbau über den gesamten griechischen Raum verbreitet, Wein war wichtiger Bestandteil der Trinkkultur der Antike. Zu Zeiten von Hippokrates erlebte auch der internationale Weinhandel eine große Blüte. Damals etablierten sich für jene Zeit fortschrittliche Weinbau- und Weinbereitungstechniken. Auf ihren Kolonialisierungszügen im Mittelmeer exportierten die Griechen nicht nur ihre Weine, sondern brachten auch ihre Reben und Weinbaukultur nach Süditalien, Südfrankreich und an das Schwarze Meer. Viele der griechischen Methoden wurden von den Kelten und Römern übernommen. Unter der Herrschaft der Venezianer wurde der Hafen von Monemvasia (Peloponnes) im späten Mittelalter ein wichtiger Umschlagplatz für griechischen Wein. Besonders gefragt war der Malvasia, der in großen Mengen in zahlreiche Länder Europas verschifft wurde. Das goldene Zeitalter der griechischen Weine unter der venezianischen Herrschaft sollte mit der endgültigen Vorherrschaft der Osmanen ab dem 15. bis Mitte des 19. Jahrhunderts in Griechenland ein Ende finden. Durch das moslemische Alkoholverbot verlor Griechischer Wein seine Bedeutung, viele Weinberge wurden aufgegeben. Nur auf den Inseln führte man den Weinbau in geringem Maß fort. Auf dem Festland leisteten die Klöster, in deren Besitz sich große Weinberge sowie die ersten organisierten Kellereien befanden, einen Beitrag zur Erhaltung des Rebsorten- und Weinpotentials Griechenlands. Zwischengang: Mini-Kalbsbratwurst an Kalbs-Jus | Kartoffelstampf | Speckkraut
Griechischer Wein: Renaissance und ReblausErst nach der Unabhängigkeit im Jahre 1830 und dem Zurückdrängen des türkischen Einflusses wurde Griechischer Wein und der Weinbau langsam wiederbelebt. Bis Ende des 19. Jahrhunderts verdoppelte sich die Rebfläche, die ersten großen Kellereien entstanden. Dies markiert im Wesentlichen den Beginn der modernen griechischen Weinbereitung. Zu den damaligen Pionieren zählt zum Beispiel der Deutsche Gustav Clauss, der 1861 die noch heute bestehende Kellerei Achaia Clauss gründete. In dieser Zeit kehren auch die ersten griechischen Ökologen, die in Frankreich studiert hatten, in ihre Heimat zurück. Einen herben Rückschlag erlitt der griechische Weinbau dann mit dem Auftreten der Reblaus ab 1898, die große Teile der Rebflächen zunichte machte. Davon erholte sich Griechenland nur schleppend, besonders nachdem die Nachfrage nach griechischem Wein Anfang des 20. Jahrhunderts einbrach. Hauptgang: Lammkrone im Heu gegart | Oliven | Rosmarinkartoffeln | gegrillte Aubergine | süße Tomaten
Griechischer Wein: Die zweite RenaissanceDie neue Zeitrechnung des hochwertigen griechischen Weinbaus begann erst mit dem Ende der Militärdiktatur und dem Beitritt Griechenlands zur Europäischen Union. 1971 wurden moderne Ursprungsbezeichnungen für griechische Weine gesetzlich verankert. Neben den großen Kellereien entwickelten sich allmählich kleine und mittlere integrierte Weinbaubetriebe, die in Ausbildung, Know-how und Technologie investierten und damit einen rasanten Lernprozess in Gang setzten. Sie fuhren die Erträge zurück, stellten die zahlreichen autochthonen Rebsorten in den Fokus und machten es sich zur Aufgabe, bestmögliche Qualitäten herzustellen. Damit setzte die moderne griechische Weinrenaissance ein, die bis heute anhält und in den letzten Jahren hervorragende Weine hervorgebracht hat. Dessert: Baklava & Brownie | French-Vanilla-Icecreme | Früchte | Honigkresse
Griechischer Wein: Das heutige Wein-GriechenlandEnthusiastische Weinmacher verbinden heute die jahrhundertealte griechische Weinbautradition wie selbstverständlich mit moderner Technologie. Sie zeigen sich Innovationen gegenüber offen – von der Stärkung etablierter Stile, der Wiedereinführung von Klassikern bis hin zu den Möglichkeiten, die wiederentdeckte Rebsorten, neue Terroirs oder moderne Weinbereitungstechniken bieten. Griechischer Wein bietet neue Facetten, die äußerst vielfältig und faszinierend sind. Sie spiegeln die verschiedenen Aspekte dieses dynamischen Weinlands wider. Bio als Selbstverständlichkeit Griechischer Wein & TourismusFast zeitgleich mit der moderneren griechischen Wein-Renaissance entwickelte sich auch der Tourismus in Griechenland zu einem bis heute sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor. Auch wenn Sonne, Meer und Sand nach wie vor die stärksten Waffen der griechischen Tourismusbranche sind, hat Griechenland auch in anderer Hinsicht viel zu bieten. Neben den zahlreichen historischen Plätzen und antiken Monumenten kann Griechenland auch beim Trendthema Oeno-Tourismus und Griechischer Wein punkten. Vorreiter in dieser Hinsicht ist Nordgriechenland. Hier existieren nicht weniger als acht Weinstraßen durch verschieden Teile der Region. An diesen Weinstraßen lässt sich Geschichte erleben, von archäologischen statten über Kirchen, Klöster und Museen bis hin zu den Weingütern selbst, die für Besucher geöffnet sind. Dazu kommen Restaurant, Tavernen, lokale Gourmet-Werkstätten und Läden mit regionalen Spezialitäten, die es zu entdecken gilt. Aber auch die anderen Regionen Griechenlands haben hierbei einiges zu bieten – ob die Meteora-Klöster in Zentralgriechenland, der ausgeprägte Agrotourismus auf dem Peloponnes, die zahlreichen Feste auf den ägäischen Inseln oder das breite Angebot an auf Besucher eingestellten Wiengütern auf Kreta. Für den findet sich in Griechenland das passende oeno-touristische Angebot – zumal es kontinuierlich erweitert wird. Disclosure: Service:
Weitere Weine in der freien Verkostung:Weißweine: |